In Anbetracht der sich häufenden Medienberichte über Drogenmissbrauch bei Jugendlichen und Kindern und die beträchtliche Anzahl Drogentoter ist die Brisanz des Themas Drogenmissbrauch bei Jugendlichen verstärkt in das öffentliche Interesse gerückt. Die offiziellen Kriminalitätsstatistiken spiegeln deutlich wieder, dass der Drogenmissbrauch nicht wirksam eingedämmt werden kann. Zwar ist die Zahl der Heroinabhängigen in der Bundesrepublik Deutschland leicht rückläufig, dafür häufen sich Fälle von speziell jungen Menschen, die zu den neueren synthetischen Drogen greifen und in der Folge in psychiatrische Anstalten eingewiesen werden müssen und teilweise für den Rest ihres Lebens mit den daraus resultierenden Schäden, wie z.B. dauerhaften Psychosen und Organschäden, leben müssen.
Jugendliche, die noch „auf der Suche nach sich selbst sind“, haben noch keine gefestigte Individualstruktur und sind daher besonders empfänglich für Drogenmissbrauch. Die Modernisierung unserer Gesellschaft führt zum Verlust von sozialen Gefügen, die für Jugendliche besonders wichtig sind.
An ihre Stelle treten Orientierungslosigkeit, Existenzängste und Identitätslosigkeit. Durch die Leistungsgesellschaft entsteht ein hoher Leistungsdruck. Psychische Probleme und das Gefühl von Vereinsamung und Machtlosigkeit können die Folge sein. Eine Möglichkeit, diesem zu entgehen, ist der Drogenmissbrauch.
Ziel dieser Arbeit ist es, die Erscheinungsformen des Drogenmissbrauchs Jugendlicher zu untersuchen und die Ursachen zu erforschen. Ein weiteres Ziel ist es, einige Interventionsmöglichkeiten vorzustellen und diese auf ihre Wirksamkeit und Anwendungsmöglichkeit im schulischen Rahmen hin zu untersuchen. Intervention hat zum Ziel, bestehende Risikofaktoren, die zum Drogenmissbrauch führen, und bestehenden Drogenmissbrauch zu verhindern, oder zumindest auf ein möglicht unschädliches Maß zu reduzieren.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung und Zielsetzung
- 1.2 Vorgehensweise
- 1.3 Persönliche Motivation zur Wahl dieses Themas
- 2 Definitionen
- 2.1 Sucht
- 2.2 Droge
- 2.3 Drogenklassifizierung nach Wirkung
- 2.4 Drogenklassifizierung nach hart / weich
- 2.5 Missbrauch
- 2.6 Jugendliche
- 3 Erscheinungsformen
- 3.1 Kenntnisse Jugendlicher von illegalen Drogen
- 3.2 Die Drogenszene im Wandel der Zeit
- 3.3 Informiertheit über illegale Drogen
- 3.4 Erfahrungen mit Drogen bei Jugendlichen
- 3.5 Alter beim Erstkonsum
- 3.6 Riskanter Substanzgebrauch
- 3.7 Die Bedeutung von Tabak und Alkohol für den Konsum illegaler Drogen
- 3.8 Cannabiskonsum und Gesundheitsbewusstsein
- 3.9 Die Technoszene und Drogen
- 4 Ursachen
- 4.1 Ursachen für Probierverhalten
- 4.2 Verfügbarkeit
- 4.3 Personenbezogene Risikofaktoren
- 4.4 Tiefenpsychologische Erklärungsmodelle
- 4.5 Lerntheoretische Erklärungsmodelle
- 4.6 Situative Erklärungsmodelle
- 5 Intervention
- 5.1 Konzept der Abschreckung
- 5.2 Konzept der Aufklärung
- 5.3 Konzept der affektiven Erziehung
- 5.4 Das Alternativen Modell
- 5.5 Das Konzept der psychologischen Immunisierung
- 5.6 Ansatz der Standfestigkeit gegen soziale Beeinflussung
- 5.7 Neue Programmatik: Sensible Risk taking
- 5.8 Drugchecking
- 6 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Drogenmissbrauch bei Jugendlichen. Ziel ist es, Erscheinungsformen, Ursachen und mögliche Interventionsmöglichkeiten zu beleuchten. Der Fokus liegt auf der komplexen Problematik und der Notwendigkeit effektiver Präventions- und Interventionsstrategien.
- Erscheinungsformen des Drogenmissbrauchs bei Jugendlichen
- Ursachen für Drogenkonsum im Jugendalter
- Bewertung verschiedener Interventionsansätze
- Der Einfluss von Medien und gesellschaftlichen Faktoren
- Die Bedeutung von Prävention
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Problematik des Drogenmissbrauchs bei Jugendlichen vor dem Hintergrund von Medienberichten und Kriminalitätsstatistiken. Sie hebt die einseitige und oft übertreibende Berichterstattung hervor, welche ein verzerrtes Bild der Situation vermittelt. Die Arbeit stellt sich die Aufgabe, diesem verzerrten Bild entgegenzuwirken und einen umfassenderen Blick auf das Thema zu werfen, unter Berücksichtigung des Einflusses neuer Medien auf Jugendliche und deren Vulnerabilität.
2 Definitionen: Dieses Kapitel klärt grundlegende Begriffe wie Sucht, Droge, Drogenklassifizierung (nach Wirkung und Härtegrad) und Missbrauch. Es definiert den Begriff "Jugendlicher" im Kontext der Arbeit und legt damit die semantische Grundlage für die folgenden Kapitel. Die präzisen Definitionen sind entscheidend für eine wissenschaftlich fundierte Analyse des Themas.
