Ziel der Arbeit ist es darzustellen, wie sich die Stadt Berlin in den letzten Jahren unter dem Blickwinkel der Nachhaltigkeit entwickelt hat. UfU e.V. hat in den vergangenen Jahren in Vorarbeiten einen „ausrechenbaren“, d.h. operationalisierbaren und mit ausreichender Datenlage versehenen Vorschlag für einen Nachhaltigkeitsindex für Berlin und andere Europäische Großstädte entwickelt, der sich an den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit orientierte und im Sommer 2003 zur Diskussion gestellt wurde. Der in dieser Arbeit vorgestellte Berliner Nachhaltigkeitsindex (BNAX) geht jedoch über das ursprüngliche Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung hinaus und baut auf den Handlungsfeldern der Berliner lokalen AGENDA Bewegung (siehe Kapitel 6) auf. Anhand ausgewählter Indikatoren und Möglichkeiten der ökologisch-ökonomischen Gesamtrechnung soll aufgezeigt werden, warum der integrative Ansatz des B-NAX am sinnvollsten für einen allgemeingültigen Indikator der Nachhaltigkeit erscheint.
Inhaltsverzeichnis
Verzeichnis der Bilder und Tabellen
Abkürzungsverzeichnis
1.Einleitung
1.1. Problemaufriss
1.2. Ausgangslage der Arbeit
1.3. Ziel der Arbeit
1.4. Was sind Indikatoren?
1.5. Warum ist die lokale Ebene wichtig?
1.6. Aufbau der Arbeit
2.Sustainable Development
2.1. Definition/Begriffserklärung
2.2. Zieldreieck der Nachhaltigkeit
2.2.1. Ökologische Zielsetzung
2.2.2. Ökonomische Zielsetzung
2.2.3. Sozial- Kulturelle Zielsetzung
2.2.4. Verhältnis von inter- und intragenerativer Gerechtigkeit
2.3. Anmerkungen zum Zieldreieck der Nachhaltigkeit
2.4. Strategiepfade für eine nachhaltige Entwicklung
2.4.1. Suffizienzstrategie - Der Weg zu einer neuen Lebensweise
2.4.2. Effizienzstrategie - Nachhaltigkeit durch Fortschritt
2.4.3. Substitutions- und Konsistenzstrategie
2.5. Lokale Agenda
3. Ansätze zur Bemessung der menschlichen Wohlfahrt
3.1. Das Bruttoinlandsprodukt
3.2. Die Grenzen des BIP als Wohlfahrtsmaßstab
3.3. Kritische Würdigung des BIP
4. Ansätze für Bewertung von Nachhaltigkeit auf verschiedenen Ebenen
4.1. Internationale Ebene
4.1.1. SEEA der Vereinten Nationen
4.1.2. OECD- Umweltindikatorensysteme
4.1.3. Genuine Progress Indicator (GPI)
a) Zehn Berechnungsfaktoren
b) Ergebnisse des Genuine Progress Indicator
c) Kritische Würdigung
4.1.4. Konzeptionelle Ansätze der Europäischen Union
a). Politischer Hintergrund des Ansatzes
b) Ziele
c) Grundlagen
d) Ergebnisse
4.2. Nationale Ebene
4.2.1. Die Umweltgesamtrechnung (UGR) der Bundesrepublik Deutschland
a) Themenbereich Material- und Energieflussrechnungen
b) Themenbereich Nutzung von Fläche und Raum
c) Themenbereich Indikatoren des Umweltzustandes
d) Themenbereich Maßnahmen des Umweltschutzes
e). Themenbereich Vermeidungskosten
f) Soziale Gesamtrechnung Florian Kliche Entwicklung eines Nachhaltigkeitsindikators für Berlin
g) Kritische Würdigung der Umweltgesamtrechnung
4.2.2. Indikatorsystem der Stadt Hamburg
a) HEINZ - Hamburger Entwicklungs-Indikatoren Zukunftsfähigkeit
b) Kritische Würdigung
4.3. Kritische Würdigung der Indikatorsysteme
5. Regeln für die Operationalisierung des Begriffs Nachhaltigkeit
6. Berliner lokale Agenda
6.1. Handlungsfeld Mobilität
6.2. Handlungsfeld Klimaschutz
6.3. Handlungsfeld Soziale Stadtentwicklung
6.4. Handlungsfeld Partizipation
6.5. Handlungsfeld Zukunft der Arbeit
6.6. Handlungsfeld Strukturwandel zur Informationsgesellschaft
6.7. Handlungsfeld Bildung
6.8. Handlungsfeld Berlin in der einen Welt
6.9. Handlungsfeld Geschlechtergerechtigkeit
6.10. Handlungsfeld Berlin in der märkischen Landschaft
7. Berliner Nachhaltigkeitsindex (B-NAX)
7.1. Ziele des B-NAX
7.2. Rechnung für den B-NAX
7.2.1. Rechenregeln
7.3. B-NAX - ideale Version
7.4. Kritische Würdigung
8. B-NAX - Reale Version
8.1. Ergebnisse Handlungsfelder
8.2. Ergebnisse gesamt
8.3. Kritische Würdigung
9. Schlusskapitel
Literatur- und Quellenverzeichnis:
Anhang
Verzeichnis der Bilder und Tabellen
Bild 1 Zieldreieck der Nachhaltigkeit
Bild 2 Wasserstoffauto
Bild 3 SEEA
Bild 4 OECD Environmental Indicators
Bild 5+6 Genuine Progress Indicator
Bild 7 Die Inhalte der Umweltökonomischen Gesamtrechnung.
Bild 8 Mobilität
Bild 9 Klimaschutz
Bild 10 Soziale Stadtentwicklung
Bild 11 Partizipation
Bild 12 Zukunft der Arbeit
Bild 13 Strukturwandel zur Informationsgesellschaft
Bild 14 Bildung
Bild 15 Berlin in der einen Welt
Bild 16 Geschlechtergerechtigkeit
Bild 17 Berlin in der märkischen Landschaft
Bild 18 Indikator Mobilität
Bild 19 Indikator Berlin in der märkischen Landschaft
Bild 20 Indikator Soziale Stadtentwicklung
Bild 21 Indikator Partizipation
Bild 22 Indikator Zukunft der Arbeit
Bild 23 Indikator Strukturwandel zur Informationsgesellschaft
Bild 24 Indikator Bildung
Bild 25 Indikator Berlin in der einen Welt
Bild 26 Indikator Klimaschutz
Bild 27 Indikator Geschlechtergerechtigkeit
Bild 28 B-NAX
Tabelle 1 Entstehung des BIP
Tabelle 2 Das BIP in Berlin
Tabelle 3+4 Europäische Indikatoren für nachhaltige Entwicklung
Tabelle 5 Aspekte Europäische Indikatoren
Tabelle 6 HEINZ
Tabelle 7 Funktionen Indikatoren
Tabelle 8 B-NAX ideal
Tabelle 9 Mobilität/Verkehr
Tabelle 10 Berlin in der märkischen Landschaft
Tabelle 11 Soziale Stadtentwicklung
Tabelle 12 Partizipation
Tabelle 13 Zukunft der Arbeit
Tabelle 14 Strukturwandel zur Informationsgesellschaft
Tabelle 15 Bildung
Tabelle 16 Berlin in der einen Welt
Tabelle 17 Klimaschutz
Tabelle 18 Geschlechtergerechtigkeit
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einleitung
1.1. Problemaufriss
Spricht man heute von Wachstum, Wohlstand und Entwicklung, bezieht man sich in der politischen Diskussion in der Regel auf das Wachstum des Bruttoinlands- produkts (3.1. Das Bruttoinlandsprodukt). Wächst das BIP, so die Theorie, wird eine Wohlstands- und Wohlfahrtssteigerung erreicht. In der Realität ergibt sich jedoch eine Reihe von Fragen. Wenn von Wohlstand gesprochen wird, meint man das Vorhandensein materieller Güter - also Einkommen und Vermögen. Unter Wohlfahrt versteht man hingegen die ,,Gesamtzufriedenheit" des Individuums. Ist es denn nicht durchaus möglich, dass ein Ureinwohner im brasilianischen Regenwald, der mit Jagen, Fischen und Früchtesammeln seine Familie ernährt, glücklicher ist als ein gestresster Manager in Deutschland, der 150.000,- Euro im Monat verdient und aus Zeitgründen gar keine Familie hat? Persönliche Zufriedenheit hängt schließlich von mehr ab als nur vom Geld. Relevante Faktoren für das ,,Glück des Einzelnen" können beispielsweise Gesundheit, persönliche Freiheit (politische und religiöse), eine intakte Umwelt, Freizeit, Infrastruktur, Möglichkeit der Selbstverwirklichung usw. sein. Wenn das BIP also wächst, kann man durchaus von einer Wohlstands- entwicklung, aber nicht unbedingt von einer Wohlfahrtsentwicklung sprechen.
