Da in unserer komplexen Sozialstruktur das Wissen der einzelnen Akteure nicht mehr alle Bereiche der Sozialwelt umfassen kann, geht der Trend unserer Gesellschaft dahin, sich für jedes alltägliche Problem „professionell“ beraten zu lassen (Bohler/Kellner 2004, 47). Dazu trägt auch die Tatsache bei, dass sich die gesellschaftlichen Strukturen und die individuellen Lebenssituationen so schnell verändern, dass eine äquivalente Wissenszunahme nur schwer möglich ist. Den dadurch entstehenden Informations- bzw. Wissensbedarf gilt es zu kompensieren. In diesem Zusammenhang spricht man von einer Beratungsgesellschaft (Bohler/Kellner 2004, 47), die sich zudem dadurch auszeichnet, dass vor allem in „einem bestimmten Segment, der Beratung von Organisationen, eine explosionsartige Zunahme von Beratungsdienstleistungen“ (Bohn/Kühl 2005, 57) stattgefunden hat. Dieser Beratermarkt erfährt selbst in Zeiten stagnierender Wirtschaft einen Boom, der vor allem damit zusammenhängt, dass Beratung sowohl in Krisen, wie auch in „guten Zeiten“, immer gebraucht wird. Im Gegensatz zu anderen Expertenberufen hat jedoch auf dem Beratermarkt bis heute keine Professionalisierung stattgefunden. Dem Berufsfeld des Beraters fehlt es an professionellen Standards. So kann sich jeder Staatsbürger den Titel des Beraters auf die Visitenkarte drucken lassen. Es existieren keine Zugangskontrollen, keine standardisierten Ausbildungsgänge oder ethische Standards. Seit einigen Jahren ist allerdings eine Wende zu erkennen, indem es intensive Bemühungen gibt Professionalisierungsstandards zu etablieren. In der vorliegenden Arbeit wird zu klären sein, wie die Professionalisierung auf dem Beratermarkt vorangetrieben wird bzw. inwieweit die Professionalisierung fortgeschritten ist. Des Weiteren gilt es zu erläutern, welche Faktoren überhaupt für eine Professionalisierung des Beratermarktes sprechen. [...]
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Beruf und Profession
3 Abgrenzung der Begrifflichkeiten
3.1 Profession, Professionell und Professionalisierung
3.2 Definition nach Freidson
4 Notwendigkeit der Professionalisierung
4.1 Gründe für eine Professionalisierung
4.2 Notwendigkeit der Professionalisierung aus Sicht des Beraters
4.3 Notwendigkeit der Professionalisierung aus Sicht des Kunden
5 Professionstheorien
5.1 Funktionalistische Theorien
5.2 Power Ansätze und die Theorie der sozialen Schließung
5.3 Zwischenfazit und Kategoriebildung
5.3.1 Wissensbasis
5.3.2 Dachverband
5.3.3 Ausbildung
5.3.4 Berufsethos
6 Stand der Professionalisierung in der Unternehmensberatung
6.1 Organisationsentwicklung
6.1.1Gemeinsame Wissensbasis
6.1.2 Vertretung durch einen Dachverband
6.1.3 Geregelter Zugang über einheitliche Ausbildung
6.2 Systemische Beratung
6.2.2 Gemeinsame Wissensbasis
6.2.3 Vertretung durch einen Dachverband
6.2.4 Geregelter Zugang über einheitliche Ausbildung
6.3 Management- bzw. Expertenberatung
6.3.2 Gemeinsame Wissensbasis
6.3.3 Vertretung der Interessen durch einen Dachverband
6.3.4 Geregelter Zugang über eine einheitliche Ausbildung
6.4 Berufsethos
7 Fazit und Ausblick
Literaturverzeichnis
Monographien
Zeitschriftenartikel
Internetquellen
1 Einleitung
Da in unserer komplexen Sozialstruktur das Wissen der einzelnen Akteure nicht mehr alle Bereiche der Sozialwelt umfassen kann, geht der Trend unserer Gesellschaft dahin, sich für jedes alltägliche Problem „professionell“ beraten zu lassen (Bohler/Kellner 2004, 47). Dazu trägt auch die Tatsache bei, dass sich die gesellschaftlichen Strukturen und die individuellen Lebenssituationen so schnell verändern, dass eine äquivalente Wissenszunahme nur schwer möglich ist. Den dadurch entstehenden Informations- bzw. Wissensbedarf gilt es zu kompensieren. In diesem Zusammenhang spricht man von einer Beratungsgesellschaft (Bohler/Kellner 2004, 47), die sich zudem dadurch auszeichnet, dass vor allem in „einem bestimmten Segment, der Beratung von Organisationen, eine explosionsartige Zunahme von Beratungs- dienstleistungen“ (Bohn/Kühl 2005, 57) stattgefunden hat. Dieser Beratermarkt erfährt selbst in Zeiten stagnierender Wirtschaft einen Boom, der vor allem damit zusammenhängt, dass Beratung sowohl in Krisen, wie auch in „guten Zeiten“, immer gebraucht wird. Im Gegensatz zu anderen Expertenberufen hat jedoch auf dem Beratermarkt bis heute keine Professionalisierung stattgefunden.
