In dieser Hausarbeit geht es um die Schnelllebigkeit, mit der wir tagtäglich zutun haben.
Was passiert, wenn wir alle Bedürfnisse befriedigt haben? Was ist für uns noch interessant...und und.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Zukunftstrend Erlebnissteigerung gemäß Opaschowski
3. Beispiel Tourismus
3.1 Die Tourismusbranche
3.1.1 Definition und Herkunft des Tourismus
3.1.2 Wohin die Deutschen Reisen:
3.1.3 Freizeitverhalten
3.1.4 Wirtschaftsfaktor Tourismus
3.1.5 Trendforschung für den Tourismus
3.2 Reiseprospekte / Reisekataloge und Angebote
3.3 Topografie des Erlebens
3.4 Extremreisen / Risikotourismus
3.5 Globalisierung als Voraussetzung der Erlebnisorientierung
4. Beispiel Eventmarketing
4.1 Definitionen des Event- Marketings
4.2 Die Arten von Events
4.3 Die Gründe weshalb Events stattfinden
4.4 Soziale Faktoren und neue Kommunikationstechnologien
4.5. Zielgruppe und Teilnehmer
4.6 Abläufe des Event-Marketings in Phasen
5. Konsequenzen für die ökonomische Bildung
6. Fazit
Literatur- und Quellenverzeichnis
Abbildungsnachweis:
1. Einleitung
Am Anfang des 21. Jahrhunderts hat das Verlangen des Menschen nach immer neuen Erlebnissen, verursacht durch unsere Überflussgesellschaft, einen absoluten Höhepunkt erreicht.
Der Begriff „Erlebnis“ wird zunehmend synonym im allgemeinen Sprachgebrauch mit „ Aktion“, „ Zerstreuung“, oder gar „ Entertainment“ verwendet.
Sarkastisch lässt sich für die heutige Gesellschaft feststellen, dass zumindest in diesem Bereich die armen Menschen ein Problem weniger haben, da sich bei dieser Personengruppe die Bedürfnisstruktur selbstverständlich völlig anders darstellt. Hier sind Essen und Trinken noch die Dinge, nach denen die Menschen streben. Sie haben keinen Freizeitstress auf der ständigen Suche nach dem neuesten „Kick“. In der Soziologie wird in diesem Zusammenhang von einem Wandel des „außenorientierten“- zum „innenorientierten“ Menschen gesprochen.
Als Folge der zunehmenden Erlebnisorientierung wird zunehmend die Wirkung wichtig, welche die Konsumwelt auf das Innenleben des einzelnen Menschen hat.
Das sich selbst Erfüllen und nach außen hin Repräsentieren von anerkannten materiellen Wünschen ist nun nicht mehr ausreichend (Haus, Waschmaschine, Stereoanlage usw.)[1]
Das Ziel der Menschen ist nun ein Streben nach einem schönen Leben.[2]
Ein interessanter wirtschaftlicher Aspekt ist hier der Trend des Wandels vom Versorgungskonsum hin zum Erlebniskonsum, der sich in einer Form des „ hier weniger, dort mehr Verbrauchers“ darstellt. Auf der einen Seite „Geiz ist geil“, also das Sparen bei bestimmten Gütern, um es auf der anderen Seite wiederum für den ultimativen Erlebniskick zu verprassen. Der Erlebniskonsum wächst schneller als der Versorgungskonsum und wird diesen in naher Zukunft überholen.
Auch und gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten können und wollen die Menschen nicht mehr auf Bereiche wie Tourismus, Medien, Kultur, Sport, Spiel und Unterhaltung verzichten.
Die hier vorliegende Arbeit wird sich vertieft mit zwei Beispielen aus dieser hoch aktuellen und unsere westliche Wertegesellschaft stark prägenden Thematik befassen: Tourismus und Eventmarketing. Hier wird der Fokus auf den Fragestellungen liegen, welche Trends bei den Urlaubsreisen erkennbar sind und welche Rolle das Eventmarketing in Bezug auf die Erlebnissteigerung einnimmt.
Doch zunächst erfolgt eine kurze Skizzierung der bereits erwähnten Grundprobleme der Zukunftstrends gemäß Opaschowski.
Gerade im Bereich der ökonomischen Bildung geht es beim Erlebniskonsum im Allgemeinen um elementare Wertvorstellungen der Gesellschaft, über die der jugendliche Konsument aufgeklärt werden muss, da er hier durch Bezugsgruppen, Meinungsführer und Umweltbedingte (Werbung) unmittelbar beeinflusst wird.
