Unsere Welt verändert sich rasch und damit auch die Anforderungen an ein Unternehmen, das sich am Markt erfolgreich behaupten will. Ein verantwortungsbewusstes Handeln, ohne das Unternehmensziel aus den Augen zu verlieren, muss selbstverständlich werden.
Der Kunde muss mit seinen Erwartungen im zentralen Mittelpunkt stehen, so dass eine konsequente Marktorientierung unumgänglich ist. Auch wenn der Tourismus weltweit als einer der bedeutsamsten Wirtschaftsfaktoren gilt, können sich touristische Unternehmen nicht auf dem momentanen Erfolg ausruhen.
Immer neue Produkte werden entwickelt, immer andere, innovative, einzigartige und oftmals erlebnisorientierte Angebote werden in Hinsicht auf den Nachfrager geschaffen.
Diese Umwandlung des kompletten touristischen Marktes hat in den letzen Jahren stattgefunden, woraus einige weitreichende Veränderungen für einzelne Teilbereiche resultieren. Ein nennenswertes Beispiel stellt die Bustouristik dar. Wenn es früher noch modern gewesen ist mit dem Bus zu reisen und jeder beneidet wurde, der sich das leisten konnte, gelten heutzutage andere Reiseformen, wie beispielsweise mit Low Cost Carriern, als angesagt.
Der Bustourismus sollte dabei jedoch nicht gänzlich außer Acht gelassen werden. Die "Klassiker" unter den Busreisen sind sicherlich die Tagesfahrten, Städte-, Studien- und Rundreisen. Doch auch themenbezogene Reisen rücken immer weiter in den Blickpunkt. Ist Busreisen wieder im Kommen? Kann dem negativen Trend tatsächlich mit professionelen Maßnahmen entgegengesetzt werden?
Gliederung
II. Abkürzungsverzeichnis
III. Abbildungsverzeichnis
IV. Vorwort
1. Einleitung
1.1 Beförderungsmöglichkeiten
1.1.1 Definition Bustouristik
1.1.2 Entwicklung der Bustouristik
1.2 Unternehmenspräsentationen
1.3 Problemstellung
2. Fakten
2.1 Klassifizierung
2.2 Gesetze
2.3 Haftung
3. Marktforschung
3.1 Sekundärforschung
3.1.1 Absatz- & Umsatzstatistiken
3.1.2 Altersstatistiken
3.1.3 Reisezielstatistiken
3.1.4 Unfallstatistiken
3.2 Primärforschung
3.2.1 Fragebogenaufbau
3.2.2 Auswertung der Befragung
3.2.2.1 Unter 20-jährige
3.2.2.2 20-25-jährige
3.2.2.2 26-35-jährige
3.2.2.3 36-50-jährige
3.2.2.4 51-60-jährige
3.2.2.5 über 60-jährige
3.3 Touristische SWOT-Analyse
4. Marketing-Voraussetzungen
4.1 Ziel
4.2 Zielgruppe
4.3 Strategie
4.4 Positionierung
5. momentane Verwendung der absatzpolitischen Instrumente
5.1 Produktpolitik
5.2 Kommunikationspolitik
5.3 Preispolitik
5.4 Distributionspolitik
6. Optimierung
6.1 Produktpolitik
6.2 Kommunikationspolitik
6.2.1 Markenaufbau
6.2.2 Werbung und Public Relations
6.2.3 Tag der offenen Tür
6.3 Distributionspolitik
6.4 Sonstiges
7. Fazit
8. Ausblick
V. Anhangsverzeichnis
Verkehrsmittelnutzung bei Urlaubsreisen I
Verkehrsmittelnutzung bei Urlaubsreisen II
Geplante Änderungen der EG-Sozialvorschriften
Bevorzugte Reiseziele
Reiseziele im Inland
Fragebogen
Marketing-Unterziele
Positionierung
Marketing-Mix
VI. Literaturverzeichnis
II. Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
III. Abbildungsverzeichnis
Abbildung a: Verkehrsmittelnutzung bei Urlaubsreisen I
(Quelle: DRV 2005, S. 4)
Abbildung b: Verkehrsmittelnutzung bei Urlaubsreisen II
(Quelle: Allgemeine Hotel- und Gaststätten-Zeitung, 15. April 2006, S. 5)
Abbildung c: Geplante Änderungen der EG-Sozialvorschriften
(Quelle: Busfahrt - das Magazin für Technik und Touristik, 15. März 2006, S. 54)
Abbildung d: bevorzugte Reiseziele
(Quelle: W & V Compact - Fakten und Analysen aus Marketing, Werbung und Medien 2004, S. 8)
Abbildung e: Reiseziele im Inland
(Quelle: W & V Compact - Fakten und Analysen aus Marketing, Werbung und Medien 2004, S. 8)
Abbildung g: Marketing-Unterziele
(Quelle: Tourismusmarketing - Von der Unternehmensstrategie zur Marketingsstrategie - unternehmerische Zielsetzungen als Ausgangspunkt Teil 2, S. 17)
Abbildung i: Der Marketing-Mix
(Quelle: http://www.hkb-consulting.com/marketing/marketingmix.html, 20. März 2006)
IV. Vorwort
Worüber kann eine Diplomarbeit geschrieben werden, so dass sie diversen Unternehmen auch nützlich ist? Was sind Trends, die sich im Verlauf der letzten Jahre abgezeichnet haben? Welche Entwicklungen deuten sich für die Zukunft an?
