Neben Weihnachten ist Ostern das christliche Fest, das in der Lebenswelt der Grundschüler am meisten verankert ist. Da sich das Osterfest im christlich geprägten Deutschland nicht nur als privates Fest, sondern auch im öffentlichen Bereich vollzieht, betrifft es auch Kinder aus nicht christlichen Familien. Das Osterfest lässt sich also als ein alle Grundschüler betreffendes Fest verstehen und ist somit von besonderer Bedeutung für den Unterricht. Auch wenn sich diese Arbeit vornehmlich mit der Bedeutung des Osterfestes für den Religionsunterricht in der Grundschule beschäftigen wird, gilt es diese Voraussetzung zu bedenken. Bevor ich mich explizit dem Osterfest zuwende, werde ich zunächst grundlegend auf die Bedeutung des Festes im Allgemeinen eingehen und verschiedene Festtheorien kurz vorstellen. In einer zusammenfassenden Kategorisierung sollen wiederkehrende und charakteristische Pole in der Entwicklung der Festtheorien aufgeführt und letztlich die Bedeutung der Festlichkeit im Allgemeinen in der Grundschule geklärt werden. Im zweiten Abschnitt werde ich mich dann direkt dem Osterfest und seiner Festpraxis zuwenden und dieses zunächst relativ unabhängig von seiner Bedeutung für den Religionsunterricht auf seine Zeitstruktur, seine Symbole sowie die theologische Bedeutung untersuchen. Bei der Betrachtung der Zeitstruktur wird es zuerst um die geschichtliche Entwicklung des Osterfestes und damit die Frage, in wie weit dieses Fest von der Kirche inszeniert und geschaffen wurde, gehen. Ein zweiter Schwerpunkt liegt dann auf der Betrachtung der Passionsgeschichte und der Auferstehung als Kern des Osterfestes sowie die damit verbundene Bedeutung der einzelnen Osterfeiertage von Gründonnerstag bis Ostermontag.
Nach einer kurzen Begriffsklärung, in der auch die Bedeutung der Symbole für die Grundschule erörtert werden wird, soll sich die Betrachtung der Symbolik des Osterfestes auf die bekanntesten Symbole und die mit ihnen verbundenen Riten des Osterfestes richten. Dabei soll sich der Schwerpunkt besonders bei nicht biblisch begründeten Symbolen, ihrer Herkunft, ihrer Geschichte und ihrer Bedeutung für das christliche Osterfest liegen. In der theologischen Betrachtung des Osterfestes steht die Frage nach der Entwicklung und der Bedeutung seiner zentralen Botschaft von der Auferstehung für den christlichen Glauben im Mittelpunkt.
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Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1 Die Bedeutung der Feste
1.1 Geschichtliche Entwicklung der Festtheorie
1.2 Kategorisierungsversuche
1.3 Folgerungen für die Festkultur in der Grundschule
2 Das Osterfest
2.1 Die Zeitstruktur des Osterfestes
2.1.1 Ostern als Erfindung der Kirche?
2.1.2 Passionsgeschichte und Auferstehung als Kern des Osterfestes
2.2 Die Symbolik des Osterfestes
2.2.1 Was ist ein Symbol?
2.2.2 Symbole des Osterfestes
2.3 Theologische Dimension des Osterfestes
2.3.1 Auferstehung als Kernaussage des christlichen Glaubens
3 Ostern als Thema des Religionsunterrichts in der Grundschule
3.1 Curriculare Rahmenbedingungen
3.2 Die Bedeutung des Osterfestes im Alltag der Schülerinnen und Schüler
3.2.1 Symbole, Riten, Bräuche und biblische Hintergründe des Osterfestes im Erfahrungshorizont der Schülerinnen und Schüler
3.2.2 Chancen und Probleme der Auferstehungsthematik
3.3 Der Religionsunterricht als Vor- und Nachbereitung des Osterfestes
3.4 Medien und Methoden
4 Literatur
Einleitung
Neben Weihnachten ist Ostern das christliche Fest, das in der Lebenswelt der Grundschüler am meisten verankert ist. Da sich das Osterfest im christlich geprägten Deutschland nicht nur als privates Fest, sondern auch im öffentlichen Bereich vollzieht, betrifft es auch Kinder aus nicht christlichen Familien. Das Osterfest lässt sich also als ein alle Grundschüler betreffendes Fest verstehen und ist somit von besonderer Bedeutung für den Unterricht. Auch wenn sich diese Arbeit vornehmlich mit der Bedeutung des Osterfestes für den Religionsunterricht in der Grundschule beschäftigen wird, gilt es diese Voraussetzung zu bedenken. Bevor ich mich explizit dem Osterfest zuwende, werde ich zunächst grundlegend auf die Bedeutung des Festes im Allgemeinen eingehen und verschiedene Festtheorien kurz vorstellen. In einer zusammenfassenden Kategorisierung sollen wiederkehrende und charakteristische Pole in der Entwicklung der Festtheorien aufgeführt und letztlich die Bedeutung der Festlichkeit im Allgemeinen in der Grundschule geklärt werden.
Im zweiten Abschnitt werde ich mich dann direkt dem Osterfest und seiner Festpraxis zuwenden und dieses zunächst relativ unabhängig von seiner Bedeutung für den Religionsunterricht auf seine Zeitstruktur, seine Symbole sowie die theologische Bedeutung untersuchen.
Bei der Betrachtung der Zeitstruktur wird es zuerst um die geschichtliche Entwicklung des Osterfestes und damit die Frage, in wie weit dieses Fest von der Kirche inszeniert und geschaffen wurde, gehen. Ein zweiter Schwerpunkt liegt dann auf der Betrachtung der Passionsgeschichte und der Auferstehung als Kern des Osterfestes sowie die damit verbundene Bedeutung der einzelnen Osterfeiertage von Gründonnerstag bis Ostermontag.
