Das Hauptaugenmerk der vorliegenden Arbeit richtet sich auf Durkheims wichtigste Veröffentlichungen auf der einen Seite, sowie „Le Suicide“ auf der anderen Seite. Neben einer kurzen Biographie wird in dieser Arbeit auf die Hauptwerke "Über die Teilung der sozialen Arbeit" (1893), "Die Regeln der soziologischen Methode" (1895), "Die elementaren Formen des religiösen Lebens" (1912) und natürlich "Der Selbstmord" (1897) eingegangen.
Inhalt
1. Einleitung
2. Biografie
3. Hauptwerke
3.1 Über die Teilung der sozialen Arbeit (1893)
3.1.1 Segmentäre Gesellschaft und mechanische Solidarität
3.1.2 Arbeitsteilige Gesellschaft und organische Solidarität
3.1.3 Anormale Formen der Arbeitsteilung
3.2 Die Regeln der soziologischen Methode (1895)
3.3 Der Selbstmord (1897)
3.4 Die elementaren Formen des religiösen Lebens (1912)
4. Der Selbstmord
4.1 Durkheims Intention
4.2 Der egoistische Selbstmord
4.3 Der altruistische Selbstmord
4.4 Der anomische Selbstmord
4.6 Zusammenfassung
5. Fazit
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Im Rahmen der folgenden Hausarbeit möchte ich mich mit Emile Durkheim befassen.
Das Hauptaugenmerk werde ich dabei auf seine wichtigsten Veröffentlichungen auf der einen Seite, sowie „Le Suicide“ auf der anderen Seite richten. Ich untergliedere mein Vorgehen so, da „[…] Durkheims Selbstmord ein Meilenstein soziologischen Klassik […][ist]“ (Müller 2000: 106), allerdings eine Betrachtung dessen ohne Erwähnung seiner anderen Arbeiten wichtige Punkte in der Entwicklung seiner Thesen aussparen würde.
Mein Vorgehen habe ich in fünf größere Unterpunkte aufgeteilt, wobei der erste, die Einleitung, hiermit schon erwähnt sei um mit den wichtigeren fortzufahren.
In Punkt zwei gebe ich zunächst einen Überblick über das Leben Emile Durkheims. Hierbei beschränke ich mich vornehmlich, nicht ausschließlich, auf seine wissenschaftliche Laufbahn und seine Veröffentlichungen. Einflüsse auf sein Schaffen und seine moralischen Ansichten, wie der Deutsch- Französische Krieg 1870/71 oder die Dreyfus- Affäre, lasse ich im weiteren Verlauf unerwähnt, da die Wichtigkeit nur historisch-kontextuell zu verdeutlichen ist, und nicht Thema dieser Arbeit darstellt.
Nach der Vorstellung seiner Biografie fahre ich mit dem Hauptteil fort, den ich, wie oben angesprochen, in zwei Hauptteile gespalten habe.
Ich beginne zuerst mit dem dritten Punkt, der Vorstellung seiner Hauptwerke. Dabei werde ich seine Veröffentlichung „Studie zur Teilung der sozialen Arbeit“ genauer als die anderen betrachten, da in ihr wichtige Punkte behandelt und eingeführt werden, die in „Le Suicide“ wieder aufgegriffen werden sollen.
In Punkt vier schließe ich den Hauptteil mit einer etwas genaueren Untersuchung von Durkheims Selbstmord ab.
Im Fazit, das als fünfter Punkt den Schluss bildet, werde ich meine Darstellungen noch kurz zusammenfassen und auf die Wichtigkeit Durkheims für die Soziologie eingehen.
Bevor ich mit dem Thema der Arbeit beginne, möchte ich vorab noch mit zwei Sätzen auf die Zitation hinweisen. Ich werde Unterschiede zwischen neuer und alter Rechtschreibung wie zum Beispiel „muß“ oder „daß“, in verwendeten Zitaten nicht mit [sic!] kennzeichnen, da es zu der damaligen Zeit und Rechtschreibung nicht falsch gewesen ist und es, meines Erachtens, aus heutiger Sicht nicht unnötig falsifiziert werden sollte. Als zweites bitte ich das Fehlen von Zitaten in Durkheims Muttersprache zu entschuldigen. Ich bin des Französischen nicht mächtig und würde nur ungern mir von dritten übersetzte Textstellen im Original mit einbinden wollen und mich damit „mit fremden Federn schmücken“. Dieses ist für die Arbeit als solche nicht unbedingt von Belang, dennoch erschien es mir wichtig, dieses zu erwähnen.
2. Biografie
Emile Durkheim wurde am 15. April 1858 als Sohn eines Rabbiners und einer Kaufmannstochter in Épinal (Lothringen) geboren. Da seine männlichen Vorfahren nahezu alle das Amt des Rabbiners ausübten, schien auch seine berufliche Laufbahn vorherbestimmt. Trotz seines jüdischen Glaubens begann er schon sehr früh sich auch für den Katholizismus zu interessieren. Nachdem er sich mit dieser Religion beschäftigt hatte wurde ihm bewusst, dass er sich der Religion von einer agnostischen Position aus nähern wollte. Er entschied sich dementsprechend gegen das Dasein eines Rabbiners, stellt sich allerdings nicht gegen das Judentum, sondern bleibt seinem Glauben und seiner Familie verbunden. (vgl. o. V., 2002: Hyperlink1, Dunman, L. Joe, 2003: Hyperlink2)
Im Jahre 1875 schließt Durkheim sein Studium am Collège d’Epinal ab und geht nach Paris um an der École Normale Supérieure zu studieren, obwohl er bereits an der Lycée Louis-le-Grand aufgenommen wurde.