Das alles sind Fragen, die ich mir gestellt habe, als es um die Festlegung eines Diplomarbeitsthemas ging. Ich wollte ein Thema bearbeiten, was einer bestimmten touristischen Branche hilfreich sein könnte. Des Weiteren sollte dieses Thema sich von den vielen anderen Themen in meinem Jahrgang differenzieren. Außerdem wollte ich mit dieser Diplomarbeit nicht nur meine Kenntnisse in einem bestimmten touristischen Bereich selber erarbeiten bzw. vertiefen, sondern auch den Lesern dieser Arbeit sollen neue Informationen und Erkenntnisse geboten werden.
Im Laufe der Überlegungen ist mir die Idee gekommen, dass sich beispielsweise viele Leute mit Low Cost Airlines auskennen, jedoch nie an mögliche Konsequenzen anderer Transportunternehmen gedacht zu haben scheinen. Busreisen erschienen mir als ein ideales Thema, da diese keinen aktuellen Trend mehr darstellen, jedoch sicherlich Potential vorherrscht, das möglicherweise nicht optimal ausgenutzt wird. Ob das tatsächlich der Fall ist, kann am Beispiel von „Imken Touristik“ aus Wiefelstede explizit dargestellt werden, denen ich an dieser Stelle meinen herzlichen Dank aussprechen möchte, dass eine Kooperation ermöglicht wurde.
Die Wahl dieses augenscheinlich nicht aktuellen Themas hat einige Probleme mit sich gebracht. So gibt es u. a. keine große Literaturauswahl, die sich unmittelbar auf Busreisen bezieht. Einzelne Artikel sind der Bustouristik gewidmet, selten jedoch ganze und noch dazu aktuelle Bücher. Auch bei der Sekundärforschung hat sich gezeigt, dass oftmals keine verwendbaren Statistiken dieses Verkehrsmittels vorhanden sind, da der Anteil im Vergleich zu anderen Transportarten relativ gering ist. Dank der Kooperation mit dem Busverband BDO konnte dieses Problem jedoch weitgehend gelöst werden.
1. Einleitung
„Trends are not predictions but rather traceable changes in how people react, how businesses operate or how systems evolve in response to some long-term influences.“1 Unsere Welt verändert sich rasch und damit auch die Anforderungen an ein Unternehmen, das sich am Markt erfolgreich behaupten will. Ein verantwortungsbewusstes Handeln, ohne das Unternehmensziel aus den Augen zu verlieren, muss selbstverständlich werden.
Der Kunde muss mit seinen Erwartungen im zentralen Mittelpunkt stehen, so dass eine konsequente Marktorientierung unumgänglich ist. Auch wenn der Tourismus weltweit als einer der bedeutsamsten Wirtschaftsfaktoren gilt, können sich touristische Unternehmen nicht auf dem momentanen Erfolg ausruhen.
Alleine in Deutschland beläuft sich der Produktionswert der Tourismusindustrie auf mehr als 185 Milliarden Euro.2 Um diesen Wert zu halten, bzw. optimaler Weise aus zu bauen, müssen sich die Unternehmen dem Markt mit seinen ständig wechselnden Trends bedingungslos anpassen. Immer neue Produkte werden entwickelt, immer andere, innovative, einzigartige und oftmals erlebnisorientierte Angebote werden mit Hinsicht auf den Nachfrager geschaffen.
Diese Umwandlung des kompletten touristischen Marktes hat in den letzten Jahren stattgefunden, woraus einige weitreichende Veränderungen für einzelne Teilbereiche resultieren.
Ein nennenswertes Beispiel stellt die Bustouristik dar. Wenn es früher noch modern gewesen ist mit dem Bus zu reisen und jeder beneidet wurde, der sich das leisten konnte, gelten heutzutage andere Reiseformen, wie beispielsweise mit Billigfliegern, als angesagt.
Der Bustourismus sollte dabei jedoch nicht gänzlich außer Acht gelassen werden. Die „Klassiker“ unter den Busreisen sind sicherlich die Tagesfahrten, Städte-, Studien- und Rundreisen. „Immer mehr in den Blickpunkt kommen allerdings die themenbezogenen Reisen, wie Kulturfahrten, Musicalreisen, Gourmet-Reisen oder Fitness-Reisen für den Sportbegeisterten.“3 Ist Busreisen wieder im Kommen?
1.1 Beförderungsmöglichkeiten
Heutzutage haben Kunden unendliche Wahlmöglichkeiten - nicht nur bzgl. der Zieldestination und der Unterbringung im Allgemeinen. Unabhängig davon, ob die Urlaubsreise über einen Reiseveranstalter gebucht wird, oder ob eine selbst organisierte Individualreise gewählt wird, die Auswahl erscheint nahezu grenzenlos.
Jeder wird vor Urlaubsantritt zunächst vor die Wahl der Beförderungsmöglichkeiten gestellt. Oftmals sind Paketreisen der großen und auch bekanntesten Reiseveranstalter an Flugzeuge gekoppelt, doch auch hier gibt es heutzutage andere Reisevarianten. So stehen sicherlich auch u. a. organisierte Reisen mit Bahn und Bus zur Verfügung. Eine Entscheidung muss jeder für sich treffen, abhängig von den eigenen Vorstellungen, Wünschen, Bedürfnissen und des Budgets.
Auch Individualreisende können das Beförderungsmittel ohne weiteres wählen. So stehen hier unterschiedliche Transportmittel zur Auswahl. So kann jeder individuell zwischen den wichtigsten Verkehrsträgern, und damit zwischen der PKW-, Flugzeug-, Bahn- und Busanreise wählen, je nachdem, was bevorzugt wird, und welche Erwartungen mit dem Urlaub verknüpft sind.