Vor diesem Blickpunkt stellt sich die Frage, ob das Bruttoinlandprodukt zur Messung der Entwicklung in Deutschland ausreicht. Mit der Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung im Juni 1992 in Rio de Janeiro1, einigten sich 179 Unterzeichnerstaaten auf das globale Leitbild „Sustainable Development“ (SD). Dieser Schritt war die endgültige Abkehr von der rein wirtschaftlichen Betrachtung der menschlichen Bedürfnisse. Aufgrund der Erkenntnis aus dem Brundtland-Bericht von 19872, dass die „Grenzen des Wachstums“ erreicht seien, musste ein neues Leitbild erschaffen werden, welches die Komplexität der Probleme erfasst. Ausgehend davon, dass Ökologie, Ökonomie und soziale gesellschaftliche Ziele unter Berücksichtigung der intergenerativen und intragenerativen Gerechtigkeit miteinander in Einklang gebracht werden müssen, ist das Zieldreieck der Nachhaltigkeit entstanden. (2.2. Zieldreieck der Nachhaltigkeit)
Sustainable Development steht auch in Deutschland ab 1992 auf der politischen Agenda (seit 1994 ist es Staatsziel!) und das Bemühen gilt seit Beginn der politischen Diskussion nicht zuletzt der Darstellung der Messbarkeit von Nachhaltigkeit. Ziel darf es nicht nur sein, das Leitbild entsprechend der AGENDA 21 politisch umzusetzen, sondern auch Kriterien und Indikatoren zu entwickeln, die es beschreiben bzw. den Zielerreichungsgrad messen.
1.2. Ausgangslage der Arbeit
Die Arbeit ist entstanden, in Zusammenhang mit einem aus der Projektagentur des Instituts für Zukunftsstudien und Technologiebewertung ( )3 finanzierten Projektes, in Zusammenarbeit mit dem Unabhängigen Institut für Umweltfragen e.V. (UfU e.V.) und der Berliner lokalen AGENDA Bewegung.
1.3. Ziel der Arbeit
Ziel der Arbeit ist es darzustellen, wie sich die Stadt Berlin in den letzten Jahren unter dem Blickwinkel der Nachhaltigkeit entwickelt hat. UfU e.V. hat in den vergangenen Jahren in Vorarbeiten einen „ausrechenbaren“, d.h. operationalisierbaren und mit ausreichender Datenlage versehenen Vorschlag für einen Nachhaltigkeitsindex für Berlin und andere Europäische Großstädte entwickelt, der sich an den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit orientierte und im Sommer 2003 zur Diskussion gestellt wurde.4 Der in dieser Arbeit vorgestellte Berliner Nachhaltigkeitsindex (B- NAX) geht jedoch über das ursprüngliche Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung hinaus und baut auf den Handlungsfeldern der Berliner lokalen AGENDA Bewegung (siehe Kapitel 6) auf. Anhand ausgewählter Indikatoren und Möglichkeiten der ökologisch-ökonomischen Gesamtrechnung soll aufgezeigt werden, warum der integrative Ansatz des B-NAX am sinnvollsten für einen allgemeingültigen Indikator der Nachhaltigkeit erscheint.
1.4. Was sind Indikatoren?
Indikatoren (indicare (lat.) = anzeigen) sind allgemeine Hilfsmittel, die uns gewisse Informationen anzeigen sollen. Sie gestatten die Verfolgung von Abläufen, die man nicht direkt sehen kann, indem sie das Erreichen oder Verlassen bestimmter Zustände anzeigen. „Es handelt sich um quantitative oder qualitative Deskriptoren des Zustands und des Wandels, die der Orientierung in komplexen dynamischen Situationen dienen.“5 „Indikatoren unterscheiden sich durch den Detaillierungsgrad, mit dem sie Informationen vermitteln. Sie sollen wissenschaftlich aussagefähig, aber auch als Grundlage für politische Entscheidungen einsetzbar sein. Sie sollen Daten so verdichten, dass weder durch Überabstraktion keine Aussage mehr möglich ist, noch dass zu viele Einzeldaten unverbunden nebeneinander stehen.“6
1.5. Warum ist die lokale Ebene wichtig?
Die lokale Ebene ist von zahlreichen globalen Entwicklungen betroffen, die den Ausgangspunkt für UNCED und die Agenda 21 bildeten. Globale Lösungen im Sinne der Nachhaltigkeit sind in vielen Bereichen nur dann denkbar, wenn auch in den Städten und Gemeinden das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung verfolgt wird. „Bereits im Vorfeld der UNCED-Verhandlungen konnten sich die vom International Council for Local Environmental Initiatives (ICLEI) vertretenen Kommunen mit ihrer Forderung durchsetzen, nicht nur als ausführende Organe nationaler Politik, sondern als eigenständige Akteure bei der Umsetzung des globalen Aktionsprogramms berücksichtigt zu werden.“7 Aktiver Motor einer nachhaltigen Entwicklung in Deutschland ist daher seit langem die lokale Agenda 21. „In über 2300 Städten, Kreisen und Gemeinden haben BürgerInnen sich mit Kommunalpolitikern zusammengesetzt und Ideen entwickelt. Dort werden Energiesparmaßnahmen für die Beleuchtung der Straßen, Vorschläge für die naturnahe Entwicklung des Stadtparks [oder] die Einrichtung von Kinderspielplätzen […] diskutiert.“8
1.6. Aufbau der Arbeit
Zunächst wird der Begriff der Nachhaltigkeit definiert und in seinem historischen Zusammenhang dargestellt. Danach werden Kriterien für Indikatoren, Indikatortypen auf internationaler wie auch nationaler Ebene, Anforderungen und Funktionen von Indikatoren festgelegt. Aus den Erkenntnissen werden dann einige Regeln aufgestellt, anhand derer sich der B- NAX als Ziel dieser Arbeit ausrichtet.