Dem Berufsfeld des Beraters fehlt es an professionellen Standards. So kann sich jeder Staatsbürger den Titel des Beraters auf die Visitenkarte drucken lassen. Es existieren keine Zugangskontrollen, keine standardisierten Ausbildungsgänge oder ethische Standards. Seit einigen Jahren ist allerdings eine Wende zu erkennen, indem es intensive Bemühungen gibt Professionalisierungsstandards zu etablieren.
In der vorliegenden Arbeit wird zu klären sein, wie die Professionalisierung auf dem Beratermarkt vorangetrieben wird bzw. inwieweit die Professionalisierung fortgeschritten ist. Des Weiteren gilt es zu erläutern, welche Faktoren überhaupt für eine Professionalisierung des Beratermarktes sprechen. Darüber hinaus gilt es herauszufinden welche Auswirkungen eine unvollständige Professionalisierung auf beiden Seiten des Beratungsprozesses zur Folge hat. Dazu soll zunächst eine Abgrenzung zwischen Beruf und Professionalisierung stattfinden. Daran anschließend soll auf Grund der Komplexität des Professionsbegriffs im dritten Kapitel eine genaue Abgrenzung und Erläuterung der Begrifflichkeiten Profession, Professionell und Professionalisierung vollzogen werden, da dies für das weitere Verständnis zwingend notwendig ist. Nach einer Definition und kurzer Abgrenzung des Begriffs soll im daran anknüpfenden vierten Gliederungspunkt die Frage nach der Notwendigkeit der Professionalisierung gestellt werden. Es folgt im fünften Kapitel eine Vorstellung unterschiedlicher Professionstheorien. Anhand der Theorien soll im darauf folgenden sechsten Kapitel der Stand der Professionalisierung in der Unternehmensberatung analysiert werden. Im abschließenden siebten Kapitel folgt eine Ergebniszusammenfassung der gewonnenen Erkenntnisse. Zudem soll zum Abschluss der Arbeit ein kurzer Ausblick darüber gegeben werden, ob die Überführung der Unternehmensberatung in eine Profession überhaupt sinnvoll erscheint.
