Die Wichtigkeit eines möglichst hochwertigen CD-R-Masters liegt auf der Hand: Alle Fehler, die bei der Erstellung des Masters gemacht werden, sind auf den vervielfältigten CDs ebenfalls vorhanden und können dazu führen, dass die CDs von vielen CD-Playern nicht abspielbar sind.
Das Ziel dieser Arbeit ist es, alle relevanten Informationen zur Anfertigung eines weitestgehend fehlerfreien und qualitativ hochwertigen CD-Masters zusammenzustellen, die das Medium selbst betreffen. Es werden zunächst die Grundlagen vermittelt, die benötigt werden, um den Aufbau, das Datenformat und die Fehlerkorrektur der Audio-CD zu verstehen.
Später werden die Eigenschaften der verschiedenen Rohlingstypen und die verwendeten Materialien betrachtet, um herauszufinden, welche Rohlinge am besten für die Master-CD-Erstellung geeignet sind.
Ein großer Unsicherheitsfaktor bei der Erstellung eines CD-R-Masters sind die vielen Gerüchte, die um das Brennen von CDs kursieren – zum Beispiel die allseits bekannte Aussage, eine hohe Schreibgeschwindigkeit verschlechtere die Audio-Qualität der CD. Es ist schwer, sichere Bestätigungen für solche Aussagen zu finden, und so muss man selbst ausprobieren, was die besten Ergebnisse liefert – womit man dem nächsten Problem gegenübersteht: Wie überprüft man, ob die gebrannte Master-CD tatsächlich fehlerfrei und damit geeignet für die Vervielfältigung im Presswerk ist? Die Fehler sind meistens nicht hörbar; können jedoch bewirken, dass die CD auf manchen CD-Playern nicht richtig abgespielt werden kann, auch wenn sie im hauseigenen CD-Player vielleicht einwandfrei läuft. Deshalb werden die möglichen Fehler und ihre Bedeutung erläutert und die Möglichkeiten zur Fehlerüberprüfung einer gebrannten CD untersucht.
Weitere Unklarheiten herrschen oft bei den verschiedenen Möglichkeiten, eine CD zu brennen: Es stehen unterschiedliche Schreibmodi wie Disc-at-once und Track-at-once zur Verfügung; man kann direkt aus dem Arrangement einer DAW-Software brennen, eine CD-R 'überbrennen', also die eigentlich zulässige Gesamtlänge überschreiten, CD-Text hinzufügen oder eine CD-Extra erstellen. Bei all diesen Möglichkeiten stellt sich dem Anwender die Frage: Was ist erlaubt, wenn die CD im Presswerk vervielfältigt werden soll? Dieser Frage soll bei der Untersuchung der verschiedenen Themen grundsätzlich Beachtung geschenkt werden.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1. Einleitung
2. Definition der Audio-CD: Der Red Book-Standard
2.1 Der Aufbau der Audio-CD
2.2 Das Kontrollbyte
2.3 Die Fehlerkorrektur der Audio-CD
2.4 Datenkodierung
2.5 Das Speicherverfahren
3. Erweiterungen der Audio-CD
4. Orange Book (Part II): Die Spezifikation der CD-R
4.1 Eigenschaften der CD-R
4.2 Die verschiedenen Schreibmodi
5. Unterschiede und Eigenschaften von Rohlingen
5.1 Die verschiedenen Rohlingstypen
5.2 Materialien der Rohlinge – Reflexionsschichten und Farbstoffe
6. Der Schreibvorgang
6.1 Ermittlung der Parameter durch den CD-Rekorder
6.2 Schreibstrategien
6.3 Besondere Technologien der CD-Brenner
7. Fehlerüberprüfung eines CD-Masters
7.1 Die möglichen Fehler
7.2 Programme zur Fehlerüberprüfung
8. Schreibgeschwindigkeit
8.1 Probleme beim Erhöhen der Geschwindigkeit
8.2 Überprüfung von unterschiedlich schnell gebrannten CDs
9. Kapazitäten von Rohlingen
9.1 Methoden zum Erhöhen der Kapazität
9.2 Überbrennen
10. Häufige Mängel von Rohlingen
11. Zusammenfassung
Quellenangaben
Vorwort
Hiermit erkläre ich an Eides statt, diese Arbeit selbstständig und unter Nutzung keiner anderen als der angegebenen Quellen verfasst zu haben.
