Wir leben in einer Welt, in der die Selbstverantwortung und die Vernunft eine sehr wichtige Rolle spielen. Heute kann man alles haben - legal oder illegal. Gerade die jungen Menschen sind mit diesem Alles stark konfrontiert. Wegen des Zusammentreffens von Individuations-und Integrationsprozessen trägt die Lebensphase Jugend ein Risiko in sich. Sie enthält ein erhebliches positives Stimulierungspotential, aber zugleich auch ein hohes Belastungspotential. Die „moderne“ Lebensweise mit ihren Reizen und Verlockungen erregt die Neugier der Jugendlichen. Dieses Phänomen, nämlich die Neugier, verstärkt das Interesse an die Weiterentwicklung einer Person im positiven Sinne, aber sie kann auch gefährlich für sie werden. Die „gefährliche“ Neugier ist z.B. eine Antwort auf die Frage, warum Jugendliche Drogen konsumieren und daraus sie (nicht immer) Suchtverhalten aufweisen. Drogen gibt es überall und sie sind auch Teil der „modernen“ Lebensweise. Für manche Menschen sind Drogen ihr Geld, und für Manche sind diese tödlich. Der Drogenkonsum bei Jugendlichen nimmt zu. Im Jahr 2004 hat in Deutschland jeder fünfte unter den 18-bis 25-Jährigen Cannabis konsumiert. 1 Diese Menschen sind Teil der Gesellschaft und somit sind ihre Probleme auch gesellschaftliche Probleme. Drogenkonsum und -abhängigkeit sind kein privates Problem der Betroffenen, sondern zugleich eine gesellschaftliche Angelegenheit und verlangt die Verantwortung der Öffentlichkeit. Unter Drogen ist in dieser Arbeit die so genannte nichtverkehrsfähige Betäubungsmittel 2 zu verstehen. Zu dieser Gruppe zählen natürliche und künstliche Halluzinogene, Ecstasy, Cannabis und dessen Produkte sowie Heroin. Ziel dieser Arbeit ist die Darstellung von verschiedenen Ursachen für den Drogenkonsum sowie die Möglichkeiten zur Bewältigung dieses Phänomens, das Millionen Menschen verhindert ein gesundes Leben zu führen. Ein Weg, der dazu stark beitragen kann ist die Drogenberatung, die ausführlich vorgestellt werden wird. Vor diesem Hintergrund werden in dieser Arbeit zunächst Drogen definiert, es wird auf deren Arten verwiesen und die Ursachen für deren Konsumierung erläutert, um dann auf deren Bewältigung mithilfe der Beratung näher einzugehen. [...]
Inhaltverzeichnis
I. Einleitung
II. Drogen und Drogenabhängigkeit
1. Drogen
1.1. Definition
1.2. Arten von Drogen
2. Drogenabhängigkeit
2.1. Definition
2.2. Stadien der Abhängigkeit
2.3. Ursachen und Bedingungen des Drogenkonsums
III. Drogenberatung
1. Zur Geschichte
2. Angebot der Beratungsstelle
3. Grundsätze der Arbeit in Beratungsstellen
4. Arbeitsphasen und Methoden
IV. Schlussbemerkungen
V. Literaturliste
I. Einleitung
Wir leben in einer Welt, in der die Selbstverantwortung und die Vernunft eine sehr wichtige Rolle spielen. Heute kann man alles haben – legal oder illegal. Gerade die jungen Menschen sind mit diesem Alles stark konfrontiert. Wegen des Zusammentreffens von Individuations- und Integrationsprozessen trägt die Lebensphase Jugend ein Risiko in sich. Sie enthält ein erhebliches positives Stimulierungspotential, aber zugleich auch ein hohes Belastungspotential. Die „moderne“ Lebensweise mit ihren Reizen und Verlockungen erregt die Neugier der Jugendlichen. Dieses Phänomen, nämlich die Neugier, verstärkt das Interesse an die Weiterentwicklung einer Person im positiven Sinne, aber sie kann auch gefährlich für sie werden. Die „gefährliche“ Neugier ist z.B. eine Antwort auf die Frage, warum Jugendliche Drogen konsumieren und daraus sie (nicht immer) Suchtverhalten aufweisen.
