[...]
Gegenüber investigativen (besonders Fernseh-) Beiträgen zum Thema Computer- und Videospiele herrscht in Spieler-Kreisen seitdem große Skepsis. Intensive Diskussionen in einschlägigen Internet-Foren sind immer wieder Belege dafür. Der Magazinbeitrag „Video-Gemetzel im Kinderzimmer“ in der Frontal21-Sendung am 9. November 2004 sorgte nicht nur im Internet wochenlang für Diskussionen. In Tausenden E-Mails sowie Anrufen und offenen Briefen an Frontal21-Redaktion und Autor beschwerten sich Computer- und Videospieler über den Beitrag – Fachmagazine schlossen sich dem mit kritischen Kommentaren an (vgl. o.A. 2005, S. 3). [Ich selbst befasse mich seit einigen Jahren mit dem Thema (Jugend-)Medienschutz und seit mehr als 15 Jahren mit dem Thema Computer- und Videospiele (siehe Bahre 2003) und so beteiligte ich mich als aktiver Spieler ebenfalls an Internet-Diskussionen und schriftlichen „Protesten“ (siehe Bahre 2004, Online im Internet).] Die geäußerten Vorwürfe reichten von mangelnder journalistischer Objektivität, Stimmungsmache gegen Video- und Computerspiele und deren Fans durch einseitig negative Darstellung, inhaltliche Undifferenziertheit und Vorverurteilung (Stichwort „Killerspiele“) bis hin zu gezielter Verbreitung falscher Fakten und bloßer Behauptungen wider besseren Wissens des Autors. Letztlich griff Frontal21 die heftigen Reaktionen um den Beitrag sogar selbst noch einmal in einer Sendung auf (vgl. Fromm / Reichart 2005, Online im Internet) – über fünf Monate später zwar, aber immerhin.
Mit dem Ziel einer Verknüpfung meines nicht-beruflichen Interesses an PC- und Videospielen und meines beruflichen Interesses an Publizistik- und Kommunikationswissenschaft entstand anlässlich der für das Medienseminar Fernsehen zu verfassenden Hausarbeit die Motivation, besagten Magazinbeitrag „Video-Gemetzel im Kinderzimmer“ vom 9. November 2004 zu analysieren. So stelle ich mir nun – 10 Monate nach der Ausstrahlung – aus wissenschaftlicher Perspektive die Frage: Was war im Nachhinein gesehen überhaupt dran an der heftigen Kritik? Reagierten die Spiele-Fans ihrerseits nur überdurchschnittlich sensibel auf kritische TVBerichterstattung oder machte der Beitrag tatsächlich Stimmung gegen Computer- und Videospiele und deren Nutzer? Und was von allen Vorwürfen war und ist, falls denn vorhanden, am und im Beitrag selbst nachweisbar?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Untersuchter Magazinbeitrag, Fragestellung, Vorgehensweise
- Magazinbeitrag und Protokollierung
- Fragestellung und Vorgehensweise
- Analyse ausgewählter Aspekte der Bild- und Filmsprache
- Motive Theoretische Grundlagen
- Messung und Bewertung der Motive
- Einstellungslängen – Theoretische Grundlagen
- Messung und Bewertung der Einstellungslängen
- Schnittrhythmus und Montage - Theoretische Grundlagen
- Messung und Bewertung von Schnittrhythmus und Montage
- Zur Moderation
- Schlussbetrachtung
- Quellenverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert den Frontal21-Beitrag „Video-Gemetzel im Kinderzimmer“ vom 9. November 2004. Ziel ist es, die heftige Kritik an dem Beitrag aus wissenschaftlicher Perspektive zu untersuchen und zu bewerten. Es wird geprüft, ob die Kritik der Spieler berechtigt war oder ob es sich um eine überproportionale Reaktion handelte.
- Analyse der Bild- und Filmsprache des Beitrags
- Bewertung der journalistischen Objektivität und der Darstellung von Fakten
- Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Computerspielen und Gewalt
- Wirkung des Beitrags auf die öffentliche Meinung und die Politik
- Die Rolle des Jugendschutzes im Kontext der Berichterstattung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Hintergrund der Arbeit, ausgehend vom Amoklauf von Erfurt und der darauf folgenden medialen Debatte um die Rolle von Computerspielen. Sie führt in die Problematik der einseitigen Berichterstattung und der damit verbundenen öffentlichen und politischen Reaktionen ein und erklärt die Motivation der Autorin, den ausgewählten Beitrag zu analysieren. Der Beitrag „Video-Gemetzel im Kinderzimmer“ und die darauf folgenden Reaktionen werden als Anlass für die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Thematik genannt.
