Einer der Meilensteine der modernen Mikroökonomischen Wirtschaftstheorie ist das von Joseph E. Stiglitz und Michael Rothschild begründete Konzept des „Screening“, welches in ihrem Aufsatz „Equilibrium in Competitive Insurance Markets: An Essay on the Economics of Imperfect Information“ erstmals für Aufsehen sorgte.
Gegenstand des Screening ist die mikroökonomische Betrachtung einer ungleichen Verteilung von Informationen zwischen den betreffenden Marktteilnehmern. Man spricht hier auch von Asymmetrischer Informationsverteilung oder „Imperfect Information“.
Beim Screening (engl. = Sortieren, Aussieben, Selektion) bieten die schlecht informierten Wirtschaftssubjekte den gut informierten Wirtschaftssubjekten unterschiedliche Verträge an. Diese Verträge sind so ausgestaltet, dass es für die verschiedenen Typen der besser informierten Marktseite nutzenmaximal ist, jeweils einen bestimmten Vertrag anzunehmen. Gerade durch die Wahl dieses konkreten Vertrages geben sie dem Anbieter gegenüber ihren Typ preis. Die dadurch möglich werdende Unterscheidung zwischen den verschiedenen Typen bezeichnet man in der mikroökonomischen Theorie als „Screening“. Synonym spricht man auch von „self selection“, da sich die unterschiedlichen Typen eben durch die Entscheidung für einen bestimmten nutzenmaximierenden Vertrag sozusagen selbst „enttarnen“.
In Abschnitt 2 werden verschiedene grundlegende Konzepte der Asymmetrische Information kurz dargestellt und in Abschnitt 3 werden vier praktische Anwendungsbeispiele für das Screening in der Wirtschaft vorgestellt.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Grundlagen
2.1 Asymmetrische Information
2.2 Screening und Signaling
3 Praktische Anwendungsbeispiele für das Screening
3.1 Anwendungsbeispiel: Screening von Arbeitnehmern
3.2 Anwendungsbeispiel: Versicherungsmarkt
3.3 Anwendungsbeispiel: Kfz-Versicherung
3.4 Anwendungsbeispiel: Deutsches Bausparkassensystem.
4 Fazit
Literaturverzeichnis
Eidesstattliche Erklärung
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Nichtexistenz eines Pooling-Gleichgewichts beim Screening.
Abbildung 2: Trennungsgleichgewicht durch Screening
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Typen von Bausparverträgen, angeboten von der Bausparkasse Schwäbisch-Hall AG in der Zeit von 1985 und 1989
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
Einer der Meilensteine der modernen Mikroökonomischen Wirtschaftstheorie ist das von Joseph E. Stiglitz und Michael Rothschild begründete Konzept des „Screening“, welches in ihrem Aufsatz „Equilibrium in Competitive Insurance Markets: An Essay on the Economics of Imperfect Information“ erstmals für Aufsehen sorgte.[1]
Gegenstand des Screening ist die mikroökonomische Betrachtung einer ungleichen Verteilung von Informationen zwischen den betreffenden Marktteilnehmern. Man spricht hier auch von Asymmetrischer Informationsverteilung oder „Imperfect Information“.
Beim Screening (engl. = Sortieren, Aussieben, Selektion) bieten die schlecht informierten Wirtschaftssubjekte den gut informierten Wirtschaftssubjekten unterschiedliche Verträge an. Diese Verträge sind so ausgestaltet, dass es für die verschiedenen Typen der besser informierten Marktseite nutzenmaximal ist, jeweils einen bestimmten Vertrag anzunehmen. Gerade durch die Wahl dieses konkreten Vertrages geben sie dem Anbieter gegenüber ihren Typ preis. Die dadurch möglich werdende Unterscheidung zwischen den verschiedenen Typen bezeichnet man in der mikroökonomischen Theorie als „Screening“. Synonym spricht man auch von „self selection“, da sich die unterschiedlichen Typen eben durch die Entscheidung für einen bestimmten nutzenmaximierenden Vertrag sozusagen selbst „enttarnen“.[2]
In Abschnitt 2 werden verschiedene grundlegende Konzepte der Asymmetrische Information kurz dargestellt und in Abschnitt 3 werden vier praktische Anwendungsbeispiele für das Screening in der Wirtschaft vorgestellt.
2 Grundlagen
2.1 Asymmetrische Information
Die Problemstellung der Asymmetrischen Informationsverteilung lässt sich dadurch beschreiben, dass einige Wirtschaftssubjekte besser über (alle) relevante Informationen einer Situation informiert sind als andere Wirtschaftssubjekte.[3]
Dabei werden Probleme mit unvollständiger Information und solche mit unvollkommener Information wie folgt unterschieden:[4]
Unter unvollständiger Information (alternativ auch unter den Begriffen „Hidden Information“ bzw. „Adverse Selection“ bekannt) versteht man eine Situation, in der bestimmte Sachverhalte oder Eigenschaften, die von den Wirtschaftsubjekten selbst nicht beeinflusst werden können, für die andere Markseite nicht bekannt sind. Beispiele dafür sind die Produktqualität, der Gesundheitszustand oder die Kreditwürdigkeit.
Unter unvollkommener Information (alternativ auch „Hidden Action“ bzw. „Moral Hazard“) wird dagegen eine Situation verstanden, in der bestimmte konkrete Aktionen der Wirtschaftsubjekte nicht (oder nur unvollkommen) beobachtbar sind. Beispiele hierfür sind der Arbeitseinsatz, die Risikovorsorge oder die Sorgfalt eines Versicherten.
2.2 Screening und Signaling
In spieltheoretischer Betrachtung bestehen sogenannte Screening-Spiele, im Vergleich zu den sogenannten Signaling-Spielen darin, dass schlecht informierte Wirtschaftssubjekte durch geschickte (Spiel-)Züge versuchen, gut informierte Wirtschaftssubjekte zur Preisgabe ihrer Informationen, d.h. ihres Typs, zu bewegen. Beim Screening geht die Initiative von der schlechter informierten Marktseite aus, die den besser informierten Wirtschaftsubjekten Verträge anbietet.[5]
In Abgrenzung dazu versteht man unter dem Konzept des Signaling, dass die besser informierte Marktseite, zum Beispiel die Arbeitnehmer, den Arbeitgebern, der schlecht informierten Marktseite, durch Signale ihren Typ signalisieren. Arbeitnehmer bestehen z.B. aus „guten“ hochproduktiven Arbeitnehmern und „schlechten“ niedrigproduktiven Typen Die „guten“ hochproduktiven Arbeitnehmer signalisieren den Arbeitgebern ihren Arbeitstyp mit bestimmten Signalen, als klassisches Beispiel etwa mit dem Erwerb eines bestimmten Bildungsabschlusses wie das Abitur oder einem Diplom, um sich von den „schlechten“ Typen, den weniger produktiven Arbeitnehmern, eindeutig zu unterscheiden. Daraus resultieren die sogenannten Trennungsgleichgewichte.[6]
[...]
[1] Vgl. Rothschild, Stiglitz, 1976, S. 629ff
[2] Vgl. Feess, 2004 , S. 646
[3] Vgl. Feess, 2004, S. 374f
[4] Vgl. Feess , 2004, S. 568ff
[5] Vgl. Feess, 2004, S. 646
[6] Vgl. Kübler, Müller & Normann, 2004, S. 4ff
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