(...) Ich hatte Glück, wenn jemand überhaupt mit mir sprach.“, „Stimmt, es gab da einen Jungen, den alle ausschlossen, er war in den Pausen immer alleine, wurde nie auf Parties eingeladen.“. Diese Antworten überraschten mich. Meine Erwartung war, dass einige von uns über beobachtete Erlebnisse berichten würden, dass aber viele Mobbing am eigenen Leib und eigener Seele erfahren hatten, deutete daraufhin, dass das Problem wirklich existiert. Auf die Frage, ob sie denn darüber geredet hatten, oder Lehrerinnen und Lehrer etwas dagegen getan hätten, bekam ich selten positive Antworten. Das Problem wurde von den Opfern aus Peinlichkeit totgeschwiegen - wer outet sich schon gerne als von allen Geächteter – über eingreifendes Lehrpersonal konnte kaum einer berichten.
Zeigt sich also unsere Schulrealität gegenteilig zur anfangs zitierten gesetzlichen Seite? Sind Druck, psychischer Stress, Demütigungen, ständiges Anpöbeln, Lächerlichmachen und Abwerten von Mitschülern und Mitschülerinnen8 untereinander in Schulen heute an der Tagesordnung? Wie verhält es sich mit dem Umgangston, ist er wirklich angefüllt mit Beleidigungen, Bedrohungen sowie Ausdrücken aus der Fäkal- und Analsprache? Schnell war festzustellen, dass zu dem Thema Gewalt, Aggression und Mobbing an Schulen heute zwar etliche Studien existieren9. Dennoch wird gerade das Problem „Mobbing unter Schülern“ oftmals nicht (als schwerwiegend) erkannt oder als alltägliche Reibereien unter Schülern verharmlost. Auch mangelt es immer noch an konkreten praktischen Maßnahmen, wie Lehrer zusammen mit ihren Klassen an das Thema herangehen können. Fertigkeiten, die Kinder und Jugendliche erwerben müssen, um ihre wütenden und aggressiven Impulse beherrschen zu lernen und befriedigende Beziehungen zu anderen aufnehmen und aufrechterhalten zu können, werden nicht eingeübt. Fähigkeit und Bereitschaft, konstruktives, friedfertiges Konfliktlöseverhalten zu praktizieren, werden selten vermittelt.
INHALTSVERZEICHNIS
1 EINFÜHRUNG UND PROBLEMAUFRISS
1.1 ZIELSETZUNG DER ARBEIT
1.2 VORGEHENSWEISE DER ARBEIT
1.3 STAND DER WISSENSCHAFTLICHEN AUSEINANDERSETZUNG
2 MOBBING UNTER SCHÜLERN
2.1 BEGRIFFSKLÄRUNG
2.2 ABGRENZUNG VON AGGRESSION, GEWALT UND ANDEREN KONFLIKTEN
2.3 MOBBINGHANDLUNGEN UND ERSCHEINUNGSFORMEN
2.3.1 Handlungskatalog
2.3.2 Geschlechtsspezifische Unterschiede
3 URSACHEN UND FOLGESCHÄDEN DES MOBBING UNTER SCHÜLERN
3.1 URSACHEN
3.1.1 Schulinterne Ursachen
3.1.1.1 Rolle des Systems Schule
3.1.1.2 Rolle der Lehrer
3.1.2 Personenbezogene Ursachen
3.1.2.1 Rolle der Mobbingtäter
3.1.2.1.1 Aggressive Mobber
3.1.2.1.2 Ängstliche Mobber oder „Täter-Opfer“
3.1.2.1.3 Gedankenlose Mobber
3.1.2.2 Rolle der Mobbingopfer
3.1.2.2.1 Passive Opfer
3.1.2.2.2 Provozierende Opfer
3.1.2.3 Rolle der Zuschauer, Unbeteiligten oder Mitläufer
3.2 FOLGEN DES MOBBING
3.2.1 Negative Folgen für die Täter
3.2.2 Negative Folgen für die Opfer
3.2.3 Negative Folgen für die Mitläufer oder Unbeteiligten
4 KONSEQUENZEN FÜR DIE MOBBINGPRÄVENTION IM UNTERRICHT
4.1 MOBBINGPRÄVENTION UNTER BERÜCKSICHTIGUNG DER TÄTERSEITE
4.2 MOBBINGPRÄVENTION UNTER BERÜCKSICHTIGUNG DER OPFERSEITE
4.3 MOBBINGPRÄVENTION UNTER BERÜCKSICHTIGUNG DER MITLÄUFER
4.4 ANFORDERUNGEN AN LEHRERVERHALTEN
5 THEMATISIEREN DES MOBBING IN EINER KLASSE
5.1 PLANUNGSGRÖßEN DES UNTERRICHTS
5.1.1 Anforderungen an die Unterrichtsmethode
5.2 METHODENWAHL PASSEND ZUM THEMA - DAS ROLLENSPIEL
5.2.1 Bedeutung der Reflexionsphasen
5.2.2 Problemfelder zur Entwicklung eines Rollenspiels zur Mobbingprävention
6 ROLLENSPIEL „PYRAMIDE“
6.1 VORAUSSETZUNGEN
6.1.1 Einsatzbereich des Spiels
6.1.2 Erforderliche Lernvoraussetzungen
6.1.3 Räumliche und zeitliche Voraussetzungen
6.2 HINTERGRÜNDE DES SPIELS
6.2.1 Rollenbeschreibung und Rollenkarten
6.2.1.1 Die Gruppe der Mobber
6.2.1.2 Das Mobbingopfer
6.2.1.3 Die Gruppe der Beobachter
6.2.2 Arbeitsauftrag für die Gruppenarbeit
6.2.3 Rolle des Lehrers als Spielleiter
6.3 ABLAUF DES PYRAMIDENSPIELS (90 MINUTEN)
6.3.1 Vorbereitungsphase (15 Minuten)
6.3.2 Spielphase eins (10 Minuten)
6.3.3 Reflexion der ersten Spielphase (20 Minuten)
6.3.4 Gruppenarbeit (15 Minuten)
6.3.5 Spielphase zwei: Variation (15 Minuten)
6.3.6 Reflexionsphase der zweiten Spielphase und Ende der Unterrichtseinheit (15 Minuten)
6.4 ZIELERREICHUNG IN BEZUG AUF MOBBINGPRÄVENTION
7 SCHLUSSBETRACHTUNG UND AUSBLICK
LITERATURVERZEICHNIS
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Abb. 1: Abgrenzung: Aggression, Gewalt, Mobbing
Abb. 2: Spielaufstellung
TABELLENVERZEICHNIS
Tab. 1: Mobbingdefinition
Tab. 2: Interventions- und Präventionsmöglichkeiten durch das Lehrpersonal
„Er kam früh in die Schule, ging in den Klassenraum, setzte sich an sein Pult. Dort war er relativ sicher. Die Mitschüler, die ihn gestern blöd angemacht hatten, gehörten wahrscheinlich nicht zu denen, die es eilig hatten, zur Schule zu kommen…dachte er düster. Es waren ein paar Mädchen im Raum, aber sie ignorierten ihn, falls nicht das prustende Gelächter, das er hörte, als er seine Bücher herausholte, etwas mit ihm zu tun hatte. Was gab es da zu lachen? Eigentlich nichts, außer man gehörte zu den Menschen, die permanent auf etwas lauerten, worüber sie lachen konnten. Unglücklicherweise waren das seiner Erfahrung nach genau die Menschen, zu denen die meisten Kinder zählten.
