Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit Frauenbriefen an Bonifatius, speziell mit zwei Briefen von Lioba und Bugga an Bonifatius.
Briefe sind im Mittelalter für viele weibliche Autoren ein Mittel, ihre literarischen Begabungen zu zeigen und zu erweitern. Sie konnten damit ihren Bildungsstandard, der zweifellos schon hoch war, ausdehnen und mit den Männern gleichziehen. Bonifatius Kontakte zu seiner Heimat, während seiner Missionszeit, bestehen aus Briefverkehr zu mehreren Frauen. Er schätzt ihre sprachlichen Fähigkeiten und erkennt sie als gleichwertig an, was für die damalige Zeit nicht selbstverständlich ist.
Um den Einstieg in das Thema zu erleichtern, werden am Anfang der Hausarbeit die Biographien von Bonifatius, Lioba und Bugga geschildert. Zum besseren Verständnis werden die Briefformen im Mittelalter, deren Merkmale und Funktionen erläutert. Die im Anschluss folgenden Briefe von Lioba und Bugga werden auf das vorangehende Kapitel bezogen.
Die Ausgangsfragen zu dieser Hausarbeit waren folgende:
Wer ist Bonifatius? Wie hat er gelebt? Was hat er bewirkt?
Was für Frauen sind Lioba und Bugga?
Wie sehen die Briefe im Mittelalter aus? Welche Merkmale und Funktionen haben sie?
Was fällt an den Briefen von Lioba und Bugga auf? Gibt es Besonderheiten?
Diese Fragen werden im Folgenden beantwortet.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Biographie von Bonifatius
2.1 Biographie von Lioba
2.2 Biographie von Bugga
3. Briefe im Mittelalter
3.1 Definition ‘Brief’
3.2 Merkmale
3.3 Funktionen
4. Brief von Lioba
4.1 Brief von Bugga
5. Resümee
6. Literaturverzeichnis
7. Anlagen: Brief Nr.15 +
1. Einleitung
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit Frauenbriefen an Bonifatius, speziell mit zwei Briefen von Lioba und Bugga an Bonifatius.
Briefe sind im Mittelalter für viele weibliche Autoren ein Mittel, ihre literarischen Begabungen zu zeigen und zu erweitern. Sie konnten damit ihren Bildungsstandard, der zweifellos schon hoch war, ausdehnen und mit den Männern gleichziehen. Bonifatius Kontakte zu seiner Heimat, während seiner Missionszeit, bestehen aus Briefverkehr zu mehreren Frauen. Er schätzt ihre sprachlichen Fähigkeiten und erkennt sie als gleichwertig an, was für die damalige Zeit nicht selbstverständlich ist.
Um den Einstieg in das Thema zu erleichtern, werden am Anfang der Hausarbeit die Biographien von Bonifatius, Lioba und Bugga geschildert. Zum besseren Verständnis werden die Briefformen im Mittelalter, deren Merkmale und Funktionen erläutert. Die im Anschluss folgenden Briefe von Lioba und Bugga werden auf das vorangehende Kapitel bezogen.
Die Ausgangsfragen zu dieser Hausarbeit waren folgende:
Wer ist Bonifatius? Wie hat er gelebt? Was hat er bewirkt?
Was für Frauen sind Lioba und Bugga?
Wie sehen die Briefe im Mittelalter aus? Welche Merkmale und Funktionen haben sie?
Was fällt an den Briefen von Lioba und Bugga auf? Gibt es Besonderheiten?
Diese Fragen werden im Folgenden beantwortet.
2. Biographie von Bonifatius
Bonifatius wird um 672/675 in Wessex (Exeter), unter dem Namen Winfried (andere Schreibweise: Wynfreth), geboren. Über die Herkunft seiner Familie ist nichts näher bekannt.[1]+[2]
„Der Knabe wurde zunächst in einem heimischen Kloster erzogen, der Jüngling ging zu den Benediktinern von Nhutshelle zwischen Winchester und Southampton.“[3] Auf der Klosterschule Nhutshelle (Deutsch: Nursling) lernt er die Bibel zu studieren, zu predigen, Seelsorge auszuüben u.v.a. Winfried beschäftigt sich mit Grammatik und Metrik und schreibt später eine Grammatik, „[...] die sich an den Arbeiten des Grammatikers Aelius Donatus orientierte, den meistbenutzten Lehrbüchern des Mittelalters.“[4] Aber neben der Grammatik fasziniert Winfried vor allem der Versbau. Man findet diese Begeisterung in seinen Briefen und Gedichten, die er in dieser Form schreibt, wieder.