2. Sustainable Development
„Der wirtschaftliche und technische Fortschritt im 19. und 20. Jahrhundert hat den Menschen einen enormen materiellen Wohlstand beschert. Am Anfang des 21. Jahrhunderts verfügt die Menschheit über mehr Nahrungsmittel, Gebrauchsgüter als auch mehr Wissen als jemals zuvor. Dieser Wohlstand ist jedoch zwischen Nord und Süd, aber auch in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich verteilt. Die wirtschaftliche Entwicklung hat in den vergangenen Jahrzehnten außerdem zu einer starken Beanspruchung der natürlichen Ressourcen und einer gravierenden Belastung der Umwelt geführt. Deswegen kann die bisherige Entwicklung nicht auf unbestimmte Zeit fortgesetzt werden, sondern es muss weltweit zu einer Kurskorrektur kommen.“9
2.1. Definition/Begriffserkl Ärung
Definition durch die Brundtland-Kommission:
"Dauerhafte Entwicklung ist Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können."10
Im Deutschen hat sich als offizielle Übersetzung von Sustainable Development „Nachhaltige Entwicklung“11 durchgesetzt. Nachhaltigkeit, ursprünglich ein Begriff aus der Forstwirtschaft12, muss heute aber in einem viel komplexeren Zusammenhang verstanden werden. „Nachhaltigkeit und nachhaltiger Ertrag müssen als menschliches Wirtschaftsziel angesehen werden“13, aber mit einem gravierenden Unterschied zum Wirtschaftsverhalten des Durchflusswachstums14.
Nachhaltige Entwicklung will die Natur zwar nutzen, aber unter der Bedingung der vorausschauenden Ressourcenbewirtschaftung. „Nachhaltigkeit möchte nicht so sehr „Wege aus der Wohlstandsfalle“ weisen, als viel mehr weitere Wege erschließen, um das Modell eines Wohlstands für alle auf Dauer fortführen zu können“15. Über dies hinaus liegt eine deutliche Betonung auf dem Begriff der Entwicklung. Wachstum bedeutet Zunahme der Größe, durch Zufügen von Stoffen (wie Rohstoffen und Energie), während Entwicklung als das Vervollkommnen, Vergrößern und/oder Verbessern eines Zustandes zu verstehen ist16.
2.2. Zieldreieck der Nachhaltigkeit
„Einer der wichtigsten Erkenntnisfortschritte im Zusammenhang mit der Diskussion über eine nachhaltige Entwicklung ist die Einsicht, dass ökonomische, ökologische und soziale Faktoren nicht mehr voneinander abgehoben oder gar gegeneinander ausgespielt werden dürfen.“17 Ziel muss es also sein, diese drei Säulen in Einklang zu bringen und die Gerechtigkeit zwischen den Generationen von heute und morgen - und Nord und Süd herzustellen. In der Literatur wird dieser Zusammenhang zur nachhaltigen Entwicklung als Zieldreieck der Nachhaltigkeit oder magisches Zieldreieck formuliert. Im Folgenden wird der Ausdruck „Zieldreieck der Nachhaltigkeit“ verwendet.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Bild 1: Zieldreieck der Nachhaltigkeit18
In Bild 1 werden die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft abgebildet. Das Kreuz symbolisiert die Überschneidungen der Interessen der Generationen von heute und morgen (intergenerative Gerechtigkeit) und Nord und Süd (intragenerative Gerechtigkeit). Alle Generationen müssen sich mit ihren Bedürfnissen innerhalb des Zieldreiecks der Nachhaltigkeit bewegen, um eine dauerhaft aufrecht erhaltbare Zukunft zu gewährleisten.
2.2.1. Ökologische Zielsetzung
Die Folgen menschlicher Aktivitäten auf dem System Erde haben ein Ausmaß erreicht, das die Grenzen seiner Belastungsfähigkeiten erkennen lässt. So schreibt die Bundesregierung in ihrem Bericht „Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung in Deutschland“. „Das „menschliche Leben und Wirtschaften ist an einem Punkt angelangt, an dem es Gefahr läuft, sich seiner eigenen natürlichen Grundlagen zu berauben“.19 Folglich ist es notwendig, ökologische Ziele zu setzen, da die Natur den Rahmen für menschliches Handeln bildet. Umwelt- bzw. ökologische Ziele sind Ziele für einen umweltpolitischen Regelungsbereich oder für ein Umweltmedium […]20. Ein Umweltziel kann durch eines oder mehrere Umweltqualitätsziele konkretisiert werden. Aus der Agenda 21 und den Berichten der Enquete-Kommission des Bundestages lassen sich die folgenden ausgewählten ökologischen Ziele ableiten:
Die Nutzung von erneuerbaren Ressourcen muss nachhaltig sein (Erhalt des Realkapitals)21.
Minimale Nutzung beziehungsweise Unterlassung des Verbrauchs nicht erneuerbarer Ressourcen.22
Stoffeinträge in die Natur müssen sich an der Belastbarkeit der Umwelt orientieren, d.h. sie sind so zu minimieren, dass Folgeschäden auszuschließen sind.
Gefahren und unvertretbare Risiken für die Ökosysteme und die menschliche Gesundheit müssen vermieden werden.
2.2.2. Ökonomische Zielsetzung
Ähnlich wie die politischen oder wissenschaftlichen Systeme, stellt das ökonomische System einen Teil des gesamten Gesellschaftssystems dar. Das ökonomische System setzt sich im Wesentlichen aus den Akteursgruppen private Haushalte, Unternehmen und Staat zusammen. Einfach formuliert ist die Funktion des Wirtschaftsprozesses die Erstellung von Gütern und Dienstleistungen. Durch den Konsum dieser Güter und Dienstleistungen, sowie durch die daraus erzielten Einkommen können die materiellen Bedürfnisse der Mitglieder der Gesellschaft befriedigt werden. Somit trägt dieser Prozess zum Nutzen bzw. zur Wohlfahrt der Individuen der Gesellschaft bei.23 „Gegenstand der Untersuchungen im Bereich der Wirtschaftswissenschaften sind aggregierte Größen wie Einkommen, Beschäftigung, Konsum, Preisniveau, Sozialprodukt, Investitionen, Importe/Exporte und deren Wirkungszusammenhänge.“24 Die Agenda 21 setzt in Kapitel 225 auf ein völlig liberalisiertes Welthandelssystem. „Die Liberalisierung des Handels [soll] auf globaler Grundlage und unter Einbeziehung aller Wirtschaftssektoren erfolgen und so einen positiven Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten.“26 „Die Bundesrepublik Deutschland verdankt ihre wirtschaftliche Entwicklung einer liberalen, sozialen Wirtschaftsordnung, in der Elemente zentraler Steuerung zugunsten dezentraler Organisation der Wirtschaftsprozesse zurücktreten. […] Neben einer hohen Kontinuität in der allgemeinen gesellschaftlichen Wertschätzung der Wirtschaftsordnung ist dennoch festzustellen, dass spürbare und tief greifende Defizite bestehen.“27
Als einige Beispiele seien folgende genannt:
- Verschlechterung von Leistungsindikatoren
- Beschäftigungsstand
- Wachstumsdynamik
- Wettbewerbsfähigkeit
- Konzentration von Einkommen und Vermögen, die von vielen Gruppen als ungerecht empfundenen wird.