3 Erscheinungsformen: Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene Aspekte des Drogenkonsums unter Jugendlichen, von der Kenntnis illegaler Substanzen bis hin zum tatsächlichen Konsumverhalten. Es analysiert den Wandel der Drogenszene über die Zeit, die Informiertheit der Jugendlichen über Drogen, ihr Alter beim Erstkonsum, risikoreichen Substanzgebrauch, den Zusammenhang zwischen Tabak/Alkohol und illegalen Drogen, Cannabiskonsum und Gesundheitsbewusstsein sowie den Drogenkonsum in der Technoszene. Die Darstellung verschiedener Facetten des Konsumverhaltens liefert ein differenziertes Bild der Realität.
4 Ursachen: Dieses Kapitel befasst sich mit den Ursachen für den Drogenmissbrauch bei Jugendlichen. Es untersucht Ursachen für Probierverhalten, die Verfügbarkeit von Drogen, personenbezogene Risikofaktoren, und bietet tiefenpsychologische, lerntheoretische und situative Erklärungsmodelle. Die vielschichtigen Ursachen werden aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet, um ein umfassendes Verständnis der Problematik zu ermöglichen.
5 Intervention: Dieses Kapitel präsentiert verschiedene Interventionskonzepte zur Bekämpfung des Drogenmissbrauchs bei Jugendlichen. Es beschreibt die Konzepte der Abschreckung, Aufklärung, affektiven Erziehung, das Alternativenmodell, psychologische Immunisierung, den Ansatz der Standfestigkeit gegen soziale Beeinflussung, "Sensible Risk taking" und Drugchecking. Die Darstellung verschiedener Strategien ermöglicht einen Vergleich der Ansätze und ihrer jeweiligen Stärken und Schwächen.
Schlüsselwörter
Drogenmissbrauch, Jugendliche, Prävention, Intervention, Sucht, Risikofaktoren, Medien, Gesellschaft, Drogenpolitik, Aufklärung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Drogenmissbrauch bei Jugendlichen
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht den Drogenmissbrauch bei Jugendlichen. Sie beleuchtet Erscheinungsformen, Ursachen und mögliche Interventionsmöglichkeiten. Ein Fokus liegt auf der Komplexität des Problems und der Notwendigkeit effektiver Präventions- und Interventionsstrategien.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Erscheinungsformen des Drogenmissbrauchs bei Jugendlichen, Ursachen für Drogenkonsum im Jugendalter, Bewertung verschiedener Interventionsansätze, der Einfluss von Medien und gesellschaftlichen Faktoren sowie die Bedeutung von Prävention. Die Arbeit enthält eine Einleitung, Kapitel zu Definitionen, Erscheinungsformen, Ursachen und Intervention sowie ein Fazit.
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in sechs Kapitel gegliedert: Einleitung (Problemstellung, Zielsetzung, Vorgehensweise), Definitionen (Sucht, Droge, Drogenklassifizierung, Missbrauch, Jugendlicher), Erscheinungsformen (Kenntnisse Jugendlicher über illegale Drogen, Wandel der Drogenszene, Erfahrungen mit Drogen, Alter beim Erstkonsum, Riskanter Substanzgebrauch, etc.), Ursachen (Probierverhalten, Verfügbarkeit, Risikofaktoren, Erklärungsmodelle), Intervention (Abschreckung, Aufklärung, affektive Erziehung, Alternativenmodell, psychologische Immunisierung etc.) und Fazit.
Welche Definitionen werden im Text verwendet?
Der Text definiert wichtige Begriffe wie Sucht, Droge, Drogenklassifizierung (nach Wirkung und Härtegrad), Missbrauch und Jugendlicher. Diese präzisen Definitionen bilden die Grundlage für die wissenschaftliche Analyse.
Welche Erscheinungsformen des Drogenmissbrauchs werden untersucht?
Die Arbeit untersucht verschiedene Aspekte des Drogenkonsums bei Jugendlichen, darunter Kenntnisse illegaler Substanzen, den Wandel der Drogenszene, Informiertheit über Drogen, Erfahrungen mit Drogen, Alter beim Erstkonsum, risikoreichen Substanzgebrauch, den Zusammenhang zwischen Tabak/Alkohol und illegalen Drogen, Cannabiskonsum und Gesundheitsbewusstsein sowie den Drogenkonsum in der Technoszene.
Welche Ursachen für Drogenmissbrauch werden diskutiert?
Die Arbeit analysiert verschiedene Ursachen für Drogenmissbrauch, einschließlich Ursachen für Probierverhalten, die Verfügbarkeit von Drogen, personenbezogene Risikofaktoren und bietet verschiedene Erklärungsmodelle (tiefenpsychologisch, lerntheoretisch, situativ).
Welche Interventionsmöglichkeiten werden vorgestellt?
Die Arbeit präsentiert und vergleicht verschiedene Interventionskonzepte, wie Abschreckung, Aufklärung, affektive Erziehung, das Alternativenmodell, psychologische Immunisierung, Standfestigkeit gegen soziale Beeinflussung, "Sensible Risk taking" und Drugchecking.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Das Fazit fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Forschungsfragen und Handlungsstrategien im Bereich der Drogenprävention und -intervention bei Jugendlichen. (Der genaue Inhalt des Fazits ist in diesem FAQ-Zusammenfassungen nicht explizit genannt.)
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Drogenmissbrauch, Jugendliche, Prävention, Intervention, Sucht, Risikofaktoren, Medien, Gesellschaft, Drogenpolitik, Aufklärung.
- Quote paper
- Joachim Giese (Author), 2005, Drogenmissbrauch bei Jugendlichen - Erscheinungsformen, Ursachen und Interventionsmöglichkeiten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/67073