Drogen gibt es überall und sie sind auch Teil der „modernen“ Lebensweise. Für manche Menschen sind Drogen ihr Geld, und für Manche sind diese tödlich. Der Drogenkonsum bei Jugendlichen nimmt zu. Im Jahr 2004 hat in Deutschland jeder fünfte unter den 18-bis 25- Jährigen Cannabis konsumiert.[1] Diese Menschen sind Teil der Gesellschaft und somit sind ihre Probleme auch gesellschaftliche Probleme. Drogenkonsum und -abhängigkeit sind kein privates Problem der Betroffenen, sondern zugleich eine gesellschaftliche Angelegenheit und verlangt die Verantwortung der Öffentlichkeit.
Unter Drogen ist in dieser Arbeit die so genannte nichtverkehrsfähige Betäubungsmittel[2] zu verstehen. Zu dieser Gruppe zählen natürliche und künstliche Halluzinogene, Ecstasy, Cannabis und dessen Produkte sowie Heroin.
Ziel dieser Arbeit ist die Darstellung von verschiedenen Ursachen für den Drogenkonsum sowie die Möglichkeiten zur Bewältigung dieses Phänomens, das Millionen Menschen verhindert ein gesundes Leben zu führen. Ein Weg, der dazu stark beitragen kann ist die Drogenberatung, die ausführlich vorgestellt werden wird.
Vor diesem Hintergrund werden in dieser Arbeit zunächst Drogen definiert, es wird auf deren Arten verwiesen und die Ursachen für deren Konsumierung erläutert, um dann auf deren Bewältigung mithilfe der Beratung näher einzugehen.
II. Drogen und Drogenabhängigkeit
1. Drogen
1.1. Definition
Ursprünglich ist der Begriff „Droge“ eine Sammelbezeichnung für Arzneimittel, die durch Trocknung von Pflanzen gewonnen und haltbar gemacht wurden. Heute werden mit Drogen Stoffe definiert, die eine Wirkung auf das zentrale Nervensystem haben und deswegen Abhängigkeit erzeugen können.[3] Nach der Definition von der Weltgesundheitsorganisation ist Droge zu verstehen als „jede Substanz, die, dem lebenden Organismus zugeführt, eine oder mehrere Funktionen zu verändern vermag.“[4] Darunter ist es nicht nur illegale Drogen zu verstehen, sondern auch legale Drogen.
1.2. Arten von Drogen
a) Legale (weiche) Drogen:
- Schlaf- und Beruhigungsmittel
- Alkohol
- Aufputschmittel
b) Illegale (harte) Drogen:
- Marihuana und Haschisch
- LSD (Lysergsäurediäthylamid)
- Kokain
- Heroin
Diese Klassifikation nach „weichen“ und „harten“ Drogen ist problematisch, da die „Stärke“ und die Wirkung eines Mittels von dem jeweiligen Organismus und der Persönlichkeitsstruktur unterschiedlich abhängig sind. Der Konsum legaler oder illegaler Drogen muss immer im Zusammenhang der jeweiligen sozialen Umstände gesehen werden. Legale Drogen sind nicht weniger gefährlich als illegale Drogen.
Unabhängig davon, ob die Drogen legal oder illegal sind, der Missbrauch dieser Substanzen zieht immer persönliche, soziale und medizinische Probleme nach sich.
2. Drogenabhängigkeit
2.1. Definition
Die Weltgesundheitsorganisation definiert „Drogenabhängigkeit“ als „ ein Zustand psychischer oder physischer Abhängigkeit von einer Droge, der einen Zwang beinhaltet, die Droge weiterhin einzunehmen“.[5] Die psychische Abhängigkeit wird definiert als „ starkes, oft unstillbares Verlangen, die Droge wegen ihrer seelischen Wirkung einzunehmen und sich die Substanz um jeden Preis erneut zu beschaffen“.[6] Unter physischer Abhängigkeit versteht man einen „Zustand der Anpassung, der sich in schweren körperlichen Störungen äußert, sobald die Zufuhr der Droge unterbrochen wird […]“.[7]
2.2. Stadien der Abhängigkeit
a) Volle Integration in die illegale Szene: Faszination durch Rituale; Abenteuer; Gemeinschaftsgefühl; Etablierung in der Subkultur; Kaum negative Erlebnisse; Desinteresse an eigenen zukünftigen Leben.