Die folgenden (kurz) beschriebenen wirtschaftlichen Ziele basieren auf Vorschlägen der Enquete-Kommission des Bundestages sowie des vom Bundesrat 1991 beschlossenen Stabilitätsgesetzes.28 Grundlage des Gesetzes ist das so genannte „magische Viereck“29, welches sich aus folgenden vier Punkten zusammensetzt:
- Wachstum und Einkommen
- Preisstabilität
- Vollbeschäftigung
Ausgeglichene Außenbilanz
Hinzu kommen Ziele wie:30
- Abbau des regionalen Wirtschaftsgefälles
- Ausgeglichener Staatshaushalt Florian Kliche
Die Enquete-Kommission des Bundestages hat keine ökonomischen Ziele, wohl aber Regeln formuliert.31
Ö konomische Regeln einer Nachhaltigen Entwicklung:
- Das ökonomische System soll individuelle und gesellschaftliche Bedürfnisse effizient befriedigen […]
- Preise müssen dauerhaft die wesentliche Lenkungsfunktion auf Märkten wahrnehmen[…]
- Die Rahmenbedingungen des Wettbewerbs sind so zu gestalten, dass funktionsfähige Märkte entstehen, Innovationen angeregt werden und der gesellschaftliche Wandel, der zur Anpassung an zukünftige Erfordernisse nötig ist, gefördert wird.
- Die ökonomische Leistungsfähigkeit einer Gesellschaft und ihr Produktiv-, Sozial- und Humankapital müssen im Zeitablauf erhalten werden.[…]
Vordringliches Ziel dieser Handlungsanleitungen ist die Minderung von Knappheiten, der sich die Menschen ausgesetzt sehen, sowie die Erhöhung des Wohlstandes. Zur Diskussion über die ökonomischen Ziele gibt es unterschiedliche Standpunkte. Die Frage die sich stellt ist, welche Priorität welches Handlungsziel hat. Für Umwelt- und Sozialwissenschaftler wird die ökologische vor der sozial- kulturellen und der wirtschaftlichen Verantwortung stehen. → Eine nachhaltige Wirtschaft kann nur in ökologischen Grenzen wachsen.32 Einige Wirtschafts- wissenschaftler dagegen meinen, dass Armut und industriewirtschaftliche Mangel- erscheinungen schlimmste Beeinträchtigungen und Schäden in der Natur zur Folge haben.33 Auch Kriege finden immer wieder in wirtschaftlichen und sozialen Defiziten ihren Ursprung. Um das große Gefälle zwischen Nord und Süd der Weltbevölkerung zu beseitigen, ist eine Umstrukturierung in beiden Hälften erforderlich. Den
„Eine nachhaltige Entwicklung strebt neben der internationalen Gerechtigkeit für heutige und künftige Generationen hohe ökologische, ökonomische und sozial-kulturelle Standards in den Grenzen des Umweltraumes an. Dabei kommt der ökologischen Dimension - und damit auch der Umweltpolitik - eine Schlüsselrolle zu, denn die natürlichen Lebensgrundlagen begrenzen die Umsetzungsmöglichkeiten anderer Ziele (Umwelt als limitierender Faktor).“
Entwicklungsländern müssen andere Märkte als der Rohstoffmarkt geöffnet werden, damit sie sich langsam aus ihrer prekären Lage befreien können und somit der Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung geebnet wird.34 35
2.2.3. Sozial- Kulturelle Zielsetzung
In der sozialen Dimension der Nachhaltigkeit geht es um die Frage, nach welchen Prinzipien soziale Verhältnisse - intra- bzw. intergenerativ - gerecht gestaltet werden können. Leider ist die Debatte um soziale Ziele einer nachhaltigen Entwicklung nicht so weit fortgeschritten, dass man allgemeingültige Regeln hier aufzählen könnte. Wie in der Rechtswissenschaft gängige Praxis, kann aber so etwas wie eine herrschende Meinung in der Wissenschaft wiedergegeben werden, beruhend auf einem demokratischen und rechtsstaatlichem Verständnis:
- Hohe Ausstattung an sozialen Grundgütern36
Zu diesen Gütern gehören einerseits individuelle Güter, wie das Leben selbst, Gesundheit, Grundversorgung mit Lebensmitteln, Kleidung und Wohnung und elementare politische Rechte. Aber auch soziale Ressourcen wie Toleranz, Solidarität, Integrationsfähigkeit, Gemeinwohlorientierung, Rechts- und Gerechtigkeitssinn.
- Soziale Sicherheit (Sozialstaatsprinzip)
Der Sozialstaat kennzeichnet sich dadurch aus, dass er eine aktive Rolle in der Steuerung wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Abläufe übernimmt und einen beträchtlichen Teil seiner Ressourcen sozialpolitischen Zwecken widmet. Das heißt, der Sozialstaat kommt der Forderung einer größeren Gleichheit der Lebenschancen in den Dimensionen Einkommenssicherung, Gesundheit, Wohnen und Bildung nach, um so den sozialen Frieden zu bewahren. Weitere Ziele des Sozialstaates sind auch die Förderung von Wirtschaftswachstum und das Streben nach Vollbeschäftigung.
Hierunter gehören die demokratischen Prinzipien wie Volkssouveränität, Wahlund Mehrheitsentscheidungen, Menschen- und Freiheitsrechte und Chancengleichheit. Unter Rechtsstaatlichkeit versteht man das Ziel der Rechtsgebundenheit eines Staates (Schutz vor Willkür, Bindung der Gewalten an Recht und Gesetz), sowie das Subsidiaritätsgesetz.37
- Soziale Integration und Sicherheit
Forderung nach Kommunikation, Partizipation und Solidarität. Schutz vor Gewalt. Verzicht auf militärische Auseinandersetzungen.
- Erhalt des sozialen Friedens
Akzeptable Lösung des Verteilungsproblems zwischen Regionen, sozialen Schichten, Geschlechtern und Altersgruppen.
2.2.4. Verhältnis von inter- und intragenerativer Gerechtigkeit
Wie das Verhältnis dieser beiden Begriffe zu beschreiben ist, lässt sich nur schwer beantworten. Jedoch können der Literatur drei Positionen entnommen werden, die eine ausreichende Antwort auf diese Frage geben:
Das erste Prinzip, angelehnt an den Brundtlandbericht:
Ausgangsthese ist die Idee des Planetary Trust, dem alle Menschen angehören und der sie zu Solidarität und verantwortlichem Handeln in räumlicher und zeitlicher Hinsicht verpflichtet38. „Jede Generation ist berechtigt, das von vorangegangenen Generationen übernommene natürliche und kulturelle Erbe zu nutzen, und hat es gleichzeitig für nachfolgende Generationen zu verwalten“.39 Hierbei ist auch auf die gerechte Verteilung der Ressourcen zwischen Nord und Süd zu achten. „Jeder Mensch hat das Florian Kliche Entwicklung eines Nachhaltigkeitsindikators 17 gleiche Recht auf eine intakte Natur und die Nutzung der gleichen (oder: gerechten) Menge an Ressourcen.“40
Das zweite Prinzip ist die Conservation of Options:41
Es verpflichtet jede Generation, den übernommenen Bestand an natürlichen und kulturellen Ressourcen zu erhalten, um die Wahlmöglichkeiten kommender Generationen bei der Lösung ihrer Probleme nicht unangemessen zu beschränken.
Das dritte Prinzip, die Conservation of Access fordert:42
Jede Generation darf den übernommenen Bestand an natürlichen und kulturellen Ressourcen in keinem schlechteren Zustand weitergeben, als sie ihn selbst empfangen hat.