Sie…lauerten…auf die falsche Hose, den falschen Haarschnitt oder die falschen Turnschuhe…Da er normalerweise die falschen Turnschuhe oder die falsche Hose trug und sein Haarschnitt immer falsch war, an jedem Tag der Woche, musste er sich nicht sehr anstrengen, damit sie sich über ihn totlachten.“ NICK HORNBY, ABOUT A BOY (1998). 21 - 22
1 Einführung und Problemaufriss
„Die Würde des Menschen ist unantastbar“1
So steht es im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Jedem Menschen wird der Schutz vor Verletzung seiner Würde und seiner Person zugesichert. Es heißt dort, dass „jeder das Recht auf freie Entfaltung seiner Persönlichkeit (…)2 “ hat, sowie das Recht auf „Leben und körperliche Unversehrtheit3 “. Des Weiteren schreibt die UN Konvention vor, dass Kinder4 grundsätzlich das Recht haben, in Gesundheit heranzuwachsen5, wobei die Gesundheit als „körperliches, seelisches und soziales Wohlbefinden, und nicht nur als das Freisein von Krankheit und Gebrechen“6 zu verstehen ist. Außerdem muss „ein Leben ohne Gewalt, ein Aufwachsen ohne Gewalt jedem Menschen möglich sein"7. Damit werden die Rechte auf Schutz und Förderung von Kindern bekräftigt.
Doch stellt sich die Frage, ob diese Theorien in der praktischen Realität unseres Schulalltags wirklich umgesetzt werden? Wie würdevoll ist der Umgang unter Schülern und Schülerinnen an unseren Schulen? Schon bei einer ersten Herangehensweise an das Thema „Mobbing unter Schülern“ mit der Frage: „Kannst Du Dich an Mobbing oder Quälereien unter Deinen Mitschülern in Deiner Schulzeit erinnern?“ an Freunde und Bekannte, bekam ich folgende Antworten: „Ich bekam täglich zu spüren, dass ich nicht so sportlich, schnell und witzig wie der Rest der Klasse, sondern immer ein bisschen anders war.“, „Meine Eltern konnten es sich nicht leisten, uns immer im neuesten Trend zu kleiden, so wurde ich ständig wegen meiner uncoolen Kleidung verlacht.“, „Wir waren neu in eine eher ländliche Gegend gezogen, was mich von Anfang zum Außenseiter in der Schule abstempelte. Ich hatte Glück, wenn jemand überhaupt mit mir sprach.“, „Stimmt, es gab da einen Jungen, den alle ausschlossen, er war in den Pausen immer alleine, wurde nie auf Parties eingeladen.“. Diese Antworten überraschten mich. Meine Erwartung war, dass einige von uns über beobachtete Erlebnisse berichten würden, dass aber viele Mobbing am eigenen Leib und eigener Seele erfahren hatten, deutete daraufhin, dass das Problem wirklich existiert. Auf die Frage, ob sie denn darüber geredet hatten, oder Lehrerinnen und Lehrer etwas dagegen getan hätten, bekam ich selten positive Antworten. Das Problem wurde von den Opfern aus Peinlichkeit totgeschwiegen - wer outet sich schon gerne als von allen Geächteter - über eingreifendes Lehrpersonal konnte kaum einer berichten.
Zeigt sich also unsere Schulrealität gegenteilig zur anfangs zitierten gesetzlichen Seite? Sind Druck, psychischer Stress, Demütigungen, ständiges Anpöbeln, Lächerlichmachen und Abwerten von Mitschülern und Mitschülerinnen8 untereinander in Schulen heute an der Tagesordnung? Wie verhält es sich mit dem Umgangston, ist er wirklich angefüllt mit Beleidigungen, Bedrohungen sowie Ausdrücken aus der Fäkal- und Analsprache? Schnell war festzustellen, dass zu dem Thema Gewalt, Aggression und Mobbing an Schulen heute zwar etliche Studien existieren9. Dennoch wird gerade das Problem „Mobbing unter Schülern“ oftmals nicht (als schwerwiegend) erkannt oder als alltägliche Reibereien unter Schülern verharmlost. Auch mangelt es immer noch an konkreten praktischen Maßnahmen, wie Lehrer zusammen mit ihren Klassen an das Thema herangehen können. Fertigkeiten, die Kinder und Jugendliche erwerben müssen, um ihre wütenden und aggressiven Impulse beherrschen zu lernen und befriedigende Beziehungen zu anderen aufnehmen und aufrechterhalten zu können, werden nicht eingeübt. Fähigkeit und Bereitschaft, konstruktives, friedfertiges Konfliktlöseverhalten zu praktizieren, werden selten vermittelt.
Mich persönlich machte die Auseinandersetzung mit dem Thema oft traurig und teilweise mutlos. Die Schilderungen der Opferberichte sind oftmals sehr ergreifend. Ich fragte mich, wie ich einen Beitrag zur Bekämpfung eines so alltäglichen und alteingessenen Problems leisten könnte
1.1 Zielsetzung der Arbeit
Die konzentrierte Forschungsarbeit zum Thema „Jugend und Gewalt“ liefert ein differenziertes Bild über das Ausmaß von Gewalthandlungen, Gewaltbereitschaft, Erscheinungsformen und Entstehungsbedingungen von Gewalt und Mobbing. Es existiert Forschung über Merkmale von Opfer und Tätergruppen und teilweise daraus resultierende Vorschläge zur Prävention und Intervention. Jedoch fehlen entsprechende Evaluationen der Untersuchungen über Interventions- und Präventionsmöglichkeiten10. Für Praktiker sind diese aber unbedingt notwendig, um zu wissen, wie dem Schülermobbing am Ort des Geschehens wirksam begegnet werden kann11. Es geschieht im Verantwortungsbereich der einzelnen Schule, des einzelnen Lehrers. Daher muss sich das Bemühen um Abwehr wie um Prävention auf die einzelne Schule oder Klasse konzentrieren. Dies in den Blickpunkt des Interesses zu rücken und gleichzeitig eine konkrete Handlungsmöglichkeit für die mobbingpräventive Arbeit in der Klasse darzustellen, ist das Anliegen dieser Arbeit. Sie soll über die Mobbingproblematik an Schulen informieren. Daraus werden Konsequenzen und Strategien für Lehrer abgeleitet, um effektiv gegen Mobbing vorgehen und gesunde Beziehungen zwischen den Schülern fördern zu können, damit zum sozialen Lernen in der Schulklasse beigetragen wird. Es soll Mut gemacht werden im Klassenzimmer gegen Mobbing aktiv zu werden und erkannt werden, dass die Auflösung von Mobbing in einer Klasse nicht notgedrungen ein komplexer Vorgang ist.