1. Einleitung
Die vor 24 Jahren entwickelte CD-DA (Compact Disc Digital Audio) ist das Standard-Medium für den Verkauf von Musik-Alben und noch immer aktuell. Ein Ersatz durch die DVD-Audio oder eines anderes Medium ist bislang nicht in Sicht und auch die sich auf dem Vormarsch befindlichen Mp3-Songs zum Download von Musikbörsen werden oft weiterhin auf Audio-CD gebrannt. Als Mastering-Medium (technisch: Premastering-Medium) für die Vervielfältigung von CDs hat sich in den letzten Jahren die CD-R (Compact Disc Recordable) in den Tonstudios weit verbreitet. Sie wird von jedem Presswerk akzeptiert, ist extrem günstig und ein CD-Master kann sehr schnell erstellt werden. Häufig jedoch wird die CD-R von Profis der Audio-Branche beschimpft oder nur ungern benutzt, weil sie sehr anfällig für Fehler ist, die jedoch nicht etwa durch Konstruktionsfehler des Mediums entstehen. Der Markt ist überflutet mit CD-Rohlingen von unzähligen verschiedenen Herstellern beziehungsweise Marken, die die Medien in den unterschiedlichsten Preisklassen und Verpackungen anbieten. Diesen Verpackungen sieht man zudem meistens nicht an, was sich tatsächlich im Innern verbirgt – kauft man einen Marken-Rohling, bedeutet dies keineswegs, dass der Rohling tatsächlich von dieser Marke hergestellt wurde. Des Weiteren werden gleichartige CD-Rohlinge aus verschiedenen Materialien gefertigt, die die Qualität des Rohlings beeinflussen. Auch bei der Auswahl eines CD-Brenners stehen einige Dutzend zur Auswahl. So entstehen Inkompatibilitäten zwischen CD-Rohling und CD-Rekorder, die zu schlechten Ergebnissen führen. Früher gab es dergleichen Probleme nicht. Für das Mastering-Medium „U-Matic 1630“ beispielsweise, das jahrelang ein Standard in Mastering-Studios war, existiert ein Standard-Gerät, der Sony PCM-1630 Prozessor, und das passende Band dafür – auf diese Weise konnte es nie zu Inkompatibilitäten kommen.
Die Wichtigkeit eines möglichst hochwertigen Masters liegt auf der Hand: Alle Fehler, die bei der Erstellung des Masters gemacht werden, sind auf den vervielfältigten CDs ebenfalls vorhanden und können dazu führen, dass die CDs von vielen CD-Playern nicht abspielbar sind. Ein sorgfältig vorgehendes Presswerk sollte zwar jedes fehlerhafte CD-Master zurückweisen, jedoch geschieht dies in manchen Fällen nicht und alle gepressten CDs sind unbrauchbar.
In Kapitel 5 werden die Eigenschaften der verschiedenen Rohlingstypen und die verwendeten Materialien betrachtet, um herauszufinden, welche Rohlinge am besten für die Master-CD-Erstellung geeignet sind.
Zuvor jedoch werden in Kapitel 2 die Grundlagen der Audio-CD betrachtet. In dieser Arbeit soll allerdings nicht jedes technische Detail der Audio-CD aufs Genaueste durchleuchtet werden, denn dafür kann man für 150 Euro das „Red Book“ bei Philips erwerben oder in diversen Handbüchern über Audiotechnik nachlesen. In diesen steht jedoch nicht, wie man beim Erstellen eines CD-Masters am besten vorgeht. Das Ziel dieser Arbeit ist es deshalb, alle relevanten Informationen zur Anfertigung eines weitestgehend fehlerfreien und qualitativ hochwertigen CD-Masters zusammenzu-stellen, die das Medium selbst betreffen. In Kapitel 2 werden deshalb nur die Grundlagen vermittelt, die benötigt werden, um den Aufbau, das Datenformat und die Fehlerkorrektur der Audio-CD zu verstehen, während die detaillierte Untersuchung mathematischer Kodierungsverfahren und anderer für die Tonstudio-Praxis irrelevanter Faktoren außer Acht gelassen wird.