2.3. Anmerkungen zum Zieldreieck der Nachhaltigkeit
Unbestreitbar ist, dass die Umsetzung aller Ziele für eine demokratische Gesellschaft erstrebenswert ist. Allerdings darf hier nicht unerwähnt bleiben, dass eine uneingeschränkte Umsetzung aller Faktoren nicht oder zumindest nur schwer möglich erscheint. Viele der Zielsetzungen stehen in direktem Zusammenhang miteinander, so dass Konflikte unumgänglich sind. So ist Umweltschutz mit Kosten verbunden, was zu einem Konflikt Umwelt vs. Wirtschaft führt. Und haben wirtschaftliche Einschränkungen nicht auch soziale Folgen? Fest steht, dass es keinen ökologischen Nullverbrauch und keinen schmerzlosen sozioökonomischen Strukturwandel geben kann. Es müssen Kompromisse geschlossen werden, und somit wird es positive wie auch negative Effekte bei jeder Entscheidung geben. Es muss also ein Punkt gefunden werden, der die optimale Verträglichkeit mit allen Faktoren trifft.26
2.4. Strategiepfade für eine nachhaltige Entwicklung
Die Umsetzung der nachhaltigen Entwicklung erfordert eine Umstrukturierung in vielen Sektoren. Um eine Verwirklichung der Reduktionsziele zu erreichen, sind Veränderungen im menschlichen Konsum und der Produktion dringend erforderlich. Umweltschutztechniken dürfen nicht nur ausschließlich nachsorgend sein, sondern Umweltschutz muss in Zukunft vor allem vorsorgend sein. Daraus und aus den aus der Literatur hervorgehenden Handlungszielen lassen sich drei Strategietypen bündeln, die jede für sich auf eine nachhaltige Entwicklung hinarbeiten, jedoch in ihren Erfolgsaussichten unterschiedlich sind.
2.4.1. Suffizienzstrategie - Der Weg zu einer neuen Lebensweise
„[Die] Hauptursache für die allmähliche Zerstörung der globalen Umwelt [ist] in den nicht nachhaltigen Verbrauchs- und Produktionsmustern - insbesondere in den Industrieländern zu sehen - [...]“28 Schon in der Agenda 21 wird das negative Konsumverhalten der Industrienationen bemängelt. Eine Suffizienzstrategie, die aus diesen Annahmen hervorgeht, zielt nun darauf ab, aus Gründen der ökologischen Vorsorge eine Verhaltens-Änderung bei den Menschen zu bewirken. Mit der Bildung einer Umweltethik soll es zu einer Lebensstil-Veränderung und einem geänderten Nachfrageverhalten kommen. „[Dem] Geld- und Konsumstil, der auf Verschleiß und Beschleunigung programmiert ist, [muss] eine genügsame [...] Lebenskunst [entgegengesetzt werden]“.29
Abkehr von der traditionellen Ökonomie; kein Erzeugen von Maximum an Einkommen und Konsum kollektive Nutzung von langlebigen Gütern Im Gegensatz zu anderen Strategien setzt die Suffizienz also nicht auf den technischen-, sondern vielmehr auf den sozialen Fortschritt. Ist aber eine solche Lebensstil-Veränderung tatsächlich umsetzbar bzw. erstrebenswert? Eine Rückkehr zur regionalen und gemeinschaftlichen Selbstversorgung wäre nicht nur ein Rückschritt im ökonomischen Sinne, sondern auch ein Widerspruch zu der allgemeinen Forderung nach Globalisierung. Auch würde eine Änderung des Konsumverhaltens durch Änderung der marktwirtschaftlichen Verhältnisse wie Verboten oder ähnlichem einer Einschränkung der freien Entfaltung gleichkommen. Marktwirtschaft steht auch für Entfaltung menschlichen Potentials, Kreativität und Mobilität. Schränkt man beispielsweise die Mobilität ein, schränkt man gleichzeitig auch die Freiheitsrechte der Menschen ein. Die Verkehrsproblematik z.B. kann also nicht unbedingt nur durch Verzicht, sondern durch andere Formen der Problem- bewältigung gelöst werden. Diese Wirkungen würden auch der Zielsetzung des Zieldreiecks widersprechen und sind somit eher unerwünscht. Als Beispiel sei hier das Wasserstoffauto43 genannt:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Bild 2: Wasserstoffauto44
2.4.2. Effizienzstrategie - Nachhaltigkeit durch Fortschritt
Um den durch Wirtschaftswachstum hervorgerufenen höheren Verbrauch an Ressourcen zu kompensieren, muss die Produktion effizienter werden. Das heißt das gewünschte Gut soll durch einen möglichst geringen Einsatz an Material und Energie produziert werden. Durch Internalisierung der externen Kosten kann in der Industrie ein Forschungs- und Entwicklungswettlauf hervorgerufen werden, der im Sinne des Zieldreiecks und der Nachhaltigkeit erstrebenswert ist. Aufgrund dieser Tatsachen kann Nachhaltigkeit also nicht auf die Effizienzstrategie verzichten; die Frage ob Effizienz hinreichend für eine nachhaltige Entwicklung ist, muss trotzdem verneint werden. Schließlich bedeutet Effizienzsteigerung lediglich die Verbesserung der Nutzung von Ressourcen und Produktionsvorgängen. Unterscheidungen, ob diese Nutzung qualitativ und ökologisch wünschenswert ist, werden nicht gemacht. Bei zunehmendem Wachstum der Weltbevölkerung spielt auch Folgendes eine Rolle: Eine Halbierung des Verbrauchs von erschöpflichen Ressourcen bedeutet zwar eine Verdopplung des Vorrats, jedoch ist dieser Stoff weiter nicht erneuerbar. Dies bedeutet, dass eine Zunahme der Bevölkerungsdichte erstens die Effizienzsteigerung kompensiert und zweitens die Ressource schließlich endgültig verbraucht.
2.4.3. Substitutions- und Konsistenzstrategie
Eine Konsistenzstrategie zielt darauf, bestehende Produkte, die ökologisch nicht vertretbar sind, durch den Einsatz von neuen, umweltverträglicheren Produkten zu ersetzen.30 Im Gegensatz zur Effizienzstrategie zielt die Konsistenz also nicht auf die Verringerung, sondern auf die Veränderung. Da gewisse Ressourcen im Laufe der Zeit versiegen werden, muss, um das gleiche Ziel zu erreichen eine Substitution dieser Ressource erfolgen. Eine Effizienzsteigerung kann höchstens Zeit verschaffen, da eine sofortige Umstellung sämtlicher Produktionsvorgänge, bei denen erschöpfliche Ressourcen angewandt werden, nicht möglich ist. Bei Produktionsvorgängen, bei denen eine Substitution nicht möglich ist, muss die Effizienz- bzw. Suffizienzstrategie greifen. In ihrer Priorität steht die Substitutions- vor der Effizienz- und vor der Suffizienzstrategie! Einwendungen, ob man Ressourcen völlig aufbrauchen kann, weil sie substituierbar sind, kann man nicht gelten lassen (siehe Kapitel 2.2.4). Aus dem Prinzip der intergenerativen Gerechtigkeit geht hervor, dass das natürliche Realkapital erhalten bleiben muss. Außerdem sollte eher früher als später aus ökologisch unverantwortlichen Produktionsweisen ausgestiegen werden.
2.5. Lokale Agenda
In Kapitel 28 der Rio-Agenda werden die Kommunen aufgefordert, die Agenda 21 zur Grundlage des zukünftigen Handelns zu machen: "Jede Kommunalverwaltung soll in z.B.: fossile Brennstoffe ersetzt durch Solar - Technologie.
