Der Internationale Tag der Menschenrechte soll die Vorteile der Menschenrechte und das Leiden, das ihr Fehlen verursachen kann, in Erinnerung rufen. Entstanden ist dieser Gedenktag nicht zuletzt als Reaktion auf die grausamen Menschenrechtsverletzungen im Dritten Reich. Eine Wiederholung dieser Verbrechen soll verhindert werden und allen Menschen ein menschenwürdiges Leben ermöglicht werden. Ein erster Schritt dazu ist das Wissen eines jeden Menschen um seine Rechte. Die Menschenrechte sind als Begriff wohl den meisten Deutschen bekannt, allerdings hat die repräsentative Studie „Einstellung der Deutschen zu Menschenrechten“ auch große Lücken im Wissen über Menschenrechte und Menschenrechtsdokumente aufgezeigt. Insbesondere einige soziale und wirtschaftliche Rechte wurden von vielen Deutschen fälschlicherweise als eindeutig kein Menschenrecht identifiziert. Zudem konnten nur 4,1% der Befragten die UNO-Menschenrechtscharta oder die Menschenrechtskonvention richtig als Dokument, das die Menschenrechte weltweit festlegt, nennen. Es ergab sich außerdem ein Zusammenhang zwischen dem Einsatz für die Menschenrechte durch Geldspenden, Unterschriftenlisten oder Mahnwachen, Demonstrationen und Kundgebungen und dem Wissen über die Menschenrechtsdokumente. Menschen, die die Menschenrechtskonvention als Dokument nennen konnten, haben sich deutlich häufiger engagiert als Unwissende. Ebenso war das Engagement höher bei den Befragten, die ein hohes Wissen beim Wiedererkennen der Menschenrechte gezeigt hatten.
Hier liegt also eine wichtige Aufgabe des Internationalen Tags der Menschenrechte als Beitrag zur Aufklärung, politischen Bildung und zur Erziehung zum mündigen Bürger. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Grundwissen über die Menschenrechte und mit der Frage, wie dies im Unterricht vermittelt werden kann.
Inhalt
1 Einleitung
1.1 Die Menschenrechte
1.2 Geschichte der Menschenrechte
1.3 Inhalt der Menschenrechte
1.4 Die aktuelle Menschenrechtssituation
2 Internationaler Tag der Menschenrechte
2.1 Gedenken in Deutschland und der Welt
2.2 Menschenrechtspreise
3 Die Menschenrechte im Unterricht
3.1 Möglichkeiten und Ziele im Unterricht
3.2 Materialien und Internet
4 Schluss
5 Literatur
1 Einleitung
Der Internationale Tag der Menschenrechte soll die Vorteile der Menschenrechte und das Leiden, das ihr Fehlen verursachen kann, in Erinnerung rufen. Entstanden ist dieser Gedenktag nicht zuletzt als Reaktion auf die grausamen Menschenrechtsverletzungen im Dritten Reich. Eine Wiederholung dieser Verbrechen soll verhindert werden und allen Menschen ein menschenwürdiges Leben ermöglicht werden. Ein erster Schritt dazu ist das Wissen eines jeden Menschen um seine Rechte. Die Menschenrechte sind als Begriff wohl den meisten Deutschen bekannt, allerdings hat die repräsentative Studie „Einstellung der Deutschen zu Menschenrechten“[1] auch große Lücken im Wissen über Menschenrechte und Menschenrechtsdokumente aufgezeigt. Insbesondere einige soziale und wirtschaftliche Rechte wurden von vielen Deutschen fälschlicherweise als eindeutig kein Menschenrecht identifiziert. Zudem konnten nur 4,1% der Befragten die UNO-Menschenrechtscharta oder die Menschenrechtskonvention richtig als Dokument, das die Menschenrechte weltweit festlegt, nennen. Es ergab sich außerdem ein Zusammenhang zwischen dem Einsatz für die Menschenrechte durch Geldspenden, Unterschriftenlisten oder Mahnwachen, Demonstrationen und Kundgebungen und dem Wissen über die Menschenrechtsdokumente. Menschen, die die Menschenrechtskonvention als Dokument nennen konnten, haben sich deutlich häufiger engagiert als Unwissende. Ebenso war das Engagement höher bei den Befragten, die ein hohes Wissen beim Wiedererkennen der Menschenrechte gezeigt hatten.