2 Beruf und Profession
Im Folgenden wird zunächst erläutert, wodurch sich Professionen von Berufen abgrenzen und wie sich die Entwicklung der Professionalisierung vollzogen hat. Aufgrund der Tatsache, dass in den modernen Arbeitsgesellschaften die Beschäftigten „ein Interesse an der marktförmigen Zurichtung des Arbeitsvermögens“ (Heidenreich 1999, 1) besitzen müssen, haben sich Berufe manifestiert, die durch das Arbeitsgebiet und die Arbeitsbedingungen, die erforderlichen Fertigkeiten und Kenntnisse sowie die Eignungsanforderungen an die physische und psychische Disposition charakterisiert werden (Schlieper 1956, 7ff). Berufe erleichtern somit sowohl dem Arbeitgeber wie auch dem Arbeitnehmer die Orientierung am Arbeitsmarkt (Heidenreich 1999, 2). Berufe sind gekennzeichnet durch „spezielle Tätigkeitsfelder, spezielle Fähigkeiten und Kompetenzen, eine systematisierte Berufsausbildung, ein mehr oder minder hohes Berufsprestige und charakteristische Mobilitätspfade“ (Heidenreich 1999, 1). Im täglichen Sprachgebrauch werden verschiedene Sachverhalte als Beruf bezeichnet. Um eine Abgrenzung zu den Professionen - deren Begriff ähnlich weit gefasst wird (Freidson 1986) - treffen zu können, gilt es zunächst Charakteristika von Professionen herauszustellen. Professionalisierung im engeren Sinne meint die Entwicklung eines Berufs zu einer Profession mit dem Ziel von Qualitätsverbesserungen und Standardisierung (Wikipedia 2006). Nach dem Verständnis der meisten angloamerikanischen Autoren sind fünf qualitative Kriterien für eine Professionalisierung konstituierend: (1) Professionals müssen in einem eigenen Verband organisiert sein, der relativ autonom ist und Einfluss auf die Berufszulassung ausübt. (2) Professionals müssen im Umgang mit anderen an bestimmte Verhaltensregeln und Normen gebunden sein. (3) Die Ausbildung muss durch eine theoretisch fundierte Spezialausbildung erfolgen (Hesse 1968, 40ff). Als viertes Kriterium ergänzt Millerson (1964) (4) Kollektivitätsorientierung und gesellschaftliche Anerkennung. Das fünfte Kriterium ist (5) die soziale Schließung eines Arbeitsmarktsegments (Freidson 1979). Der dynamische Aspekt der Professionalisierung bleibt jedoch bei der Beschränkung auf qualitative Kriterien unberücksichtigt, da hier lediglich die Auswirkungen betrachtet werden. Neben diesen Merkmalen wird eine Profession zudem durch einen hohen Grad an persönlicher und sachlicher Gestaltung- und Entscheidungsfreiheit in der Tätigkeit gekennzeichnet (Wikipedia 2006).
Eine genaue Abgrenzung zwischen Profession und Beruf ist allerdings schwer möglich, da die Grenzen auf Grund der kontinuierlichen Entwicklung vermutlich fließend verlaufen. Die verschiedenen Auffassungen des Professionsbegriffs sollen im nachfolgenden Kapitel genauer betrachtet werden.
3 Abgrenzung der Begrifflichkeiten
Nachdem nun eine Unterscheidung zwischen einem Beruf und einer Profession stattgefunden hat, soll in diesem Abschnitt der Begriff der Profession näher untersucht und von ähnlichen Begriffen abgegrenzt werden. Die verschiedenen Kennzeichen und Definitionen des Begriffs „Profession“ bzw.
„Professionalisierung“ sollen im Folgenden erörtert werden.
3.1 Profession, Professionell und Professionalisierung
Berater werden im Allgemeinen als „professionell agierende Experten“ (Groß 2003, 93) bezeichnet, wobei „professionell“ weniger mit der Dienstleistung an sich zu tun hat, sondern vielmehr das sichere und eindrucksvolle Auftreten der Berater meint. Im Gegensatz dazu wird der Begriff „profession“ im Englischen weiter gefasst und schließt die Unternehmensberatung als Expertenberuf ein (Groß 2003, 93). Anders als die Selbstbeschreibung der Berater - sie verstehen unter Profession, professionell oder Professionalisierung die Beherrschung ihrer Tätigkeiten und ein glaubwürdiges Auftreten gegenüber dem Kunden - meint die für die nachfolgende Arbeit relevante soziologische Definition eine sich selbst kontrollierende und regulierende geschlossene Profession (Bohn/Kühl 2005, 58). Das heißt Zugangsregelung durch eine akademisierte Ausbildung, Einhaltung eines Ethikkodex, sowie eine „ausgeprägte Wissensasymmetrie“ in der Interaktion mit dem Klienten. „Professionen unterscheiden sich von Berufen dadurch, dass sie mit Unsicherheit in ihren Tätigkeiten umgehen können“ (Kühl 2001, 213). Sie entwickeln auch für unerwartete Probleme und Aufgaben Umgangsformen (Bohn/Kühl 2005, 60). Allgemein kann man sagen, dass mit der Etablierung einer Profession und der damit verbundenen Schaffung einer „leistungsgesellschaftlichen Zukunftsstruktur“ (Bohler/Kellner 2004, 58) folgende Merkmale verbunden sind: (1) Die Professionsmitglieder teilen ein Gefühl gemeinsamer beruflicher Identität. (2) Der erworbene Status ist (meistens) endgültig und dauerhaft. (3) Gemeinsame Wertvorstellungen. (4) Übereinstimmung über die Rollendefinition gegenüber Kollegen und Professionslaien. (5) Gemeinsame Sprache im Bereich des beruflichen Handelns. (6) Kontrolle des beruflichen Handelns durch die professionelle Abgrenzung der Begrifflichkeiten 6 Gruppe. (7) Deutliche Abgrenzung von der sozialen Umwelt. (8) Produktion der nachfolgenden Generation im sozialen Sinne (Bohler/Kellner 2004, 58).
