Ziel dieser Arbeit ist die vergleichende, externe kaufmännische Analyse der RTL Group SA und der ProSiebenSat1 Media AG anhand ihrer Geschäftsberichte 2005. Im Zentrum der Analyse steht der inhaltliche Vergleich der beiden Geschäftsmodelle, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Geschäftsmodell-Mix herauszustellen. Dadurch sollen insbesondere die Grenzen der Vergleichbarkeit aufgezeigt werden. Eine Oberflächenanalyse der Geschäftsberichte soll Informationsumfang und -gehalt, sowie die Darstellung und Beurteilung der Geschäftsrisiken beleuchten. Die nachfolgende Analyse der wirtschaftlichen Zahlen soll vor allem der Relativierung der betrachteten Geschäftsmodell-Mixe dienen, um eine abschließende Bewertung des langfristigen wirtschaftlichen Erfolges beider Unternehmen vornehmen zu können. Jeder Vergleich wird zunächst auf Konzernebene erfolgen und anschließend, soweit möglich, auf gemeinsame Märkte heruntergebrochen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung:
2. Geschäftsmodell der ProSiebenSat1 Media AG
2.1. Konzernstruktur und -Inhaber
2.2. Geschäftstätigkeit und Ausblick
3. Geschäftsmodell der RTL Group S.A
3.1. Konzernstruktur und Inhaber
3.2. Geschäftstätigkeit und Ausblick
4. Vergleich der beiden Geschäftsmodelle
5. Vergleich der Geschäftsberichte
6. Vergleich der VFE-Lage
6.1. Vermögenslage
6.2. Finanzlage
6.3. Ertragslage
7. Analyseziel Rentabilität
8. Abschließende Bewertung der beiden Konzerne
1. Einleitung:
Ziel dieser Arbeit ist die vergleichende, externe kaufmännische Analyse der RTL Group SA und der ProSiebenSat1 Media AG anhand ihrer Geschäftsberichte 2005.
Im Zentrum der Analyse steht der inhaltliche Vergleich der beiden Geschäftsmodelle, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Geschäftsmodell-Mix herauszustellen. Dadurch sollen insbesondere die Grenzen der Vergleichbarkeit aufgezeigt werden.
Eine Oberflächenanalyse der Geschäftsberichte soll Informationsumfang und -gehalt, sowie die Darstellung und Beurteilung der Geschäftsrisiken beleuchten.
Die nachfolgende Analyse der wirtschaftlichen Zahlen soll vor allem der Relativierung der betrachteten Geschäftsmodell-Mixe dienen, um eine abschließende Bewertung des langfristigen wirtschaftlichen Erfolges beider Unternehmen vornehmen zu können.
Jeder Vergleich wird zunächst auf Konzernebene erfolgen und anschließend, soweit möglich, auf gemeinsame Märkte heruntergebrochen.
2. Geschäftsmodell der ProSiebenSat1 Media AG
2. 1. Konzernstruktur und -Inhaber
ProSiebenSat1 ist eine Aktiengesellschaft nach HGB mit Sitz und Geschäftsleitung in Deutschland. Das Grundkapital ist gegliedert in 50% stimmberechtigte Stammaktien und 50% stimmrechtslose Vorzugsaktien.
Die Stammaktien gehören zu 88% der P7S1 Holding L.P., die somit die absolute Mehrheit der Stimmrechte und insgesamt 50,5% des Grundkapitals der ProSiebenSat1 Media AG hält.
Die P7S1 Holding ist eine 100% Tochtergesellschaft der German Media Partners L.P., die wiederum ein Konglomerat der Saban-Gesellschaften und weiterer Private Equity Fonds ist.
Die restlichen Stammaktien und insgesamt 12% des Grundkapitals hält die Axel Springer AG. Im Laufe des letzten Geschäftsjahres plante Springer die Übernahme aller Anteile der P7S1 Holding, zog das Angebot aber nach längeren Auseinandersetzungen mit dem Kartellamt zurück. Größter Anteilseigner ist und bleibt damit der amerikanische Investor Haim Saban.
Die restlichen 75% der stimmrechtslosen Vorzugsaktien (37,5% des Stammkapitals) befinden sich in Streubesitz.
2. 2. Geschäftstätigkeit
ProSiebenSat1 gliedert seine Geschäftstätigkeit in die Segmente Free TV und Diversifikation.
