In meiner Hausarbeit möchte ich mich mit der offenen Unterrichtsform "Lernen an Stationen" am Beispiel des Unterrichtsthemas „Schwangerschaft“ befassen. Sexualerziehung, die das Thema „Schwangerschaft“ beinhaltet, ist als ein wichtiger Aspekt der Gesamterziehung anzusehen. Dabei handelt es sich um biologische, aber auch um psycho-soziale und emotionale Vorgänge. Zudem berücksichtigt die Sexualaufklärung unterschiedliche Normen und Wertvorstellungen im Hinblick auf das Individuum sowie die Gesellschaft.
Da früher Sexualität als Tabuthema betrachtet wurde, aber auch heutzutage zum Teil immer noch ungern darüber gesprochen wird, ist es umso wichtiger, die Sexualerziehung in der Schule in einer unbefangenen Atmosphäre, die auf Verständnis, Vertrauen und Akzeptanz beruht, zu gestalten. Das Ziel der Aufklärung ist es, die Kinder zu einem selbständigen und verantwortungsbewussten Umgang mit Sexualität hinzuführen, welche einen wichtigen Bestandteil der Persönlichkeitsentwicklung und Identität der Kinder bildet.
In meiner Arbeit werde ich mich mit den Vor- und Nachteilen dieser offenen Unterrichtsform befassen. Auch möchte ich einige Möglichkeiten vorstellen, wie man das Thema „Schwangerschaft“ in dieser Unterrichtsform fächerübergreifend gestalten und erweitern könnte. Außerdem werde ich auf die mit der Unterrichtsform und der Thematik verbundenen Probleme eingehen. Zum Schluss möchte ich auch die angestrebten Ziele, die sowohl das Lernen an Stationen als auch das Thema Schwangerschaft betreffen, ansprechen.
Das Anliegen meiner Hausarbeit ist es, die Unterrichtsform "Lernen an Stationen" - nicht nur bei dem Thema „Schwangerschaft“ - als eine vielversprechende Alternative zum Frontalunterricht vorzustellen. Auch möchte ich dazu ermuntern, diese Unterrichtsform auszuprobieren, um von den gesammelten Erfahrungen im Sinne der Reflexion der eigenen Unterrichtspraxis zu profitieren.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1. Teil: Lernen an Stationen
1.1. Begriffsklärung
1.2. Die Entwicklung des Lernens an Stationen
1.3. Vorteile des Lernens an Stationen
2. Teil: Sachanalyse des Themas „Schwangerschaft“ für die 4. Klasse
2.1. Die Zeugung
2.2. Die Schwangerschaft
2.3. Die Geburt
3. Teil: Lernen an Stationen zum Thema „Schwangerschaft“
3.1. Möglichkeiten
3.2. Probleme
3.3. Die angestrebten Ziele des Arbeitens mit Lernzirkeln zum Thema „Schwangerschaft“
Schluss
Literaturverzeichnis
Einleitung
In meiner Hausarbeit möchte ich mich mit der offenen Unterrichtsform „Lernen an Stationen“ am Beispiel des Unterrichtsthemas „Schwangerschaft“ befassen. Sexualerziehung, die das Thema „Schwangerschaft“ beinhaltet, ist als ein wichtiger Aspekt der Gesamterziehung anzusehen. Dabei handelt es sich um biologische, aber auch um psycho-soziale und emotionale Vorgänge. Zudem berücksichtigt die Sexualaufklärung unterschiedliche Normen und Wertvorstellungen im Hinblick auf das Individuum sowie die Gesellschaft.
Da früher Sexualität als Tabuthema behandelt wurde und auch heutzutage teilweise immer noch ungern darüber gesprochen wird, ist es um so wichtiger die Sexualerziehung in der Schule in einer unbefangenen Atmosphäre, die auf Verständnis, Vertrauen und Akzeptanz basiert, zu gestalten. Das Ziel der Aufklärung ist, die Kinder zu einem selbständigen und verantwortungs-bewussten Umgang mit Sexualität, die ein wichtiger Bestandteil der Persönlichkeitsentwicklung und Identität der Kinder ist, hinzuführen.