Florian Kliche Entwicklung eines Nachhaltigkeitsindikators 21 einen Dialog mit ihren Bürgern, örtlichen Organisationen und der Privatwirtschaft eintreten und eine 'kommunale Agenda 21' beschließen." Die Lokale Agenda 21 muss daher in einem doppelten Sinn verstanden werden, zum einen als lokales Aktionsprogramm für nachhaltige Entwicklung und zum anderen als Prozess der Bürgerbeteiligung. Der Auftrag von Rio stellt die Kommunen aber zugleich vor die Frage, was eine lokal nachhaltige Entwicklung denn eigentlich inhaltlich bedeuten soll. Es besteht mittlerweile weitgehend Konsens darüber, dass sich das Leitbild der Nachhaltigkeit zumindest auf die drei Dimensionen Ökologie, Wirtschaft und Gesellschaft beziehen muss und dass die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen nur mit einer weitreichenden Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger erfolgreich sein kann(siehe die vorhergehenden Kapitel). Das vorliegende Indikatorensystem trägt eben diesen vier Aspekten Rechnung. Eine nachhaltige Entwicklung ist nur dann möglich, wenn eine einseitige Ausrichtung auf nur eine dieser Dimensionen vermieden wird, denn zwischen den Dimensionen besteht eine gegenseitige Abhängigkeit. Hierbei wird es aber zwangsläufig immer wieder zu Zielkonflikten kommen. Die Übersetzung des sehr allgemeinen Begriffs der nachhaltigen Entwicklung in ein politikfähiges Konzept macht es notwendig, ihn in den Alltag der Kommunalpolitik zu übertragen. Die Bestimmung der wesentlichen Inhalte kommunaler Nachhaltigkeit kann dabei über die Formulierung einzelner Teil-Ziele geschehen, die auch als kommunale Handlungsfelder beschrieben werden können.
3. Ansätze zur Bemessung der menschlichen Wohlfahrt
In der Agenda 21 und der darauf folgenden politischen Diskussion wurden die vorher beschriebenen Zielsetzungen und Strategien entwickelt. Einhergehend mit dieser Diskussion müssen nun auch die herkömmlichen Bewertungssysteme der menschlichen Wohlfahrt diskutiert werden. Schließlich muss nun eine mehrdimensionale Blickweise berücksichtigt werden. Folge ist, wie Eingangs erwähnt, dass die herkömmliche Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) nicht mehr ausreicht, um dieser Lage Herr zu werden.
3.1. Das Bruttoinlandsprodukt
Um eine quantitative Erfassung der wirtschaftlichen Entwicklung zu ermöglichen, wurde in den 50er und 60erJahren die VGR entwickelt. Die VGR gliedert sich in die Entstehung, Verwendung und Verteilung des BIP bzw. des Volkseinkommens einer Volkswirtschaft. Anhand der VGR lassen sich zwar, wie oben erwähnt, z.B. die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit unterschiedlicher Staaten vergleichen, jedoch kaum Aussagen über den erreichten Wohlfahrtsgrad treffen.
Die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung:
Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) ist in vier Bereiche aufgeteilt, diese sind die nationale Buchhaltung, Finanzierungsrechnung, Input-Output-Tabellen und die Vermögensrechnung.
Bruttoinlandsprodukt (BIP):
Das BIP gehört zur nationalen Buchhaltung und gilt als herkömmlicher Indikator für wirtschaftliches Wachstum. Wächst das BIP, ist allgemein die Schlussfolgerung, dass auch der Wohlstand einer Nation steigt. Das Bruttoinlandprodukt ist ein zusammenfassendes Maß für den Wert der wirtschaftlichen Leistung, die aus der Produktionstätigkeit im Inland in der Berichtsperiode hervorgeht. In gütermäßiger Sicht entspricht das Bruttoinlandsprodukt dem Geldwert aller in der Berichtsperiode im Inland produzierten Waren und Dienstleistungen, nach Abzug des Wertes der im Produktionsprozess als Vorleistungen verbrauchten Güter. Es wird - ausgehend von der (bereinigten) Bruttowertschöpfung aller Wirtschaftsbereiche - durch Addition von Gütersteuern abzüglich Gütersubventionen ermittelt. Das Bruttoinlandsprodukt ist gleich der Summe aller Erwerbs- und Vermögenseinkommen, die in der Berichtsperiode, im Zuge der Produktion im Inland entstanden sind, zuzüglich der Abschreibungen und der (um die Subventionen verminderten) Produktions- und Importabgaben.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 1: Entstehung des BIP :
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Aus der abgebildeten Tabelle geht hervor, dass das BIP in Berlin in den letzten fünf Jahren sogar leicht gestiegen ist. Allerdings deutlich unter der 3% - Marke, die als Indikator für ein bemerkbares Wachstum gilt. Neben der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung werden in Berlins Bevölkerung u. a. aber auch immer mehr soziale Einschnitte beklagt. Hier wird deutlich, dass dem BIP als Wohlfahrtsmaßstab Grenzen gesetzt sind.
3.2. Die Grenzen des BIP als Wohlfahrtsmaßstab
Eine Eignung von VGR-Größen als Maßstab für die gesellschaftliche Wohlfahrt ist schon seit einigen Jahren umstritten:
Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung ist auf Marktvorgänge fixiert. Leistungen, die durch Hausarbeit, ehrenamtliche Tätigkeit, Schattenwirtschaft oder die Nutzung der Natur als Konsumgut erbracht werden und somit auch zur allgemeinen Wohlfahrt beitragen, werden dabei nicht berücksichtigt. Dieses wäre korrekt, falls die Entwicklung des BIP Veränderungen in der Grundversorgung korrekt widerspiegeln würde, nämlich dass Markt- und Nichtmarktsphäre sich parallel zueinander entwickeln. Dies ist aber nicht der Fall. Bei rückläufigen Wachstumsraten ist ein gleichzeitiger Anstieg der Schattenwirtschaft zu beobachten!
Durch die rein monetäre Betrachtungsweise werden externe Kosten vernachlässigt. Diese entstehen durch Waren, wie zum Beispiel den Umweltkapitalstock, für die keine direkten Preise existieren.
Bestimmte Umweltausgaben werden bei der BIP-Berechnung bisher auf falsche Weise berücksichtigt. Defensive Ausgaben, wie zum Beispiel solche für den Umweltschutz oder auch Kosten zur Behebung von Umweltschäden werden als wohlfahrtserhöhend, also als BIP-Steigerung verbucht. Bestimmte soziale Kosten wie Kriminalität, Unfälle etc. werden als wohlfahrtssteigernd betrachtet, da sie das BIP erhöhen. Der gesellschaftliche Nutzen ist jedoch, ganz im Gegenteil, wohlfahrtsmindernd.
Die Einkommensverteilung wird nicht berücksichtigt: Immer weniger Menschen tragen einen immer größer werdenden Anteil am Brutto- inlandsprodukt bei. In den USA beispielsweise stieg das BSP von 1973 bis 1993 um 55%, die Reallöhne jedoch gingen um 3,4% zurück! In den 80er Jahren verloren die Ärmsten fünf Prozent der Bevölkerung jährlich 0.5% ihres Einkommens, die reichsten fünf Prozent steigerten es um 3,9% pro Jahr.