Gegenwärtig macht das Segment Free TV rund 91% des Umsatzes aus – das Kerngeschäft bildet also werbefinanziertes Fernsehen auf dem deutschen Markt.
Free TV:
Zum klassischen Sender-Portfolio der Gesellschaft gehören Pro7, Sat1, Kabel Eins und der Nachrichtensender N24. Rund die Hälfte des gesendeten Programms wird in Auftrag oder durch die konzerneigene ProSiebenSat1-Produktions GmbH produziert.
Für die klare Positionierung der Sender wird ein erheblicher Marketing-Aufwand betrieben. Der ProSieben-Slogan „We Love To Entertain You“ wird unter „We Love“ sogar bereits als eigene Marke geführt, und u.a. von der BMW Group zur Cross-Promotion des Mini genutzt.
Um das Angebot langfristig attraktiv zu halten und die Markenposition der Sender als „Premium-Marke für Top-Unterhaltung“ (Jahresrückblick, Geschäftsbericht 2005) zu unterstützen, werden die Programme von ProSieben und Sat1 seit Herbst 2005 über ASTRA auch im hochauflösenden HDTV-Standard gesendet. Damit profiliert sich ProSiebenSat1 als Treiber dieses Standards in Europa, auch wenn bisher kaum Inhalte und Endgeräte zur Verfügung stehen, die die höhere Auflösung komplett ausnutzen.
Diversifikation:
Unter Diversifikation versteht ProSiebenSat1 alle Aktivitäten, die nicht direkt mit TV-Werbung zu tun haben. Dieses Segment wird derzeit stark ausgebaut und soll 2007 bereits 15% des Umsatzes ausmachen, um eine insgesamt größere Unabhängigkeit vom stark konjunkturabhängigen Werbemarkt zu erreichen.
Seit 2005 beinhaltet es auch den neuen Bereich Transaktions- TV: Mit 9Live wurde der erste Sender Deutschlands erworben, der allein durch kostenpflichtige Zuschaueranrufe während der ganztägigen Live-Sendungen Profite generiert. Seit Februar 2005 ist darüber hinaus ProSiebenSat1-Welt, der erste kommerzielle deutschsprachige Sender im Ausland, als Pay-TV in den USA über Satellit zu empfangen.
Zu den weiteren Entwicklungen im Segment Diversifikation gehören außerdem Angebote wie „mobile TV“ über UMTS, oder die gemeinsame Entwicklung eines „We Love To Entertain You“-Handys von ProSieben und dem Netzbetreiber O2, das ein Entertainment-Paket des Senders beinhaltet.
Außerdem können über DSL bereits einige Programminhalte von ProSiebenSat1 als Video on Demand (VoD) empfangen werden. Durch diese Entwicklung erhofft sich das Unternehmen ein frühes Standbein in einem potentiellen Zukunftsmarkt. Allerdings können über DSL aufgrund lizenzrechtlicher Probleme bisher nur eigene Produktionen übertragen werden.
Neben der angesprochenen Konjunktur-Unabhängigkeit will das Unternehmen damit „die Chancen der digitalen Entwicklung ausschöpfen und neue Nutzungsgewohnheiten vor allem der jungen Generation bedienen. In Zukunft wird ProSiebenSat1 nicht mehr nur ein Fernsehanbieter sein, sondern ein elektronisches Medienhaus, das seine Inhalte über alle verfügbaren Wege verbreitet“ (Guillaume de Posch, Grußwort an die Aktionäre).
Zusammenfassung:
Angesichts der Größe des rein werbefinanzierten Segments Free TV und der gezielten Ausrichtung auf den deutschen Markt kann man von einem eher einseitigen Geschäftsmodell-Mix reden. Die Neuausrichtung als „elektronisches Medienhaus“ wird beim Vergleich mit der RTL Group näher diskutiert.
3. Geschäftsmodell der RTL Group S.A.
3. 1. Konzernstruktur und Inhaber
Die RTL Group ist eine Socité Anonyme, also ebenfalls eine Aktiengesellschaft, mit Sitz und Geschäftsleitung in Luxemburg. Der deutsche Bertelsmann-Konzern hält 90,4% der Anteile, die restlichen 9,6% befinden sich in Streubesitz. 0,76% der Anteile hält die Gruppe als Eigenanteil.
3. 2. Geschäftstätigkeit
Die RTL Group bezeichnet sich selbst als Europas führendes Fernseh-, Radio- und Produktionsunternehmen. In Amerika und Australien ist das Unternehmen nur mit seiner Produktionssparte Freemantle Media tätig. Folglich erstrecken sich die Aktivitäten im Geschäftsmodell-Mix auf einen internationalen Markt für audio-visuelle Medien.
