Mit Beginn des frühen Mittelalters kam es zu einer regelrechten Welle von Städtegründungen, zumeist infolge einer, mit Rechten eines Marktherrn privilegierten, Marktsiedlung, der damalig größtenteils ländlichen Bevölkerung bzw. reisender Kaufleute.
So auch in Erfurt, der heutigen Landeshauptstadt Thüringens. Jedoch kaum jemand weiß, wenn er heute durch die gemütlichen Gassen, Fachwerkbesetzter Häuser, über die Krämerbrücke oder den Anger schlendert, über deren eigentlichen Ursprung.
In der vorliegenden Arbeit soll nun der Frage nachgegangen werden, warum genau dieses Gebiet für eine Ansiedlung gewählt wurde und welche Faktoren explizit dazu führten, dass sich dort eine Stadt herausbildete.
Vorweggenommen werden muss allerdings, dass aufgrund der schlechten Quellenlage aus dieser Zeit, welche erst mit dem Investiturstreit lichter zu werden beginnt, einige Hintergründe schwer aufzudecken sind und sich teilweise Lücken im chronologischen Ablauf ergeben bzw. sich Schwierigkeiten dabei ergaben, die teilweise unterschiedlichen Ereignisse, welche die verschiedenen Sekundärliteraturen beschreiben, in einen logischen Zusammenhang zu bringen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Vorgeschichte auf dem Gebiet Erfurts bis 742
- Welche Bedingungen begünstigten eine Ansiedlung?
- Wie entwickelte sich Erfurt zur mittelalterlichen Stadt?
- Die Erhebung zum Bischofssitz
- Der königliche Einfluß
- Die „zwei Erfurter Märkte“ und deren Dualismus
- Die Dommarktsiedlung
- Die Angersiedlung
- Der Übergang Erfurts in erzbischöflichen Besitz und das Zusammenwachsen der beiden Märkte
- Die Ratsentstehung
- Schluß
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entstehung der Stadt Erfurt. Das Hauptziel ist es, die Gründe für die Ansiedlung und die Entwicklung Erfurts zu einer mittelalterlichen Stadt zu ergründen. Aufgrund der spärlichen Quellenlage aus dieser Zeit konzentriert sich die Arbeit auf die Rekonstruktion des historischen Ablaufs mithilfe der verfügbaren Informationen.
- Die geographischen und infrastrukturellen Bedingungen der Ansiedlung
- Der Einfluss des Bischofssitzes und des königlichen Einflusses auf die Stadtentwicklung
- Die Entwicklung der „zwei Erfurter Märkte“ und deren Zusammenwachsen
- Die Rolle des Handels und der Verkehrswege für das Wachstum Erfurts
- Die Entstehung des Stadtrates
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Entstehung der Stadt Erfurt ein und benennt die Forschungsfrage nach den Gründen für die Ansiedlung und die Entwicklung Erfurts. Sie thematisiert die Herausforderungen aufgrund der knappen und lückenhaften Quellenlage aus dem frühen Mittelalter und kündigt die methodischen Schwierigkeiten an, die sich aus der Interpretation der unterschiedlichen Sekundärliteratur ergeben.
Die Vorgeschichte auf dem Gebiet Erfurts bis 742: Dieses Kapitel beschreibt die Besiedlungsgeschichte des Erfurter Gebiets von der Steinzeit bis zum Beginn des Frühmittelalters. Es werden archäologische Funde und historische Erkenntnisse präsentiert, die auf eine kontinuierliche Besiedlung hindeuten, beginnend mit frühen Ackerbau- und Viehzuchtformen, über die Besiedlung durch die Aunjetitzer Kultur, die keltische und germanische Besiedlung bis hin zur fränkischen Herrschaft. Die Rolle des Thüringer Beckens als natürliches Zentrum und die Bedeutung der Flussübergänge werden hervorgehoben.
Welche Bedingungen begünstigten eine Ansiedlung?: Dieses Kapitel analysiert die Faktoren, die die Ansiedlung und das Wachstum Erfurts begünstigten. Die außergewöhnliche Fruchtbarkeit des Bodens, die strategisch günstige Lage an wichtigen Handelsstraßen (Via Regia Lusatiae und die Rechte Kreuzstraße), sowie weitere Handelswege und die Bedeutung der Flussübergänge werden als entscheidende Faktoren für die Entwicklung einer städtischen Siedlung identifiziert.
Schlüsselwörter
Erfurt, Stadtgründung, Mittelalter, Frühmittelalter, Thüringen, Handelsstraßen, Bischofssitz, Königlicher Einfluss, Märkte, Dommarkt, Anger, Ratsentstehung, Archäologie, Siedlungsgeschichte, Quellenlage.
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zur Entstehung Erfurts
Was ist der Inhalt dieses Textes?
Dieser Text ist eine umfassende Vorschau auf eine wissenschaftliche Arbeit über die Entstehung der Stadt Erfurt im Mittelalter. Er beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und ein Stichwortverzeichnis. Der Fokus liegt auf der Rekonstruktion des historischen Ablaufs der Stadtgründung und -entwicklung anhand der verfügbaren Quellen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Die Vorgeschichte auf dem Gebiet Erfurts bis 742, Welche Bedingungen begünstigten eine Ansiedlung?, Wie entwickelte sich Erfurt zur mittelalterlichen Stadt? (mit Unterkapiteln zur Erhebung zum Bischofssitz, königlichem Einfluss, den „zwei Erfurter Märkten“, dem Übergang in erzbischöflichen Besitz und der Ratsentstehung) und Schluss.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Entstehung der Stadt Erfurt und ergründet die Gründe für die Ansiedlung und die Entwicklung Erfurts zu einer mittelalterlichen Stadt. Aufgrund der spärlichen Quellenlage konzentriert sie sich auf die Rekonstruktion des historischen Ablaufs mithilfe der verfügbaren Informationen.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die geographischen und infrastrukturellen Bedingungen der Ansiedlung, den Einfluss des Bischofssitzes und des königlichen Einflusses, die Entwicklung der „zwei Erfurter Märkte“ und deren Zusammenwachsen, die Rolle des Handels und der Verkehrswege, sowie die Entstehung des Stadtrates.
Was wird in der Einleitung beschrieben?
Die Einleitung führt in das Thema ein, benennt die Forschungsfrage und thematisiert die Herausforderungen aufgrund der knappen Quellenlage und der Interpretation der Sekundärliteratur.
Was behandelt das Kapitel zur Vorgeschichte?
Dieses Kapitel beschreibt die Besiedlungsgeschichte des Erfurter Gebiets von der Steinzeit bis zum Beginn des Frühmittelalters, basierend auf archäologischen Funden und historischen Erkenntnissen. Es beleuchtet die kontinuierliche Besiedlung und die Bedeutung des Thüringer Beckens und der Flussübergänge.
Welche Bedingungen begünstigten die Ansiedlung in Erfurt?
Die außergewöhnliche Fruchtbarkeit des Bodens, die strategisch günstige Lage an wichtigen Handelsstraßen (Via Regia Lusatiae und die Rechte Kreuzstraße) und weiteren Handelswegen sowie die Bedeutung der Flussübergänge werden als entscheidende Faktoren für die Entwicklung einer städtischen Siedlung identifiziert.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Erfurt, Stadtgründung, Mittelalter, Frühmittelalter, Thüringen, Handelsstraßen, Bischofssitz, Königlicher Einfluss, Märkte, Dommarkt, Anger, Ratsentstehung, Archäologie, Siedlungsgeschichte, Quellenlage.
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- Claudia Zimmermann (Author), 2004, Die Entstehung der Stadt Erfurt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63942