Ein großer Unsicherheitsfaktor bei der Erstellung eines CD-R-Masters sind die vielen Gerüchte, die um das Brennen von CDs kursieren – zum Beispiel die allseits bekannte Aussage, eine hohe Schreibgeschwindigkeit verschlechtere die Audio-Qualität der CD. Die Entstehung solcher Gerüchte liegt vor allem daran, dass die CD-R neben der Nutzung im professionellen Audio-Bereich auch ein „Consumer-Format“ ist und somit von Millionen von Menschen genutzt wird, die ihre oft fragwürdigen Erfahrungen und Erkenntnisse zum Beispiel in Internet-Foren verbreiten. Es ist schwer, sichere Bestätigungen für solche Aussagen zu finden, und so muss man selbst ausprobieren, was die besten Ergebnisse liefert – womit man dem nächsten Problem gegenübersteht: Wie überprüft man, ob die gebrannte Master-CD tatsächlich fehlerfrei und damit geeignet für die Vervielfältigung im Presswerk ist? Die Fehler sind meistens nicht hörbar; können jedoch bewirken, dass die CD auf manchen CD-Playern nicht richtig abgespielt werden kann, auch wenn sie im hauseigenen CD-Player vielleicht einwandfrei läuft. Deshalb werden in Kapitel 7 die möglichen Fehler und ihre Bedeutung erläutert und die Möglichkeiten zur Fehlerüberprüfung einer gebrannten CD untersucht.
Weitere Unklarheiten herrschen oft bei den verschiedenen Möglichkeiten, eine CD zu brennen: Es stehen unterschiedliche Schreibmodi wie Disc-at-once und Track-at-once zur Verfügung; man kann direkt aus dem Arrangement einer DAW-Software (DAW = Digital Audio Workstation) brennen, eine CD-R ‚überbrennen’, also die eigentlich zulässige Gesamtlänge überschreiten, CD-Text hinzufügen oder eine CD-Extra erstellen. Bei all diesen Möglichkeiten stellt sich dem Anwender insbesondere eine Frage: Was ist erlaubt, wenn die CD im Presswerk vervielfältigt werden soll? Dieser Frage soll bei der Untersuchung der verschiedenen Themen grundsätzlich Beachtung geschenkt werden.
2. Definition der Audio-CD: Der Red Book-Standard
2.1 Der Aufbau der Audio-CD
Sämtliche Eigenschaften einer Audio-CD oder auch CD-Digital-Audio (CD-DA) sind im so genannten Red Book festgelegt, das 1980 von Philips und Sony veröffentlicht und seitdem kontinuierlich überarbeitet wurde. Das Red Book, auch bezeichnet als IEC 908-Standard, ist die Grundlage für alle anderen CD-Standards wie die CD-ROM (Yellow Book) oder die CD-Extra (Blue Book)1, 2.
Im Red Book sind zunächst sämtliche physischen Eigenschaften der Audio-CD festgelegt, wie zum Beispiel der Durchmesser der CD-Scheibe, deren Höhe oder die Größe des Lochs in der Mitte der CD. Wie auf der analogen Schallplatte befindet sich auf der CD eine Spur, die von einem Lesekopf ausgelesen wird. Anstelle von analogen Wellenformen enthält diese jedoch Binärdaten in Form von Pits und Lands (Vertiefungen und Ebenen). Die genaue Größe dieser Pits ist ebenfalls durch das Red Book vorgeschrieben, genauso wie die Breite der Spur und die zulässigen Schwankungen in der Höhe der Spur3, 4, 5.
Die Daten einer CD nach dem Red Book-Standard sind in verschiedene Sektoren aufgeteilt, die folgende Struktur aufweisen: Eine Sekunde der CD enthält 75 physikalische Sektoren; ein physikalischer Sektor ist 3234 Bytes groß. Ein solcher Sektor ist wiederum in 98 Frames unterteilt, die somit jeweils 33 Bytes groß sind6, 7. Dieser Frame enthält nun 24 Bytes an Audiodaten, 1 Kontrollbyte und 8 Byte für die Fehlererkennung und -korrektur (CIRC-Kodierung)8, 9, 10, 11.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Die Organisation der Daten auf der Audio-CD
Die 24 Byte an Audiodaten in einem Frame setzen sich folgendermaßen zusammen12, 11:
6 Audiosamples · 2 Kanäle [Stereo] · 2 Bytes pro Sample [= 16 Bit] = 24 Byte
Multipliziert man die 6 Audiosamples mit 98 Frames und 75 Sektoren, erhält man mit 44.100 Samples pro Sekunde die Samplerate der CD13, 4, 14.