1.2 Vorgehensweise der Arbeit
Um Mobbing zu verstehen und das Phänomen greifbar zu machen, wird zu Beginn der Arbeit eine Begriffsklärung zum Mobbing unter Schülern vorgenommen. Es existieren eindeutige Kriterien, die Mobbing bezeichnen. Auch wird auf die Frage eingegangen, ob und wie es sich vom Mobbing am Arbeitsplatz unterscheidet. Darauf folgend werden Ursachen und Erscheinungsformen des Mobbing an Schulen dargestellt, um eine Grundlage für die Mobbingprävention zu erhalten. Hier soll insbesondere auf schulinterne Ursachen und persönliche Hintergründe der Betroffenen eingegangen werden, da diese von Lehrern und Schülern erkannt und vor Ort aktiv mitgestaltet werden können. In einem nächsten Schritt werden die negativen physischen und psychischen Konsequenzen aufgezeigt, die sich aus fortwährendem Mobbing, nicht nur für die Opfer, sondern auch für Täter und die vermeintlich unbeteiligten Mitschüler ergeben. Dadurch wird deutlich wie notwendig Mobbingprävention im Hinblick auf die Zukunft der Schüler bereits in der Schule ist. Anschließend werden aufgrund dieser Ursachen und Erscheinungsformen Implikationen für die praktische Mobbingprävention im Unterricht herausgearbeitet. Damit soll erkannt werden, in welchen Bereichen Schüler von Lehrern unterstützt werden müssen, um konstruktiv und effektiv mit dem Problem in ihrer Klasse oder Schule umgehen zu können. Hierauf basierend wird eine Unterrichtseinheit für eine Doppelstunde zum Thema „Mobbing unter Mitschülern“ konzipiert, mit der Lehrpersonal gezielt einige der vorab festgestellten Defizite fördern kann. Mit dieser Unterrichtseinheit soll die Sensibilität von Schülern gegenüber dem Thema Mobbing, der Verachtung, Demütigung und Ausgrenzung Einzelner aus der Klasse erhöht werden und dem Entstehen von Mobbing in der Klasse vorgebeugt werden. Die Einheit soll gerade im Alltagsunterricht (nicht für Projekttage oder längerfristige Aktionen) eingesetzt werden können. Damit wird der alltägliche und stetige Umgang mit dem Problem Mobbing in der Klasse gefördert. Da Mobbing in der Regel ein vielgestaltiger, sich über lange Zeit entwickelnder Prozess ist, der innerhalb des Klassenlebens stattfindet, basiert dieses Konzept auf einer systematischen, fall-unabhängigen Arbeit in und mit einer Klasse und reagiert nicht begrenzt auf einzelne Konfliktfälle.
Bevor im nächsten Kapitel die Begriffsklärung und -abgrenzung des Mobbing unter Schülern erfolgt, wird abschließend für diese Einführung der Stand der internationalen wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Thema festgehalten.
1.3 Stand der wissenschaftlichen Auseinandersetzung
Mobbing unter Schulkindern ist zweifellos ein sehr altes Phänomen. Die Tatsache, dass einige Kinder häufig und systematisch von anderen Kindern gemobbt und angegriffen werden, wurde auch literarisch beschrieben12, und viele Erwachsene haben persönliche Erfahrung aus ihrer eigenen Schulzeit. Obwohl viele mit der Problematik vertraut sind, wurden erst in jüngerer Zeit - in den frühen 70er Jahren - systematische Untersuchungen durchgeführt13. Einige Jahre lang beschränkten sich diese Untersuchungen fast ausschließlich auf Skandinavien14. In den 80er und frühen 90er Jahren wurde man auch in anderen Ländern wie Großbritannien15, den Niederlanden, Deutschland16 Japan17, Kanada, Australien18 und den USA19 auf diese Form der Gewalt unter Schülern aufmerksam. Mittlerweile gibt es in vielen Teilen der Welt deutliche Anzeichen für zunehmende gesellschaftliche Beachtung und Forschungsinteresse an Mobbing und Gewalt unter Schülern. Im Wesentlichen lassen sich diese Studien zum Thema „Gewalt an Schulen“, die Mobbing mit einschließen, auf drei wesentliche Fragestellungen konzentrieren:
- Ausmaß- und Erscheinungsformen von Aggressions- und Gewaltphänomenen x Ursachen und Bedingungen von Gewalt an Schulen
- Präventions- und Interventionsmöglichkeiten auf schulischer Ebene20 Allerdings erfolgt die Ableitung von Konsequenzen für entsprechende
Handlungsanweisungen auf Basis der durchgeführten Ursachen- und Bedingungsanalysen nur bei einer Minderheit der Studien21. Während im Mittelpunkt eindeutig die Analyse steht, sind Folgerungen für die Gewalt- oder Mobbingprävention und deren Umsetzung in die Praxis eher nachrangig.22 Im Hinblick auch auf den weiteren Teil dieser vorliegenden Arbeit heißt es im Sicherheitsbericht des Bundesinnenministeriums vom Juli 2001: „Nötig sind hier vielmehr auf die jeweiligen Risikokonstellationen und Belastungen ausgerichtete präventive und helfende Interventionen, deren wesentliche Voraussetzung stets die Herstellung einer von Annahme und Respekt gekennzeichneten, Zukunftsperspektiven eröffnenden Beziehung ist.“23
Es wird bereits jetzt erkennbar, dass die Forschung sich viel mit dem Thema Gewalt und Aggression unter Schülern auseinandersetzt, während weniger konkrete Ergebnisse speziell zum Thema Mobbing unter Schülern existieren. Dies kann darin begründet liegen, dass diese „kleine“ (z. B. verbale) Gewalt oft ignoriert wird. Es ist allerdings, unter Berücksichtigung der Definition von Mobbing unter Schülern, möglich aus den Ergebnissen über Gewalt an Schulen im Allgemeinen, Rückschlüsse auf das Mobbingverhalten von Schülern zu ziehen.
Die Angaben über die Quantität von Mobbingvorkommnissen in Schulen schwanken. Manche Untersuchungen haben ergeben, dass mindestens eines von zehn Kindern an deutschen Schulen ernsthaft schikaniert wird (etwa eine Million), und mehr als eines von zehn Kindern andere schikaniert24. Andere Studien25 sagen aus, dass jeder sechste Schüler in der Schule Mobbing ertragen muss26. Diese Ergebnisse sind gravierend und machen deutlich, dass hier dringender Handlungsbedarf besteht.
Für diese Arbeit richtungweisend hat das baden - württembergische Modellprojekt „Mobbing
- Telefon“ für Schülerinnen und Schüler folgendes erkannt: „Je länger Mobbing andauert, desto häufiger finden die Schikanen statt, so dass mit zunehmender Mobbingdauer auch eine Intensivierung der Schikanen stattfindet“.27 Dies macht deutlich, wie wichtig eine frühzeitige Prävention in Klassen ist.
2 Mobbing unter Schülern
Der Begriff Mobbing stammt ursprünglich aus der Arbeitswelt und wird erst seit einigen Jahren auch im Bereich Schule angewendet. Aus diesem Grund werden im folgenden Kapitel verschiedene Definitionen des Mobbing verglichen und zusammengefasst, um zu einer für die Schule einheitlich anwendbaren Definition zu gelangen. Anschließend wird diese anhand konkreter Mobbinghandlungen veranschaulicht.
2.1 Begriffsklärung
Im Folgenden soll versucht werden, eine begriffliche Präzisierung von Mobbing unter Schülern abzugeben. Heute existiert sehr viel Forschung, die sich mit Gewalt, Kriminalität und Aggression in der Schule im Allgemeinen befasst28. Das bedeutet, dass man unter anderem Forschung finden kann, die sich mit Waffentragen in der Schule befasst29, d.h. mit etwas, das in den meisten Ländern (mit der Ausnahme der USA) als kriminelles Delikt angesehen wird, oder Forschung, die sich ausführlich mit den Gründen für Gewaltvorkommnisse beschäftigt. In dieser Arbeit soll dem Beispiel von Dan Olweus30 gefolgt werden und strikt zwischen Mobbing und allgemeiner Kriminalität in der Schule unterschieden werden. Das Letztere wird nicht berührt. Obwohl außer Frage steht, dass schweres Mobbing sehr wohl in allgemeine Kriminalität übergehen kann.
