Erziehungsratgeber gibt es wie Sand am Meer, sie füllen eigene Regale in den Buchhandlungen, im Fernsehen zeigt uns die „Super-Nanny“ wie einfach konsequente Erziehung funktioniert und auch Großeltern, Nachbarn und Freunde sparen nicht mit guten Tipps. Die Verunsicherung ist groß bei Eltern und Erziehern angesichts der Ratgeber-Flut, so dass es nicht verwunderlich ist, dass auch Elternkurse besonders bei denjenigen Eltern starken Zulauf finden, die sich kritisch mit der Erziehung ihrer Sprösslinge auseinandersetzen.
Zwei dieser Elternkurse werden hier ausgewählt, vorgestellt und miteinander verglichen: „Triple P“ und „Starke Eltern - Starke Kinder“. Nach einer allgemeinen Einführung zu Erziehung und Elternkursen, wird vertiefend auf die Hintergründe und einzelnen Aspekte eingegangen: Wie sind die beiden Elternkurse entstanden? Wer hat sie entwickelt? Welche Methoden werden angewandt? Welches Erziehungsmodell liegt zu Grund? Welches Bild wird vom Kind und vom Erziehenden vermittelt? Es wird auf den Ablauf und die Inhalte des Kurses eingegangen und letztendlich auch welche Kosten durch den Kurs entstehen. Darüber hinaus wird versucht ein Transfer der Inhalte auf das Lehrer – Schüler – Verhältnis herzustellen. Ein kritisches Fazit beleuchtet Vor- und Nachteile, Stärken und Schwächen der beiden Kurse.
Inhaltsverzeichnis
1 Vorwort
2 Einleitung
3 Elternkurse als Unterstützung bei der Erziehung
3.1 Erziehung als Herausforderung
3.2 Gewalt in der Erziehung
4 „Starke Eltern – Starke Kinder“ – Das Elternkurskonzept des Deutschen Kinderschutzbundes
4.1 Geschichte und Entwicklung
4.2 Ziele und Erziehungsstil
4.3 Das 5-Stufen-Modell
4.4 Das zugrunde gelegte Menschenbild
4.4.1 Bild des Kindes
4.4.2 Erzieherrolle
4.5 Theoriehintergrund und Methoden
4.6 Ablauf und Inhalte der 12 Kurseinheiten
4.6.1 Erste Kurseinheit
4.6.2 Zweite Kurseinheit
4.6.3 Dritte Kurseinheit
4.6.4 Vierte Kurseinheit
4.6.5 Fünfte Kurseinheit
4.6.6 Sechste Kurseinheit
4.6.7 Siebte Kurseinheit
4.6.8 Achte Kurseinheit
4.6.9 Neunte Kurseinheit
4.6.10 Zehnte Kurseinheit
4.6.12 Zwölfte Kurseinheit
4.7 Kursgebühren
5 „Triple P“ – Das positive Erziehungsprogramm
5.1 Geschichte und Entwicklung
5.2 Das Mehrebenen-Modell der flexiblen Unterstützung
5.2.1 Ebene 1
5.2.2 Ebene 2
5.2.3 Ebene 3
5.2.4 Ebene 4
5.2.5 Ebene 5
5.3 Ziele und Erziehungsstil
5.3.1 Fragen – Sagen - Tun
5.3.2 Punktekarte und sanktionierende Maßnahmen
5.3.2.1 Stille Zeit
5.3.2.2 Auszeit
5.4 Das zugrunde gelegte Menschenbild
5.5 Theoriehintergrund und Methoden
5.6 Ablauf und Inhalte der Kurseinheiten
5.6.1 Erste Woche
5.6.2 Zweite Woche
5.6.3 Dritte Woche
5.6.4 Vierte Woche
5.6.5 Fünfte Woche
5.6.6 Sechste Woche
5.6.7 Siebte Woche
5.6.8 Achte Woche
5.6.9 Neunte Wochen
5.6.10 Zehnte Woche
5.7 Kursgebühren
6. Kritische Stellungnahme
6.1 Kritische Stellungnahme zu „Starke Eltern – Starke Kinder“
6.2 Kritische Stellungnahme zu Triple P
7. Übertragbarkeit auf das Lehrer-Schüler-Verhältnis
8. Fazit
Literaturverzeichnis
1 Vorwort
„Ein Klaps hat noch keinem geschadet“, so hieß es noch vor einiger Zeit.