2.2 Das Kontrollbyte
Die 8 Bits im Kontrollbyte sind mit den Buchstaben P, Q, R, S, T, U, V und W benannt. Die korrespondierenden Bits in den 98 Frames eines Sektors bilden zusammen einen Subchannel (im Folgenden vereinfacht „Kanal“ genannt).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Aufbau der Subchannels
Relevant für eine einfache Audio-CD sind nur Kanal P und Q; für CD-Text werden die Kanäle R-W verwendet1, 5, 15. Kanal P kennzeichnet lediglich Anfang und Ende der Audio-Tracks (Titel); ansonsten stehen die Bits in diesem Kanal immer auf „0“. In der Praxis wird Kanal P von den CD-Playern ignoriert, da diese sich alle benötigten Informationen aus Kanal Q holen können1, 16, 17. In diesem befinden sich folgende Daten: Kontrollinformationen (CTRL-Bits = Control Bits), Adressierung (ADR-Bits), Steuerdaten (Q-Daten) und eine Fehlererkennung für die aufgezählten Informationen (CRCC = Cyclic Redundancy Check Code). All diese Informationen bestehen jeweils aus zwei Bits und liegen für jeden einzelnen Titel der CD vor18, 13, 1, 9.
2.2.1 Kontrollinformationen (CTRL-Bits)
Die Kontrollinformationen beinhalten folgendes:
- Anzahl der Audio-Kanäle: Hier wird festgelegt, ob es sich um ein zwei- oder ein vierkanaliges Signal handelt. Die Unterstützung für vier Kanäle auf der CD wurde jedoch nie implementiert1.
- Preemphasis: Beim Erstellen der CD wird hierdurch festgelegt, ob der CD-Player den jeweiligen Titel mit oder ohne Preemphasis – eine Methode zur Rauschminderung – abspielen soll. Bei der Preemphasis durchläuft das Audiomaterial ein Filter, das den Höhenbereich anhebt. Der CD-Player erkennt dann, dass das Preemphasis-Bit auf „1“ gesetzt wurde (das zweite Bit bleibt ungenutzt) und führt eine Höhenabsenkung, die so genannte Deemphasis, durch. Dabei wird Rauschen mit abgesenkt17. Davon abgesehen, dass die Verwendung der Preemphasis eine Verringerung des Gesamtpegels der CD zur Folge hat, da für das Anheben der Höhen bis zu 5 dB Headroom benötigt werden3, wird sie von den meisten modernen CD-Playern nicht mehr unterstützt und sollte deshalb vermieden werden.
- DCP: DCP steht für „Digital Copy Permitted“ (Digitale Kopie erlaubt) und kann beim Erstellen der CD mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden. Es ist Teil des „Serial Copy Management Systems“ (SCMS), welches die einfache Sicherheitskopie von digitalen Audio-Medien erlauben, eine mehrfache Vervielfältigung jedoch verhindern soll5. Wenn man beim Mastering DCP verneint, stehen die Bits auf „10“. Das bedeutet, dass eine einzige Kopie erlaubt ist. Erfolgt diese Kopie auf digitalem Weg, wird die DCP-Information mit übertragen und der Rekorder setzt bei dem Medium, auf das überspielt wird, die DCP-Bits auf „11“. Das bewirkt, dass von dieser Kopie keine weiteren digitalen Kopien mehr erstellt werden können. Natürlich können jedoch unbegrenzt Kopien vom Original erstellt werden, was diesen Kopierschutz sehr unwirksam macht16, 19. Davon abgesehen ignorieren sowohl professionelle Geräte als auch Computer-Soundkarten und -Laufwerke die DCP-Information.
DCP bringt jedoch keinerlei Inkompatibilitäten oder andere Nachteile mit sich und kann daher nach Belieben verwendet werden.
- Audio-Signale oder Daten: Mit der Entwicklung weiterer CD-Standards wie der CD-ROM (Yellow Book) wurden diese vorher undefinierten Bits in den Red Book-Standard implementiert, welche kennzeichnen, ob es sich bei dem Titel um Daten oder um Audio-Signale handelt.
2.2.2 Adressierung (ADR-Bits)
Die Q-Daten können drei verschiedene Modi annehmen. Die Adressierung teilt dem CD-Player mit, in welchem Modus sich die Q-Daten des jeweiligen Titels befinden18, 1, 9, 20.