1.1.1 Definition Bustouristik
Die unterschiedlichen Beförderungsmöglichkeiten lassen die Frage aufkommen, wie Bustouristik definiert werden kann.
Im Allgemeinen kann der Bustourismus gemäß Paragraf 46 des Personenbeförderungsgesetzes als Gelegenheitsverkehr klassifiziert werden. Generell kann gesagt werden, dass Bustouristik eine organisierte Reiseart von Busunternehmen darstellt, die in der Regel die Busanreise so wie ein weiteres Hauptleistungsmerkmal umfasst, wie z. B. die Unterbringung. Auch eine kompetente Reiseleitung wird oftmals mit dem Begriff Bustouristik assoziiert. Entscheidend ist jedoch einzig und allein die (An)reise mit dem Bus.
Eine häufig verwendete Definition bestätigt dieses und besagt, dass typische Busreisen „mehr als [den] bloßen Transport und [die] Unterkunft umfassen. Typische Busreisen sind Festspiel-, Rund-, Städte- und Studienreisen sowie Kurzurlaubsreisen.“4 Die Allianz pro Bus definiert Bustourismus ergänzend als „umweltfreundliche, sichere und flexible Mobilität, unabhängig von Schienen und Flugplänen […] für jeden Reiseanlass immer die passende Wahl“5.
1.1.2 Entwicklung der Bustouristik
Der Ursprung der Bustouristik ist auf das Jahr 1895 zurück zu führen. Damals verkehrte die erste motorisierte Omnibuslinie in Deutschland „auf der Strecke Siegen NetphenDeuz. Karl Benz liefert hierzu den ,Patent-Motor-Wagen - Omnibus’. Eine 30 km lange Strecke kostete damals die acht Platz findenden Passagiere 70 Pfennig.“6
Seither hat unverkennbar eine enorme technische Weiterentwicklung stattgefunden.
So hat der Deutsche Reisebüro und Reiseveranstalter Verband e. V. (DRV) auf der internationalen Tourismusbörse in Berlin 2005, der ITB, eine erhobene Statistik bezüglich der Verkehrsmittelnutzung bei Urlaubsreisen präsentiert. Die Basis dafür bilden Urlaubsreisen der Deutschen ab einer Dauer von fünf Tagen (vgl. Anhang a). Es lässt sich erkennen, dass der Bus als Urlaubsverkehrsmittel in den Jahren von 1992 bis 2004 einen durchschnittlichen Anteil von 7,75 Prozent besitzt. Dabei ist außerdem feststellbar, dass eine Stagnation erfolgt ist und der Anteil der Benutzung des Busses gleichauf bzw. teilweise sogar über dem der Bahn liegt. Aus einer weiteren Grafik (vgl. Anhang b) wird ersichtlich, dass im Jahr 2005 10 Prozent der Urlaubsreisen der Deutschen mit dem Bus durchgeführt worden sind, was einen leichten Anstieg erkennen lässt.
So spielt der Bus als Urlaubsverkehrsmittel zwar noch immer eine untergeordnete Rolle, jedoch lässt dieser Anstieg auf eine erneute Veränderung der Reisevorlieben schließen.
1.2 Unternehmenspräsentationen
Ein Busreiseveranstalter, der sich den sich laufend ändernden Trends anpassen muss, ist das Unternehmen „Imken Touristik“ mit Sitz in Wiefelstede.
Das 61-jährige Familienbusunternehmen, das außerdem im logistischen Bereich tätig ist, sowie eine eigene Werkstatt besitzt, hat zu Beginn der Saison 2006 drei 400.000 Euro teure Reisebusse der Serie 4000 HDH Topclass des Herstellers Setra angeschafft, die laut Geschäftsleiter Horst Imken, weltweit das Beste sind, was es derzeit zu kaufen gibt.
Insgesamt 14 Luxusreisebusse, wovon der älteste aus dem Jahr 2002 stammt, besitzt das Unternehmen. Zum Standard gehören sanitäre Anlagen, eine Miniküche inklusive Kühlschrank, Schlafsessel, Doppelverglasung, klappbare Video-Bildschirme, kleine Tische, Fußstützen, eine Klimaanlage, sowie 83 cm Sitzabstand.7 Auch modernste Sicherheitsausstattung ist selbstverständlich. So sind u. a. drei Achsen vorhanden, um eine größtmögliche Stabilität gewährleisten zu können. Damit der Urlaub unmittelbar vor der eigenen Haustür beginnt, kann ein Taxiservice genützt werden, wobei hier gesonderte Konditionen gelten.
Der Fuhrpark des Busunternehmens beinhaltet außerdem 14 hochwertige Linienbusse, die hauptsächlich für den Schülerverkehr eingesetzt werden.
Um den steigenden Ansprüchen der Kunden optimal gerecht werden zu können, sind insgesamt 130 Mitarbeiter bei „Imken Touristik“ beschäftigt. Unmittelbar 48 sind auf den Busbereich zurückzuführen, davon 30 Busfahrer. Alle Busfahrer absolvieren regelmäßige Sicherheits- und Verhaltenstrainings, um auch hier eine große Sicherheit garantieren zu können.
„Imken Touristik“ ist einer der führenden deutschen Anbieter für Fahrradreisen. Innerhalb dieses Segments werden 90 Ziele in 12 europäischen Ländern angeboten, wobei in alle Länder, ausgenommen Polen und Russland, die eigenen Räder mitgenommen werden können. Des Weiteren werden Tagesfahrten, Kur-, Kurz-, Club-, Städte-, Urlaubs-, Event-, Erholungs-, Winter- und Frühlingsreisen, sowie Kohlfahrten angeboten. Selbstverständlich können auch für private Reisen die Busse inklusive Fahrer gemietet werden. „Imken Touristik“ übernimmt gerne die Organisation, um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren.