Beeinträchtigt durch eine Erkrankung seines Vaters fiel er jedoch zweimal durch den Aufnahmetest der École Normale Supérieure. Beim dritten Mal bestand er diesen und begann 1879 Philosophie zu studieren. (vgl. o. V., 2002: Hyperlink1, Dunman, L. Joe, 2003: Hyperlink2)
Während seines Studiums schloss er, unter anderem, Freundschaft mit Jean Jaurès, einem sozialistischen Politiker, durch den er sich dem Sozialismus nähert und seine politische sowie wissenschaftliche Denkweise beeinflusste. Im Jahre 1882 bestand er dann die überaus schwierigen Prüfungen, die notwendig waren, um an französischen Oberschulen Philosophie zu unterrichten. (vgl. o. V., o. J.: Hyperlink3)
In den Jahren 1885-1886 unternahm Durkheim eine ausgedehnte Studienreise nach Deutschland. Inspiriert durch diesen Aufenthalt veröffentlichte er einige Schriften über die deutschen Universitäten und die dortige Auseinandersetzung mit Fragen des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der Moral.
Das Jahr 1887 war ein sehr ereignisreiches Jahr für Emilé Durkheim. Durch die Veröffentlichungen über seine Deutschlandreise wurde die Universität in Bordeaux auf ihn Aufmerksam und ernannte ihn 1887 zum Professor für Pädagogik und Soziologie, die erste Professur für Soziologie überhaupt. Diesen Lehrstuhl hatte er für die nächsten 15 Jahre, bis zum Jahr 1902, inne. Zusätzlich heiratete Durkheim 1887 Louise Dreyfus, mit der er einen Sohn, André, und eine Tochter, Marie, haben sollte. (vgl. o. V., 2002: Hyperlink1, Dunman, L. Joe, 2003: Hyperlink2)
Während der Jahre an der Universität Bordeaux unterstrich er durch seine Lehre immer wieder die Wichtigkeit der Soziologie im Allgemeinen und die Wichtigkeit der wissenschaftlichen Methode im Speziellen. Er selber wies darauf hin wie wichtig die Spezialisierung der Wissenschaft sei und wirkte deswegen entscheidend an der Institutionalisierung der Soziologie als empirische Wissenschaft mit. Er kann auch als Begründer der französischen Soziologie gesehen werden.
Durkheim erreichte dies durch seine zahlreichen Veröffentlichung, von denen vier als seine wichtigsten Werke angesehen werden können. Zum einen veröffentlichte er 1893 seine Studie „über die Teilung der sozialen Arbeit“ in der er das Konzept der „Anomie“, des abweichenden Verhaltens, vorstellte und gleichzeitig der Frage nachging, was das Zusammenleben in der modernen Gesellschaft prägte. Dieses Werk war gleichzeitig der zweite Teil seiner Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades an der Universität Bordeaux, eingereicht 1892. Diese verfasste er vollständig französisch, im Gegensatz zu seiner ersten Dissertation „Quid Secundatus politicae scientiae instituendae contulerit“, in der er sich mit Montesquieus Methode befasste, welche er im gleichen Jahr eingereicht und vollständig lateinisch verfasst hatte.[1] (vgl. o. V., o. J.: Hyperlink3, Müller, Rheinhard, o. J.: Hyperlink4)
1895 schrieb er sein zweites Hauptwerk „Die Regeln der soziologischen Methode“ in dem er sich der wissenschaftlichen Methode widmet.[2]
In der 1897 veröffentlichten Schrift „Der Selbstmord“ vertiefte er den in der Studie über die soziale Arbeitsteilung angesprochenen Zusammenhang zwischen Gesellschaft und Individuum.
1898 gründet er die Zeitschrift „L'Année Sociologique“. Diese beeinflusst viele junge Studenten, welche darauf hin einen jährlichen Überblick über die soziologischen Veröffentlichungen ins Leben rufen. (vgl. o. V., o. J.: Hyperlink3)
Im Jahre 1902 näherte sich seine Karriere dem Höhepunkt, indem er an die weltberühmte Pariser Universität Sorbonne berufen wurde und dort am Lehrstuhl für Erziehungswissenschaft arbeitete. 1906 richtet die Universität Durkheim einen Lehrstuhl für Erziehungswissenschaft ein, welcher im Jahre 1913 in Lehrstuhl für Erziehungswissenschaft und Soziologie umbenannt wurde. (vgl. Müller, Rheinhard, o. J.: Hyperlink4)
In seinem vierten Hauptwerk von 1912 „Die elementaren Formen des religiösen Lebens" geht Durkheim von der universellen Präsenz religiöser Überzeugungen aus und beschäftigt sich mit der Frage nach dem Wesen der Religion.
Einen schweren Schlag stellte der Tod seines Sohnes an der Bulgarien- Front des I. Weltkriegs im Jahre 1916 dar. Von diesem Ereignis erholte sich Durkheim nicht mehr vollkommen und starb am 15. November 1917 an den Spätfolgen eines Schlaganfalles in Paris. (vgl. Dunman, L. Joe, 2003: Hyperlink2, o. V., o. J.: Hyperlink3)
[...]
[1] Beide Arbeiten wurden zur Erlangung des Doktorgrades benötigt. (Vgl. Nisbet: 1975: 6f.)
[2] Die Dreyfus- Affäre 1894 und seine Involvierung in diese lasse ich, wie in der Einleitung erwähnt, aus der biografischen Übersicht heraus. (vgl. hierzu Münch 2002: 55 & Lukes 1985: 332ff.)
- Quote paper
- Michael Heina (Author), 2006, Emile Durkheim. Ein Überblick über sein Werk, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63556
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