Das Wort Mobbing31 bezeichnet im Deutschen ursprünglich psychische Gewalt am Arbeitsplatz durch Kollegen oder Chefs - ein Phänomen, das vielen Menschen derart zusetzt, dass sie ernsthaft krank oder sogar arbeitsunfähig werden32. Der Begriff hat sich mittlerweile im Zusammenhang mit Schule eingebürgert, da diese Form von Gewalt auch dort besonders häufig vorkommt und bei Schülern Schulangst, Misstrauen gegenüber Mitmenschen und psychosomatische Erkrankungen, um nur einige zu nennen, hervorrufen kann. Auf die Folgen des Mobbing wird in Kapitel drei ausführlich eingegangen.
Eine erste hilfreiche Abgrenzung des Mobbingbegriffs zu anderen Formen der Gewalt unter Schülern treffen Tillmann u. a.: „Mobben ist als eine spezifische Teilmenge von körperlicher wie verbaler Gewalt zu verstehen. Ihr zentrales Kennzeichen ist eine dauerhafte und massiv ungleichgewichtige Beziehung zwischen Opfer und Täter“.33 Nach dem Mobbing - Forscher34 Olweus wird Mobbing unter Schülern wie folgt definiert: „Ein Schüler oder eine Schülerin ist Gewalt ausgesetzt oder wird gemobbt, wenn er oder sie wiederholt und über eine längere Zeit den negativen Handlungen eines oder mehrerer anderer Schüler oder Schülerinnen ausgesetzt ist.“35 Diese Definition wird von den meisten Forschern benutzt36. Übereinstimmend gibt es nach Heinz Leymann37 fünf Kriterien, um Schülermobbing zu charakterisieren:
- Bei Schülermobbing handelt es sich um einen Konflikt, der sich verfestigt hat. x Von zwei Kontrahenten ist einer in die Unterlegenheit geraten. x Die Angriffe geschehen häufig.
- Die Angriffe geschehen während längerer Zeit.
- Der Gemobbte hat kaum die Möglichkeit, aus eigener Kraft aus seiner Lage herauszukommen.38
Eine weitere Definition von Smith und Sharp bezeichnet Mobbing als „a systematic abuse of power39 “. Diese schließt den Aspekt der Wiederholung und Dauerhaftigkeit des Mobbing, ähnlich wie bei Olweus und Leymann mit ein, und macht zusätzlich ein Machtungleichgewicht in der Interaktion zwischen Opfer und Täter deutlich. Das heißt, das Opfer kann sich aus verschiedenen Gründen, wie z. B. zahlenmäßiger Unterlegenheit oder körperlicher Schwäche, nicht selbst verteidigen. Außerdem impliziert diese Definition, dass Außenstehende eingreifen müssen, wenn dem Opfer geholfen werden soll. Auch auf diesen Aspekt wird in den folgenden Kapiteln noch ausführlich eingegangen.
Demzufolge ist sich Mobbing unter Schülern durch systematische und dauerhafte Handlungen gekennzeichnet, die gegen einzelne Schüler im Klassenverband gerichtet sind, wodurch diese herabgesetzt und ausgegrenzt werden und machtmäßig unterlegen sind. Charakteristisch ist das Beschimpfen, Drangsalieren oder Isolieren Einzelner. Tabelle 1 fasst die in der Forschung übereinstimmenden Kriterien des Schülermobbings zusammen:
Tab. 1: Mobbingdefinition
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Eigene Darstellung
Die Forschung über Gewalt und Mobbing in den verschiedenen Ländern brachte auch andere Bezeichnungen für vergleichbare Sachverhalte hervor. Dies kann verwirren, denn in vielen Ländern arbeitet man mit mangelhaften oder sehr unterschiedlichen Abgrenzungen. Wie oben bereits erwähnt wird in angelsächsischen Ländern die Bezeichnung Bullying für Schülermobbing verwendet. Dabei wird in der Literatur nach aktivem Bullying, dem aggressiven Angriff durch Täter, und passivem Bullying oder Viktimisierung, der Opferperspektive, unterschieden.40 In einigen Berichten über Mobbing unter Schülern wird eine weitere Unterscheidung zwischen direktem und indirektem Mobbing bzw. Bullying getroffen41. Unter direktem Mobbing werden übereinstimmend meist physische Quälereien, wie beispielsweise Schubsen, Schlagen, offenes Beschimpfen oder Verfolgen des Opfers auf dem Nachhauseweg verstanden. Allerdings erscheinen bereits bei der Unterscheidung der indirekten Handlungen Differenzen in der Konzeption. So ist einmal von indirektem Mobbing die Rede, wenn jemand nicht selbst mobbt, sondern einen oder mehrere dazu anstiftet42. Ein anderes Mal ist damit gemeint, dass hinter dessen Rücken Lügen oder Gerüchte über das Opfer verbreitet werden43. Als weitere Form des indirekten Mobbing wird die Ausgrenzung und Isolierung von Personen beschrieben44. Im schulischen Alltag mischen sich jedoch diese Formen und stehen alle in einem vielschichtigen Zusammenhang. Andere Forschungen unterscheiden wiederum zwischen Bullying und Mobbing. Dort wird Erstgenanntes auf die Schule und Zweitgenanntes nur auf den Arbeitsplatz bezogen.45.Begründet wird dies damit, dass Bullying als systematische und wiederholte Aggression gegenüber Schwächeren und in bestimmter zeitlicher Erstreckung angesehen wird (siehe auch die Definitionen weiter oben) während Mobbing eher als Form des Bullying unter Erwachsenen betrachtet wird und die Zielsetzung im beruflichen Kontext häufig darin besteht, die Zielperson aus einer sozialen Gemeinschaft (Betrieb, Team) „herauszuekeln“. In dieser Arbeit werden beide Bezeichnungen als äquivalent angesehen, da auch in der Schule der gemobbte Schüler aus der Gemeinschaft gedrängt wird und die Vorfälle bis zu dessen Abgang von der Schule führen können (siehe Kapitel vier dieser Arbeit). Der Hinweis auf diese Begriffsvielfalt soll helfen Missverständnisse zu vermeiden und die Erkennbarkeit von Mobbing unter Schülern zu erleichtern.
Wichtig erscheinen an dieser Stelle auch Ergebnisse zur Dynamik des Mobbing unter Schülern. So gibt im bereits erwähnten Mobbing - Telefon - Projekt jeder Zweite der von Mobbing betroffenen Anrufer an, dass zu Beginn des Mobbing erst ein oder wenige Mitschüler mit den Schikanen anfingen, sich nach und nach aber ein Großteil oder sogar die gesamte Klasse daran beteiligte46. Auch diese Tatsache impliziert wiederum, wie wichtig ein frühzeitiges Eingreifen durch das Lehrpersonal ist, um gravierende Schäden bei den Beteiligten zu vermeiden.
Schwierig in der Auseinandersetzung mit dem Thema Mobbing unter Schülern ist auch, dass es nicht so leicht greifbar ist, da diese Form von Gewalt auf den ersten Blick oft geringfügig erscheint. Sie bleibt unterhalb dessen, was einen Straftatbestand wie Körperverletzung darstellt47, und Außenstehende bekommen häufig gar nichts davon mit. Auch ist ein Bewusstsein meist nicht vorhanden, dass das Problem Mobbing und Außenseiter in einer Klasse überhaupt existiert. Oder es wird übersehen, ignoriert und als „normale“ Entwicklung angesehen48. Oftmals reagieren Erwachsene mit Kommentaren, wie z. B. „So sind halt Jungen“, „Sie ist selber schuld, wenn sie belästigt wird, warum muss sie sich auch so kleiden!“ oder „Das härtet ab!“.49 Daher ist es in einem ersten Schritt notwendig ein Bewusstsein und Mitgefühl, gerade auch für versteckte und verbale Formen des Mobbing (vgl. Kap. 3.1.1), bei Schülern, Lehrern und Eltern zu fördern.