1.3 Problemstellung
Wie der Entwicklung der Bustouristik entnommen werden kann, nehmen Busreisen auch in der heutigen Zeit einen relativ geringen Anteil der Reisen im Allgemeinen ein. Insbesondere durch den steigenden Wettbewerb, die sich ständig verbessernde Technik und die Entwicklung neuer Märkte, ist eine ernstzunehmende Problematik entstanden.
Busunternehmen stehen heutzutage im Konkurrenzkampf mit Billigfliegern, die oftmals als schneller, preisgünstiger und flexibler gelten. Doch auch das Internet ist als Konkurrent nicht zu unterschätzen. Insbesondere für den Mietverkehr, der im Paragrafen 49 Personenbeförderungsgesetz geregelt ist, ist dieses als ein ernst zu nehmendes Problem zu sehen. Immer mehr Fahrten werden selbstständig über das Internet gebucht, so dass lediglich das Transportmittel bereitgestellt werden muss und die komplette Organisation der Reise wegfällt.
Hinzu kommen einige Klischees; Busreisen haben oft mit „Vorurteilen und noch viel öfter mit veritablen Image Problemen“8 zu tun, wie, dass mit dem Bus in den Urlaub zu reisen altmodisch und lediglich etwas für Senioren sei.
Des Weiteren vermitteln u. a. die Aussagen des ADAC’s den falschen Eindruck, dass ein enormes Unfallrisiko vorhanden sei, wobei jedoch kein Vergleich mit anderen Verkehrsmitteln aufgeführt wurde.9
So kann sicherlich gesagt werden, dass die deutsche Bustouristik heutzutage keine große Rolle mehr im Tourismus spielt. Zwar werden Ausflüge vor Ort noch immer mit Bussen durchgeführt, als Transportmittel für die Anreise wird dieser jedoch eher selten ausgewählt. Die dadurch resultierenden Probleme für Busreiseveranstalter werden heutzutage nur noch selten ernst genommen.
Was kann bzw. was muss getan werden, damit die Bustouristik im Konkurrenzkampf gestärkt wird und höhere Anteile im Urlaubs- und Freizeitverkehr erzielt werden? Die Frage, inwieweit es heutzutage möglich ist, die aktuelle Marktposition der deutschen Bustouristik durch ein verbessertes Marketing zu optimieren, soll im folgenden Verlauf dieser Arbeit geklärt werden.
2. Fakten
Ein wichtiger zu beachtender Aspekt der Bustouristik ist die Tatsache, dass ebenso wie für andere Beförderungsmöglichkeiten einige wichtige Fakten gelten. Seitens der Unternehmen sollten diese bei der Planung einer Reise unbedingt beachtet werden, doch auch für potentielle Kunden könnten diese eine wichtige Rolle spielen.
2.1 Klassifizierung
Insbesondere für Letztere ist es interessant zu wissen, dass, ähnlich wie im Hotelbereich, bereits seit vielen Jahren - seit 1975 - eine Busklassifizierung existiert, dievon der GBK, mit Sitz in Böblingen, vorgenommen wird. „Sie klassifiziert die Busse nach Ausstattungsmerkmalen unabhängig von der Herstellermarke.“10 Geprüft wird u. a. der Sitzabstand.
Busunternehmer können sich dieser Klassifizierung freiwillig unterziehen, um eine bessere Transparenz für den Kunden zu ermöglichen. Anhand der vergebenen Sterne ist die Zuerkennung zu der jeweiligen Güteklasse leicht erkennbar. Diese wird jeweils befristet für eine Dauer von einem Jahr vergeben und muss anschließend neu verliehen bzw. verlängert werden. Ein Bus der Ausstattung Güteklasse 1 wird dabei als Transport Class, der Klasse 2 als Standard Class (Ausflugbus), der Klasse 3 als Touristik Class (Reisebus) und der Klasse 4 als Comfort oder Exclusive Class (Fernreisebus) bezeichnet, wobei sich letztere durch die Anzahl der Sterne, 4 bzw. 5, unterscheiden lassen.
„Imken Touristik“ hat sich laut Horst Imken hauptsächlich aus zwei Gründen gegen eine Klassifizierung entschieden: zum einen, da eine solche Klassifizierung eine hohe Investition voraussetzt und zum anderen, da die Klassifizierung zu Problem führen könnte. Wenn beispielsweise eine preisgünstige Reise angeboten werden solle, dann müsse diese dann mit einem klassifizierten Luxusbus stattfinden, was dem Motto und dem Ziel dieser Reise nicht gerecht würde. Ohne Klassifizierung sei dieses einfacher, da Kunden das Angebot einer falschen Assoziation zuordnen würden.
Neben dieser Klassifizierung, die sich hauptsächlich auf den Komfort bezieht, wurde dem Unternehmen von dem Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen (GVN), der Landesverkehrswacht und dem Niedersächsischen Innenministerium das GVN- Busprädikat verliehen. Dieses Gütesiegel steht für Qualität, Sicherheit und Zuverlässigkeit und ermöglicht Kunden so letztlich dennoch die Einsicht in eine objektive Beurteilung.