So denken wahrscheinlich heute noch viele Eltern, auch wenn sie sich nicht trauen, es so offen auszusprechen. Doch das ist und war eine Lüge. Jeder Schlag fügt dem Kind Schmerzen zu, schadet ihm, nimmt Würde und lässt es etwas einsamer werden. Was Kinder brauchen sind nicht Schläge, sondern Liebe, Anerkennung und Vertrauen.
Kinder können Eltern, aber auch Pädagogen an ihre Grenzen und manchmal zur Verzweiflung treiben. Erziehung ist anstrengend und einem ständigen Lernprozess unterworfen. Darum werden Elternkurse angeboten und seit neuestem auch entsprechende Kurse für LehrerInnen.
Astrid Lindgren erzählte in ihrer Rede anlässlich der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 1978:
„Jenen aber, die jetzt so vernehmlich nach härterer Zucht und strafferen Zügeln rufen, möchte ich das erzählen, was mir einmal eine alte Dame berichtet hat. Sie war eine junge Mutter zur der Zeit, als man noch an diesen Bibelspruch glaubte, dieses »Wer die Rute schont, verdirbt den Knaben«. Im Grunde ihres Herzens glaubte sie wohl gar nicht daran, aber eines Tages hatte ihr kleiner Sohn etwas getan, wofür er ihrer Meinung nach eine Tracht Prügel verdient hatte, die erste in seinem Leben. Sie trug ihm auf, in den Garten zu gehen und selber nach einem Stock zu suchen, den er ihr bringen sollte. Der kleine Junge ging und blieb lange fort. Schließlich kam er weinend zurück und sagte: »Ich habe keinen Stock finden können, aber hier hast du einen Stein, den kannst du ja nach mir werfen.« Da aber fing auch die Mutter an zu weinen, denn plötzlich sah sie alles mit den Augen des Kindes. Das Kind musste gedacht haben ,»meine Mutter will mir wirklich weh tun, und das kann sie ja auch mit einem Stein.«
Sie nahm ihren kleinen Sohn in die Arme, und beide weinten eine Weile gemeinsam. Dann legte sie den Stein auf ein Bord in der Küche, und dort blieb er liegen als ständige Mahnung an das Versprechen, das sie sich in dieser Stunde selber gegeben hatte »“Niemals Gewalt!«“[1]
2 Einleitung
„Das Geheimnis glücklicher Kinder“ – so lautet der Titel eines Buches des Psychologen und Familientherapeuten Steve Biddulph, und wer würde dieses Geheimnis nicht gerne kennen.
Erziehungsratgeber gibt es wie Sand am Meer, sie füllen eigene Regale in den Buchhandlungen, im Fernsehen zeigt uns die „Super-Nanny“ wie einfach konsequente Erziehung funktioniert und auch Großeltern, Nachbarn und Freunde sparen nicht mit guten Tipps.
Die Verunsicherung ist groß bei Eltern und Erziehern angesichts der Ratgeber-Flut, so dass es nicht verwunderlich ist, dass auch Elternkurse besonders bei denjenigen Eltern starken Zulauf finden, die sich kritisch mit der Erziehung ihrer Sprösslinge auseinandersetzen.
Zwei dieser Elternkurse werden hier ausgewählt, vorgestellt und miteinander verglichen: „Triple P“ und „Starke Eltern - Starke Kinder“.
Nach einer allgemeinen Einführung zu Erziehung und Elternkursen, wird vertiefend auf die Hintergründe und einzelnen Aspekte eingegangen: Wie sind die beiden Elternkurse entstanden? Wer hat sie entwickelt? Welche Methoden werden angewandt? Welches Erziehungsmodell liegt zu Grund? Welches Bild wird vom Kind und vom Erziehenden vermittelt? Es wird auf den Ablauf und die Inhalte des Kurses eingegangen und letztendlich auch welche Kosten durch den Kurs entstehen. Darüber hinaus soll geprüft werden, ob sich die Inhalte auf das Lehrer – Schüler - Verhältnis übertragen lassen. Ein kritisches Fazit wird Vor- und Nachteile, Stärken und Schwächen der beiden Kurse beleuchten.
3 Elternkurse als Unterstützung bei der Erziehung
Die meisten Eltern werden kaum auf ihre soziale Rolle als Erzieher ihrer Kinder vorbereitet, können nur auf die in der eigenen Kindheit gemachten Erfahrungen zurückgreifen und lernen meist durch Versuch und Irrtum.