2.2 Abgrenzung von Aggression, Gewalt und anderen Konflikten
Beim Gebrauch des Begriffes Mobbing unter Schülern müssen mehrere Abgrenzungen beachtet werden. Nicht alle Konflikte, Gewalthandlungen oder Aggressionen sind mit Mobbing gleichzusetzen. Mobbing ist eine Unterkategorie von Aggression, die wiederum als „Angriffsverhalten, feindselige Haltung eines Menschen als Reaktion auf eine wirkliche oder vermeintliche Minderung der Macht mit dem Ziel, die eigene Macht zu steigern oder die Macht des Gegners zu mindern“50 erklärt wird. Im Vergleich mit der bereits bekannten Definition des Mobbing wird deutlich, dass ein großer Teil aggressiven Verhaltens nicht Mobbing ist. Die Begriffe Mobbing, Bullying oder Viktimisierung betreffen somit nicht den Fall, wenn zwei Personen, die körperlich oder geistig etwa gleich stark sind, streiten oder kämpfen, sozusagen ihre Kräfte messen wollen.51 Wenn es sich um gewöhnliche, gelegentliche und bald wieder vergessene Sticheleien oder Raufereien handelt, spricht man auch nicht von Mobbing, sondern nur bei andauernden und systematischen Aktionen gegen Einzelne.52
Auch der Begriff Gewalt oder gewalttätiges Verhalten kann als Unterkategorie von Aggression angesehen werden. Gewalt wird als zielgerichtetes aggressives Verhalten definiert, durch das der Täter unter zu Hilfenahme seines Körpers oder eines Hilfsmittels (einschließlich Waffen) einem anderen Menschen Schaden zufügt.53 Es stellt sich nun die Frage, welcher Zusammenhang zwischen Mobbing und Gewalthandlungen besteht.
Die Beziehung zwischen Aggression, Gewalt und Mobbing wird in Abbildung 1 veranschaulicht. Aggression oder aggressives Verhalten stellt der äußere, alles umspannende Kreis dar, während Mobbing und Gewalthandlungen als Unterkategorien von Aggression dargestellt werden, indem sie kleinere Gebiete in dem großen Kreis umspannen. Wie durch die graue Fläche deutlich wird, gibt es einen Bereich, in dem sich Mobbing und Gewalthandlungen überschneiden. Dies sind die Situationen, in denen durch körperliche Angriffe gemobbt wird (z. B. Schlagen, Treten, Quälen, etc. vgl. auch Kap. 2.3.1, S. 18). Anhand der Abbildung wird auch deutlich, dass ein großer Teil des Mobbing ohne körperliche Gewaltanwendung abläuft (z. B. Mobbing durch Worte, Gesten, vorsätzlichen Ausschluss aus einer Gruppe). Hierauf wird im Verlauf der Arbeit noch besonders eingegangen. Ebenso gibt es bei den Gewalthandlungen einen größeren Bereich, der nicht als Mobbing charakterisiert werden kann (z. B. gelegentliche Kämpfe oder Rangeleien auf dem Schulhof).54
Abb. 1: Abgrenzung: Aggression, Gewalt, Mobbing
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: In Anlehnung an: Olweus, D. (1996)
Eine weitere Abgrenzung muss zum Begriff der Kriminalität gemacht werden. Der Gebrauch von Waffen, Raub unter Gewaltandrohung, Bestehlen von Mitschülern sind kein Mobbing mehr. Hier wurde, wie weiter oben bereits erwähnt, endgültig der Schritt in die Kriminalität unternommen.
2.3 Mobbinghandlungen und Erscheinungsformen
Wie bereits erwähnt existieren verschiedene Handlungen und Erscheinungsformen des Mobbing unter Schülern. Diese werden im Folgenden skizziert. Besonderes Interesse für Wirtschaftspädagogen stellt hier die Frage dar, mit welchen Mobbinghandlungen an Berufsschulen, welche hauptsächlich Jugendliche und junge Erwachsene als Schüler haben, zu rechnen ist und wie diese erkannt werden können. Es werden Ergebnisse der Forschung vorgestellt, die die am häufigsten verbreiteten Mobbinghandlungen an Schulen aufzeigen. Dabei wird insbesondere auf die Handlungen unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen eingegangen, die für die Problematik an Berufsschulen von Bedeutung sind.
2.3.1 Handlungskatalog
Mobbing hat viele Gesichter, auch Mobbing unter Schülern55. Einige der Phänomene, an denen es erkannt werden kann, werden im Folgenden beschrieben. Um Mobbing am Arbeitsplatz messbar zu machen, hat der Arbeitswissenschaftler Heinz Leymann einen Katalog von Handlungen ausgearbeitet, die bei einer gewissen Dauer und Häufigkeit als Mobbing gelten. Obwohl für den Arbeitplatz entwickelt, kann der Leymann Inventar des psychologischen Terrors (LIPT)56 auch in der Schule verwendet werden, da die Parallele von Arbeitsplatz und Schulklasse offensichtlich ist. Das tägliche Zusammensein in einer Gruppe, die nicht einfach verlassen werden kann, die gegenseitige Abhängigkeit und gemeinsame Pflichten sind Beispiele dafür. Um für diese Arbeit die Übertragbarkeit auf Schulklassen deutlich zu machen und gleichzeitig die vielfältigen Erscheinungsmöglichkeiten des Mobbing unter Schülern zu verdeutlichen wird jeder Handlungsbereich mit einem Fallbeispiel zu Schülermobbing aus der aktuellen Literatur ergänzt. Anhand dieser wird die komplexe Bandbreite der Mobbingvorkommnisse an Schulen, mit denen Lehrer konfrontiert werden können, anschaulich gemacht.57 Die fünf Bereiche der Mobbinghandlungen werden im Folgenden skizziert.
1. Angriffe auf die Möglichkeiten sich mitzuteilen: Man wird ständig unterbrochen und erfährt ständige Kritik an der Arbeit.
Olaf ist ein sehr guter Schüler, fast alle Arbeiten werden mit eins benotet. Sein Meister berichtet von ihm, dass er nicht nur fachlich sehr gut sei, sondern auch ungewöhnlich reif in seinen Ansichten. Im Unterricht drängt er ständig die Lehrer, im Stoff voranzuschreiten, weil der Sachverhalt ja ausführlich genug abgehandelt worden sei und es jeder verstanden haben könnte, wenn er nur aufpasste. Außerdem verlangt er von der Lehrkraft öfters, sie solle für mehr Ruhe sorgen, so könne sich ja niemand konzentrieren. Die Mitschüler reden nur in feindseligem Ton mit ihm, wobei die Klasse sich gern in beißender Ironie übt. Ein Schüler zum anderen in gespielter Entrüstung: „Jetzt halt doch mal die Klappe! Der Olaf kriegt sonst wieder etwas nicht mit!“ Der andere: „Oh Gott, das wäre ja schrecklich!“. Wenn er sich meldet verdrehen alle die Augen und stöhnen genervt auf. Die Pausen verbringt Olaf größtenteils auf der Toilette, da er ohne den Schutz der Lehrer Angst vor der Klasse hat. 58
2. Angriffe auf die sozialen Beziehungen: Man spricht nicht mehr mit dem/der Betroffenen, man lässt sich nicht ansprechen, man wird „wie Luft“ behandelt, wird lächerlich gemacht.
Eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern hat beschlossen, dass es Monika nicht mehr gibt. Sie darf von niemandem mehr angesprochen werden, man weicht ihr im Korridor aus und darf ihr nicht in die Augen blicken. Es gibt sie gemäß der Auffassung der mobbenden Gruppe einfach nicht. Es wird sogar diktiert, dass die Kleiderhaken links und rechts ihrer Jacke frei bleiben müssen. Wenn sie auf einem Stuhl saß, wird dieser anschließend desinfiziert.59
3. Auswirkungen auf das soziale Ansehen: Man macht sich über das Privatleben lustig, man macht sich über die Nationalität lustig, sexuelle Annäherungen oder verbale sexuelle Angebote finden statt.
Über Maria wird in der Schule fälschlicherweise verbreitet, sie sei schwanger. Laut wird gerätselt, wer denn der Blinde sei, den Maria ins Bett gezerrt habe. Die Klasse amüsiert sich köstlich. Beim Sport wird ihr zugeraunt, sie solle sich in ihrem Zustand zurückhalten. Im Treppenhaus nehmen ihr „fürsorgliche“ Mitschüler die Tasche ab, sie habe ja schon schwer genug zu tragen. Im Unterricht wird getuschelt, sie solle sich jetzt bloß nicht aufregen und lieber an das Ungeborene denken. In den Pausen wird belustigt über Ort und Umstände der Zeugung gemutmaßt. Maria wird „Die Zuchtstute“ genannt.60
4. Angriffe auf die Qualität der Berufs- und Lebenssituation: Man weist dem Betroffenen keine Arbeitsaufgaben zu. Man gibt ihm sinnlose oder „kränkende“ Arbeitsaufgaben oder behindert ihn bei der Arbeit.
Die Attacken gegen Sandra folgen keinem einheitlichen Muster. Einmal steht sie ratlos stotternd vor dem Lehrer, weil ihr die Hausaufgaben fehlen - irgendjemand hat ihr fein säuberlich die Seiten aus dem Heft getrennt. Während einer Klassenarbeit weist eine Mitschülerin den Lehrer daraufhin, dass Sandra einen Spickzettel in der Tasche hat Dieser wurde vorab von den Mobbern dort versteckt.. Ein paar Tage später findet sie ihre Jacke durchnässt vor, dann verschwinden ihre Turnsachen und tauchen erst nach der Stunde und dem entsprechenden Eintrag im Klassenbuch für Sandra im Papierkorb wieder auf. Immer wieder wird sie für Unterrichtsbeiträge oder Fehler ausgelacht und während des Unterrichts mit Kaugummis und Papierkügelchen beworfen.61
5. Angriffe auf die Gesundheit: Zwang zu gesundheitsschädlichen Arbeiten, Androhung körperlicher Gewalt, körperliche Misshandlungen und sexuelle Übergriffe.
Jochen wird von seinem Mitschüler Sven, der ihn schon seit Jahren allein und zusammen mit „Freunden“ schikaniert, sehr freundlich zu sich nach Hause eingeladen. Jochen freut sich über diese unerwartete Geste und geht arglos zu Sven nach Hause. Sie bleiben nicht lange allein. Sven hat zwei Freunde eingeladen. Einer von ihnen erscheint wie ein Samurai gekleidet und mit dem dazu gehörenden Schwert bewaffnet. Sie nehmen ihn zum „Samuraispiel“ mit nach draußen, ohne Jacke und Schuhe. Dort zwingen sie ihn zu demütigenden und erniedrigenden Handlungen wie Füße ablecken und Dreck essen. Das „Spiel“ endet mit einer Scheinhinrichtung. Eine mitgenommene Kleinkaliberwaffe wird auf ihn gerichtet. Sven drückt ab. Doch die Waffe ist nicht geladen. Jochen erleidet hier und jeden Tag in der Schule Qualen durch seine Mitschüler.62
Es ist erkennbar, dass manche Mobbinghandlungen für sich genommen eher harmlose Streiche darstellen. Erst durch die systematische Ausübung entwickeln solche Handlungen ihre erdrückende Gewalt. Andere Mobbinghandlungen sind schon für sich ein massiver Angriff auf die persönliche Würde oder die Identität des Menschen. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Mobbing vom Erpressen und Wegnehmen über das Verbreiten von schlimmen Gerüchten, über sexuelle Anmache und Telefonterror bis hin zum direkten Verächtlichmachen mit Worten, mit Hohn und Spott, dem Ausgrenzen von Personen, dem demütigenden Kommentieren von Besonderheiten des Erscheinungsbildes reicht. Ausländer und Aussiedler werden auf diese Weise schikaniert, Mädchen werden frauenfeindlich behandelt, Stotterer werden gehänselt, und andere Kinder werden wegen ihrer unmodernen Kleidung ausgelacht, oder sie werden wegen ihres Fleißes als „Streber“ niedergemacht.
Eine umfassende Darstellung von 51 konkreten Mobbing - Handlungen unter Schülern kann bei Horst Kasper63 nachgelesen werden. Bei ihm finden sich auch richtungweisend für jede präventive Arbeit Ergebnisse zur Häufigkeit der angewendeten Mobbinghandlungen. So wandte er die Kategorisierung von Leymann 1999 bei einer Befragung von Schülern im Alter von 9 - 20 aller Schularten an64. Demnach zeigt sich das Mobbing unter Schülern besonders in den Bereichen des sozialen Ansehens (80%) und der Kommunikation (63%)65. Auch die allgemeine internationale Forschung über Gewalt und Aggression an Schulen bestätigt diese Ergebnisse der Mobbingproblematik66. Bisher vorliegende Untersuchungen stimmen darin überein, dass verbale Attacken, Beschimpfungen und Beleidigungen zwischen Schülerinnen und Schülern im Schulalltag weiter verbreitet sind als körperliches Mobbing67. (vgl. Kap. 2. 2, S. 15). Außerdem werden gerade in höheren Klassen, mit zunehmendem Alter der Schüler, viel häufiger verbale und indirekte (vgl. Kap. 2. 1, S. 13) Formen des Mobbing eingesetzt als direkte, körperliche Gewalt68. So kommen Melzer, Schubarth und Ehninger nach Abschluss von Untersuchungen an Schulen in Hessen und Sachsen zu dem Ergebnis, dass psychische, vor allem verbale Aggressionen an Schulen dominieren. 56% der Schüler (Jg. 6-10) und 63% der Lehrer beobachten fast täglich Beschimpfungen und gemeine Ausdrücke69. Ebenso liefert Tillmann folgendes Ergebnis: „Im Gegensatz zu dem Eindruck, den viele Presseberichte erweckt haben, kann von einer Veralltäglichung massiver Gewalttaten in unseren Schulen keine Rede sein. Verbale Attacken unterschiedlichster Art scheinen jedoch den alltäglichen Kommunikationsstil in unseren Schulen, und zwar in allen Schulformen, in bedenklicher Weise zu prägen“70 Bestätigt wird dies auch durch folgende Zusammenfassung der Forschungsergebnisse der 90er Jahre: „Wenn eine Gewaltform als typisch für die Situation an Schulen ist, dann trifft dies noch am ehesten auf die verbale Gewalt zu.“71
Bevor aus diesen Ergebnissen richtungweisende Implikationen für einen präventiven Unterricht aufgestellt werden, wird im Folgenden noch auf geschlechtsspezifische Unterschiede beim Mobbing hingewiesen.
