Die Klasse 2c wird von 24 Kindern besucht. Der Anteil der Jungen gegenüber der Mädchen ist relativ ausgeglichen (13 Mädchen, 11 Jungen). Ein Mädchen wiederholt freiwillig die zweite Klasse und besucht deswegen seit Mitte Juni die Klasse.
Offiziell haben lediglich 4 Kinder keine deutsche Staatsangehörigkeit. (Zwei Kinder sind kroatisch, zwei türkisch.) Dennoch haben viele Eltern keine deutsche Staatsangehörigkeit. In vielen Elternhäusern wird fehlerhaftes Deutsch gesprochen. Etwa die Hälfte der Kinder in der Klasse wachsen zweisprachig auf. Besonders auffällige Sprachschwierigkeiten hat in dieser Klasse jedoch keiner. Nur bei K. kann man sich nicht immer sicher sein, ob sie die Arbeitsanweisungen auch tatsächlich verstanden hat.
Bezüglich des Sozialverhaltens lässt sich sagen, dass es in dieser Klasse eine gute Klassengemeinschaft gibt. Die Kinder wissen um die jeweiligen Stärken und Schwächen ihrer Mitschüler. Wenn Kinder mit der Arbeit fertig sind, fragen sie oft, ob sie anderen helfen können. So kann ich die leistungsstarken Schüler als „Hilfe“ miteinbeziehen. Mit der Zeit lernen sie, wie man anderen wirklich hilft, ohne gleich alles vorzusagen. Eine kleine Schwierigkeit in der Klasse ist jedoch, dass sich bestimmte Kinder schon länger kennen und zu kleinen Gruppen zusammengeschlossen haben. Diese nehmen sich oftmals gegenseitig dran, sodass sich die anderen Kinder in solchen Phasen teilweise ausgegrenzt oder ungerecht behandelt fühlen. Meine Mentorin und ich versuchen den Kindern in solchen Situationen immer wieder dieses Verhalten vor Augen zu führen und haben auch schon erste kleine Erfolge damit erzielt. Inzwischen erinnern sich die Kinder in solchen Phasen gegenseitig daran, nicht immer die gleichen Schüler dranzunehmen. [...]
Inhaltsverzeichnis
1 Lernvoraussetzungen
1.1 Allgemeine Lernvoraussetzungen
1.2 Lernvoraussetzungen zum Thema
2 Sachanalyse
3 Einordnung der Stunde in die Unterrichtseinheit
4 Didaktische Überlegungen zur Einheit
5 Didaktische Überlegungen zur Stunde
6 Methodische Überlegungen zur Einheit
7 Methodische Überlegungen zur Stunde
8 Verlaufsplan
9 Tafel, Bilder der Kinder
10 Literaturverzeichnis
1 Lernvoraussetzungen
1.1 Allgemeine Lernvoraussetzungen
Die Klasse 2c wird von 24 Kindern besucht. Der Anteil der Jungen gegenüber der Mädchen ist relativ ausgeglichen (13 Mädchen, 11 Jungen). Ein Mädchen wiederholt freiwillig die zweite Klasse und besucht deswegen seit Mitte Juni die Klasse.
Offiziell haben lediglich 4 Kinder keine deutsche Staatsangehörigkeit. (Zwei Kinder sind kroatisch, zwei türkisch.) Dennoch haben viele Eltern keine deutsche Staatsangehörigkeit. In vielen Elternhäusern wird fehlerhaftes Deutsch gesprochen. Etwa die Hälfte der Kinder in der Klasse wachsen zweisprachig auf. Besonders auffällige Sprachschwierigkeiten hat in dieser Klasse jedoch keiner. Nur bei K. kann man sich nicht immer sicher sein, ob sie die Arbeitsanweisungen auch tatsächlich verstanden hat.
Bezüglich des Sozialverhaltens lässt sich sagen, dass es in dieser Klasse eine gute Klassengemeinschaft gibt. Die Kinder wissen um die jeweiligen Stärken und Schwächen ihrer Mitschüler. Wenn Kinder mit der Arbeit fertig sind, fragen sie oft, ob sie anderen helfen können. So kann ich die leistungsstarken Schüler als „Hilfe“ miteinbeziehen. Mit der Zeit lernen sie, wie man anderen wirklich hilft, ohne gleich alles vorzusagen. Eine kleine Schwierigkeit in der Klasse ist jedoch, dass sich bestimmte Kinder schon länger kennen und zu kleinen Gruppen zusammengeschlossen haben. Diese nehmen sich oftmals gegenseitig dran, sodass sich die anderen Kinder in solchen Phasen teilweise ausgegrenzt oder ungerecht behandelt fühlen. Meine Mentorin und ich versuchen den Kindern in solchen Situationen immer wieder dieses Verhalten vor Augen zu führen und haben auch schon erste kleine Erfolge damit erzielt. Inzwischen erinnern sich die Kinder in solchen Phasen gegenseitig daran, nicht immer die gleichen Schüler dranzunehmen.
