Die vorliegende Arbeit soll zunächst einen kurzen Überblick über die Entstehungsgeschichte und historischen Wurzeln der AUDIOLINGUALEN METHODE geben, ehe sie sich den methodischen und inhaltlichen Grundprinzipien und -charakteristika widmen wird.
Inhalt
I. Vorbemerkung
II. Historische Grundlagen
III. Methodische Grundprinzien
1. Das Primat der Mündlichkeit
2. » Kontrastiv vor parallel «
3. Die Modellstruktur und » pattern practice «
4. Automatisierung von Sprachkenntnissen durch
» pattern drills «
5. Verzicht auf abstrakte Regelerklärungen
6. Begrenzter Einsatz neuer Vokabeln
7. Vermeidung von Übersetzungen
8. Dogma der Einsprachigkeit
IV. Quellenverzeichnis
I. Vorbemerkung
Die vorliegende Arbeit soll zunächst einen kurzen Überblick über die Entstehungsgeschichte und historischen Wurzeln der audiolingualen Methode geben, ehe sie sich den methodischen und inhaltlichen Grundprinzipien und -charakteristika widmen wird.
II. Historische Grundlagen
Die audiolinguale Methode greift auf Erfahrungen der amerikanischen Armee aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges zurück, als Soldaten in sehr kurzer Zeit die deutsche Sprache lernen mussten, um als Dolmetscher tätig zu werden.[1] Grundsätzlich kennzeichnend sind die Orientierung des Sprachlernens an alltäglichen Verwendungssituationen und den darin vorkommenden Sprachmitteln, der Verzicht auf abstrakte Regelerklärungen, insbesondere im Bereich der Grammatik, sowie die prinzipielle Einsprachigkeit des Fremdsprachenunterrichts.[2]
III. Methodische Grundprinzipien
1. Das Primat der Mündlichkeit
Sprachlernen vollzieht sich nach der audiolingualen Methode in der strikten Reihenfolge von Hören – Sprechen – Lesen – Schreiben.[3] Hieraus resultiert in der praktischen Anwendung eine Abkehr von Lehrbüchern und Schriftmaterial und eine Hinwendung zu mündlichen Übungen:[4]
» What the learner needs is the opportunity of hearing, and later on using, this verb, and other verbs in the same area of meaning, in the right patterns and in suitable contexts. […] There must be associations of verb and meaning and of verb and pattern, and these associations must be linked with suitable situations.«[5]
Da es weiterhin um das Einüben mündlicher und kontextadäquater Sprachreaktionen gehen sollte, erhält die Textsorte Dialog eine große Bedeutung im Fremdsprachenunterricht:[6]
» There are many reasons why language in dialogue form is the most rewarding for the learner to work with [...]. It involves a natural and exclusive use of the audio-lingual skills. All the elements of the sound-system appear repeatedly [...]. All that is learned is meaningful, and what is learned in one part of a dialogue often makes meaning clear in another. From the start the student learns to address people directly and to use the first person singular – items of basic importance in communication. «[7]
Wenn überhaupt Texte eingesetzt werden, dann nur sogenannte » simplified texts «.[8]
2. » Kontrastiv vor parallel«
Existieren in der Muttersprache und der zu erlernenden Fremdsprache parallele und kontrastive Strukturen, wie etwa die » progressive forms «, die es im Deutschen kontrastiv zum Englischen nicht gibt, sollten nach der audiolingualen Methode die kontrastiven vor den parallelen eingeführt werden. Der Grund hierfür liegt in der Annahme, dass nur durch diese Reihenfolge gewährleistet werden könne, dass die Lernenden keinen übermäßigen Gebrauch von den parallelen Strukturen der Fremdsprache machen.[9] Konkret lässt sich als parallele Struktur etwa die » simple form « anführen, deren ständige Verwendung durch die vorherige Einführung der oben genannten kontrastiven Struktur verhindert werden soll.[10]
3. Die Modellstruktur und »pattern practice«
Die bereits erwähnte gehörte und gesprochene Sprache wird von Anfang an in Mustersätzen dargeboten und geübt,[11] wobei in der Regel mit einfachen Sätzen begonnen wird[12]. Jeder dieser Mustersätze beinhaltet eine Modellstruktur, die nach ihrem Erlernen, durch die Benutzung neuer Vokabeln die Bildung neuer Sätze ermöglicht.[13]
»[ T ] he unit of language is not the word but the sentence. […] The learner must start, therefore, with sentences, and must learn sentence patterns in conjunction with the structural words.«[14]
Konkretes Beispiel für eine solche Modellstruktur wäre etwa die Subjekt-Prädikat-Objekt-Abfolge im Englischen:[15] » This is a book. – What is this? « oder etwa » My name is Jim. – What is your name? «.[16] Die Modellsätze werden in Form der sogenannten » pattern practice « variiert,[17] wobei diese Übungen sehr vielfältig und unterschiedlich sein können[18]. Ziel ist es, dem Lernenden die Fähigkeit zu geben, auch mit Sätzen, die unbekannte Vokabeln enthalten, souverän umgehen zu können:[19]
[...]
[1] Uwe Multhaupt, Psycholinguistik und fremdsprachliches Lernen: Von Lehrplänen zu Lernprozessen (Ismaning: Max Hueber Verlag, 1995), 21.
[2] Multhaupt, 21.
[3] Multhaupt, 22.
[4] Gert Solmecke, Psychologische Grundlagen des neusprachlichen Unterrichts. Eine Einführung (Kastellaun: A. Henn Verlag, 21978), 69.
[5] A. S. Hornby, »Structural Patterns in Language Learning and Teaching«. Praxis des neusprachlichen Unterrichts, 1963, 3.
[6] Multhaupt, 22.
[7] Nelson Brooks, Language and Language Learning. Theory and Practice (New York, Chicago, Burlingame: Harcourt, Brace & World, Inc., 21960), 145.
[8] Multhaupt, 23.
[9] Multhaupt, 105.
[10] Multhaupt, 103.
[11] Solmecke, 69.
[12] Multhaupt, 101.
[13] Solmecke, 69.
[14] Hornby, 2.
[15] Solmecke, 69.
[16] Multhaupt, 101.
[17] Solmecke, 69.
[18] Brooks, 155.
[19] Solmecke, 69.
- Citation du texte
- Sven Köhler (Auteur), 2005, Die wichtigsten Charakteristika der audiolingualen Methode, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65891
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