Er wird angesichts seiner vielen Fähigkeiten und seinem hohen Bildungsstandes mit einem Lehrauftrag und später mit der Direktion einer Klosterschule beauftragt. Winfried hat das Talent, redegewandte Predigten zu halten. „Im kanonisch vorgeschriebenen Alter von mindestens dreißig Jahren, also in dem Zeitraum 702-705, empfing er die Priesterweihe [...]“[5]. Sein Redegeschick kommt ihm auch bei Gesprächen zu Gute, bei denen er als Vermittler zwischen zerstrittenen Parteien dient. „[...] sein Name [hatte, der Verfasser] weithin unter den weltlichen und geistlichen Würdenträgern großes Ansehen, so dass er von Stund an häufig an ihren Verhandlungen teilnahm.“[6]
Im Alter von 40 Jahren (im Jahre 716) hat Winfried den Wunsch, seine Heimat zu verlassen. Über die näheren Gründe für seine Abreise gibt es keine Angaben. Winfried reist nach Friesland, um die dort lebenden Menschen zu bekehren. Seinen Entschluss zu missionieren hat Winfried unüberlegt getroffen, denn der dort herrschende Friesenherzog Radbod ist ein überzeugter Heide. Winfried muss noch im selben Jahr wieder zurück nach Nhutshelle reisen.
717 stirbt der Abt Wynberht und Winfried wird zum Nachfolger bestimmt. Aber er bleibt nicht lange in diesem Amt. Winfried hat andere Pläne. Er will wieder missionieren. Der Bischof Daniel von Winchester, ein Freund Winfrieds, unterstützt ihn bei seinem Vorhaben. Daniel entbindet Winfried von seinen Pflichten und erteilt ihm ein Empfehlungsschreiben.
Daraufhin reist er bereits im Herbst 718 nach Rom. Das Schreiben des Bischofs ermöglicht Winfried einen Besuch bei Papst Gregor II. Winfrieds Wunsch zu missionieren soll in Erfüllung gehen: „Am 15. Mai 719 ernannte ihn der Papst zum Missionar bei den Heiden.“[7] Zu der Ernennung gehört auch, dass Winfried einen neuen Namen, „[...] und zwar den des Heiligen vom Vortag, Bonifatius, eines Märtyrers, der der Legende nach um 300 in Tarsos den Tod gefunden haben soll [...]“[8] erhält. Daraufhin „[...] predigte [er, der Verfasser] in Thüringen, wandte sich aber dann nach Radbods Niederlage und Tod sofort wieder nach Friesland [...]“[9].
Nach drei Jahren (im Jahre 721) gelungener Missionsarbeit in den beiden Regionen zieht er weiter nach Hessen, wo er weitere Ungläubige vom Christentum überzeugt. „Auf einem Basaltfelsen an der Ohm errichtete er die erste klösterliche Niederlassung, die Amöneburg.“[10] Auch in Hessen ist Bonifatius mit seiner Mission erfolgreich. Allerdings stößt er auch an Grenzen, deshalb braucht er eine stärkere Position. Bonifatius wendet sich an den Papst, der ihn im darauf folgenden Jahr einlädt. „Beim zweiten Aufenthalt in Rom 722 [wurde Bonifatius, d.Verf.] zum Bischof geweiht [...]“[11].
Zu der religiösen Unterstützung benötigt Bonifatius auch politische Hilfe. Diese erhält er durch einen Schutzbrief von Karl Martell, „[...] der ihn allen weltlichen und geistlichen Würdeträgern und Beamten des fränkischen Reiches empfahl.“[12]
Bei Bonifatius Rückkehr nach Hessen trifft er immer wieder auf heidnische Vorurteile und Aberglauben. Um diese abzubauen, beschließt er „[...] die mächtige, dem Donar heilige Eiche in Geismar.“[13] zu fällen. Der von den Heiden verehrte Donnergott Thor greift nicht in das Geschehen ein und deshalb lassen sich viele Ungläubige anschließend taufen. Bonifatius gründet dann in Hessen das Kloster Fritzlar.