Besonders interessant finde ich das Lernen an Stationen, weil dadurch der Schüler als Individuum betrachtet wird, das fähig ist, Verantwortung zu übernehmen und eigenständig zu arbeiten. Dabei ist die primäre Aufgabe der Lehrkraft, die Kinder bei ihrem Handeln zu beobachten und gegebenenfalls Hilfen anzubieten. In meiner Arbeit werde ich mich mit den Vor- und Nachteilen dieser offenen Unterrichtsform befassen. Auch möchte ich einige Möglichkeiten vorstellen, wie man das Thema „Schwangerschaft“ in dieser Unterrichtsform fächerübergreifend gestalten und erweitern könnte. Außerdem werde ich auf die mit der Unterrichtsform und der Thematik verbundenen Probleme eingehen. Zum Schluss möchte ich auch die angestrebten Ziele, die sowohl das Lernen an Stationen als auch das Thema Schwangerschaft betreffen, ansprechen.
Das Ziel meiner Hausarbeit ist, das Lernen an Stationen - nicht nur bei dem Thema „Schwangerschaft“ - als eine vielversprechende Alternative zum Frontalunterricht vorzustellen und gegebenenfalls dazu zu ermuntern, diese Unterrichtsform auszuprobieren und von den Erfahrungen zu profitieren.
1. Teil: Lernen an Stationen
1.1. Begriffsklärung
Die Arbeitsform „Lernen an Stationen“ ist eine Form des offenen Unterrichts. Dabei wird den Kindern die Möglichkeit geboten, einen bestimmten Lernstoff handlungsorientiert und selbständig zu erarbeiten, spielerisch zu entdecken, zu vertiefen, sinnvoll zu üben oder Buchseiten und andere Medien aufzuarbeiten. In einem durch den Lehrer festgelegten Zeitraum und unter Berücksichtigung gemeinsam aufgestellter Regel, können die Kinder die an ihren Interessen und Neigungen orientierte Stationen bearbeiten. Die Schüler werden dazu aufgefordert, sich Stationen in beliebiger Reihenfolge auszusuchen und diese selbständig in einer individuell gewählten Sozialform, der Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit, vorzubereiten.
Die Stationen können beliebig gestaltet werden. Es handelt sich dabei beispielsweise um Kopien, Arbeitsanweisungen, Beschreibungen eines Experimentes, Angebote zum spielerischen Lernen oder um Aufgaben aus Schulbüchern. Bei der Auswahl der Stationen spielen Kriterien wie die Vorerfahrungen und Möglichkeiten der Schüler, die Möglichkeiten der Lehrkraft und der Schule, die mit dem Lerninhalt verbundenen Bedingungen sowie die Berücksichtigung der Anforderungen der lernstarken und –schwachen Schüler eine Rolle.
Ein bedeutendes Merkmal des Lernens an Stationen ist das im Vordergrund stehende Handeln der Kinder. Die Lehrkraft hingegen agiert nicht mehr als zentrale Vermittlungsinstanz, sondern stellt sich zum Beobachten der Kinder in den Hintergrund und kann somit bei Bedarf individuelle Hilfestellungen geben.
Die unterschiedlichen Arten des Lernstationen sind im folgenden aufgeführt:[1]
Der Übungszirkel
Er bietet Übungsmöglichkeiten zu einem Thema, wobei Schwerpunkte gesetzt und die Lerneingangskanäle (auditiv - visuell - kinesthetisch) berücksichtigt werden.
Vertiefendes Erarbeiten neuer Lernstoffe
Die Kinder sammeln Erfahrungen, indem sie in der Einführungsphase erlebte Handlungen eigenständig ausführen.
Selbständiges Erarbeiten neuer Lernstoffe
Unterschiedliche Zugangsmöglichkeiten dienen dazu, die Kinder zum selbständigen Entdecken neuer Inhalte zu animieren.