2. Untersuchter Magazinbeitrag, Fragestellung, Vorgehensweise: Dieses Kapitel beschreibt den analysierten Magazinbeitrag „Video-Gemetzel im Kinderzimmer“, seine Länge und Ausstrahlung. Es erläutert die Methode der Protokollerstellung und die verwendeten Materialien. Weiterhin wird der Autor, die an der Produktion Beteiligten und das Thema des Beitrags vorgestellt. Die Autorin erklärt die Auswahl des Themas und die fehlende Aktualität zum Zeitpunkt der Ausstrahlung, dies wird durch den generellen Interesse des Autors an der Thematik und die damalige starke Präsenz gewalthaltiger Spiele in den Verkaufscharts begründet.
Schlüsselwörter
Video-Gemetzel im Kinderzimmer, Frontal21, ZDF, Computerspiele, Jugendschutz, Medienanalyse, Bildsprache, Gewalt, Objektivität, journalistische Darstellung, öffentliche Meinung, Politik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Analyse des Frontal21-Beitrags 'Video-Gemetzel im Kinderzimmer'"
Was ist der Gegenstand der Analyse?
Die Arbeit analysiert den Frontal21-Beitrag „Video-Gemetzel im Kinderzimmer“ vom 9. November 2004. Ziel ist die wissenschaftliche Untersuchung und Bewertung der heftigen Kritik an diesem Beitrag und die Klärung der Frage, ob diese Kritik berechtigt oder überproportional war.
Welche Aspekte werden in der Analyse untersucht?
Die Analyse umfasst die Bild- und Filmsprache des Beitrags, die journalistische Objektivität und die Darstellung von Fakten, den Zusammenhang zwischen Computerspielen und Gewalt, die Wirkung des Beitrags auf die öffentliche Meinung und die Politik sowie die Rolle des Jugendschutzes im Kontext der Berichterstattung.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit beschreibt die Methode der Protokollerstellung und die verwendeten Materialien. Es wird der analysierte Beitrag detailliert vorgestellt, inklusive Autor, Beteiligte und Thema. Die Auswahl des Themas und die fehlende Aktualität zum Zeitpunkt der Ausstrahlung werden begründet.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Beschreibung des Beitrags und der Vorgehensweise, ein Kapitel zur Analyse der Bild- und Filmsprache, eine Schlussbetrachtung, ein Quellenverzeichnis und einen Anhang. Die Kapitelzusammenfassungen bieten einen detaillierten Überblick über den Inhalt jedes Kapitels.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse der Bild- und Filmsprache des Beitrags, die Bewertung der journalistischen Objektivität, die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Computerspielen und Gewalt, die Wirkung des Beitrags auf die öffentliche Meinung und die Politik, sowie die Rolle des Jugendschutzes.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Schlüsselwörter sind: Video-Gemetzel im Kinderzimmer, Frontal21, ZDF, Computerspiele, Jugendschutz, Medienanalyse, Bildsprache, Gewalt, Objektivität, journalistische Darstellung, öffentliche Meinung, Politik.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Ziel ist es, die Kritik am Frontal21-Beitrag aus wissenschaftlicher Perspektive zu untersuchen und zu bewerten, um festzustellen, ob die Kritik berechtigt oder überproportional war.
Warum wurde dieser spezifische Beitrag ausgewählt?
Die Auswahl des Beitrags wird durch das generelle Interesse des Autors an der Thematik und die damalige starke Präsenz gewalthaltiger Spiele in den Verkaufscharts begründet, obwohl der Beitrag zum Zeitpunkt der Analyse nicht mehr aktuell war.
- Quote paper
- Ron Bahre (Author), 2005, Analyse des TV-Magazin-Beitrags „Video-Gemetzel im Kinderzimmer“ (09.11.2004, Frontal21, ZDF), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/67286