Hier liegt also eine wichtige Aufgabe des Internationalen Tags der Menschenrechte als Beitrag zur Aufklärung, politischen Bildung und zur Erziehung zum mündigen Bürger.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Grundwissen über die Menschenrechte und mit der Frage, wie dies im Unterricht vermittelt werden kann.
1.1 Die Menschenrechte
1.2 Geschichte der Menschenrechte
Die UNESCO unterteilt die Menschenrechtsentwicklung zum besseren Verständnis in drei Stufen. (Vgl. Abb.1)[2]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Am Beginn stehen die philosophischen Wurzeln der Menschenrechtsidee. Schon in der antiken griechischen Philosophie war das Postulat der Gleichheit aller Menschen bekannt. Weitergeführt wird diese Idee mit der Verbreitung des Christentums, in dem „alle Menschen gleichermaßen von Gott geschaffen und ihm ebenbildlich“ sind.[3] In beiden Fällen allerdings hat die theoretische Konstruktion der Menschenrechte nichts mit der politischen Realität dieser Zeit zu tun. Das ändert sich erst allmählich im Zuge der Aufklärung. Entscheidende Theoretiker, wie John Locke oder Thomas Hobbes, haben den Nährboden für erste reale Veränderungen geschaffen.
Zunächst haben die Theorien von Hobbes in seinem Werk „Leviathan“ allerdings aus der Gleichheit aller Menschen nicht einen demokratischen Staat gefolgert, sondern vielmehr einen absoluten. Entscheidend ist aber, dass laut Hobbes die Menschen sowohl in ihren geistigen, als auch in ihren körperlichen Fähigkeiten ebenbürtig sind, was ihnen ein friedliches Zusammenleben nicht ermöglicht. In Folge dessen ist die Aufgabe des Staates nicht die Sicherung und zum Schutz verschiedener Rechte des Menschen, sondern lediglich das Überleben zu sichern.[4]
Bei Locke jedoch galten Leben, Freiheit und Eigentum als angeborene Rechte des Menschen, die folglich vom Staat zu schützen waren. Dies ist ein wichtiger Gedanke auf dem Weg zur Umsetzung der Menschenrechte in den Nationalstaaten.[5]
In dieser zweiten Phase, der politischen Umsetzung in den Verfassungen der Nationalstaaten, sind zum ersten Mal die Bürger von der Idee der Menschenrechte ergriffen. Die Erstarkung des Bürgertums machte es möglich, dass sich dieses gegen die Unterdrückung, die Ungleichbehandlung und die politische Machtlosigkeit auflehnte. Ergebnis waren zum Beispiel in England die Petition of Rights 1628 und die Habeas- Corpus- Akte 1679, darauffolgend in den USA die Unabhängigkeitserklärung und die Virginia Bill of Rights 1776. Auch die Französische Revolution ebnete in Frankreich den Weg für eine Verfassung, die die Menschenrechte als Grundrechte in ihren Verfassungen verankert hatte. Schließlich gingen im 18. und 19. Jahrhundert die Menschenrechte in viele Verfassungen in Europa ein.[6]
[...]
[1].Vgl. Sommer, Gerd/ Stellmacher, Jost/ Brähler, Elmar 2003. Einstellung der Deutschen zu Menschenrechten, Ergebnisse einer zweiten repräsentativen Befragung. www.uni-leipzig.de/~medpsy/pdf/presse_menschenrechte_2.pdf. [Stand 20.11.2004].
[2] Vgl. www.dadalos.org. [Stand 20.11.2004].
[3] Fritsche, K. Peter 2004: Menschenrechte. Paderborn: Verlag Ferdinand Schöningh. S.27.
[4] Vgl. Pädagogisches Zentrum Rheinland-Pfalz (Hg.) 1998: Menschenrechte im Unterricht. Beiträge und Materialien. Bad Kreuznach. S.4-5.
[5] Vgl. Fritsche, K. Peter 2004. S.28.
[6] Vgl. Fritsche, K. Peter 2004. S.28.
- Citation du texte
- Kathrin Kaasch (Auteur), 2004, Internationaler Tag der Menschenrechte - Umsetzung im Unterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/67094
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