2.3.2 Geschlechtsspezifische Unterschiede
In nahezu allen Studien finden sich Aussagen dazu, dass das Geschlecht ein zentrales Differenzierungskriterium bei Gewalt bedeutet: Jungen sind für Gewalt anfälliger als Mädchen, sie billigen Gewalt eher, sind gewaltbereiter und üben auch eher physische Gewalthandlungen aus.72 Die Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen treten im Bereich der physischen Gewalt am Deutlichsten hervor. Jungen greifen viel öfter zu körperlicher Gewalt als Mädchen73. Gewalt in verbaler Form (verspotten, „lästern“, hänseln, Lügen verbreiten) wird dagegen auch häufig von Mädchen ausgeübt, so dass die Unterschiede hier relativ gering sind74 Beim indirekten und verbalen Mobbing, wie Ausgrenzungen, Schlechtmachen, üble Nachreden, um jemanden sozial oder psychisch zu schädigen und Manipulation von Freundschaftsbeziehungen, weisen die Mädchen sogar die gleiche bis stärkere Belastung auf.75
Die Frage, warum sich Mobbing bei Mädchen und Jungen so verschieden äußert, kann hier nicht befriedigend oder abschließend geklärt werden. Sie ist zu komplex, um im Rahmen dieser Arbeit beantwortet werden zu können. Denn in diesem Zusammenhang müssten sowohl die Verhaltensgenetik als auch das gesellschaftliche und familiäre Rollen- und Geschlechterverhältnis beleuchtet werden. Für die präventive Arbeit gegen das Mobbing unter Schülern soll von Bedeutung sein, dass beide Geschlechter in den Klassen sowohl als Täter als auch als Opfer betroffen sind, Jungen meist mit körperlicher Gewalt und Drohungen schikaniert und Mädchen eher verhöhnt, lächerlich gemacht oder Opfer von Gerüchten werden. Bei der Diskussion um Intervention und Prävention müssen Frauen und Männer gleichwertig als Täter, Opfer oder Mitläufer berücksichtigt werden76.
Es kann nun aufgrund der bisherigen Erkenntnisse ein Schwerpunkt für die weitere Arbeit festgelegt werden, auf dem im Folgenden aufgebaut wird. Basierend auf den Ergebnissen der vorhergehenden Kapitel und der Tatsache, dass Schüler an beruflichen Schulen zum großen Teil ältere Jugendliche und junge Erwachsene sind, soll im weiteren Verlauf dieser Arbeit und insbesondere bei der Präventionsmöglichkeit weitestgehend auf die verbalen und indirekten Formen des Mobbing eingegangen werden. Für Lehrer stellt diese Form des Mobbing und dessen Erkennung eine besondere Herausforderung dar. Im Gegensatz zu den eher offensichtlichen Formen, wie körperlicher Gewalt und direkten verbalen Beschimpfungen, sind die versteckten Formen des Mobbing, wie Ignorieren oder das Verbreiten von Gerüchten über eine Person, für Lehrpersonal schwer zu lokalisieren und zu unterbrechen. Auch wird sie von vielen Lehrern und Schülern nicht als schwerwiegend und verletzend erkannt. Diese Arbeit soll einen Beitrag liefern, die Aufklärungsarbeit mit Schülern gerade in diesem Bereich zu unterstützen und mit einer Präventionsmöglichkeit für das Thema sensibilisieren. Im folgenden Kapitel wird diese Notwendigkeit noch verdeutlicht, indem die Ursachen für Mobbing und die negativen Konsequenzen für Täter, Opfer und Beteiligte am Mobbingprozess dargestellt werden.
[...]
1 Artikel 1 Abs. 1GG.
2 Artikel 2 Abs. 1 GG.
3 Artikel 2 Abs. 2 GG.
4 Wenn in dieser Arbeit von Kindern die Rede ist, sind – gemäß der UN – Definition – auch Jugendliche bis zum vollendeten 18. Lebensjahr gemeint.
5 Vgl. Übereinkommen über die Rechte des Kindes. UN – Kinderkonvention. Übereinkommen vom 20. 11. 1989. Für die Bundesrepublik Deutschland am 5. April 1992 in Kraft getreten, Artikel 24.
6 Das ist durch die Weltgesundheitsorganisation definiert.
7 Vgl. Übereinkommen über die Rechte des Kindes. Artikel 19.
8 Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird im Folgenden auf die weiblichen Endungen verzichtet. Es ist selbstverständlich, dass immer von beiden Geschlechtern die Rede ist.
9 Schubarth spricht von rund 80 Studien zum Thema „Jugend und Gewalt“; Vgl. Schubarth, W., (2000). 68.
10 Vgl. Weißmann, I. (2003). Formen und Ausmaß von Gewalt in den Schulen: Modelle der Gewaltprävention. 4.; Melzer, W & Schwind, H. – D. (Hrsg.). (2004). Gewaltprävention in der Schule: Grundlagen – Praxismodelle – Perspektiven. 13.
11 Als „Prävention“ wird das vorbeugende Eingreifen bezeichnet, während „Intervention“ auf die Bearbeitung bereits vorhandener manifester Störungen gerichtet ist. Ein Ziel dieser Arbeit ist es eine für den Alltagsunterricht taugliche Präventionsmaßnahme zu entwickeln.
12 Z. B. Hannelore D. (2002). Gewalt, Mobbing und Zivilcourage- Lesen in der Schule; Hesse, H. (1915). Unterm Rad; Hornby, N. (1998). About a Boy.
13 Vgl. Olweus, D. (1996). 15.
14 Olweus erstes schwedisches Buch (1973) hatte den Namen „Hackkycklingar och översittare“, auf deutsch etwa „weinerliche Knaben und Mobber“
15 Vgl. Smith, P. K. (1999). Aggression und Bullying an Schulen. In: Schäfer, M. & Frey, D. (1999). 19 – 40; Elliott, M. (2002). Bullying: A practical guide to coping for schools. 2.
16 Vgl. Hanewinkel, R. & Eichler, D. (1999). Gewalt an Schulen Schleswig – Holsteins. In: Schäfer, M. & Frey, D. (1999). 53 – 63.
17 Vgl. Tubbs (1994) und Crystel (1994).
18 Vgl. Rigby, 1996.
19 Vgl. Werner, N. E.; Bigbee, M. A. & Crick, N. R. (1999). Aggression und Viktimisierung in Schulen: „Chancengleichheit“ für aggressive Mädchen. In: Schäfer, M. & Frey, D. 153 – 177.
20 Vgl. Weißmann, I. (2003). 75 – 170.
21 Vgl. Schubarth, W. (2000). 183.
22 Ebda. 68.
23 Vgl. Berlin. (2001). 40.
24 Vgl. Schäfer, M. & Frey, D. (1999). Subjektive und objektive Empirien zur Einschätzung und Diskussion von Aggression und Viktimisierung. In: Schäfer, M. & Frey, D. (Hrsg.). (1999) Aggression und Gewalt unter Kindern und Jugendlichen. 14.
25 Vgl. Abschlussbericht: Mobbing – Telefon – Projekt. (2002). URL: http://www.schule-bw.de/lehrkraefte/beratung/beratungslehrer/hinweise/mobbing/mobbing1.pdf. 8.
26 Vgl. Kasper, H. (2004). Streber, Petzer, Sündenböcke – Wege aus dem täglichen Elend des Schülermobbings. 74.
27 Abschlussbericht: Mobbing – Telefon – Projekt. (2002). 11.
28 Vgl. Weißmann, I. (2003). 7-27.
29 Vgl. Lowenstein, Dr. L. F. (2002). Bullying: recent research into the causes, diagnosis and treatment, In: Elliott, M. (2002). 283.
