Im Rahmen dieser Hausarbeit soll die Novelle "Pole Poppenspäler" von Theodor Storm analysiert werden. Zunächst wird aber ein kurzer Überblick über die Biografie des Autors gegeben. Auch eine Auswahl der Publikationen Storms wird vorgestellt, um die Novelle besser in sein Werk einordnen zu können.
Auf die Entstehung der Puppenspielergeschichte soll ebenfalls kurz eingegangen werden. Die Arbeit umfasst neben der Inhaltsangabe der Erzählung auch Ausführungen über ihren Aufbau, die Charaktere, den Stil und die Sprache sowie eine Interpretation der Novelle.
Inhaltsverzeichnis
1.. Einleitung
2.. Theodor Storm
2.1 Eine kurze Biografie
2.2 Storms Werke
3.. Pole Poppenspäler
3.1 Werkgeschichte
3.2 Inhaltsangabe
3.3 Aufbau der Novelle
3.4 Die Personen
3.4.1 Paul Paulsen
3.4.2 Joseph Tendler
3.4.3 Lisei
3.5 Stil und Sprache
3.6 Interpretation der Novelle
Literaturverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Freund, Winfried: Theodor Storm. Stuttgart: Philipp Reclam jun. GmbH & Co., 1994, S. 43.
1 Einleitung
Im Rahmen dieser Hausarbeit soll die Novelle „Pole Poppenspäler“ von Theodor Storm analysiert werden.
Zunächst wird ein kurzer Überblick über die Biografie des Autors gegeben. Auch eine Auswahl der Publikationen Storms wird vorgestellt, um die Novelle besser in sein Werk einordnen zu können.
Auf die Entstehung der Puppenspielergeschichte soll ebenfalls kurz eingegangen werden. Die Arbeit umfasst neben der Inhaltsangabe der Erzählung auch Ausführungen über ihren Aufbau, die Charaktere, den Stil und die Sprache sowie eine Interpretation der Novelle.
2 Theodor Storm
2.1 Eine kurze Biografie
Hans Theodor Storm wird am 14. September 1817 in Husum geboren. Im Alter von vier Jahren tritt er in die Grundschule ein. Fünf Jahre später besucht er die Gelehrtenschule. Als 13-jähriger lernt Storm bei einem Verwandten-Besuch die neun Jahre alte Emma Kühl kennen, der er sein erstes uns erhaltenes Gedicht widmet. Das Motiv einer frühen Kinderliebe verwendet er künftig in einigen seiner Novellen.
1835 verlässt Storm Husum, um in Lübeck das Gymnasium Katharineum zu besuchen. Nachdem er das Abitur absolviert hat, immatrikuliert er sich im April 1837 an der juristischen Fakultät in Kiel. Im gleichen Jahr hält er um Emma Kühls Hand an, löst die Verlobung aber kurze Zeit später wieder auf. Danach wechselt er für drei Semester an die Universität Berlin.
Im Herbst 1842 legt Storm sein juristisches Abschlussexamen in Kiel ab. Sein Heiratsantrag an Bertha von Buchan, die er ebenfalls bei Verwandten kennen lernte, wird abgelehnt und Storm kehrt nach Husum zurück. Dort eröffnet er im Frühling 1843 seine eigene Anwaltspraxis. Ein Jahr später verlobt er sich mit seiner Cousine Constanze Esmach, die er am 15. September heiratet. Im Jahr darauf lernt Storm Dorothea Jensen kennen und verliebt sich in sie. Dorothea verlässt Husum jedoch Anfang des Jahres 1848. Im gleichen Jahr wird Storms erster Sohn geboren, 1851 der zweite.
1852 erteilt die dänische Regierung Storm aufgrund der Änderung der politischen Verhältnisse Berufsverbot. Der dritte Sohn kommt zur Welt. Die Familie geht ins Exil nach Preußen, wo Storm in Berlin eine Stelle als Assessor im preußischen Justizdienst erhält. Dafür wird ihm allerdings kein Gehalt gezahlt, so dass er auf die Unterstützung des Vaters angewiesen ist. Noch im gleichen Jahr zieht die Familie nach Brandenburg um. 1855 wird die erste Tochter der Storms geboren. 1856 wird Storm Kreisrichter in Heiligenstadt. 1860 und 1863 kommen seine zweite und dritte Tochter zur Welt.
Aufgrund der Niederlage Dänemarks im Deutsch-Dänischen Krieg kann die Familie Storm 1864 nach Husum zurückkehren. Theodor Storm wird dort von der Ständeversammlung zum Landvogt gewählt. Er ist nun für die öffentliche Ordnung, das Zivil- und das Strafrecht zuständig.
1865 wird Storms vierte Tochter geboren. Kurze Zeit später stirbt seine Frau Constanze am Kindbettfieber. Nachdem Storm von einer Reise zu Verwandten zurückgekehrt ist, begegnet er Dorothea Jensen wieder. Er nimmt sie im Sommer 1866 zur Frau. Ihre gemeinsame Tochter kommt zwei Jahre später zur Welt.