2.2 Gesetze
Um eine höchstmögliche Sicherheit zu gewährleisten, sind in der Verordnung 3820 / 85 verbindliche Regelungen bzgl. der Lenk- und Ruhezeiten der Busfahrer aufgeführt. So ist es obligatorisch, nach 4,5 Stunden Fahrt eine 45-minütige Pause einzulegen, oder aber, innerhalb dieser 4,5 Stunden mehrere kleine Pausen à 15 Minuten abzuhalten. Die Höchstlenkzeit wurde auf maximal zweimal innerhalb einer Woche auf 10 Stunden begrenzt, wobei an den anderen Wochentagen höchstens neun Stunden Fahrt gesetzlich erlaubt sind.11
In Hinblick auf die Ruhezeiten der Busfahrer gilt, dass jeder Fahrer innerhalb von 24 Stunden eine mindestens neunstündige ununterbrochene Ruhepause einlegen muss, wobei in den anderen Arbeitsstunden mindestens vier weitere Stunden Pause eingelegt werden müssen. Sofern zwei Busfahrer vorhanden sind, muss innerhalb von 30 Stunden, ab Arbeitsantritt, eine Ruhezeit von mindestens acht Stunden eingelegt werden. Das Europäische Parlament und der EU-Ministerrat haben Anfang des Jahres ein Gesetz verabschiedet, laut dem die wöchentliche Lenkzeit auf 56 Stunden gesenkt wurde.12
Anfang des Jahres 2006 hat die EU-Kommission gemeinsam mit der Bundesregierung einen neuen Gesetzesentwurf verabschiedet. So ist es für Busfahrer „nun nicht mehr möglich, an zwölf aufeinander folgenden Tagen zu fahren.“13 Durch diese Novellierung soll zum einem die Verkehrssicherheit und zum anderen die freie Zeit der Busfahrer erheblich erhöht werden. Durch dieses Gesetz wird flexibles und preiswertes Reisen so in Zukunft nicht mehr möglich sein, so dass der Spitzenverband der Busbranche bereits im Vorfeld darauf hingewiesen hat, „dass die Änderung der EG-Sozialvorschriften fatale wirtschaftliche Auswirkungen auf das Gewerbe haben wird.“14 Die geplanten Änderungen, die in naher Zukunft durchgesetzt werden sollen, sind in Abbildung c tabellarisch verdeutlicht. Bezüglich der dort aufgeführten wöchentlichen Lenkzeit, ist es jedoch Richard Eberhardt (RDA-Präsident) gelungen, die Regelung zum so genannten „Happy Sunday“ zu kippen. „Der Busfahrer darf wieder länger als sechs Tage hintereinander am Steuer sitzen.“15
Des Weiteren muss, laut der GBK, neben der normalen Hauptuntersuchung regelmäßig eine umfassende Sicherheits- sowie Bremsprüfung vorgenommen werden. Seit dem 1. Oktober 1991 sind des Weiteren ein Anti-Blockier-System (ABS), eine Anti-Schlupf- Regelung (ASR), ein Retarder sowie ein Tempobegrenzer vorgeschrieben.16
Doch umfassen Gesetze nicht nur Bedingungen für die Busunternehmen bzw. -fahrer, sondern ebenfalls Regelungen, an die sich die Fahrgäste verbindlich halten müssen. In mit Gurten ausgestatteten Bussen herrscht für Reisende seit dem 1. Oktober 1999 beispielsweise eine Anschnallpflicht, um das Sicherheitsrisiko zu maximieren. Dennoch dürfen Fahrgäste während der Fahrt aufstehen, um beispielsweise die Toilette zu benützen. Es ist jedoch zu beachten, dass ab dem 1. April 2004 eine Geldstrafe von 30 Euro erhängt werden darf, sofern der Fahrgast diese Regelung missachtet.
2.3 Haftung
Im Allgemeinen wird das Beförderungsrecht als ein Teil des Individualrechts verstanden, so dass die Paragrafen 651 a ff BGB nicht gelten. Sofern die Busreise jedoch ein Bestandteil einer Pauschalreise wird, folglich mindestens zwei Reisehauptleistungen integriert sind, gelten die zuvor genannten Paragrafen uneingeschränkt.
Da ein Beförderungsvertrag oftmals Werkverträgen zugeordnet wird, gelten die Paragrafen 631 ff BGB. Sagt der Busunternehmer eine Reise ab, schuldet er gemäß Paragraf 325 BGB Schadensersatz, falls er die Absage zu 100 Prozent zu vertreten hat und keine weiteren Regelungen in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen vorzufindensind. „Imken Touristik“ hat die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des BDO übernommen, wonach bei unzureichender Teilnehmerzahl bis zu zwei Wochen vor Beginn der Reise diese seitens des Busunternehmens gekündigt werden kann.
Ist dieses nicht der Fall, besitzt der Reisende die Möglichkeit, z. B. die Kosten einer Ersatzfahrt als diese geltend zu machen, jedoch nur, wenn das Busunternehmen die Schuld des Ausfalls trägt; bei höherer Gewalt existiert diese Möglichkeit demnach nicht.
Sollte es einmal zu einem Unfall kommen, gilt laut Auskunft der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg, die sich auf ein Urteil des Oberlandesgerichts Celle vom 29.09.2002 beruft, folgendes: den Insassen eines Reisebusses stehen grundsätzlich Ansprüche aus den Paragrafen 7, 18 STVG gegen den Halter bzw. dem Fahrer zu. Anspruchsberechtigt ist der Verletze und somit auch der Fahrgast. Wenn der Unfall nicht vom Fahrer selbst verschuldet wurde, haftet der Halter des Busses, und damit „Imken Touristik“, gesamtschuldnerisch mit dem Verursacher. Der Versicherer des Busses nimmt dann gegebenenfalls Regress beim Verursacher.