30 Dan Olweus ist „Pionier“ der Mobbing – Forschung in Schulen der skandinavischen Ländern seit den 70er Jahren.
31 Abgeleitet vom englischen „to mob“ für umringen, bedrängen.
32 Vgl. Leymann, H. ( 1993). 21.
33 Vgl. Tillmann, K.–J. (Hrsg.). (1999). Schülergewalt als Schulproblem: Verursachende Bedingungen, Erscheinungsformen und pädagogische Handlungsperspektiven. 21.
34 Das Wort „Mobbing“ hat sich innerhalb Europas lediglich in den deutschsprachigen und skandinavischen Ländern durchgesetzt, während es im angelsächsischen Sprachraum nahezu unbekannt ist. Dort wird statt dessen die Bezeichnung „bullying“ verwendet, die von „bully“ abgeleitet ist, was soviel wie brutaler Mensch, Tyrann oder Despot bedeutet. Auch das Hänseln in der Schule wird im Englischen adäquater als „bullying“ bezeichnet, was mit Tyrannisieren, Schikanieren und Einschüchtern übersetzt werden kann und damit weniger verharmlosend wirkt.
35 Vgl. Olweus, D. (1996). 22.
36 Vgl. Sanders, C. E. (2004). 3.
37 Beide Namen werden heute in der Mobbingforschung an erster Stelle genannt. Heinz Leymanns Name steht für die wichtigsten Erkenntnisse zum Mobbing in der Arbeitswelt, Gleiches gilt für Dan Olweus zum Thema Schülermobbing.
38 Vgl. Kasper, H. (2004). 15.
39 Vgl. Smith, P. K. & Sharp S. (Hrsg.). (1994). School bullying: Insights and perspectives. 2.
40 Vgl. Smith, P. K. (1999). In: Schäfer, M. & Frey, D. (1999). 28-30.
41 Vgl. Kasper, H. (2004). 46.
42 Vgl. Kasper, H. (2004). 47.
43 Lawson, S. (1994). Treibjagd auf dem Schulhof – Wenn Kinder Kinder quälen. Abhilfe durch Selbsthilfe. Ratgeber für Eltern und Lehrer. 32 – 35.
44 Vgl. Mainberger, B. (2000). Jede Menge Zoff – Was tun gegen Mobbing und Gewalt. 38.
45 Vgl. Jäger, R. S. (1999). Gewaltprävention. In: Schäfer, M. & Frey, D. (1999). 205.
46 Vgl. Abschlussbericht: Mobbing – Telefon – Projekt. (2002). 11.
47 Vgl. Krowatschek D. & Krowatschek, G. (2004). Cool bleiben? Mobbing unter Kindern, 6.
48 Vgl. Elias, M. J. & Zins, J. E. (2003). Bullying, Other Forms of Peer Harassment, and Victimation in the Schools: Issues for School Psychology Research and Practice. In: Elias, M. J. & Zins, J. E. (eds.). (2003). Bullying, Peer Harassment and Victimation in the Schools: The Next Generation of Prevention. 1.
49 Ebda. 2.
50 Duden. Fremdwörterbuch (1974). 38.
51 Vgl. Schuster, B. (1999). Gibt es eine Zunahme von Bullying in der Schule? Konzeptuelle und methodische Überlegungen. In: Schäfer, M. & Frey, D. (1999). 92.
52 Vgl. Dambach, K. E. (2002). Mobbing in der Schulklasse. 15.
53 Ehninger, F. & Schuster, K. – D. (2000). Streitschlichtung und Umgang mit Gewalt an Schulen. 8 – 11.
54 Vgl. Olweus, D. (1999). Sweden. In: Smith, P. K., Morita, Y., Junger – Tas, J., Olweus, D., Catalano, R. & Slee, P. (eds.). (1999). The Nature of School Bullying: A cross – national perspective. 10 ff.
55 Vgl. Elliott, M. (2002). Bullying: A practical guide to coping for schools. 2.
56 Vgl. Leymann, H. (2002). Mobbing. 21 – 34.
57 Vgl. Lee, C. (2004). Preventing Bullying in Schools. A Guide for Teachers and Other Professionals. 9 – 10.
58 Vgl. Dambach, K. E. (2002). 50.
59 Vgl. Guggenbühl, A. (2003). Aggressionen und Gewalt von Jugendlichen: Erklärungsmöglichkeiten und Massnahmen(!) zur Prävention von Gewalt. In: Hascher, T.; Hersberger, K. & Valkanover, S. (Hrsg.). (2003). Reagieren, aber wie? Professioneller Umgang mit Aggression und Gewalt in der Schule. 30.
60 Vgl. Kindler, W. (2002). Gegen Gewalt und Mobbing! 23.
61 Ebda. 25.
62 Vgl. Kasper, H. (2004). 8-15.
63 Ebda. 43 - 45.
64 Ebda. 49.
65 Ebda, 68.
66 Vgl. Smith, P. K., et al. (eds.). (1999). The Nature of School Bullying: A cross – national perspective. 13, 60, 72, 99, 117, 132, 147, 166, 182, 230, 257, 328.
67 Vgl. Egger – Aqbonlahor, I. (2004). Schulpsychologische Beratungsstelle Wien – Umgebung. URL: http://schulpsychologie.lsr-noe.gv.at/downloads/gewalt_in_schulen.pdf. 4; Nishina, A. (2004). A Theoretical Review of Bullying: Can It Be Eliminated? In: Sanders, C. (2004). 38.; Smith, P. K. (1999). Aggression und Bullying in Schulen. In: Schäfer, M. & Frey, D. (Hrsg.). (1996). 29.; Ehninger, K. & Schuster, K. –D. (2000). Streitschlichtung und Umgang mit Gewalt an Schulen. 19.
68 Vgl. Ehninger, K. & Schuster, K. –D. (2000). Streitschlichtung und Umgang mit Gewalt an Schulen. 19.
69 Vgl. Melzer, W., Schubarth, W. & Ehninger, F. (2004). Gewaltprävention und Schulentwicklung: Analysen und Handlungskonzepte. 111.
70 Vgl. Tillmann, K. – J. (1999). Gewalt an Schulen: öffentliche Diskussion und erziehungswissenschaftliche Forschung. In: Holtappels, H. G.; Heitmeyer W.; Melzen, W. & Tillmann, K.-J. (Hrsg.). (1999). Forschung über Gewalt an Schulen. 16.
71 Vgl. Fuchs, M. (1996). Die Angst ist größer als die Gefahr. In: Schulheft Nr. 38 / 1996. 59.
72 Vgl. Wöbken - Ekert, G. (1998). „Vor der Pause hab ich richtig Angst“ Gewalt und Mobbing unter Jugendlichen – Was man dagegen tun kann. 34.
73 Vgl. Weißmann, I. (2003). 37.
74 Vgl. Averbeck M. (1997). Gewalt in Schulen: Ihre Prävalenz und Zusammenhänge zur Delinquenz und Aggressionsneigung. Zeitschrift für empirische Pädagogik. Themenheft Gewalt in Schulen. Heft 11/1997. 152.
75 Vgl. Werner, N. E.; Bigbee, M. A. & Crick, N. R. (1999). Aggression und Viktimisierung in Schulen: „Chancengleichheit“ für aggressive Mädchen. In: Schäfer, M & Frey, D. (1999). 160.
76 Vgl. Kasper, H. (2004). 56.
- Quote paper
- Sarah Weißenborn (Author), 2005, Mobbing unter Schülern. Ursachen, Erscheinungsformen, Folgen und Prävention im Alltagsunterricht an beruflichen Schulen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64632
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