Im nachfolgenden genutzten Lexikonartikel für allgemeine Definitionen werden nicht durch Fußnoten gekennzeichnet und auch nicht näher im Literaturverzeichnis erwähnt.
2. Zukunftstrend Erlebnissteigerung gemäß Opaschowski
Opaschowski beschäftigt sich in seinem Buch „Wir werden es erleben. Zehn Zukunftstrends für das Leben von morgen (Darmstadt 2002)“ mit der Erlebnissteigerung als neuntem Zukunftstrend. Dabei geht er zunächst auf eine Erlebnisorientierung ein, die quasi zur Erlebnissteigerung hinführt.
In Zeiten des Wohlstandes haben sich die Wünsche und Ansprüche der Menschen verändert. Es wird nicht mehr die Frage gestellt, wie die Grundbedürfnisse zu befriedigen sind, wie die nach Nahrung, Wohnung, Kleidung etc, sondern es steht vielmehr ein Bedürfnis nach emotionaler Anregung im Raum, nach Erlebnis, nach einem „schönen Leben“. Tatsächlich wird der Versorgungskonsum dabei mehr als Pflicht empfunden und Luxusgüter von gestern, wie Auto, Sekt, Farbfernseher und Urlaubsreise werden heute zum Normalverbrauch.[3] Aus der Notwendigkeit diesen Erlebniskonsum zu finanzieren, entsteht der bereits erwähnte „Hier –mehr, dort-weniger“-Verbraucher, der sich auf der einen Seite ein unheimlich teures Leben gönnt, auf der anderen Seite jedoch auch gewaltig verzichtet (zum Beispiel einen neuen Wagen im Frühjahr, dafür wird im Sommer die Urlaubsreise gekürzt).
Diese Erlebnisorientierung birgt die Gefahr, dass Vergnügen als Form eines neuen Leidens hervor tritt. Endlos wird immer mehr und immer mehr konsumiert, bis zu dem Punkt an dem man sich fragt: Was nun? Der Mensch befindet sich in einer riesigen Erlebnisindustrie, die sofortige Glückserfüllung verspricht, jedoch eher permanenten Konsum bedeutet.[4]
Unter vielen anderen sind es diese Tatsachen, die uns erst zur Erlebnissteigerung führen.
Der Zukunftstrend Erlebnissteigerung verbindet Lebensveränderungen wie die Verlagerung der Erlebnisorientierung auf immer größere Bevölkerungsteile, die Verringerung des Zeitaufwands zur Sicherung des Lebensunterhalts, das Übergreifen des Erlebnisfaktors von Freizeit auch in andere Bereiche wie Arbeit und die Veränderung des persönlichen Wertmaßstabs.
Opaschowski macht dabei auf „Langeweile“ als eine Folge von Reizarmut aufmerksam, die nicht verwunderlich ist wenn man bedenkt, in welchem Überfluss die Wohlstandsgeneration lebt und dass sie gegen sämtliche Risiken des Lebens versichert ist. Die Langeweile ist wieder eine Begründung für die Suche nach Erlebnissen, Abenteuer, Beschäftigung.
Besonders bemerkbar macht sich die Erlebnissteigerung in der Freizeitforschung. Sie ist gewissermaßen in ihren Mittelpunkt gerückt. Opaschowski bezeichnet Bereiche wie Kultur, Sport, Unterhaltung und auch Tourismus als „Erlebniswerte“, in denen Menschen ihre Lebenserfüllung finden und auf die sie nicht verzichten wollen. Schon bereits Anfang der 80er Jahre beschäftigten sich Opaschowski wie auch andere Freizeitforscher mit Gefahren und Fragen der Erlebnissteigerung (z. B. Gefahr künstlicher Erlebnisinseln, Pseudo-Individualisierung, wird das Leben selbst zum Erlebnis?). In der Angst der Menschen, etwas zu verpassen stürzen sie sich in ein Erlebnis nach dem anderen, ohne Pause, ohne Ruhe. Laut Opaschowski purer „Erlebnisstress“.
Obwohl wir uns jedoch inmitten der Erlebnisgeneration befinden gibt es schon wieder den Wunsch nach Ruhe, Besinnung und mehr Zeit für sich selbst.
Der Zukunftswunsch lautet „Leben nach Maß“. Es wird nicht mehr konsumiert um des Konsums Willen, sondern um das Leben zu bereichern und sich persönlich weiter zu bringen. Dies bedeutet maßvoll (Qualität vor Quantität setzen), bewusst (eigenes Ziel vor Augen haben), kritisch (genügen Spielraum für eigene Ideen behalten) und genussvoll (sich Zeit und Muße zum Genießen nehmen). „Ein Leben nach Maß muss weder Verzicht noch Askese bedeuten.“[5]
3. Beispiel Tourismus
Das Reisen war in früheren Zeiten vor allem da, um die Neugierde nach fremden Ländern und Kulturen zu befriedigen.