3.2 Definition nach Freidson
„Nach Freidson sind Professionen neben „Macht“ und „Bürokratie“ eine grundlegende Art und Weise Arbeit zu organisieren“ (Groß 2003, 94). Drei Antworten lassen sich auf das Standardisierungsdefizit rekonstruieren: Markt, Hierarchie und Profession (Kühl 2001, 213). Das bedeutet, dass (1.) im freien Markt die Nachfrage und der Wettbewerb die Art, die Ausführung und den Lohn von Arbeit bestimmt, (2.) in der Hierarchie der Chef über Produkte und Dienstleistungen bestimmt und sich die Unsicherheitszonen der eigenen Tätigkeit mit der Ebene der Hierarchie verändert und (3.) bei der Profession professionelle, stattlich lizenzierte Dienstleistungen erbracht und die Tätigkeiten nach den Regeln der Profession durchgeführt werden (Kühl 2001, 213). Der gesellschaftliche Nutzen der Professionen ist das Expertenwissen, da „in unserer Gesellschaft Expertise gewünscht und benötigt wird“ (Groß 2003, 94). Durch Professionen werden die Ausbildungswege festgelegt woraus folgt, dass nicht jeder den Berufstitel tragen darf und somit ein Schutz vor unqualifizierte Konkurrenz gewährleistet wird. Die Professionalisierung des Berufs bietet somit eine Möglichkeit offizielle Qualitätsstandards einzuführen.
4 Notwendigkeit der Professionalisierung
Nach der genauen Definition des Professionsbegriffs im vorigen Kapitel, gilt es in diesem Absatz zunächst die Erfordernisse einer Professionalisierung der Unternehmensberatung herauszustellen und damit einhergehend der Frage nachzugehen, welche Vorteile eine Professionalisierung sowohl dem Kunden wie auch dem Berater bietet. Dazu sollen die spezifischen Vorteile für die Berater und deren Kunden dargestellt werden, um die beiderseitige Notwendigkeit einer Professionalisierung zu erkennen.
4.1 Gründe für eine Professionalisierung
Es gilt somit zunächst die Gründe herauszustellen, die eine Professionalisierung des Beratermarktes erforderlich machen. Beratungsprozesse sind schwer steuer-, plan- und voraussagbar und somit sowohl auf Seiten der Berater, wie auch bei deren Kunden von großer Unsicherheit gekennzeichnet. Darüber hinaus gibt es aufgrund der Komplexität von Beratungsprozessen keinen Standartablauf und Entscheidungen müssen somit individuell von Fall zu Fall getroffen werden (Bohn/Kühl 2005, 59). Diese Unsicherheit, die durch die Unmöglichkeit einen Arbeitsgang in eine feste Reihenfolge von Schritten zu zerlegen entsteht, wird auch als „Technologiedefizit“ oder „Standardisierungsproblem“ bezeichnet (59). Wegen dieser Defizite konnten sich Professionalisierungen in vielen Gebieten etablieren - jedoch nicht bei den Beratungsdienstleistungen. Nach Kühl (2001, 209) sind Professionalisierungen die einzige Strategie bei stark mit Unsicherheit belasteten Tätigkeiten, mit der trotzdem eine Sicherung der Qualität erreicht werden kann. Die vorherrschenden Probleme bei der Beratungsdienstleistung resultieren alle aus dem „Technologiedefizit“, könnten aber durch die Professionalisierung „in den Griff“ bekommen werden.