Das Arbeitsverhalten der meisten Kinder ist relativ gut. Sie sind es inzwischen gewohnt frei zu arbeiten. Tafel- und Werkstattpläne sowie Werkstattarbeit sind ihnen vertraut. Die meisten Kinder sind daher gut in der Lage sich zu konzentrieren und ruhig zu arbeiten. Dennoch gibt es auch hier in Bezug auf Motivation, Arbeitstempo und Selbstständigkeit große Unterschiede. P., J. und K. brauchen in solchen Phasen oft noch Hilfe, da sie es aus eigenem Antrieb nicht schaffen mit der Arbeit zu beginnen. Im Stuhlkreis fällt es einigen Kindern noch schwer, sich zu konzentrieren und den anderen Kindern wirklich zuzuhören. Bei einigen Kindern äußert sich dies, indem sie andere ärgern und ablenken. Bei anderen ruhigeren Kindern merkt man bei Rückfragen, dass sie oftmals träumen und deshalb nicht wissen, was besprochen wurde.
Um die Leistungsspanne deutlich zu machen und zu zeigen, dass es notwendig ist eine differenzierte Arbeitsform wie die Werkstattarbeit zu wählen, möchte ich im Folgenden zwei Kinder näher beschreiben:
K. ist ein eher leistungsschwaches Mädchen. Auf Grund ihrer türkischen Herkunft versteht sie nicht immer alles. Allerdings macht sie dies nie deutlich. Sie fragt nie nach, wenn sie etwas nicht verstanden hat, sondern verhält sich ruhig, sodass es passieren kann, dass man ihre (offensichtliche) Hilflosigkeit nicht bemerkt. Da auch ihr sprachliches Ausdrucksvermögen sehr schlecht ist, liegt die Vermutung nahe, dass ihre Probleme hauptsächlich im sprachlichen Bereich liegen. Im Stuhlkreis versucht sie sich oft darum zu drücken etwas zu sagen, auch wenn jedes Kind reihum etwas sagt. Ihre schriftlichen Leistungen sind dementsprechend schwach. Teilweise hat sie noch Probleme beim Lautieren, vermutlich auch auf Grund von Sprachschwierigkeiten. Hinzu kommt, dass sie ein sehr zurückhaltendes und fast ängstliches Mädchen ist. Bei freien Arbeitsaufträgen weiß sie nur sehr selten, was sie machen soll. Doch auch hier bittet sie selten um Hilfe, sondern sitzt still an ihrem Platz. Ich werde daher in der heutigen Stunde versuchen darauf zu achten, dass sie mit einem eher leichten Auftrag anfängt und ihr notfalls bei der Entscheidungsfindung helfen. Für Kinder wie K. halte ich außerdem einen Anregungs-Zettel bereit, die den Kindern bei der Bearbeitung bestimmter der Stationen helfen.
Y. ist eine sehr aufgeweckte und leistungsstarke Schülerin. Sie versteht Arbeitsaufträge schnell und kann sie erfolgreich und meist sehr kreativ umsetzen. Sie schreibt schon mühelos kleine Texte. Erste Rechtschreibregeln wendet sie schon bewusst an. Wenn man sie auf neue Regeln hinweist, nimmt sie die Anregungen an und setzt sie häufig auch noch später um. Auch ihr sprachliches Ausdrucksvermögen ist sehr gut. Ich vermute, dass sie gut in der Lage wäre in der Werkstatt an Stationen zu arbeiten, in denen sie über den Inhalt des Buches reflektieren muss.