Wassilios Emmanuel Fthenakis, Professor für Entwicklungspsychologie und Anthropologie an der Freien Universität Bozen sagt dazu: „Das formelle Bildungssystem bereitet auf die wichtigste Rolle im Leben, die des Partners/Vaters bzw. der Partnerin/Mutter wenn überhaupt nur äußert unzureichend vor. Und dies obwohl alle psychologischen Entwicklungstheorien die Bedeutung der (frühen) Kindheit für die weitere Entwicklung anerkennen und die Familie, vor allem die Eltern, als einen der wichtigsten Einflussfaktoren für die physische, psychische und soziale Entwicklung des Kindes betrachten.“[2]
Er beschreibt, dass eine in Kanada durchgeführte Längsschnittstudie nachweisen konnte, dass die Stärkung der elterlichen Kompetenz positive Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung nach sich zieht, und dass sowohl mittel- als auch langfristig.
„Die Stärkung elterlicher Kompetenz ist somit einer der wirksamsten Mechanismen zur Vermeidung kindlicher Fehlentwicklung und zur Reduktion sozialer Kosten im System.“[3]
Elternkurse können dabei einen wertvollen Beitrag leisten, Eltern in ihrer Kompetenz als Erziehende zu unterstützen.
3.1 Erziehung als Herausforderung
Die Anforderungen, denen sich Eltern gegenüber sehen, sind vielfältig. Allein die Bewältigung des alltäglichen Familienlebens stellt hohe organisatorische Anforderungen, denn es gilt, die Bedürfnisse aller Familienmitglieder zu befriedigen und sowohl individuelle, als auch sozial vorgegebene Ziele zu verfolgen. Um Familie und Beruf (oder Studium) vereinbaren zu können, bedarf es Ressourcen, wie ausreichendes Einkommen und Möglichkeiten der Kinderbetreuung.
Darüber hinaus messen besonders Eltern mit einem gewissen Bildungsstand, die sich intensiv mit dem Thema Erziehung auseinandersetzen, und sich durch populäre Literatur in diesem Bereich und Elternzeitschriften Wissen angeeignet haben, ihr Kind und das Zusammenleben mit ihm, an dort verbreiteten Ideallösungen, Förderungsnotwendigkeiten und Zeitvorgaben für die kindliche Entwicklung.
Damit nimmt der Druck auf Familien, besonders auch auf die Eltern, von allen Seiten zu und erzeugt Minderwertigkeitsgefühle („Warum ist gerade mein Kind so schwierig?“), Versagensgefühle („Warum funktioniert meine Erziehung nicht?“) oder Schuldgefühle („Was mache ich bloß falsch?“).
Auch wenn die meisten Eltern ihre Kinder lieben und bemüht sind, ihnen ein kindgerechtes Aufwachsen zu ermöglichen, haben viele Eltern damit Probleme, weil z.B. sie selbst in ihren Herkunftsfamilien wenig hilfreiches Erziehungsverhalten erfahren haben und dieses nun selbst weitergeben, weil es an Wissen über die Entwicklung von Kindern und geeigneten Methoden oder ihnen als Erziehende an Selbstbewusstsein mangelt, oder weil ihr Selbstverständnis als Erziehende von der Öffentlichkeit immer wieder in Frage gestellt wird.[4]
Zusätzlich bringt ein größeres Maß an Freiheit und notwendige eigene Entscheidungen auch ein größeres Maß an Risiko mit sich, sowie eine Verunsicherung in der eigenen Lebensgestaltung, was die Übernahme von Verantwortung für sich selbst und die Kinder erschwert.
Allerdings bezeugen viele Eltern auf der anderen Seite auch ein zunehmendes Problembewusstsein, zeigen eine stärkere Sensibilität im Umgang mit ihren Kindern und suchen nach Unterstützung.
Diese Unterstützung können sie auch in Elternkursen finden, insbesondere wenn sie in ihrem Prozess der Selbstreflexion begleitet und zu Veränderungen ihres Verhaltens angeregt werden.
3.2 Gewalt in der Erziehung
Im November 2000 wurde mit §1631 BGB das Gesetz zur „Ächtung der Gewalt in der Erziehung“ verabschiedet und so zumindest Gesetzeswirklichkeit. Darin heißt es „Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafung, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.“[5]
Bis aber auch die erlebte Wirklichkeit aller Kinder diesem Gesetz entspricht, ist es noch ein weiter Weg.