Im Folgenden sollen die durch die Professionalisierung resultierenden spezifischen Vorteile für die Berater und deren Kunden dargestellt werden, um die beiderseitige Notwendigkeit einer Professionalisierung zu erkennen.
4.2 Notwendigkeit der Professionalisierung aus Sicht des Beraters
Die aus der Professionalisierung resultierende professionelle und theoretisch basierte Ausbildung soll Berater in die Lage versetzen, auf veränderte Situationen in einem Prozess besser reagieren zu können. Des Weiteren sollen die Schwierigkeiten, den Erfolg einer Maßnahme bei den mit dem oben genannten „Technologiedefizit“ belastenden Tätigkeiten zu bestimmen oder zu planen, gelöst werden (Bohn/Kühl 2005, 60). Aufgrund der Unsicherheiten einer Tätigkeit kann jeder der beteiligten Akteure selbst festlegen, was Erfolg bedeutet, wodurch es auch keine erfolgsabhängigen Honorare gibt. Ein weiteres Problem betrifft die Qualitätssicherung, da es aufgrund fehlender Standards nicht möglich ist, Qualität zu definieren und am späteren Ergebnis nachzuprüfen (Bohn/Kühl 2005, 61). Durch definierte Standards in der Ausbildung und den sich daraus ergebenen Qualitätsstandards gewinnen die Professionals mehr Vertrauen bei den Kunden, da nun Qualität gewährleistet ist, welche durch Kollegen der gleichen Profession beurteilt werden kann. Nach Groß (2003, 96) stellt diese Selbstkontrolle ein klares Privileg von Professionen dar. Ein weiterer Aspekt ist, dass durch eine Professionalisierung „Lehre, Forschung und Ausbildung in die Hand der Professionsangehörigen gelegt wird“ (Bohn/Kühl 2005, 61), wodurch den Professionals ein gewisser Expertenstatus zusteht und sich das Ansehen bei den Kunden steigert. Durch solche Zugangsbeschränkungen wird das „Ansehen der Branche erhöht“ und „der Klient vor schlechten Beratern, sowie der Berater vor Konkurrenz“ geschützt (Groß 2003, 96).
4.3 Notwendigkeit der Professionalisierung aus Sicht des Kunden
Der größte Vorteil einer Professionalisierung für die Kunden von Beratungsdienstleistungen wäre sicherlich die Reduzierung der oben genannten Unsicherheit, die mit dem Engagement eines Beraters verbunden ist. Als Ursache für diese Unsicherheit gibt es viele Gründe. Zum einen das enorme Wachstum der Beratung1, wodurch vielfach Vermittlungstätigkeiten und nicht unabhängige Raterteilungen angeboten werden. Zudem trägt zu dieser Unsicherheit die Vielfalt an verschiedenartigen Beratungsanbieter und das Fehlen von offiziellen Qualitätsstandards bei. Des Weiteren wird durch die Art der Dienstleistung selbst die Beurteilung der Beratungsqualität unmöglich2. Nach Groß (2003, 95) könnte „die Professionalisierung dem Kunden eine gewisse Qualitätsgarantie bei der Beraterauswahl bieten“ und „ein Mindestmaß an Qualität gewährleistet werden“ (Groß 2003, 96).
Zusammenfassend betrachtet könnte eine Professionalisierung des Beratermarktes die Probleme des Technologiedefizits lösen und eine Qualitätssicherung garantieren. Es würden Standards bestehen, an denen die Beratungsleistung gemessen werden und eine effizientere Erfolgskontrolle durchgeführt werden kann. Durch diese durch eine Professionalisierung erreichten Besserungen würden sowohl die Berater wie auch die Kunden Vorteile erzielen.
[...]
1 Beratung ist hier nicht nur auf die Ausweitung der klassischen Unternehmensberatung, sondern auch auf den Begriff „Beratung“ bezogen.
2 Vgl. zu den Ursachen der Ungewissheit auf Kundenseite: Groß (2003, 95).
- Quote paper
- Benedict Hilligweg (Author), Joachim Wilm (Author), 2006, Organisations- und Managementberatung - eine Profession?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65811
-
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X.