Im Jahre 725 kehrt er nach Thüringen zurück. Er widmet sich „[...] dem Ausbau der jetzt romorientierten thüringischen Kirche.“[14]
732 wird Bonifatius „Zum Lohn für seine Mühen und Leistungen [...] von Gregor III. zum [...] Erzbischof ernannt und ordnete als solcher das Kirchenwesen in Bayern neu.“[15]
Sechs Jahre später reist Bonifatius erneut nach Rom. Dort erwarten ihn viele Menschen, die von seiner Missionsarbeit begeistert sind. Aufgrund dessen findet Bonifatius etliche Helfer für seine Werke in „[...] seinen Landsleuten Lul, Denehard, Burchard, [und, d.Verf.] den beiden Brüdern Willibald und Wunibald. Aus England kamen hochherzige Frauen, wie Lioba, Walburga und viele andere, um mitzuschaffen an der Bekehrung des stammverwandten Volkes der Deutschen.“[16] Bonifatius setzt sich schon in der damaligen Zeit für Frauen ein, indem er die Frauenklöster Bischofsheim an der Tauber, Kitzingen und Ochsenfurt gründet. Das Werk des Missionars breitet sich immer mehr aus: „In Bayern, Hessen und Thüringen festigte oder gründete er Bistümer, denen er gute Hirten gab, und auch im Frankenreich (ab 741) wurde er der Neuordner des kirchlichen Lebens.“[17]
Am 21.April 742 findet das Concilium Germanicum statt, welches eine Reform bezüglich eines „[...] angelsächsisch geprägten Neubeginn[s, d.Verf.] [und, d.Verf.] die Ordnung einer romorientierten Landeskirche [...]“[18]. darstellt. In dem Beschluss findet man deutlich Bonifatius Einflüsse wieder.
Ein Jahr später bekommt der Erzbischof das Kloster Eichloh an der Fulda von Karl Martells Sohn Karlmann als Besitztum überlassen. Als Eigentümer des Klosters verfolgt Bonifatius das Ziel, „[...] dass das Kloster zum Mittelpunkt der Christianisierung des Volkes werden sollte.“[19]
Im Jahre 746 erhält Bonifatius den Bischofsstuhl von Mainz. Wegen seines zunehmenden Alters überträgt Bonifatius einen Hauptteil seiner Tätigkeiten auf Lul. Dieser wird dann im Jahre 752/753 zum Chorbischof geweiht und der spätere Nachfolger Bonifatius.
Im darauf folgenden Jahr (754), „[...] trieb ihn, den Achtzigjährigen, die Sehnsucht wieder in das Land seiner ersten, so erfolglosen Missionstätigkeit, ins Land der Friesen.“[20] „Am Ufer der Boorne nahe des Ortes Dokkum wollte der greise Erzbischof die Firmung einer Gruppe von jüngst getauften Friesen vornehmen, als der Überfall geschah [...]“[21]. Bei diesem Überfall friesischer Räuber wird Bonifatius am 5.6.754 erschlagen. Der Legende nach hält er ein Buch schützend vor seinen Kopf.
„Sein Grab befindet sich im Dom zu Fulda.“[22]
[...]
[1] Die Fußnote bezieht sich auf das ganze 2. Kapitel, Vgl. Padberg, S. 8-121
[2] Die Fußnote bezieht sich auf das ganze 2. Kapitel, Vgl. Bernhart S.95-229
[3] Bernhart, S. 97
[4] Padberg, S. 24
[5] Schieffer, S. 106
[6] Bernhart, S. 108
[7] Padberg, S. 29
[8] Padberg, S. 29
[9] Hünermann, S. 304
[10] Hünermann, S.305
[11] Brockhaus, S. 98
[12] Bernhart, S. 130
[13] Bernhart, S. 133
[14] Padberg, S. 44
[15] Hümmeler, S. 282
[16] Hünermann, S. 305
[17] Hünermann, S. 305
[18] Padberg, S. 68
[19] Padberg, S. 70
[20] Hünermann, S. 306
[21] Padberg, S. 102
[22] Brockhaus, S. 98
- Citar trabajo
- Larissa Drewa (Autor), 2005, Frauenbriefe an Bonifatius - exemplarisch am Beispiel von Briefen von Lioba und Bugga, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65645
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