Aufarbeiten von Vorlagen oder Schulbuchseiten
Durch die Auseinandersetzung mit solchen Aufgaben erfolgt das Üben eines Lernstoffes durch das Anwenden.
Der Begriff „Lernen an Stationen“ anstelle des Begriffes „Lernzirkels“ wurde zuerst von Gabriele Faust-Siehl gebraucht, als sie einen Artikel über Lernzirkel für die Zeitschrift „Grundschule“ im Heft 3/1989 verfasste.
Den Gebrauch des neuen Begriffs begründet sie folgendermaßen:
„ ´Lernzirkel` oder ´Unterrichtszirkel` führen zu fehlleitenden Assoziationen an das zur sportlichen Leistungssteigerung eingesetzte und durch Rigidität gekennzeichnete Zirkeltraining.“[2]
Auf diese Weise wurden die heutzutage öfter gebrauchten Begriffe „Stationenlernen“ bzw. „Lernen an Stationen“ eingeführt.
1.2. Die Entwicklung
Im Sommer 1980 veranstaltete Arno Piechorowski einen Lehrgang für Lehrkräfte, bei dem er vielfältigen Leseunterricht darstellte. Die vorgestellten Materialien, die zum Teil durch die teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrer selbst erstellt oder aufarbeitet wurden, wurden nach dem Lehrgang den Schülern in ihrer Freiarbeitsphase als Lernstationen näher gebracht. Frau Ilona Gnoth, die Lehrerin der Schallenberg-Grundschule in Aidlingen, nannte die Erstform des Lernens an Stationen „Zirkeltraining“.[3]
Hanz Mozer, der Rektor der Aidlinger Grundschule, engagierte sich im Jahre 1981/82 sehr in dieser Form des offenen Unterrichts. Zusammen mit Frau Sigler, der Praktikantin, nahm das Lernen an Stationen immer mehr Gestalt an.
Anschließend erweiterte die Fachbereichsleiterin Uta Wallaschek im Seminar „Sindelfingen im Anfangsunterricht“ das heutige Stationenlernen dergestalt, dass sie neue Lerninhalte und Fächer mit einbezog und sogar fächerübergreifende Stationen anbot. Durch Berichte in der Zeitschrift „PMP-Grundschule“ (I/1988) und der Zeitschrift „Grundschule“ (2/89) wurde die Idee des Lernzirkels der Öffentlichkeit vorgestellt. Frau Wallaschek schrieb zu dieser Lernform auch das Buch „Kinder-Schule, Lehrer-Schule“, das 1990 herausgebracht wurde.
1.3. Vorteile des Lernens an Stationen
Beim Lernen an Stationen werden die einzelnen Schüler in den Mittelpunkt gestellt. Das bedeutet, dass sie stärker als Individuen betrachtet werden. Der Unterricht orientiert sich also nicht an einem Durchschnittsschüler, um möglichst beide Extrema, den leistungsschwachen sowie auch den leistungsstarken Schüler, in das Lernen einzubeziehen. Damit die Schüler weder kognitiv vernachlässigt noch überfordert werden, müssen die Rahmen-
bedingungen des Unterrichts an ihre persönlichen Voraussetzungen angepasst werden. Somit ist das Lernen an Stationen mit vielen Vorteilen verbunden, da es folgende Merkmale des Kindes berücksichtigt:[4]
Intellektuelle Voraussetzungen
Uns als Lehrkraft muss bewusst sein, dass jedes Kind eine eigene Art zu denken und zu lernen entwickelt hat. Um dem Lehrauftrag gerecht zu werden, den Lehrstoff und die didaktischen Lehrmethoden an den individuellen Entwicklungsstand der Kinder anzupassen, muss der kognitive Bereich der Schüler berücksichtigt werden. Aus diesem Grund muss der Lerninhalt passend zu den unterschiedlichen Lernmustern der Kinder verpackt werden und ihnen zur Wahl gestellt werden. Dadurch dass die einzelnen Stationen in ihrem Schwierigkeitsgrad und ihrer didaktischen Vorgehensweise differenziert aufgebaut sind, kann auf die unterschiedliche intellektuelle Voraussetzung des Kindes eingegangen werden.