Sie hatte vorrangig etwas mit Bildung zu tun und war ein Privileg des Adels, des Klerus, der Dichter und des späteren Bildungsbürgertums.
Als berühmte Beispiele seien Mozart und Goethe erwähnt. Der ursprüngliche Anspruch an das Reisen war also sich zu bilden (siehe z.B. Goethes „Italienische Reise“). Bereits im 19. Jahrhundert kam der Aspekt der Erholung dazu. Mit dem Aufkommen des Massentourismus ab Mitte des 20. Jahrhunderts trat der Erholungsanspruch vollends in den Vordergrund, der im Allgemeinen wenig Interesse an einer bewussten Auseinandersetzung mit der Kultur des bereisten Landes zeigt.
Als Gründe für das Reisen heutzutage stehen also primär die Flucht aus dem Alltag, Erholung und die Sehnsucht nach neuen Erlebnissen (Erlebnissteigerung) im Mittelpunkt.
Der folgende Abschnitt wird sich dieser Thematik nicht nur mit Hilfe wissenschaftlicher Sekundärliteratur, sondern auch mit praktischen und aktuellen Beispielen aus der Reisebranche annähern und so unsere in der Einleitung bereits gestellte Frage beantworten: wohin gehen die Trends bei den Urlaubsreisen?
Wer reist, ist auf der Suche. Suche beinhaltet Bewegung, Weitergehen – »Nicht-Stehen-Bleiben«. Reisen ist zeitlos und bewegt sich in den Raum, zu den Menschen.
Reisen ist Kultur, ist Leben mit der Landschaft und den Jahreszeiten, ist Ausdruck anspruchsvoller Lebenseinstellung. Reisen prägt uns Menschen und unsere Lebensart, lässt den »Traum vom Leben« ein Stück Wirklichkeit werden.
3.1 Die Tourismusbranche
3.1.1 Definition und Herkunft des Tourismus
Die Gesamtheit des Fremdenverkehrs bezeichnet man auch als Tourismus. Der Begriff Tourismus (engl. tourism) geht zurück auf das französische Substantiv
le tour (= Reise, Rundgang/Spaziergang). Ab 1800 ist der Begriff auch im Englischen belegt und im Deutschen taucht er um 1830 auf.
Die französischen Wörter tourisme und touriste wurden als offizielle Begriffe erstmals von der Société des Nations verwendet, um Reisende zu beschreiben, die mehr als 24 Stunden im Ausland verbringen. Die ersten Pauschalreisen veranstaltete der Engländer Thomas Cook vornehmlich für seine Landsleute in Ägypten. Die Reiselust in den letzten hundert Jahren ist auf die technischen und sozialen Veränderungen der Gesellschaft zurückzuführen. Durch den technischen Fortschritt der Industrialisierung ist die Welt „kleiner geworden“. Dies begann im 19. Jahrhundert, in dem durch Innovationen wie Dampfschiff und Eisenbahn ein völlig neues Gefühl für Raum und Zeit entstand. Anfang des 20. Jahrhunderts kam das Automobil (Verdichtung des Straßennetzes) und später der Luftverkehr hinzu. Reisen wurde durch die niedrigen Preise und die hohe Effizienz der Verkehrsmittel massenkompatibel. Unter der Bezeichnung Tourismus versteht man alle Reisen, die kürzer als 12 Monate sind.
Man kann folgende Reiseformen unterscheiden: Tagesausflüge (maximal 24h ohne Übernachtung), Kurzreisen (Reise von 2 bis 4 Tagen Dauer), Urlaubsreisen (alle Reisen mit mehr als 4 Tagen Dauer), Langzeitreisen (alle Reisen mit mehr als 3 Monaten Dauer).
Auch das inländische Reisen wird hier mit zugezählt. In Deutschland beispielsweise verreisen mehr Menschen innerhalb des Landes als vergleichsweise ins nahe oder ferne Ausland. Deutschland selbst ist also der Deutschen liebste Destination.
[...]
[1] Vgl. Wöhler, 2005, S.
[2] Vgl. Opaschowski, 2002, S. 236.
[3] Vgl. Opaschowski, 2002, S. 236
[4] Vgl. Opaschowski, 2002, S. 239
[5] Vgl. Opaschowski, 2002, S. 251
- Citation du texte
- Leonie Pepplinkhuizen (Auteur), 2006, Erlebnissteigerung anhand der Beispiele Eventmarketing und Tourismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63608
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