Unser Lebensstandard steigt und fällt mit unserer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. Damit haben Unternehmen einen maßgeblichen Anteil an unserer Lebensqualität. Durch Investitionen bleiben Unternehmen konkurrenzfähig und vor allem produktiv. Doch woher kommen diese Mittel, die zur Investition genutzt werden? Wie finanziert sich ein Unternehmen? In der Proseminararbeit mit dem Thema „Beschreibung der Kategorien und Typen der Finanzierung“ soll die Unternehmensfinanzierung aus der Sichtweise des Unternehmens dargestellt werden.
Dazu wird im ersten Hauptteil der Arbeit der Frage nachgegangen, was unter der Finanzierung zu verstehen ist und wie diese grob unterteilt werden kann. Anschließend wird die Sichtweise von Professor Dr. Matthias Lehmann – Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Betriebswirtschaftliche Steuerlehre, an der Universität Trier – aus seinem Buch „Finanzwirtschaft“ herausgearbeitet und mit übriger Literatur verglichen. Explizit stellt sich hier die Frage nach den Kategorien und Typen der Finanzierung. Die Kreditfinanzierung – ein wichtiger Typ der Außenfinanzierung – wird im zweiten Hauptteil dieser Arbeit herausgegriffen, um sie näher zu betrachten. Hierbei sollen Fragestellungen der Fremdkapitalfinanzierung am Kapitalmarkt zu Gunsten der Fremdkapitalfinanzierung am Kreditmarkt zurückgestellt werden. Die ausgewählte Finanzierung lässt sich am besten durch Unterteilung in verschiedene Kriterien beschreiben, was im Anschluss geschieht.
Dem Leser soll somit ein Überblick über die Unternehmensfinanzierung gegeben und anschließend die – vor allem in Deutschland – so wichtige Form der Fremdkapitalfinanzierung am Kreditmarkt näher erläutert werden. Der Problemstellung, wie und wo sich das Unternehmen Kredit beschaffen kann soll ebenso nachgegangen werden, wie den neusten rechtlichen Grundlagen durch „Basel II“. Hier stellt sich die Frage, ob Unternehmen durch diese Richtlinie der Bankenaufsicht Nachteile erleiden werden. Abschließend soll der Frage nachgegangen werden, wie die Arten der Fremdkapitalfinanzierung am Kreditmarkt zu bewerten sind, sowie welche dieser Formen besonders wichtig bzw. am gebräuchlichsten sind. Insbesondere sollen hierbei Auswirkungen auf deutsche Unternehmen analysiert werden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Finanzierung
2.1. Die Hauptformen der Unternehmensfinanzierung
2.2. Finanzierung nach Lehmann
2.2.1. Die Kapitalfinanzierungen
2.2.2. Die anderen Typen der Außenfinanzierung
2.2.3. Die Entgeltfinanzierung
2.2.4. Die Typen der Innenfinanzierung
3. Die Fremdkapitalfinanzierung am Kreditmarkt
3.1. Die Einteilung der Fremdkapitalfinanzierung
3.1.1. Einteilung nach der zeitlichen Staffelung von Zins- und Tilgungszahlungen
3.1.2. Einteilung nach den Kapitalgebern
3.1.3. Einteilung nach der Fristigkeit
3.1.4. Einteilung nach Art der Besicherung
3.1.5. Weitere Einteilungskriterien
3.2. Kreditwürdigkeit
3.3. Auswirkungen von „Basel II“
3.4. Bewertung der Fremdkapitalfinanzierung am Kreditmarkt
4. Fazit
Anhang
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Unser Lebensstandard steigt und fällt mit unserer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. Damit haben Unternehmen einen maßgeblichen Anteil an unserer Lebensqualität. Durch Investitionen bleiben Unternehmen konkurrenzfähig und vor allem produktiv. Doch woher kommen diese Mittel, die zur Investition genutzt werden? Wie finanziert sich ein Unternehmen?
In der Proseminararbeit mit dem Thema „Beschreibung der Kategorien und Typen der Finanzierung“ soll die Unternehmensfinanzierung aus der Sichtweise des Unternehmens dargestellt werden.
Dazu wird im ersten Hauptteil der Arbeit der Frage nachgegangen, was unter der Finan- zierung zu verstehen ist und wie diese grob unterteilt werden kann. Anschließend wird die Sichtweise von Professor Dr. Matthias Lehmann - Lehrstuhl für Betriebswirt- schaftslehre, insbesondere Betriebswirtschaftliche Steuerlehre, an der Universität Trier - aus seinem Buch „Finanzwirtschaft“ herausgearbeitet und mit übriger Literatur vergli- chen. Explizit stellt sich hier die Frage nach den Kategorien und Typen der Finanzie- rung.