2.2.3 Q-Daten
In Modus 1 können die Q-Daten zwei verschiedene Arten von Informationen beinhalten. Handelt es sich um den „Lead-in-Track“ der CD, befindet sich in den Q-Daten das Inhaltsverzeichnis (TOC = Table of Contents). Der Lead-in-Track wird grundsätzlich an den Anfang einer Audio-CD geschrieben und vom CD-Player nach dem Einlegen der CD zuerst ausgelesen. Das Inhaltsverzeichnis listet alle Titel inklusive ihrer Startzeiten und der Titelnummern, die der CD-Player anzeigen soll, auf1.
Handelt es sich um einen Audio-Titel, beinhalten die Q-Daten dessen Nummer, Spielzeit, die absolute Spielzeit bezogen auf den Beginn des ersten Titels, sowie eventuell enthaltene Indizes (am CD-Player anwählbare Punkte innerhalb eines Titels). Die Zeitangaben erfolgen in Minuten, Sekunden und Frames, wobei eine Sekunde 75 Frames beinhaltet1, 9, 7, 20. Da für die Titelnummer nur zwei Ziffern zur Verfügung stehen, können maximal 99 Titel adressiert werden. Lautet die Nummer nicht „01“, „02“ usw. sondern „AA“, so kennzeichnet dies den Titel als „Lead-Out-Track“. Dieser beinhaltet keinerlei weitere Informationen, sondern markiert lediglich das Ende der CD18, 5, 21, 9.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Die Bytes der Q-Daten in Modus 1
In Modus 2 beinhalten die Q-Daten die CD-Katalognummer, die gemäß dem EAN-System codiert ist. EAN steht für „European Article Number“ (Europäische Artikel Nummer); das inzwischen jedoch weltweit verwendet wird18.
Ein Datenblock in Modus 3 gibt, falls vorhanden, den ISRC (International Standard Recording Code) für den jeweiligen Titel an18. Der ISRC ist eine zwölfstellige Kennung, die zur Identifikation eines Musiktitels dient, sofern dieser digital übertragen wird. Ein ISRC-Code muss in Deutschland bei der Deutschen Landesgruppe der IFPI (International Federation of the Phonographic Industry) beantragt werden22.
2.2.4 Fehlererkennung (CRCC)
Um Fehler bei der Übertragung des Kontrollbytes zu erkennen, wird die CRCC-Methode verwendet; ein mathematisches Verfahren, das auf der Berechnung von Prüfsummen basiert. Hierbei werden jedoch keine Fehler beseitigt. Deshalb wird jeder Eintrag im Lead-in-Track für den Fall, dass etwas unlesbar sein sollte, dreimal wiederholt18, 23.
2.3 Die Fehlerkorrektur der Audio-CD
Eine CD weist immer Fehler auf, die durch Toleranzen bei der Herstellung der Medien und CD-Rekorder entstehen – somit müsste man die CD als Mastering-Medium eigentlich ausschließen. Die weit verbreitete Annahme, bei gebrannten CDs wären grundsätzlich Fehler im Audio-Material, ist jedoch falsch. Denn im Red Book-Standard ist eine Fehlerkorrektur festgelegt, die die normalen Fehler einer CD vollständig korrigiert; die so genannte CIRC-Kodierung (CIRC = Cross Interleave Reed Solomon Code)18, 3. Durch diese wird die fehlerfreie Reproduktion der originalen Audiodaten ermöglicht, was die CD als Mastering-Medium ‚legitimiert’. Die Übertragung von Audiomaterial auf CD ist also im Normalfall nicht verlustbehaftet.
2.3.1 Paritätsbits
Die einzige Art von Fehler, die bei digitalen Audiodaten auftreten kann, ist, dass ein Bit den falschen Wert hat – also 0 statt 1 oder umgekehrt. Die erste Aufgabe des CIRC-Algorithmus ist es, solche fehlerhaften Bits zu erkennen3.
