Viele der DDR Bürger resignierten und ergaben sich ihrem Schicksal, versuchten sich so gut wie möglich im SED-Staat einzurichten. Wer sich nicht seinem Schicksal ergeben wollte, flüchtete in den Westen. Von 1949 bis 1961 waren das über 2,5 Millionen Menschen. Darunter waren vor allem gut ausgebildete, junge Arbeiter und Akademiker. Durch diesen menschlichen Verlust verlor die DDR jedoch gerade die Bürger, die sie zum Aufbau eines leistungsfähigen Staates besonders gebraucht hätte. Die Welt konnte sich davon überzeugen, das vielen Menschen eine unsichere Zukunft im westlichen Kapitalismus lieber war als eine sichere Zukunft im „real existierenden Sozialismus“ (Mai 1999: 156), wie man in der DDR inzwischen sagte. Die Führungen in Ostberlin und Moskau dachten nun darüber nach, wie sie diese „Abstimmung mit den Füßen“ (Mai 1999: 156) beenden könnten. Ihre Entscheidung schockierte die Welt: In der Nacht zum 13. August 1961 verbarrikadierten bewaffnete Einheiten die Grenzübergänge von Ost- nach Westberlin mit Stacheldraht, rissen die Straßen auf und unterbrachen die U- und S-Bahn-Verbindungen. Zudem wurde der Ostsektor für Westberliner gesperrt und die Grenzzone Zwangsgeräumt. In den folgenden Wochen ließ die Führung der SED „zur Verhinderung eines militärischen Überfalls“ (Kinder/Hilgemann 1999: 531) eine 12 km lange Mauer zwischen Ost- und Westberlin bauen. Viele Familien und Freundschaften wurden zerrissen, ganze Lebensplanungen und Hoffnungen wurden zerstört. Die Freiheit Westberlins wurde durch die USA garantiert. Die Westmächte selber reagierten jedoch zurückhaltend: Sie betrachteten den Mauerbau als „Vorgang innerhalb des sowjetischen Machtbereichs“ (Mai 1999: 157). Das Eingreifen erschien im Kalten Krieg der Großmächte zu gefährlich. Der damalige Bundeskanzler zeigte sich nicht einmal in Berlin, was ihm vor allem viele Berliner übel nahmen. Noch während die Mauer gebaut wurde wagten ca. 5000 Ostdeutsche die Flucht in den Westen. Die Grenze zur Bundesrepublik wurde nun auch systematisch dicht gemacht. Dies geschah durch die Bildung eines „Todesstreifens“, auf dem Selbstschussanlagen installiert und Minen gelegt wurden. Die Grenzsoldaten bekamen den Befehl auf Flüchtlinge zu schießen. Dennoch wagten immer wieder Menschen die Flucht in den westen. 239 bezahlten ihren Wunsch nach Freiheit mit dem Leben (Laut Mai waren es 7000 Fluchtversuche und 800 Tote).
Inhaltsverzeichnis
1. Zur Geschichte der Mauer
1.1. Der Bau der Mauer
1.2. Der Fall der Mauer : „Jetzt wächst zusammen, was zusammen gehört“
2. Zur Architektur der Mauer
2.1. Die Mauer in Zahlen
Literaturverzeichnis
1. Zur Geschichte der Mauer
1.1. Der Bau der Mauer
Viele der DDR Bürger resignierten und ergaben sich ihrem Schicksal, versuchten sich so gut wie möglich im SED-Staat einzurichten. Wer sich nicht seinem Schicksal ergeben wollte, flüchtete in den Westen. Von 1949 bis 1961 waren das über 2,5 Millionen Menschen. Darunter waren vor allem gut ausgebildete, junge Arbeiter und Akademiker. Durch diesen menschlichen Verlust verlor die DDR jedoch gerade die Bürger, die sie zum Aufbau eines leistungsfähigen Staates besonders gebraucht hätte. Die Welt konnte sich davon überzeugen, das vielen Menschen eine unsichere Zukunft im westlichen Kapitalismus lieber war als eine sichere Zukunft im „real existierenden Sozialismus“ (Mai 1999: 156), wie man in der DDR inzwischen sagte. Die Führungen in Ostberlin und Moskau dachten nun darüber nach, wie sie diese „Abstimmung mit den Füßen“ (Mai 1999: 156) beenden könnten. Ihre Entscheidung schockierte die Welt: In der Nacht zum 13. August 1961 verbarrikadierten bewaffnete Einheiten die Grenzübergänge von Ost- nach Westberlin mit Stacheldraht, rissen die Straßen auf und unterbrachen die U- und S-Bahn-Verbindungen. Zudem wurde der Ostsektor für Westberliner gesperrt und die Grenzzone Zwangsgeräumt. In den folgenden Wochen ließ die Führung der SED „zur Verhinderung eines militärischen Überfalls“ (Kinder/Hilgemann 1999: 531) eine 12 km lange Mauer zwischen Ost- und Westberlin bauen. Viele Familien und Freundschaften wurden zerrissen, ganze Lebensplanungen und Hoffnungen wurden zerstört.
Die Freiheit Westberlins wurde durch die USA garantiert. Die Westmächte selber reagierten jedoch zurückhaltend: Sie betrachteten den Mauerbau als „Vorgang innerhalb des sowjetischen Machtbereichs“ (Mai 1999: 157). Das Eingreifen erschien im Kalten Krieg der Großmächte zu gefährlich. Der damalige Bundeskanzler zeigte sich nicht einmal in Berlin, was ihm vor allem viele Berliner übel nahmen. Noch während die Mauer gebaut wurde wagten ca. 5000 Ostdeutsche die Flucht in den Westen. Die Grenze zur Bundesrepublik wurde nun auch systematisch dicht gemacht. Dies geschah durch die Bildung eines „Todesstreifens“, auf dem Selbstschussanlagen installiert und Minen gelegt wurden. Die Grenzsoldaten bekamen den Befehl auf Flüchtlinge zu schießen. Dennoch wagten immer wieder Menschen die Flucht in den westen. 239 bezahlten ihren Wunsch nach Freiheit mit dem Leben (Laut Mai waren es 7000 Fluchtversuche und 800 Tote).
In der SED-Propaganda wurde die Mauer der „antifaschistische Schutzwall“ genannt. Dieser führte innerhalb der DDR zu einer wirtschaftlichen Stabilisierung des Landes. Bald hatte die DDR den höchsten Lebensstandard im Ostblock erreicht und wurde so zu einer der führenden Industrienationen. Dennoch identifizierten sich viele Bürger nicht mit der DDR als ihren Staat. Jedoch hatten sie auf Grund der geschlossenen Grenze keine andere Möglichkeit als sich mit ihm zu arrangieren.
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- Ira Schiwek (Autor), 2005, Die Geschichte der Mauer, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/67340
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