Kinder und Jugendliche erleiden Gewalt in der Erziehung, weil sich Eltern, besonders in schwierigen Lebenssituationen (z.B. Schreibabys, Trotzphase, Pubertät) überfordert und hilflos fühlen, und in einer spontanen Ventilreaktion oder einem Gefühl der Ohnmacht keine Alternative zu körperlich oder seelisch verletzenden Strafen sehen.[6]
Elternkurse versuchen hier zu intervenieren, indem sie versuchen Handlungsalternativen aufzuzeigen, die den Stress reduzieren sollen. Die eigentliche Veränderung muss aber im Bewusstsein der Gesellschaft geschehen, in dem Anerkennen der Werte des gegenseitigen Respekts und der Achtung.
4 „Starke Eltern – Starke Kinder“ – Das Elternkurskonzept des Deutschen Kinderschutzbundes
„Starke Eltern – Starke Kinder“ ist das Elternkurskonzept des Deutschen Kinderschutzbundes, das bundesweit angeboten wird.
Die Elternkurse dürfen nur von ausgebildeten Kursleitern/Innen durchgeführt werden. Zugangsvoraussetzungen zur Ausbildung sind eine pädagogische oder psychologische Grundausbildung und Erfahrung in der Elternarbeit oder Erwachsenenbildung.
Die Standards der Elternkurse sind festgeschrieben und verbindlich, sodass eine gleich bleibende Qualität gesichert wird.
Folgende Punkte müssen erfüllt werden[7] :
Der zeitliche Umfang des Elternkurses beträgt acht bis zwölf Kurseinheiten mit mindestens 16 Zeitstunden.
Die Gruppengröße beträgt mindestens acht und höchstens sechzehn Eltern.
Der Zugang erfolgt freiwillig. Es gibt keine Zuweisungen durch Gerichte oder Jugendämter.
Die Elternkurse sind möglichst mit zwei Kursleitern durchzuführen.
Eine Rollenkollision muss ausgeschlossen werden, d.h. eine Person, die einen beruflichen Kontakt zu einer Familie hat, darf nicht gleichzeitig Kursleiter/in für diese Eltern sein.
Einheitliche Evaluationsbögen werten die Elternkurse aus.
Für den Elternkurs „Starke Eltern – Starke Kinder“ gelten die vier Grundorientierungen des Deutschen Kinderschutzbundes[8] :
Kindorientierung: Das Kind ist Subjekt mit eigenem Recht auf Entwicklung, Versorgung, Schutz und Beteiligung.
Familienorientierung: die Familie ist der primäre Entwicklungs- und Erfahrungsort für Kinder.
Lebensweltorientierung: Die Komplexität der Lebenssituation von Familien und der Einfluss der Umgebung auf die Gestaltung des Familienlebens wird berücksichtigt.
Ressourcenorientierung : Förderung der Stärken und der Lebensgestaltung der Eltern.
Zentral für den Elternkurs ist das Recht des Kindes auf körperliche Unversehrtheit und die Übernahme der Gesamtverantwortung für ihr Kind durch die Eltern. Diese basiert nicht auf Macht, sondern auf emotionale Bindung, Sachautorität und Lebenserfahrung. Die Eltern treffen Entscheidungen, hören aber was die Kinder zu sagen haben und sollten versuchen, deren Wünsche zu berücksichtigen.
„Starke Eltern – Starke Kinder“ ist nicht primär für Risikofamilien oder kritische Lebensereignisse konzipiert, sondern zur Stärkung und Förderung kompetenter Eltern und des Systems Familie.
Es leistet keine therapeutische Arbeit. Eltern mit erheblichen Erziehungs- oder Partnerschaftsproblemen werden dabei unterstützt, entsprechende Beratungen aufzusuchen.
