W.Schramm erstellte 1979 eine 24-Stunden Uhr für die gesamte Geschichte der Menschheit bis heute. Dabei trat die Sprache um etwa 21.33 Uhr, die Schrift um 23.52 Uhr, das erste Buch um 23.59 und Rundfunk und Fernsehen um 13 Sekunden vor Mitternacht auf.
Obwohl es das Fernsehen im Vergleich zu anderen Massenmedien wie z.B. Buch oder Zeitung erst seit kurzer Zeit gibt, hat es doch unser Leben wie kein anderes Medium beeinflusst und verändert.
Sinn der vorliegenden Arbeit soll es nun sein, nach den tatsächlichen und vermuteten Veränderungen in unserem Leben zu fragen und verschiedene forschungsleitende Ansätze und Meinungen zu diesem Thema zu beleuchten. Die meisten dieser Grundsatzwerke sind in den 70er Jahren entstanden, einige auch in den 80er Jahren.
Keinesfalls ist diese Arbeit in der Lage, die Frage nach den Auswirkungen von Rundfunk und Fernsehen auf unser Leben zu beantworten: Eine wissenschaftlich fundierte Antwort auf derartige Fragen gibt es (bislang) nicht , auch wenn es immer wieder Forscher/Autoren gibt, die in ihren Veröffentlichungen eine Antwort auf diese Frage zu geben versuchen, seien es dabei nun schädliche oder nützliche Auswirkungen, die sie dem Fernsehen zuschreiben.
Psychologie, Soziologie und Pädagogik haben in Bezug auf die Massenmedien, und schwerpunktmäßig auf das Fernsehen, da es das Medium ist, das die meisten Rezipienten erreicht, verschiedene Interessen:
Die Psychologie fragt mehr nach den kognitiven Vorgängen beim Rezipienten während der Informationsaufnahme-/verarbeitung (z.B. Behaltensleistung), während sich die Soziologie eher für den durch Massenmedien verursachten gesellschaftlichen Wandel bzw. für die Stabilisierung bestehender Verhältnisse interessiert (z.B. Gleichheit oder Ungleichheit durch Massenmedien). Die Pädagogik ist zum einen daran interessiert, sich das Fernsehen für ihre Zwecke nutzbar zu machen (z.B. Neue Medien i.d. Schule, Fernsehsendungen mit Lerneffekten), zum anderen wacht sie misstrauisch darüber, ob Einflüsse des Fernsehgebrauchs von Kindern und Jugendlichen nicht ihren eigenen Absichten zuwiderlaufen (z.B. Auswirkungen von Gewaltdarstellungen im Fernsehen auf Kinder). Alle diese verschiedenen Interessen sind oft Gegenstand von eigenständigen Veröffentlichungen und Untersuchungen, die jeweils anderen Betrachtungsweise ausklammern.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Funk und Wirkungen des Fernsehens
- Definition von Grundbegriffen
- Kommunikation
- Masse
- Massenkommunikation
- Ein Modell der Massenkommunikation
- Die gesellschaftliche Funktion der Massenkommunikation
- Die systemtheoretische Analyse von Massenkommunikation
- Die Funktionen der Massenkommunikationsmittel
- Die Wirkungen der Massenmedien
- Das Medium ist die Botschaft - Marshall McLuhan
- Wirkungsforschung
- Die Kommunikatorvariablen
- Die Aussagevariablen
- Die Kanalvariable (Medium)
- Die Rezipientenvarlablen
- Die Wissenskluft-Hypothese
- Sozialisation durch Fernsehen
- Nutzungsdauer und Funktion des Fernsehkonsums durch Kinder
- "Gute" Fernsehwirkungen
- "Schlechte" Fernsehwirkungen
- Der medienpädagogische Ausweg des elterlichen Medienkonzeptes
- Wir amüsieren uns zu Tode - Postmans Kritik
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Funktionsweise und den Wirkungen des Fernsehens, einem der einflussreichsten Massenmedien unserer Zeit. Ziel ist es, verschiedene Forschungsansätze und Perspektiven zu diesem Thema zu beleuchten und so ein umfassendes Bild von den Auswirkungen des Fernsehens auf die Gesellschaft und die Kultur zu zeichnen.
- Die Definition von Kommunikation und Massenkommunikation
- Die Funktionen des Fernsehens in der Gesellschaft
- Die unterschiedlichen Ansätze der Wirkungsforschung
- Die Rolle des Fernsehens in der Sozialisation von Kindern und Jugendlichen
- Die Kritik an der Unterhaltungsfunktion des Fernsehens
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel legt den Grundstein für die Untersuchung der Funktionsweise und Wirkungen des Fernsehens, indem es wichtige Grundbegriffe wie Kommunikation, Masse und Massenkommunikation definiert und erläutert. Es wird ein Modell der Massenkommunikation vorgestellt, das die beteiligten Faktoren und deren Interaktion verdeutlicht.
Im zweiten Kapitel wird die gesellschaftliche Funktion der Massenkommunikation aus systemtheoretischer Perspektive betrachtet. Es werden verschiedene Theorien vorgestellt, die die Einbettung der Massenmedien in die Gesellschaft und deren Funktion innerhalb des sozialen Systems beleuchten.
Das dritte Kapitel befasst sich mit den Wirkungen der Massenmedien. Es werden verschiedene Ansätze der Wirkungsforschung vorgestellt, die sich mit der Frage beschäftigen, wie Medieninhalte auf das Verhalten und die Einstellungen der Rezipienten wirken. Besondere Aufmerksamkeit wird der Wissenskluft-Hypothese gewidmet, die die Frage aufwirft, ob Massenmedien zu einer Steigerung der Bildungsgerechtigkeit beitragen oder ob sie bestehende soziale Ungleichheiten eher verstärken.
Das vierte Kapitel widmet sich der Frage, welche Rolle das Fernsehen in der Sozialisation von Kindern und Jugendlichen spielt. Es werden verschiedene Studien und Ansätze vorgestellt, die sich mit den Auswirkungen des Fernsehens auf die Entwicklung von Kindern befassen. Dabei werden sowohl positive als auch negative Effekte des Fernsehens beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Funktionsweise und Wirkungen des Fernsehens, Massenkommunikation, Wirkungsforschung, Sozialisation, Medientheorie, Unterhaltung, Wissenskluft, Medienpädagogik und die Kritik an der Unterhaltungsfunktion des Fernsehens.
- Arbeit zitieren
- Thorsten Lemmer (Autor:in), 2002, Funktion und Wirkungen des Fernsehens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6434
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