Die Kreditfinanzierung - ein wichtiger Typ der Außenfinanzierung - wird im zweiten Hauptteil dieser Arbeit herausgegriffen, um sie näher zu betrachten. Hierbei sollen Fra- gestellungen der Fremdkapitalfinanzierung am Kapitalmarkt zu Gunsten der Fremdkapi- talfinanzierung am Kreditmarkt zurückgestellt werden. Die ausgewählte Finanzierung lässt sich am besten durch Unterteilung in verschiedene Kriterien beschreiben, was im Anschluss geschieht.
Dem Leser soll somit ein Überblick über die Unternehmensfinanzierung gegeben und anschließend die - vor allem in Deutschland - so wichtige Form der Fremdkapitalfinanzierung am Kreditmarkt näher erläutert werden.
Der Problemstellung, wie und wo sich das Unternehmen Kredit beschaffen kann soll ebenso nachgegangen werden, wie den neusten rechtlichen Grundlagen durch „Basel II“. Hier stellt sich die Frage, ob Unternehmen durch diese Richtlinie der Bankenaufsicht Nachteile erleiden werden.
Abschließend soll der Frage nachgegangen werden, wie die Arten der Fremdkapitalfinanzierung am Kreditmarkt zu bewerten sind, sowie welche dieser Formen besonders wichtig bzw. am gebräuchlichsten sind. Insbesondere sollen hierbei Auswirkungen auf deutsche Unternehmen analysiert werden.
2. Finanzierung
Der Begriff der Finanzierung ist in der Literatur nicht eindeutig definiert, weshalb es verschiedene Auffassungen über dessen Abgrenzung gibt.
So lässt sich einerseits der Finanzierungsbegriff auf die Bilanz beziehen, wobei die Finanzierung des Kapitals und des Vermögens gemeint sind, andererseits kann der Begriff auch auf die monetären Zahlungsströme bezogen werden. Hierbei wird die Finanzierung durch Einzahlungen und vermiedene Auszahlungen definiert.1
2.1 Die Hauptformen der Unternehmensfinanzierung
Abb. 1: Hauptformen der Unternehmensfinanzierung
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: eigene Darstellung nach Boemle, Max: Unternehmensfinanzierung, 8. Auflage, Zürich 1989 S. 24.
Grundsätzlich werden die verschiedenen Finanzierungsarten - nach dem Kriterium der Mittelherkunft - zunächst in Innen- und Außenfinanzierung unterteilt. Hier liegt die Überlegung zu Grunde, ob das Kapital von dem Unternehmen selbst erwirtschaftet wird, also von „innen“ herrührt, oder ob dem Unternehmen finanzielle Mittel von „außen“, also von externen Geldgebern, zufließen.2
Bei der Außenfinanzierung lässt sich differenzieren zwischen der Kreditfinanzierung, bei der dem Kapitalgeber Festbetragsansprüche eingeräumt werden, und der Beteiligungsfinanzierung, die durch Beteiligungsansprüche definiert ist.3
Bei der Innenfinanzierung wird unterteilt in Selbstfinanzierung, also dem Einbehalten von Gewinnen, und der Finanzierung aus Abschreibungen und Rückstellungen.
Des Weiteren lässt sich die Finanzierung abschließend noch nach Art der Kapitalgeber unterscheiden. Bei der Beschaffung von Eigenkapital spricht man von Eigenfinanzierung, während die Beschaffung von Fremdkapital Fremdfinanzierung darstellt.4
2.2 Finanzierung nach Lehmann
Lehmann vermisst in der Literatur ein „Ordnungsgefüge“, das die verschiedenen Mög- lichkeiten der Finanzierung vollständig darstellt. Für ihn wird das bei der Finanzierung so wichtige Merkmal der „Stundung“ (vor allem bei der Innenfinanzierung) nur unzu- reichend erläutert. Weiterhin lässt aus seiner Sicht die Literatur die „Entgeltfinanzie- rung“ ganz vermissen.5
Lehmann hat daraufhin ein „Ordnungsgefüge“ erstellt, das o. g. Anforderungen entspricht (siehe Anhang, Abb. 2). Er kennzeichnet die Finanzierung anhand von zwei Basis-Merkmalen, die im Wesentlichen den Zahlungsstrom in das Unternehmen - die „Einzahlung“ - und die vermiedene Auszahlung bis zum Zahlungsstrom aus dem Unternehmen heraus - die „Stundung“ - darstellen.