Hierfür werden so genannte Paritätsbits zu den Nutzdaten hinzugefügt; zu jedem Datenbyte zunächst ein Bit. Wenn die Anzahl der „1“-Bits im Datenbyte gleich Null oder eine gerade Zahl ist, hat das Paritätsbit den Wert 0 und ansonsten den Wert 1. Ist nun ein Bit der Nutzdaten fehlerhaft, wird dies erkannt, da das Paritätsbit nicht mehr stimmt, und durch einfache Invertierung des Bits korrigiert. Um dabei das falsche Bit innerhalb des Bytes lokalisieren zu können, werden mehrere Paritätsbits aus verschiedenen Kombinationen der Nutzdaten gebildet20. Insgesamt werden acht Paritätsbits in zwei Stufen hinzugefügt – der C1- und der C2-Stufe – also 4 Bits pro Stufe3, 1.
2.3.2 Cross Interleaving
Die Korrektur durch Paritätsbits funktioniert nur bei einzelnen fehlerhaften Bits. Sind mehrere aufeinander folgende Bits fehlerhaft, nennt man dies „Burst-Error“ oder auch Flächenfehler20. Um solche korrigieren zu können, werden die in den Nutzdaten aufeinander folgenden Bits vor der Aufzeichnung nach bestimmten Mustern umverteilt, so dass sie auf der CD in gänzlich anderer Reihenfolge vorliegen. Dieses Verfahren wird als „Interleaving“ (engl. Verschachteln) bezeichnet. Beim Lesen der CD wird die Umverteilung rückgängig gemacht (De-Interleaving) und dadurch eventuell vorhandene Flächenfehler in einzelne fehlerhafte Bits aufgeteilt, die durch die oben beschriebenen Paritätsbits zuverlässig korrigiert werden können. Die bei der CD angewandte weiterentwickelte Variante dieses Verfahrens nennt sich „Cross Interleaving“ – hierbei wurde die Verschachtelung erweitert, indem die Daten mehrere Male auf verschiedene Art und Weisen umverteilt werden3, 1, 24, 20.
Durch diese Fehlerkorrektur können bis zu 4000 aufeinander folgende Bits verlustfrei wiederhergestellt werden, was etwa einem radialen Kratzer auf der CD-Oberfläche von 2,47 mm Länge entspricht5, 15, 8, 25. Bei einem CD-Master jedoch werden jegliche physischen Schäden selbstverständlich ohnehin vermieden.
Befinden Fehler auf einer CD, die sich durch das oben beschriebene Verfahren nicht mehr korrigieren lassen, werden diese durch Interpolation ‚verwischt’ oder in besonders schweren Fällen ausgeblendet. Bei der Interpolation wird als Ersatz für die fehlerhaften Bits der Mittelwert zwischen den benachbarten korrekten Bits gebildet1, 15. Dies ist in den meisten Fällen zwar nicht hörbar, darf bei einem CD-Master jedoch trotzdem nicht auftreten, da das Audio-Signal dabei natürlich auf unerwünschte Art und Weise verändert wird4. In Kapitel 7 wird deshalb beschrieben, wie man eine Master-CD auf derartige Fehler überprüfen kann.
2.4 Datenkodierung
Der gesamte Datenstrom der CD wird mit einem bestimmten Kodierungsverfahren auf das Medium geschrieben; der so genannten „Eight-to-fourteen Modulation“ (EFM). Wie in Abschnitt 2.1 erwähnt, werden die Daten in Form von Pits und Lands auf die CD geschrieben. Hierbei wäre es ineffizient, die Daten direkt im Binärformat auf die CD zu schreiben, da dies zu viele und damit zu kleine Pits und Lands benötigen würde. Deshalb werden durch die EFM-Kodierung 8 Bit-Datenblöcke nach einer Umwandlungstabelle in 14 Bit-Blöcke konvertiert. Nach der Kodierung wird nun jeder Übergang von Pit zu Land und umgekehrt als Wert „1“ gelesen, während ein nicht vorhandener Übergang „0“ bedeutet4, 26, 20. Die Anzahl an Übergängen, die so benötigt wird, um die Daten zu übertragen, ist wesentlich geringer als die Anzahl der ursprünglichen Bits. Dadurch werden weniger Pits und Lands benötigt, wodurch diese letztlich größer sind – die definierte Größe beträgt 3 bis 11 Bits – und können vom CD-Player sicherer ausgelesen werden1, 15, 9, 27. Die Vergrößerung der Pits und Lands hat außerdem den Vorteil, dass Jitter auf der CD reduziert wird. Das