Bei der Förderung des Lernens sollte auch die Lerntechnik an die Schüler angepasst werden. Dabei sollten die verschiedenen Lerntypen, die nach Eingangskanälen differenziert sind, berücksichtigt werden. Bei dem Stationenlernen wird zwischen dem visuellen, dem haptischen, dem akustischen und dem akustisch-auditiven Lerntypen unterschieden. Auf diese Möglichkeit und ihre Bedeutung sowie die Motivation der Kinder werde ich im 3. Teil meiner Arbeit noch näher eingehen.
Lernformen
Das Lernen an Stationen bietet vorteilhafte Lernformen an, die das Hören, Lesen, Sehen, Beobachten, Handeln und Begreifen integrieren. Dabei werden die Kinder dazu aufgefordert, die Aufgaben nicht nur ergebnisorientiert zu bearbeiten, sondern ihre Arbeiten auch zu strukturieren.
Zu betonen sei auch, dass bei dieser Form des Lernens die kognitive Ebene stärker mit dem emotionalen Bereich verbunden ist. Dadurch dass die Lehrkraft bei dieser Arbeitsform mehr Zeit für Gespräche und eine emotionale Zuwendung den Kindern gegenüber hat, wird der Lernprozess besser gefördert. Die Beteiligung sowohl des Verstandes als auch der Emotionen führt zur Vernetzung beider Gehirnhälften, wodurch eine optimale Leistungsfähigkeit und Speicherung des Lernstoffes ermöglicht wird.
Ein weiterer Vorteil der Arbeitsform ist, dass die Kinder nach jeder Station eine kurze Pause einlegen können, in der sie sich kurz ausruhen und das Erlernte verinnerlichen können. Es können Stationen aufgebaut werden, die Entspannungsübungen oder Spiele beinhalten, wodurch die Kinder sich ebenfalls erholen können. Pausen sollten somit als ein Aspekt des Lernens das bedeutet als Lernform eingestuft werden.
Sozialformen
Es bietet sich hierbei die Möglichkeit, dass das Kind beim Lernen die Sozialform je nach momentaner Verfassung und psychischem Empfinden selbst bestimmt bzw. ändert. Auf diese Weise kann das Kind selbst entscheiden, ob es alleine arbeiten möchte oder eine Partner- bzw. eine Gruppenarbeit bevorzugt. Durch die verschiedenen Sozialformen können das Aufnehmen, Verarbeiten, Vernetzen und Speichern gut realisiert werden.
Der Wechsel der Arbeitsform sollte gemäß der Schulräte ungefähr nach zehn bis zwanzig Minuten erfolgen.[5] Ich persönlich halte diese Regelung für problematisch, da das Wohlbefinden und das Bedürfnis des Kindes berücksichtigt werden sollte. Außerdem ruft diese Regelung Hektik hervor und schränkt somit vertiefendes Arbeiten und die Freude am Lernen ein. Den Sozialformwechsel halte ich durchaus für richtig und sinnvoll, jedoch sollten die Situation und die vorherrschenden Bedingungen berücksichtigt werden. Eine Fixierung auf den zeitlichen Rahmen sollte meines Erachtens vermieden werden.
[...]
[1] Vgl. Bauer, Roland: Lernen an Stationen in der Grundschule: ein Weg zum kindgerechten Lernen Cornelsen Scriptor, Berlin, 1997, S.87-88
[2] Faust-Siehl, Gabriele u.a.: „Lernen an Stationen“. In: Grundschule, Heft 3/1989, S.22
[3] Vgl. Bauer, Roland: S.26
[4] Vgl. Bauer, Roland: S.30ff
[5] Vgl. Bauer, Roland: S.38
- Citation du texte
- Alexandra Zuralski (Auteur), 2003, Zu den Offenen Unterrichtsformen gehört Lernen an Stationen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65220
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