3. Marktforschung
„Before any marketing activity can be planned, an organisation needs basic information on which to base future plans“17. Um folglich in der Lage zu sein, vorhandene Strukturen der deutschen Bustouristik zu optimieren, muss Marktforschung betrieben werden. Woher sonst soll ein Unternehmen wissen, welche Aspekte in Zukunft optimiert bzw. schlichtweg geändert werden sollten? Woher sollen Unternehmen wissen, wie Kunden auf das bisherige Angebot reagieren? Wie kann das Unternehmen wissen, welche neuen Bedürfnisse und Wünsche der Kunde entwickelt hat? Wie können diese durch neue bzw. veränderte Angebote erfüllt werden?
Jedes Unternehmen muss sich demnach stets im Klaren darüber sein, dass niemand anderes als der Kunde über den Erfolg des Unternehmens, und damit konsequenterweise ebenfalls der Marketingstrategie, entscheidet. Auch das kreativste und originellste Konzept verliert seine Wirkung, wenn es an den Bedürfnissen der Kunden vorbei erdacht wurde.
So ist es nur konsequent, dass Marktforschung als der Schlüssel für den Erfolg angesehen werden muss. Ohne diese können Unternehmen heutzutage im starken Konkurrenzkampf unmöglich bestehen.
Die aus der Marktforschung gewonnen Erkenntnisse müssen anschließend in die Marketingkonzeption übernommen werden. Produkte müssen an die Wünsche und Bedürfnisse des Kunden angepasst werden, wobei der Nutzen beim Kauf des Produktes stets verständlich dargestellt werden muss.
Um erfolgreiche Marktforschung durchführen zu können, muss immer ein zuvor festgesetztes Ziel im Auge behalten werden. Durch die Sekundärforschung sollen Tatsachen und Fakten rund um den Bustourismus herausgefunden werden, wobei die Primärforschung insbesondere die Wünsche potentieller Kunden sowie deren Meinung bzgl. der Stärken und Schwächen der Bustouristik erforschen soll. Nach der Durchführung der Marktforschung sollen Anhaltspunkte für eine Optimierung erkennbar sein.
3.1 Sekundärforschung
Eine Möglichkeit, Marktforschung zu betreiben und folglich wichtige Erkenntnisse über den bestehenden Markt zu gewinnen, ist Sekundärforschung.
Durch die Auswertung ökonomischer Größen lassen sich tendenzielle Aussagen über den momentan Stand eines Unternehmens machen. Statistiken sind ein Bereich der Sekundärforschung, der oftmals verwendet wird. Die dabei analysierten Daten können als Basisinformationen genutzt werden, um Probleme zu erkennen und Entwicklungen zu beurteilen.
3.1.1 Absatz- & Umsatzstatistiken
Die in Deutschland ansässigen etwa. 5.800 Busunternehmen führen jährlich ca. 120 Millionen Busreisen durch. Der größte Teil entfällt dabei mit ca. 100 Millionen Gästen auf Tagesfahrten. Die restlichen 20 Millionen sind unmittelbar den Kurz- bzw. Urlaubsreisen zu zurechnen,18 auf dessen Schwerpunkt sich diese Arbeit bezieht.
Das Familienbusunternehmen „Imken Touristik“ führt jährlich ca. 1.000 Reisen durch und besitzt knapp 22.000 Kunden. Dabei ist festzustellen, dass jedes Jahr ca. 1.000 zusätzliche Kunden gewonnen werden können.
Der hohe Anteil an Stammkunden weist auf den hohen Zufriedenheitsgrad hin „und dieser ist aktuell wichtiger denn je“19. Die 22.278 Fahrgäste haben im Jahr 2005 lediglich 35 Beschwerden eingereicht, wovon etwa 15 unmittelbar auf das Busunternehmen selber zurückzuführen sind, das entspricht einer jährlichen Beschwerdenquote von 0,07 %.
Für die Fahrradreisen kann gesagt werden, dass in der Regel nahezu 100 % aller Reisen durchgeführt werden. Auch bei den restlichen Reisen liegt mit rund 95 % eine überdurchschnittlich hohe Ausführungsquote vor.
Eng mit der Absatzstatistik verknüpft ist die Umsatzstatistik von „Imken Touristik“. Jährlich wird im gesamten Unternehmen ein Umsatz von 10 Millionen Euro erwirtschaftet, wobei bereits seit einigen Jahren ein jährlicher Anstieg von 5 - 10 % zu verzeichnen ist.
Für den Bereich der Busreisen lässt sich feststellen, dass bei durchschnittlich 214 Einsatztagen pro Bus im Jahr 2005, was insgesamt 1.045.016 km entspricht, durchschnittlich 44 Fahrgäste pro Fahrt gerechnet werden können. Der Nettoumsatz je Bus liegt somit bei 250.212 Euro.
In einem Vortrag während des „Tages des Bustourismus“ der CMT in Stuttgart, am 17. Januar 2006, stellte Thomas Petermann vom Büro für Technikfolgenabschätzung des deutschen Bundestages fest, dass „vor dem Hintergrund einer zunehmenden, Versingelung der Gesellschaft’ […] jene Freizeitangebote an Bedeutung [gewinnen], die Geselligkeit schaffen.“20 So ergäbe sich für die Bustouristik eine Chance in der nahen Zukunft, die unbedingt genützt werden müsse, um auch weiterhin den Absatz und folglich den Umsatz zu steigern.