Thema Jitter wird in Abschnitt 7.1.3 behandelt. Zu jedem 14 Bit-Datenblock werden außerdem noch 3 Merge-Bits hinzugefügt, so dass die Größe eines Blocks auf 17 Bit ansteigt. Merge-Bits sind Platzhalter, die vermeiden, dass ein Pit oder Land kleiner als drei Bits werden kann13, 6, 5, 15. Vor der EFM-Kodierung wird jedem Frame noch ein 3 Byte großes Synchronwort angehängt, wodurch die Größe eines Frames von 33 Bytes auf 36 Bytes ansteigt. Das Synchronwort benötigt der CD-Player, um den Anfang eines Frames zu erkennen23, 9, 20. Insgesamt fasst eine CD ca. 2,5 GB an Rohdaten, von denen durch EFM-Kodierung, Fehlerkorrektur etc. nur 754 MB für Nutzdaten verbleiben15.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 4: Die EFM-kodierten Daten in Form von Pits und Lands
2.5 Das Speicherverfahren
Für das Beschreiben rotierender Speichermedien gibt es unterschiedliche Verfahren, die sich grundsätzlich im Rotationsgeschwindigkeitsverlauf des Mediums bei der Speicherung unterscheiden. Bei der Audio-CD kommt das CLV-Verfahren zum Einsatz (Constant Linear Velocity = konstante Spurgeschwindigkeit). Hierbei wird die Umdrehungsgeschwindigkeit der CD in Abhängigkeit der Entfernung des Lesekopfes zum CD-Mittelpunkt abgesenkt (ungefähr von 500 U/min auf 200 U/min), so dass die relative Geschwindigkeit vom Lesekopf zur CD, also die Spurgeschwindigkeit, immer gleich bleibt4, 28, 23, 25. Dadurch werden eine konstante Datendichte und Datentransferrate erreicht1, 29. Der Datendurchsatz beträgt dabei 4,32 Mb pro Sekunde5, 6, 9.
3. Erweiterungen der Audio-CD
Größere Plattenfirmen fordern heutzutage oft Audio-CDs mit Multimedia-Inhalten, die man sich auf dem Computer ansehen kann. Das können zum Beispiel Musikvideos, Interviews, Bilder oder Bildschirmschoner sein. Gelöst wird dies durch eine Multisession-CD, auf der sich eine Session mit den normalen Audiodaten inklusive Lead-In und Lead-Out und eine zweite Session im CD-ROM-Format befindet. Diese Kombination aus Red Book und Yellow Book – das ist der CD-ROM-Standard – wurde 1995 als Blue Book spezifiziert30. Das Format ist auch bekannt unter den Bezeichnungen CD-Extra, CD-Plus oder Enhanced CD. Der Vorgänger der CD-Extra war die so genannte Mixed Mode CD, bei der der erste Titel die Computer-Daten enthielt. Vom CD-Player wurden diese als Audio-Titel gelesen und als hochpegeliges weißes Rauschen abgespielt oder stumm geschaltet31. Bei der CD-Extra hingegen wird, wie generell bei Multisession-CDs, nur die erste Session und damit das Audiomaterial abgespielt4. Das Erstellen einer vollständig dem Blue Book entsprechenden CD, die nicht nur zu allen CD-Playern, sondern auch zu allen Computer-Betriebssystemen wie Windows, MacOS oder Linux kompatibel ist, bringt jedoch Hürden mit sich, da es einige Dinge zu beachten gibt, was die Datenstruktur und die Dateiformate auf der CD betrifft30. Dies jedoch ist ein eigenes komplexes Thema, auf das in dieser Arbeit nicht näher eingegangen werden soll.
Eine simplere Erweiterung der einfachen Audio-CD ist der CD-Text. Hierbei werden Text-Informationen, die man in den entsprechenden Feldern des Brenn- beziehungsweise Masteringprogramms eingeben kann, in den Subkanälen R - W gespeichert, die ohne CD-Text einfach ungenutzt bleiben. CDs mit CD-Text entsprechen also ganz dem Red Book-Format. Es besteht auch die Möglichkeit, kleine Grafiken in den CD-Text einzubinden. Dies macht allerdings wenig Sinn, da es so gut wie gar keine CD-Player gibt, die Grafiken auf ihrem Display anzeigen können. Die Nutzung von CD-Text zur Anzeige von Songtitel oder Künstler ist jedoch durchaus üblich, verursacht keinerlei Kompatibilitätsprobleme und kann daher ohne Bedenken genutzt werden.
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