- Sehr geringe Erreichbarkeit für jede Art von Angebot
b) Leiden an der Sucht und am Leben in der: Randständigkeit; Psychische Folgen; Gefühl des Ausgeliefertseins; Körperliche Folgen; Entzugsschmerzen; Folgeerkrankungen; Soziale Folgen; Isolation; Geringe Zukunftserwartungen.
- Ambivalenz gegenüber Hilfsangeboten jeder Art
c) Kapitulation vor der Sucht: Ende des Selbstbetrugs; Gefühl der Ohnmacht gegenüber der Droge; Starkes Leiden an der Sucht; Angst vor allen gegenwärtigen und zukünftigen Folgen der Sucht; Hoffnung auf ein besseres Leben.
- Bereitschaft zu jeder Art von Therapie[8]
Am Anfang steht das Bedürfnis der Menschen nach Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe, das gerade bei Jugendlichen besonders ausgeprägt ist. Je unbefriedigender die familiäre Situation eines Jugendlichen ist, desto enger wird er sich an eine solche peer-group anschließen und dadurch kann sich auch ein bestimmter Drogenkonsum verfestigen. Sie entdecken, dass sie in diesen Gruppen genau wegen ihres Drogenkonsums akzeptiert und anerkannt werden. Weiter spielen auch verschiedene individuelle Faktoren eine Rolle, wie die als angenehm empfundenen Wirkungen der konsumierten Droge, die als positive Verstärker zur Fortsetzung und Verfestigung des Konsumverhaltens beitragen. Schließlich werden durch den Drogenkonsum selbst negative Verstärker geschaffen, die immer mehr in einen Teufelskreis führen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Suchtspezifische Grundannahmen und Wünsche werden unter bestimmten, vorhersehbaren Umständen ausgelöst, den sog. Auslösesituationen. Diese werden als Hinweisreize bezeichnet.[9] Beispiel für externe Auslösesituation ist das Zusammentreffen mit Freunden, die Suchtmittel konsumieren. Eine interne Auslösesituation kann ein unangenehmes Gefühl sein (z.B. Angst, Depression).
Ein großes Problem dabei ist, dass Suchtkonsum die Kontrolle über die Süchtigen gewinnen kann und sie dann ihr Leben nicht mehr organisieren können. Sie geraten in den Teufelkreis, von dem sie wiederum nur noch durch erneuten Suchtmittelkonsum entfliehen können.
[...]
[1] Vgl. dazu: www.bmg.bund.de/cln_041/nn_600110/SharedDocs/Publikationen/Drogen-und-Sucht/a601-05-10165,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/a601-05-10165.pdf
[2] Vgl. dazu: Arnold, H., Schille, H.-J., Praxisbuch Drogen und Drogenprävention, Weinheim und München 2002
[3] Fleisch, E., Haller, R., Heckmann, W., Suchtkrankenhilfe, Weinheim und Basel 1997
[4] Thommen, D., Die Behandlung Drogenabhängiger, Bern 1984
[5] Thommen, D. Die Behandlung Drogenabhängiger, Bern 1984
[6] Ebda.
[7] Ebda.
[8] Fleisch, E., Haller, R., Heckmann, W., Suchtkrankenhilfe, Weinheim und Basel 1997
[9] Moorey, S., Drug abusers. In Scott, J., Williams, J.M.G., Beck, A.T., Cognitive therapy in clinical practice: An illustrative casebook, London 1989
- Quote paper
- Liliya Stoyanova (Author), 2006, Drogenabhängigkeit und Drogenberatung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64859
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