4.1 Geschichte und Entwicklung
Die Grundlagen von „Starke Eltern- Starke Kinder“ wurden schon in den 70er- Jahren im Finnischen Kinderschutzbund von Toivo Rönkä und später von Paula Honkanen-Schoberth weiterentwickelt. Seit 1985 wurden Elternkurse auf dieser Basis im Ortsverband Aachen des Deutschen Kinderschutzbundes angeboten und erprobt. Durch die Förderung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ab dem Jahr 2000 als Präventivmaßnahme gegen Gewalt in der Erziehung, konnten fast 1900 Kursleiter/Innen und 64 Multiplikatorentrainer/Innen ausgebildet werden, die eine bundesweite Verbreitung ermöglichten. Seit 2000 läuft der Elternkurs unter der Bezeichnung „Starke Eltern – Starke Kinder“.[9]
4.2 Ziele und Erziehungsstil
Ziele des Elternkurses sind zum einen mehr Offenheit, Klarheit und auch Humor in den Erziehungsalltag zu bringen, das Selbstwertgefühl der Eltern als Erzieher zu stärken und das gegenseitige Verstehen und die Kommunikation in der Familie zu verbessern. Zum anderen soll den Rechten der Kinder innerhalb der Familie Geltung verschafft werden, indem ihnen die Mitbestimmung und Mitgestaltung des Familienalltags ermöglicht wird.[10]
Die Eltern werden dabei als Experten betrachtet, ihnen wird das Vertrauen entgegengebracht, dass sie die Fähigkeiten haben, Lösungen für ihre Probleme zu finden, so dass sie Wertschätzung und Akzeptanz erleben.
Im Elternkurs „Starke Eltern – Starke Kinder“ wird ein Modell „anleitender Erziehung“ vermittelt: Eltern nehmen ihre Rolle und Verantwortung als Erziehende wahr, und leiten und begleiten ihre Kinder. Aufgrund ihres Erfahrungsvorsprungs und ihrem Alter sind sie für ihre Kinder Autoritäten und Vorbilder.[11] Eltern und Kinder lernen voneinander und miteinander.
Im Verständnis des Deutschen Kinderschutzbundes erteilen Kinder ihren Eltern eine Auftrag: „Schütze mich und zeige mir, wie man lebt!“. Der anleitende Erziehungsstil beinhaltet, dass Schutz kein emotionales Gefängnis werden soll und das „zeige mir wie man lebt“ hauptsächlich durch das elterliche Vorbild geschieht. Der anleitende Erziehungsstil ist demokratisch und kooperativ. Die Kinder übernehmen allmählich, ihrem Entwicklungsstand entsprechend, Verantwortung für ihr Handeln und ihr eigenes Leben. Sie lernen ihren eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vertrauen und Kooperationsbereitschaft und Kreativität zu entwickeln. Der anleitende Erziehungsstil will den Kindern Möglichkeiten aufzeigen, wie sie für sich selber Orientierung in einer sich stets verändernden Welt finden können.
[...]
[1] Lindgren, Astrid; Niemals Gewalt, in: Börsenverein des Deutschen Buchhandels (Hrsg.), Astrid Lindgren- Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 1978, Verlag der Buchhändler-Vereinigung, Frankfurt, 1978, S.38-39
[2] http://www.fthenakis.de//cmain/Projekte/Familienhandbuch.html
[3] Fthenakis, W. E., ebd.
[4] Vgl. Tschöpe-Scheffler, S., Elternkurse auf dem Prüfstand, Wie Erziehung wieder Freude macht, Leske + Buderich, Opladen, 2003, S. 21
[5] Honkanen – Schoberth, P.; Starke Kinder brauchen starke Eltern, Der Elternkurs des Deutschen Kinderschutzbundes, Urania Verlag, Stuttgart, 2005, S. 20
[6] Vgl. Honkanen-Schoberth, Paula; Aufsatz „Gewaltfreie Erziehung in der Familie“ unter: http://www.kinderschutzbund-nrw.de/Autoraufs.doc
[7] Vgl. Kinderschutzbund Aktuell 3/2003
[8] Vgl. Honkanen-Schoberth, Paula / Jennes-Rosenthal, L.; Starke Eltern – Starke Kinder, Elternkurse des Deutschen Kinderschutzbundes, Wege in eine gewaltfreie Erziehung, Handbuch für Elternkursleiterinnen und -leiter, Eigenverlag des Deutschen Kinderschutzbundes Bundesverband e.V., Hannover, 2002, S. 2
[9] Vgl. Honkanen-Schoberth, P. / Jennes-Rosenthal, L., 2002
[10] Vgl. Honkanen-Schoberth, P. / Jennes-Rosenthal, L., 2002, S. 12
[11] Vgl. Honkanen-Schoberth, P. / Jennes-Rosenthal, L., 2002, S. 16
- Quote paper
- Beate Brinkmöller (Author), 2005, "Triple P" und "Starke Eltern - starke Kinder". Zwei Elternkurse im Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63484
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