Nach einer kurzen Begriffsklärung, in der auch die Bedeutung der Symbole für die Grundschule erörtert werden wird, soll sich die Betrachtung der Symbolik des Osterfestes auf die bekanntesten Symbole und die mit ihnen verbundenen Riten des Osterfestes richten. Dabei soll sich der Schwerpunkt besonders bei nicht biblisch begründeten Symbolen, ihrer Herkunft, ihrer Geschichte und ihrer Bedeutung für das christliche Osterfest liegen.
In der theologischen Betrachtung des Osterfestes steht die Frage nach der Entwicklung und der Bedeutung seiner zentralen Botschaft von der Auferstehung für den christlichen Glauben im Mittelpunkt.
Das dritte Kapitel wird sich dann direkt mit der Bedeutung des Osterfestes als Thema des Religionsunterrichts der Grundschule beschäftigen und reflexiv auf die zuvor erörterten theoretischen Grundlagen eingehen.
Als weitere Grundlage soll hier zunächst der Lehrplan für die Grundschule in NRW in den Blick genommen werden und aufgezeigt werden, welche Inhalte im Bezug auf das Osterfest für den Grundschulunterricht explizit vorgesehen sind und welche nicht.
In einem zweiten Abschnitt soll dann versucht werden, die Frage nach dem Lebensweltbezug und damit nach der Bedeutung des Osterfestes für die Schüler beantwortet werden. Neben den Erfahrungen mit der Feier und den darin entfalteten Symbolen des Osterfestes, soll hier auch das oftmals ausgeblendete Thema der Auferstehung als zentrales theologisches Thema in den Blick gerückt werden und die Frage nach Problemen und Möglichkeiten der Behandlung dieses Themas in der Grundschule gestellt werden.
Da sich die Erfahrungen der Schüler und Schülerinnen je nach sozialen, regionalen, kulturellen, religiösen, aber auch rein persönlichen Hintergründen stark unterscheiden, ist es nahezu unmöglich in diesem Zusammenhang eine universelle Antwort zu geben. Daher werden in diesem Abschnitt neben einigen theoretischen Überlegungen vor allem zahlreiche eigene Erfahrungen mit Kindern und Jugendlichen im eigenen Umfeld herangezogen, um mögliche Ausgangssituationen bei Kindern im Grundschulalter aufzuzeigen.
Ausgehend davon werden die Möglichkeiten des Religionsunterrichts betrachtet, die sich auf Grund der Tatsache, dass das Osterfest selbst nie innerhalb der Schulzeit stattfindet, weitgehend auf die Vor- und Nachbereitung des Festes beschränkt. Die Probleme, aber auch Chancen, die sich daraus ergeben sollen hier betrachtet werden.
Abschließend sollen schlussendlich die Möglichkeiten der Medien im Bezug auf eine unterrichtliche Behandlung des Osterfestes in den Blick genommen und ihre Vor- und Nachteile erörtert werden.
Da das Planen von konkreten Unterrichtsstunden oder gar ganzen Unterrichtsreihen wirklich sinnvoll nur im direkten Bezug auf die jeweilige Schulsituation möglich ist, werden in diesem Kapitel immer wieder beispielhaft mögliche Unterrichtsbausteine zu den jeweiligen Kontexten einfließen. Diese können jedoch nie universellen Charakter haben, sondern nur Möglichkeiten zur Behandlung der Osterthematik aufzeigen, die in der konkreten Unterrichtssituation immer an die jeweilige Situation angepasst werden müssen.
1 Die Bedeutung der Feste
Da das Fest sich dadurch kennzeichnet, dass es in irgendeiner Weise anders als das Gewohnte, als der Alltag ist, war es schon immer Grundlage für philosophische und theologische Gedanken. Ein kurzer geschichtlicher Abriss in Anlehnung an Andreas Leipholds festtheoretische Betrachtungen[1] über einige Festtheorien, soll zunächst die Entwicklung, aber auch die Vielschichtigkeit des Festverständnisses stellvertretend verdeutlichen. Anschließend sollen dann zusammenfassend die Funktionen und der Alltagsbezug des Festes in den verschiedenen Festtheologien herausgestellt werden, um schließlich die Bedeutung der Feste im Allgemeinen in der Schule zu verdeutlichen.
1.1 Geschichtliche Entwicklung der Festtheorie
Schon bei Platon findet sich eine erste Festtheorie, nach der die Götter die Feste als bewusste Zäsuren im Leben der Menschen setzen, die diesen ermöglichen, sich von der Zeit der Arbeit wieder aufzurichten und den festlichen Umgang mit den Göttern zu pflegen.
„Der Gottesdienst steht auch im Mittelpunkt der Festetheorie bei Schleiermacher, einem der »Urväter« theologisch begründeter Festtheorie.“[2]
Er definiert Festzeit als Zeit, die vom Alltag abweicht und dadurch zur Selbstfindung des Menschen dient. Da das Selbstbewusstsein für Schleiermacher nur im religiösen Kontext vollkommen zur Geltung kommen kann, ist der christliche Gottesdienst als Zeit der religiösen Selbstfindung als das Hauptfest anzusehen. Weiterhin entsprechen alle anderen Feste nur ihrem „natürlichen Charakter“, wenn das Fest nicht mit Nebenabsichten verbunden ist. „Ein „wirkliches“ Fest entspringt vielmehr dem Geist einer Allgemeinheit, und es besitzt eine »geschichtliche Ursache«.“[3]
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[1] Leiphold Andreas. Die Feier der Kirchenfeste. Göttingen. 2005.
[2] A.a.O. 21.
[3] A.a.O. 30.
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