Die Finanzierung wird zunächst in drei Kategorien eingeteilt, die Außenfinanzierung, die Entgeltfinanzierung und die Innenfinanzierung.
Anschließend lassen sich insgesamt 10 Typen herausfiltern, die diesen Kategorien zugeordnet werden.6
2.2.1 Die Kapitalfinanzierungen
Die Kapitalfinanzierung als Bestandteil der Außenfinanzierung verbindet die beiden Merkmale der „Einzahlung“ und der „Stundung“. Der Kapitalnehmer erhält eine Zah- lung - die „Einzahlung“ - mit der Verpflichtung, diese wieder zurück zu zahlen. Diese Zeitdifferenz zwischen Ein- und Auszahlung wird als „Stundung“ bezeichnet. Für die Leistung der Stundung erwartet der Kapitalgeber ein Entgelt als Gegenleistung.7
Typ 1: Beteiligungsfinanzierung
Mittels der Beteiligungsfinanzierung beschafft sich das Unternehmen Kapital, das rechtlich und buchungstechnisch Eigenkapital darstellt. Daraus resultiert die Beteiligungsfinanzierung als eine Form der Eigenfinanzierung. Der Kapitalgeber wird i. d. R. Gewinn beteiligend - beispielsweise per Dividende - entgolten.8
Typ 2: Kreditfinanzierung
Kreditfinanzierung - auch Fremdkapitalfinanzierung genannt - lässt das Unternehmen Fremdkapital beschaffen. Der Stundungsleistung des Kapitalgebers steht i. d. R. eine jährliche Gegenleistung in Form des Zinses gegenüber.9
2.2.2 Die anderen Typen der Außenfinanzierung
Typ 3: Stundung im Leistungs-Entgelt-Verhältnis
Dieser Typ der Außenfinanzierung beschreibt zwei verschiedene Finanzierungen, den Lieferantenkredit und die erhaltene Anzahlung eines Kunden. Der Lieferantenkredit besteht aus dem Zugang der Leistung - die Dispositionsmöglichkeit über die gekauften Güter - und dem Merkmal der Stundung - die Zeitdifferenz bis zur Bezahlung. Der sonst übliche Abzug von Skonto ist bei in Anspruch genommenem Lieferantenkredit nicht mehr möglich, was bedeutet, dass der Lieferantenkredit nicht kostenlos ist.
Da die Anzahlung eine Vorauszahlung ist, besteht zwischen der Entgelt-Einzahlung und der zu erbringenden Leistung eine Zeitdifferenz, die hier die Finanzierung darstellt.10
Typ 4: Subventionsfinanzierung mittels Finanzhilfen
Staatliche Subventionen sollen unternehmerische Entscheidungen beeinflussen, weshalb als Gegenleistung diese Finanzierung erfolgt. Die an die „Einzahlung“ anschließende „Stundung“ ist abhängig von den Bedingungen, die sich durch die Subvention ergeben. Beispielsweise werden die Finanzhilfen je nach Ausstattung entweder als „Eigenkapital“, als „Fremdkapital“ oder als „Ertrag verbucht“.11
Typ 5: Das Moratorium
„Es handelt sich hier um die rechtlich selbständige Vereinbarung, dass eine fällige Kredittilgung (oder auch nur eine fällige Zinszahlung) gestundet wird.“12 Im Gegensatz zu den vorherigen Typen der Finanzierung kommt das 1. Basis-Merkmal der Finanzierung - die „Einzahlung“ - nicht zum Tragen, sondern nur das 2. Basismerkmal - die „Stundung“.13
[...]
1 Vgl. Wolf (2003), S. 1.
2 Vgl. Wolf (2003), S. 2 f.
3 Vgl. Kürsten (2004), S. 14.
4 Vgl. Grill (2002), S. 340.
5 Vgl. Lehmann (2003), S. 42.
6 Vgl. Lehmann (2003), S. 42 ff.
7 Vgl. Lehmann (2003), S. 44.
8 Vgl. Lehmann (2003), S. 44 ff.
9 Vgl. Lehmann (2003), S. 44 ff.
10 Vgl. Lehmann (2003), S. 48 f.
11 Vgl. Lehmann (2003), S. 49 ff.
12 Lehmann (2003), S. 51.
13 Vgl. Lehmann (2003), S. 51.
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