Der Konzern strukturiert seine Aktivitäten in Ländergesellschaften, die als Profit-Center weitgehend unabhängig voneinander arbeiten sollen, andererseits aber in ständigem Kontakt untereinander und mit der Konzernleitung stehen und den Konzernzielen untergeordnet sind.
Da Rundfunkmärkte im Allgemeinen starke nationale Unterschiede aufweisen, erscheint diese Gliederung sinnvoll. Es erwachsen daraus zumindest Chancen, die beim Vergleich zu ProSiebenSat1 angesprochen werden.
Rundfunk in Europa:
Den Schwerpunkt der Aktivitäten bildet der europäische Rundfunkmarkt mit Beteiligungen an insgesamt 23 Fernsehsendern und 14 Radiostationen. Deutschland spielt dabei als größter europäischer Rundfunkmarkt traditionell die größte Rolle, auch wenn der deutsche Anteil am Vorsteuer-Gewinn von über 50% auf nur noch ein Drittel zurückgegangen ist. 2005 lag der Anteil des französischen Marktes am EBITA mit rund 35% sogar um zwei Prozentpunkte vor dem deutschen.
Die Gruppe verfolgt drei zentrale, strategische Ziele:
- Weiterentwicklung der Senderfamilien
- verstärkte Diversifikation zu mehr Unabhängigkeit vom Werbemarkt
- Expansion in neue Märkte, die ein starkes und rasches Wachstumspotential bieten
Diesen Zielen folgend verstärkte RTL im letzten Jahr seinen Einfluss in der Senderlandschaft verschiedener europäischer Länder, insbesondere Großbritannien und Portugal, und schaffte den Einstieg in den russischen Fernsehmarkt. Europaweit werden einige Sender durch Werbung, andere durch Gebühren finanziert (seit Herbst 2005 bietet RTL in verschiedenen Ländern digitale Themenkanäle an).
Rundfunkmarkt Deutschland:
In Deutschland besitzt die RTL Group 100% der Familiensender RTL und Vox. Außerdem kontrolliert die RTL Television GmbH auch RTL II, den Kindersender SuperRTL und den Nachrichtenkanal nTV, an denen aber noch weitere Unternehmen (vor allem Disney bei SuperRTL und RTL II) beteiligt sind.
Mit RTL Shop und TraumpartnerTV besitzt die Gruppe außerdem zwei Sender aus dem Bereich Transaktions-TV, die den Großteil des Umsatzes mit werbeunabhängigen Geschäften wie Call-Ins, SMS-Services, etc. generieren.
In Deutschland gehört der Radiosender 104,6 RTL zur Gruppe, außerdem bestehen Beteiligungen an drei weiteren Sendern. RTL Hit-Radio ist in Deutschland ebenfalls empfangbar, wird aber aus dem benachbarten Luxemburg gesendet.
Deutschland ist als Profit-Center eine rein fiktive organisatorische Einheit, eine RTL Deutschland GmbH gibt es nicht. Unter dem Profit-Center Deutschland versteht der Konzern alle TV und Radio-Sender sowie deren Tochterfirmen. Dazu gehört also auch die RTL Interactive GmbH, die alle interaktiven und transaktionsbasierten Aktivitäten jenseits des werbefinanzierten Free TV bündelt, also das gesamte Merchandising, die Online-Angebote, der DVD-Distributor UniversumFilm und TraumpartnerTV.
Content:
Im Bereich Content ist die RTL Group mit Freemantle Media weltweit aktiv. Freemantle besitzt z.B. die Rechte am Format „Idols“, das hierzulande unter „Deutschland sucht den Superstar“ läuft. Die deutsche UFA, die wiederum verschieden Tochterfirmen wie Grundy, Phönix und TeamWorx bündelt, gehört rechtlich zu Freemantle und wird ausdrücklich nicht dem deutschen Profit-Center zugerechnet. Die UFA produziert nicht nur für RTL-Sender, sondern auch Kinofilme und Schlüsselformate anderer Sender, wie z.B. „Verliebt in Berlin“ (Sat1) und „Verbotene Liebe“ (ARD).
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- Citar trabajo
- Robin Wuchter (Autor), 2006, Vergleichende Kaufmännische Analyse der ProSiebenSat1 Media AG und RTL Group SA, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64401
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