„Ein möglicher Wertverlust des Umweltkapitals wird im Gegensatz zu anderen Kapitalformen wie Gebäuden und Maschinen nicht berücksichtigt. Dadurch ist effektiv das Nettoeinkommen der Volkswirtschaft zu hoch bemessen.“46
3.3. Kritische Würdigung des BIP
Die aufgeführten Beispiele für Schwachpunkte des BIP zeigen, dass die Erfüllung der Informationsaufgabe bezüglich der Umwelt, der Gesellschaft und der Wirtschaft nicht geleistet werden kann. Ein Wachstum des BIP verbietet die Schlussfolgerung, dass zeitgleich eine Wohlfahrtssteigerung erreicht werden konnte. Auf diese Problematik wies auch schon Simon Kuznet47 hin, der zu den Vätern der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung gehört. („Das BIP kann nicht herangezogen werden, um eine Aussage über die Entwicklung der Wohlfahrt einer Nation zu machen.“) Die Frage, die sich hieraus ergibt, ist: Wie geht man nun mit den gewonnenen Erkenntnissen um? Für einen Großteil der Ökonomen heißt es trotzdem: Das BIP als wirtschaftliche Bemessungsgrundlage wird in seiner Form nicht angetastet. D.h.: Man übersieht die vorhandenen Schwächen und versucht stattdessen ein paralleles Rechnungssystem zu etablieren bzw. die VGR um die so genannte Umweltgesamtrechnung, wie auch um eine soziale Gesamtrechnung zu erweitern. Eine andere Alternative wäre die Installation eines einzigen Indikators, der alle Ebenen der Nachhaltigkeit integriert. Dies wäre dann ein Öko- Sozialprodukt.
4. Ansätze für Bewertung von Nachhaltigkeit auf verschiedenen Ebenen
Für die Entwicklung von Nachhaltigkeitsindikatoren haben etliche Institutionen ihre Beiträge geleistet. Leider ist es nicht möglich, sämtliche Vorschläge vorzustellen und zu diskutieren, aber eine kleine Auswahl, die auch Einfluss auf den B-NAX hatte, soll hier beschrieben werden.
4.1. Internationale Ebene
Auf internationaler Ebene haben sich in vielen Institutionen, Organisationen sowie supranationalen Behörden breit gefächerte Diskussion um eine Umweltökonomische Berichterstattung entwickelt. Dabei sind vor allem folgende Ebenen zu nennen:
- die Vereinten Nationen (UN)
- die OECD
- die Europäische Union (EU)
- Nichtregierungsorganisationen (NGO)
4.1.1. SEEA der Vereinten Nationen
Im Jahr 1988 beschloss eine UNEP / Weltbank- Arbeitsgruppe, 48 dass von der statistischen Abteilung der UN (UNSO) ein Umwelt-Satellitensystem (System for Integrated Environmental and Economic Accounting - SEEA) aufgebaut werden soll. Ende 1993 stellte die UNSO ein Konzept hierfür vor.49 Charakteristisch für das SEEA ist ein stufenweiser Aufbau, der an die Angaben der traditionellen VGR anknüpft und schrittweise zusätzliche Informationen einführt. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf der Erfassung der Nutzung und Belastung der Umweltgüter, deren Monetarisierung und auf der Darstellung der Umweltschutzmaßnahmen.
Bild 3 SEEA50
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Module des SEEA:
- Naturvermögensrechnung - ökonomische Vermögenswerte (Erdöl, Erze) und andere Naturvermögen (meist erfasst durch Qualitätsänderung);
- Unterscheidung zwischen Nutzung (Boden, Wasser) und Verbrauch von Naturvermögen in wirtschaftlichen Prozessen Materialflussrechnung
- Physische Rohstoff- und Energieflüsse zwischen Umwelt und Ökonomie
- Im Wesentlichen Rohstoffinputs in ökonomische Prozesse und Abfallströme in die Umwelt Physische Ökonomie
- Veränderung in Beständen, potentielle Gefahren durch Ressourcenabbau und Rückfluss von Abfällen
4.1.2. OECD- Umweltindikatorensysteme
„In dem Kommuniqué des OECD - Ministerrats vom April 1998 wurde beschlossen, der Erreichung der nachhaltigen Entwicklung zentrale Priorität für die Mitgliedsländer einzuräumen.“51
Das System der Umweltindikatoren der OECD umfasst drei Varianten52:
- Zentrale Umweltindikatoren (Core-Set)
- Unmittelbarer Bezug zum politischen Zielsystem; Umweltziele werden überwiegend in den Bereichen entwickelt, wo deutliche Problemlagen gesehen werden.
- Umweltindikatoren für politische Handlungsfelder (sektorale Indikatoren)
- Sie dienen dazu, Umweltbelange stärker in die sektoralen Politikfelder - vor allem Energie, Transport und Landwirtschaft - zu integrieren.
- Indikatoren der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen.
- Es handelt sich hier um Indikatoren aus der umweltökonomischen Rechnungslegung und Bilanzierung, die insbesondere die Verknüpfung zwischen ökonomischer Produktion und Intensität der Ressourcennutzung sowie Degradierung der Umwelt herstellen sollen.
[...]
1 Die Konferenz von Rio hieß offiziell "Konferenz für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen (UNCED)" und fand 1992 in Rio de Janeiro (Brasilien) statt. Bei dieser bislang größten Gipfelkonferenz trafen sich Vertreter und Vertreterinnen von 179 Ländern und diskutierten über die Zukunft unserer Erde. Auch die Bundesrepublik Deutschland war auf dieser Konferenz vertreten. Neben der Agenda 21 kamen in Rio zwei internationale Abkommen und zwei Grundsatzerklärungen zustande: Die "Klima-Rahmenkonvention der Vereinten Nationen" regelt die Reduktion von Treibhausgasen, vor allem des CO2. Die "Konvention zur Erhaltung der Artenvielfalt" verlangt von den Ländern, dass sie die Vielfalt der Lebensformen erhalten und die Vorteile aus der Nutzung der biologischen Vielfalt gerecht untereinander aufteilen. Die "Erklärung von Rio über Umwelt und Entwicklung". Die 27 Artikel dieser Erklärung definieren die Rechte und Pflichten der Länder auf dem Weg zu menschlicher Entwicklung und Wohlergehen. Die "Walddeklaration" enthält Rahmenprinzipien für die Bewirtschaftung, Erhaltung und nachhaltige Entwicklung aller Arten von Wäldern, die für eine wirtschaftliche Entwicklung und die Erhaltung aller Lebensformen von entscheidender Bedeutung sind.
2 Vgl.: Hauff, V.(Hrsg.), Unsere gemeinsame Zukunft - Der Brundtland- Bericht der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung, Greven 1987; Originaltitel: World Commission on Environment and Development: Our common future.
3 Das IZT vergibt hierbei die aus Lottomitteln zur Verfügung gestellten Gelder an ausgewählte Projekte, die zur nachhaltigen Entwicklung in Berlin beitragen sollen.
4 Vgl.: UfU 54, Themen und Informationen, Berlin 2003.
5 Vgl.: Björn Ludwig, Begriff und Indikatoren nachhaltigen Wirtschaften, Vgl.: www.sowi- onlinejournal.de/nachhaltigkeit/pdf.ludwig.zip; Download 2004.
6 Vgl.: Teichert, V. / Stahmer, C. / Karcher, H. / Diefenbacher, H., 1997: Quadratur des Kreises. Ökologische, ökonomische und soziale Indikatoren für Nachhaltiges Wirtschaften. Polit. Ökologie 52, 15. Jahrg., Seite 55-57.