3.1.2 Altersstatistiken
Aus einer Studie der GfK Marktforschung des Jahres 2005 wird ersichtlich, dass das durchschnittliche Alter der Bustouristen bei 66 Jahren liegt. Im Verlauf von 13 Jahren hat sich das Alter damit insgesamt um ein Jahr erhöht, was mit dem demographischen Wandel begründet werden kann.
Auffällig ist des Weiteren, dass nur ca. 25 Prozent der Reiseteilnehmer unter 60 Jahren und Männer mit 64 Jahren generell etwas jünger als Frauen mit 66 Jahren sind. Außerdem ergibt die Marktforschungsanalyse, dass westdeutsche Busreisende im Allgemeinen mit durchschnittlich 66 Jahren älter als die ostdeutschen Bustouristen mit 64 Jahren sind.21
Für das Unternehmen „Imken Touristik“ ist festzustellen, dass für den Bereich der kombinierten Fahrradreisen eine Altersschicht von durchschnittlich 58 Jahren angesprochen wird. Damit liegt „Imken Touristik“ unter dem allgemeinen Durchschnitt. Dennoch lässt sich sagen, dass für die anderen Reisebereiche eine Alterschicht ab ca. 68 Jahren dominiert und diese somit leicht über dem allgemeinen Durchschnitt ist.
Doch warum verreisen hauptsächlich „Silver Liner“ oder aber Jugendliche mit dem Bus in den Urlaub? Für Letztere gilt ganz klar, dass sie oftmals noch keinen Führerschein besitzen und nicht eigenständig mit dem Auto verreisen können oder dürfen. Das Reisen in einer Gruppe auf einer organisierten Fahrt wird oftmals von Eltern gebilligt und als sicherer empfunden, als beispielsweise eine Reise mit dem Flugzeug, ohne entsprechende Betreuung.
Ab einem gewissen Alter möchte man flexibel und spontan sein. Es wird als einzigartig empfunden, auf eigene Faust zu verreisen und anhalten zu können, wo und wann man das Bedürfnis hat. Bei Busreisen ist man an die anderen Fahrgäste gebunden, was, insbesondere von Familien mit Kindern, als störend empfunden wird. Wenn schon täglich gearbeitet werden muss, um sich einen gewissen Lebensstandard zu verdienen oder zu erhalten, dann möchte eine Familie zumindest im Urlaub unter sich sein. Andere (Fahr-) -Gäste werden als störend empfunden.
Ab einem gewissen Alter allerdings, wenn die Kinder außer Haus sind, oder man in Rente bzw. Pension gegangen ist, dann soll das Leben voll und ganz genossen werden. Eine bequeme Reise, von Beginn an, gehört dazu. Für jeden soll der Urlaub vor der Tür anfangen. Als ein Beispiel sind hier verwitwete Personen zu nennen, die während einer Busreise die Möglichkeit erhalten, neue Kontakte zu knüpfen. Der Geselligkeitsaspekt spielt hierbei eine große Rolle. Laut Auskunft des Seniorenbüros Cloppenburg, leben ältere Menschen immer isolierter, was die Bedeutung von Gemeinschaftsfahrten nochmals bestärkt.
Dank der guten Organisation bei Busreisen, muss man sich um nahezu nichts kümmern und kann sich entspannen. Dazu zählt auch, dass der Sicherheitsaspekt mit zunehmendem Alter eine immer größere Rolle zu spielen scheint.
So lässt sich sagen, dass mit zunehmendem Alter eine Verlagerung der Interessen, Wünsche und Bedürfnisse stattfindet und andere Werte in den Vordergrund treten. Unabhängigkeit geht in Bequemlichkeit über, Flexibilität wird durch Genuss ergänzt und so erscheint auch Schnelligkeit gegenüber Sicherheit eher als unwichtig.
3.1.3 Reisezielstatistiken
Eine Untersuchung des deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Ende des Jahres 2004 hat ergeben, dass 32,6 Prozent der Deutschen seit 9 Jahren das eigene Land als bevorzugtes Reiseziel ansehen (vgl. Anlage d), wobei „immer mehr Bundesbürger ihre Ferien im eigenen Land verbringen.“22. Insbesondere Schleswig-Holstein mit der Nord- und Ostsee gilt mit 40 Prozent als ein wahrer Touristenmagnet (vgl. Anlage e). Es ist des Weiteren feststellbar, dass ca. ein Drittel aller Trips zwischen Ost- und Bodensee beziehungsweise zwischen Aachen und Görlitz stattfinden.23 Laut Auskunft des Präsidenten des DRV, Klaus Laepple, setzte sich dieser Trend auch im Jahr 2005 fort. Das beliebteste Reiseland der Deutschen ist abermals das eigene gewesen.24
Laut dem bekannten Trendforscher Horst Opaschowski steigt die Reiselust im Jahr 2006 zwar im Allgemeinen an, doch wird der Wert der in Deutschland angestrebten Reisen um voraussichtlich 8,2 Prozent abfallen.25
Das Familienbusunternehmen „Imken Touristik“ bietet Reisen in ganz Europa an. Reisen innerhalb Deutschlands gehören ebenso zum Angebot wie Ziele im nahen Ausland, wie Irland, Großbritannien, Frankreich, Belgien, der Schweiz und den Niederlanden. Im europäischen Osten ist ein weiterer Schwerpunkt erkennbar, beispielsweise Polen, Tschechien, Russland und Litauen.