1.2 Lernvoraussetzungen zum Thema
Seit Beginn des Referendariats ist diese Klasse meine „Deutsch-Klasse“. Inzwischen unterrichte ich in dort eigenverantwortlich sechs Wochenstunden das Fach Deutsch. Das Vorlesen und gemeinsame Betrachten von Bilder- und Kinderbüchern ist fester Bestandteil meines Deutschunterrichts. Gerade für Kinder, die zu Hause nicht in Kontakt mit Literatur kommen, ist diese Sensibilisierung sehr wichtig. Bis vor kurzem habe ich immer das jeweilige Buch vorgelesen. Im Morgenkreis trauten sich jedoch mehr und mehr Kinder aus ihren selbst verfassten Tagebüchern[1] vorzulesen. Zuletzt hatten einige Kinder den Wunsch Bücher von zu Hause im Stuhlkreis vorzustellen. Hierbei konnten sie weitere Erfahrungen im Vorlesen von Büchern machen. Das Interesse der Kinder an Büchern ist nun schon so groß, dass sich die Kinder die vorgestellten Bücher gegenseitig ausleihen. Ich habe dieses Interesse aufgegriffen und in der vorletzten Woche ein „Wanderbuch“ eingeführt, das von Kind zu Kind weitergegeben wird. Zu Hause sollen die Kinder ein ihren Stärken entsprechend langes Stück üben und am nächsten Morgen im Stuhlkreis vorlesen. Die Kinder sind die Arbeit mit Kinderbüchern somit gewöhnt. Relativ neu ist in der Einheit zu „Freunde“, dass jedes Kind ein Exemplar des Buches in Händen hält (dies war bisher nur einmal Mitte des 1. Schuljahres der Fall gewesen).
Im Bereich Sprach- und Schreibfähigkeit lässt sich ein sehr breites Leistungsspektrum beobachten. Während einige Schüler mühelos kleine Texte verfassen, können andere nur einzelne Wörter schreiben. Wieder andere haben noch Probleme Wörter lautgetreu aufzuschreiben. Doch nicht nur in diesem Bereich, sondern auch im Bereich Reflektieren und Sprache, gibt es Unterschiede. Einigen Kindern fällt es leicht über Texte zu sprechen, diese zu kommentieren und ihre Meinung zu äußern. Andere Kinder brauchen mehr Zeit, um sich Gedanken zu machen und teilweise Hilfestellungen beim Formulieren von Meinungen. Um dieser Heterogenität gerecht zu werden, gibt es in der Arbeitsphase der heutigen Stunde verschiedene Aufträge. Für die Kinder, die noch Zeit brauchen, um sich nochmals mit dem Inhalt des Buches auseinander zu setzen, stehen die Aufgaben 1 und 2 zur Verfügung. Bei Aufgabe 1 kann man zudem ohne Schrift auskommen. So möchte ich auch den Kindern mit Problemen im Schreiben die Möglichkeit geben einen gelungenen Einstieg in die Werkstattarbeit zu schaffen. Die Aufgaben 3-5 beschäftigen sich zwar ebenfalls mit dem Inhalt des Buches, gehen jedoch schon ein Bisschen darüber hinaus, sodass die stärkeren Schüler nicht unterfordert werden. Außerdem gibt es Hilfestellungen in Form von Anregungs-Blättern, die ich bei Bedarf zu den entsprechenden Aufgaben austeilen kann.
2 Sachanalyse
Das Kinderbuch „Freunde“ von Helme Heine ist 1982 im Gertraud Middelhauve Verlag erschienen. 1983 wurde es mit dem deutschen Bilderbuchpreis ausgezeichnet und in die
Auswahl der schönsten deutschen Bücher aufgenommen. Inzwischen liegt es bereits in der 22. Auflage vor.[2] Helme Heine wurde am 4.4.1941 in Berlin geboren. Er studierte dort Wirtschaftswissenschaft sowie Kunst und war danach zunächst am Theater als Regisseur, Schauspieler und Bühnenbildner tätig. In Südafrika, wo er mehrere Jahre lebte, brachte er eine satirische Zeitung heraus und gründete ein Kabarett. Zudem arbeitete er als Cartoonist und Illustrator. Nach zwölf Jahren kehrte er nach Deutschland zurück und arbeitet dort seit 1975 als Kinderbuchautor und - illustrator.[3]
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[1] In der Klasse wird ein Tagebuch und ein Lillibuch von Kind zu Kind weitergegeben. Darin sollen sie ihre Erlebnisse vom Schultag, aber auch vom Nachmittag festhalten.
[2] Vgl. Oellerich (u.a.) 1995, 1.
[3] Vgl. Doderer (Hrsg.) 1975-1982, 269f.
- Citation du texte
- Ricarda Schäfer (Auteur), 2005, Unterrichtseinheit zu einem bekannten Bilderbuch (2. Klasse), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63892
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