7 Vgl.: Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Link 21 , CD-Rom,2001.
8 Vgl.: Bundesregierung, Perspektiven für Deutschland, Unsere Strategie für eine nachhaltige Entwicklung, S.19.
9 Vgl.: Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Link 21, CD-Rom,2001.
10 Vgl.: Hauff, V., Unsere gemeinsame Zukunft - Der Brundtlandbericht der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung, Greven 1987, S.46.
11 Korrekte Übersetzung: dauerhaft durchhaltbare, dauerhaft aufrechterhaltbare Entwicklung.
12 Def.: Es sollen nur so viele Bäume gefällt werden, wie nachwachsen können.
13 Vgl.: J. Huber „Nachhaltige Entwicklung“ 1995, S.12.
14 Def.: Wachstum durch stetig erhöhten Durchfluss/Verbrauch von Energie und anderen natürlichen Ressourcen. Vgl.: R. Goodland, H. Daly „Nach dem Brundtlandbericht: Umweltverträgliche wirtschaftliche Entwicklung“ 1992, S.9.
15 Vgl.: J. Huber a.a.O., S.12 f.
16 Vgl.: Definition im Wörterbuch.
17 Vgl.: Umweltbundesamt, Nachhaltiges Deutschland, Berlin 1997, S.12.
18 Quelle der Grafik: Bundesamt für Statistik Schweiz, „Kriterien für nachhaltige Entwicklung im Bereich Gesellschaft Ursula Mauch und Samuel Mauch, MAUCH Consulting, Oberlunkhofen.
19 Vgl.: BMU 1997a, S.9.
20 Vgl.: Abschlussbericht der Enquete-Kommission, Konzept Nachhaltigkeit, Bonn 1998, S.34.
21 Ökologische Vielfalt als Lebensgrundlage für alle Lebewesen muss erhalten bleiben.
22 Nachfolgenden Generationen müssen die gleichen Wahlmöglichkeiten eingeräumt werden.
23 Eine weitergehende Beschreibung des Wirtschaftssystems kann hier nicht erfolgen, da das den Rahmen sprengen würde.
24 Vgl.: Kopfmüller, Jürgen u.a., Nachhaltige Entwicklung integrativ betrachtet, Berlin 2001, S.85.
25 Vgl.: BMU, „Umweltpolitik: Dokumente zur Rio-Konferenz 1992; Agenda 21“, 1992,S.10 ff.
26 Vgl.: BMU, a.a.O. : S.11.
27 Vgl.: Abschlussbericht der Enquete-Kommission, Konzept Nachhaltigkeit, Bonn 1998, S.35.
28 Vgl.: Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft (STWG) vom 14. Juni 1967.
29 Vgl.: J.Huber, a.a.O., S.39.
30 Vgl.: Holger Rogall, Bausteine einer zukunftsfähigen Umwelt- und Wirtschaftspolitik, Berlin 2000, S.104.
31 Vgl.: Holger Rogall, Bausteine einer zukunftsfähigen Umwelt- und Wirtschaftspolitik, Berlin 2000, S.104.
32 Vgl.: Rogall, H. Akteure der nachhaltigen Entwicklung, Der ökologische Reformstau, München 2003, S.26:
33 „Es gibt eine armutsbedingte Umweltzerstörung“ Vgl.: K.G. Binder, Grundzüge der Umweltökonomie,1999, S.80.
34 Internalisierung der sozialen Kosten könnte für Entwicklungsländer Kosten für Umstrukturierung zumindest teilweise decken.
35 Auf die globale Problematik kann hier nicht weiter eingegangen werden, da dies den Rahmen der Arbeit sprengen würde. Weiterführende Literatur. Z.B. Erdpolitik von E.U.Weizsäcker, 5.Auflage Darmstadt 1998.
36 Vgl.: Kopfmüller, Jürgen u.a., Nachhaltige Entwicklung integrativ betrachtet, Berlin 2001, S.67.
37 „Unter Subsidiaritätsprinzip wird hier eine Norm (Aufforderung) verstanden, den jeweiligen kleineren Einheiten der Gesellschaft (Bund, Länder, Kreise, Gemeinden, Stadtteilen. Siedlungen, Familien, Individuen) soviel Entscheidungsspielraum und Selbstverantwortung zu überlassen wie möglich (für die kleiner Einheit optimal gestaltbar ist). […].“Vgl.: Holger Rogall, Bausteine einer zukunftsfähigen Umwelt- und Wirtschaftspolitik, Berlin 2000, S. 105.
38 Edith Brown-Weiss, In Fairness to Future Generations. International Law, New York, 1989, S.21ff.
39 Vgl.: Kopfmüller, Jürgen u.a., Nachhaltige Entwicklung integrativ betrachtet, Berlin 2001, S.140.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
40 Vgl.: Zukunftsfähiges Berlin, Lokale Agenda 21, S.99: „Allerdings wird bei einer Durchsetzung [dieses Werturteils] die Frage beantwortet werden müssen, ob der Verantwortung der „Länder des Nordens“ für den gerechten Ressourcenverbrauch die Verantwortung der „Länder des Südens“ für eine dauerhaft aufrecht erhaltbare Bevölkerungsentwicklung entspricht. Weiterhin scheint die Frage gerechtfertigt, ob es z.B. zukunftsverträglich und gerecht ist, wenn ein Mensch der am Mittelmeer lebt, die gleiche Menge an Energie verbraucht, (für Heizzwecke) wie ein Bewohner Skandinaviens.“
41 Vgl.: Kopfmüller, Jürgen u.a., Nachhaltige Entwicklung integrativ betrachtet, Berlin 2001, S.140.
42 Vgl.: Kopfmüller, Jürgen u.a., Nachhaltige Entwicklung integrativ betrachtet, Berlin2001, S.140.
26 Bsp.: Pareto optimaler Punkt. Ausgaben für Umweltschutz und positiver Effekt sind deckungsgleich.
28 Vgl.: BMU, a.a.O., S.22.
29 Vgl.: J. Huber, a.a.O., S.126.
43 Vorteile von Wasserstoff: [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten]
44 Vgl.: www.Spiegel-online.de 2004.
45 Vgl.: Statistisches Landesamt Berlin, www.statistik-berlin.de/framesets/berl1.htm, Berlin 2004.
46 Klaus, 1994, S.14; Vaterlaus, 1996, S.12.
47 http://www.betterworld.com/BWZ/9610/learn.htm.
48 Vgl.: Holger Rogall, Bausteine einer zukunftsfähigen Umwelt- und Wirtschaftspolitik, Berlin 2000, S 119.
49 Vgl.: United Nations (Hrsg.): Integrated Environmental and Economic Accounting, Handbook of National Accounting, Studies in Methods, Series F, No. 61 New York.
50 Vgl.: Angela Köppl, Vorlesung Wi-Fo Graz 27.04.2004, PP-Präsentation, Seite 5.
51 Vgl.: Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Makroindikatoren des Umweltzustandes, Wiesbaden 2002, S.47.
52 Vgl.: Organisation for Economic Co-Operation and Developement (OECD): Environmental Indicators. Towards Sustainable Development. Paris 1998, S.105 ff.
- Quote paper
- Dipl.Wi-Ing. Florian Kliche (Author), 2004, Entwicklung eines Nachhaltigkeitsindikators für Berlin, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65885
-
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X.