3.1.4 Unfallstatistiken
Der Bus gilt in der Öffentlichkeit noch immer als ein äußerst unsicheres Verkehrsmittel. Als ein Grund dafür ist die Berichterstattung der Medien zu nennen. „Unfälle mit Bussen werden mit spektakulären Fotos und ungenauen Meldungen auf die Titelseiten gebracht.“26 Der internationale Bustouristik Verband e. V. gibt an, dass „der Reisebus […] das sicherste und vertrauenswürdigste Verkehrsmittel auf dem Weg in den Urlaub [ist und bleibt]. Die Bustouristik ist durch hohe technische und rechtliche Sicherheitsstandards gekennzeichnet, die helfen, das Unfallrisiko mit Reisebussen so gering zu halten.“27 So ist nach Angaben des Hamburger Abendblattes, welches sich auf den Automobilclub Deutschlands bezieht, der Bus nicht nur das sicherste Verkehrsmittel, sondern die Anzahl der Unfälle ist im Jahr 2005 sogar um ca. 30 Prozent zurückgegangen. Auch die Anzahl der Toten und Verletzten ist von 16 Toten und 460 Verletzten, im Jahr 2004, auf 6 Tote und 448 Verletzte gesunken. RDA- Präsident Richard Eberhardt bestätigt die Angaben und fügt ergänzend hinzu, dass „lediglich in einem Fall ein technischer Defekt zum Unfall führte“28, was die technische Sicherheit der Reisebusse nochmals bestätige.
Der AvD stellte Anfang des Jahres 2006 eine Analyse vor, die ergab, „ dass ein Viertel der Unfälle durch Abkommen von der Fahrbahn entstanden ist - eine besonders fatale Ursache, denn in zwei Dritteln dieser Fälle kippte der Bus dabei um.“29 Auffahrunfälle mit anderen Schwerkraftfahrzeugen gelten als ein weiteres hohes Unfallrisiko. Dennoch darf nie außer Acht gelassen werden, dass der Bus nach wie vor das sicherste Verkehrsmittel ist.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind im Jahr 2005 182 Personen mit dem Bus in Deutschland verunglückt. Etwa 60 Prozent aller Busunfälle seien von Fremdfahrzeugen verursacht worden.
Laut Aussage des Verkehrssicherheitsberaters, Achim Wach, der Polizeiinspektion Cloppenburg-Vechta, seien „80 Prozent aller Unfälle mit Bussen die Folge von Nachtfahrten.“30 Konsequenterweise verzichtet das Unternehmen „Imken Touristik“ getreu dem Motto „nachts gehört der reisende Mensch ins Bett - oder wenn Sie mögen in die Bar - jedoch nicht in einen fahrenden Bus“31 gänzlich auf Busnachtfahrten, um das Unfallrisiko zu minimieren.
[...]
1 Aramberri: Tourism Development – issues for a vulnerable industry, S. 3
2 Vgl. DRV: Fakten und Zahlen zum deutschen Reisemarkt, S. 12
3 http://www.bdo-online.de/cms/index.html
4 Schroeder : Schroeder Lexikon der Tourismuswirtschaft, S. 56
5 Busse verbinden: Bustourismus – Service included, S. 9
6 http://www.bdo-online.de/cms/index.html
7 vgl. Nord-West-Zeitung: Imken-touristik expandiert weiter, S. 21
8 Touristik aktuell: Versteckte Talente, S. 24
9 vgl.: http://www.hz-online.de/index.php?mode=full&cat=15&open=&open_u=...
10 Dettmer: Tourismus 3 – Reiseindustrie Arbeitsbuch für Studium und Praxis, S. 303
11 vgl. http://www.gbkev.de/
12 Wotan: Busfahrt, S. 18
13 Ostwestfalen am Sonntag: Busreisen teurer – Kritik an Verordnung zu Lenk- und Ruhezeiten, S. 2
14 www.finanznachrichten.de/nachrichten-2006-02/artikel-594413.asp
15 Busblickpunkt: Brüssel lenkt bei Ruhezeiten ein, S. 1
16 vgl. www.stuenings-nt.stuenings.de/cgi-bin/gbk/cmsshow.exe?content
17 Sharpley: The Tourism Business - an Introduction, S. 401
18 vgl. Becker: Bus- und Gruppenreisen – Marktchancen, Produkte, Erfolgsfaktoren, S. 16
19 Allgemeine Hotel- und Gaststätten-Zeitung: Stammgäste sind bares Geld, S. 18
20 http://www.busforum.de/INFOS_NEWS_EVENTS/INFOS/best_ager_singles.HTM
21 vgl. Kaiser: Der deutsche Vertriebshandel Reisen und Verkauf Touren – Erlebnisreisen im 21. Jahrhundert, S. 41
22 Nordwest-Zeitung: Urlaub im eigenen Land – Deutschlands Vielfalt entdecken, S. 13
23 vgl. Wadlinger: W & V Compact – Fakten und Analysen aus Marketing, Werbung und Medien, S. 8
24 vgl. dpa: Münsterländische Tageszeitung, S. 20
25 vgl. FVW international: Reiselust steigt - die Stimmung ist besser als die Lage, S. 36
26 Goslich: Fachkunde Bustouristik – Reisen Mobil, S. 30
27 http.//www.rda.de/html/index.php?module=htmlpages&func=display&pid=72
28 FVW international – Sonderausgabe ITB 06: Bureisen? – Aber sicher!, S. 190
29 http://www.verbaende.com/News.php4?m=36616
30 Nordwest Zeitung: Wach warnt vorm Einschlafen, S. 27
31 Katalog: Imken Touristik – Die schöne Reise 2006, S. 1
- Arbeit zitieren
- Jenifer Göhre (Autor:in), 2006, Stärkung der aktuellen Marktposition des deutschen Bustourismus durch Optimierung der absatzpolitischen Instrumente, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64793
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