Im Jahr 1867 übernimmt Theodor Storm nach einer Justizreform das Amt eines Richters. 1874 wird er zum Oberamtsrichter befördert, fünf Jahre später zum Amtsgerichtsrat. 1880 wird Storm pensioniert und zieht nach Hademarschen. 1887 erkrankt er an Magenkrebs. Am 4. Juli 1888 stirbt Theodor Storm im Alter von siebzig Jahren.[1]
2.2 Storms Werke
Theodor Storm ist uns vor allem als Novellist bekannt. Aber auch seine Lyrik steht den Novellen laut Johannes Klein an Wert nicht zurück. Zu seinem Repertoire gehören darüber hinaus noch Stimmungsbilder, Skizzen, Anekdoten und Märchen.
Johannes Klein hat Storms Novellen in unterschiedliche Kategorien eingeordnet, die hier jeweils anhand einer Beispielnovelle kurz vorgestellt werden sollen.
Storms novellistischer Werdegang beginnt mit „Immensee“, einer lyrischen Novelle. Die Geschichte zweier Liebender, die nicht zusammenkommen konnten, wird aus Sicht des abgewiesenen und inzwischen alt gewordenen Liebenden erzählt. Die Stimmung tritt dabei in den Vordergrund. Die Handlung tritt zurück. Sie „bleibt bloßer Vorgang der Seele und nähert sich dadurch dem Gedicht.“[2]
In Storms Novellen mit stärkerer Handlung werden nicht mehr Stimmungen, sondern Schicksalsfragen beschrieben. „Auf dem Staatshof“ ist eine Novelle über das soziale Schicksal. In ihr werden der Untergang des Adels und der Sieg des Bürgertums beispielhaft am Schicksal der jungen Annelene, der Erbin des Staatshofes, geschildert.
Das Schicksal auf Zeitenwenden thematisiert Storm beispielsweise in seiner Novelle „Ein Bekenntnis“. Dort geht es um die Tragödie eines Arztes, der seine erkrankte Frau nicht retten kann, weil er sich nicht über die Entwicklung der Wissenschaft und den medizinischen Fortschritt auf dem Laufenden gehalten hat.
Über das Liebesschicksal schreibt Storm z. B. in „Viola tricolor“. Ines geht mit Rudolf, dessen Frau verstorben ist, seine zweite Ehe ein. Ihre Integration in die Familie wird jedoch dadurch erschwert, dass Rudolf und auch seine Tochter Nesi noch sehr um die Verstorbene trauern.
Die Novelle „Psyche“ hat die Kunst als Schicksal zum Gegenstand. Die Geschichte dreht sich um den Bildhauer Franz, der die badende Maria aus der stürmischen See rettet und sie fortan nicht mehr vergessen kann. Er schafft eine Statue, die ihre Züge trägt. Als Maria sich in dem Werk wieder erkennt, legt sie ihr Leben in seine Hände.
Den unheimlichen Charakter als Schicksal erörtert Storm in „Draußen im Heidedorf“. Der Bauer Hinrich geht aus finanziellen Gründen die Ehe mit einer ungeliebten Frau ein. Seine leidenschaftliche Liebe zu Margret, die mit unheimlichen Gestalten wie der des Vampirs oder eines Werwolfes in Verbindung gebracht wird, treibt ihn schließlich in den Tod.
Die Novelle „Hans und Heinz Kirch“ dreht sich um das Kind als Elternschicksal. Storm erzählt die Geschichte von Hans Kirch, der seinen Sohn Heinz nach dessen langer Abwesenheit nicht wieder aufnehmen will. Er zahlt Heinz aus und schickt ihn fort. Der Vater zerbricht jedoch an seinem Verstoß des Sohnes.
Ein Beispiel für die humoristische Übertreibung des schicksalhaften Charakters liefert Storm in der Novelle „Die Söhne des Senators“. Zwei Brüder geraten in einen heftigen Streit um den geerbten Garten. Die Emotionen schaukeln sich immer höher wie auch die Gartenmauer, die beider Grundstücke trennt, immer höher gebaut wird. Die Unstimmigkeiten können aber beigelegt werden und die Mauer wird auf ein normales Maß zurückgeführt.
Das Werk als Schicksal thematisiert Storm in „Der Schimmelreiter“. Der mittellose Bauerssohn Hauke Haien wird durch seine Heirat mit Elke, der Tochter des alten Deichgrafen, nach dessen Tod zum neuen Deichgrafen. Im Rahmen dieser beruflichen Funktion baut er einen neuen Deich, sein Lebenswerk. Der Deich kann der nächsten Sturmflut jedoch nicht standhalten und das hereinstürzende Wasser reißt Hauke und seine Familie in den Tod.[3]
[...]
[1] Vgl. Eversberg, Gerd: Theodor Storm. Pole Poppenspäler. 3. Auflage. Hollfeld: C. Bange Verlag, 2000, S. 8ff.
[2] Klein, Johannes: Geschichte der deutschen Novelle. Von Goethe bis zur Gegenwart. 4. Auflage. Wiesbaden: Franz Steiner Verlag GmbH, 1960, S. 266.
[3] Vgl. Klein, a.a.O., S. 263ff.
- Quote paper
- Sandra Winkler (Author), 2005, Zu: Theodor Storm: Pole Poppenspäler, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63863
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