Der vorliegende Vergleich beschäftigt sich mit der Krisenintervention als Methode der Sozialen Arbeit und den Erfahrungen, die ich diesbezüglich während meines Praxissemesters beim Klingberg Family Center in Connecticut, USA und im Verlauf meines Feldprojektes im Kinderheim Maria im Tann in Aachen, Deutschland, sammeln konnte. Zunächst werde ich auf den Begriff der Krise eingehen und kurz die verschiedenen Arten von Krisen mit den dazugehörigen Krisenauslösern näher erläutern. Im Folgenden wird ein Konzept zur Krisenintervention - zum Umgang mit Kindern und Jugendlichen - aus den USA vorgestellt. Im nächsten Schritt werde ich auf die Erfahrungen, die ich bezüglich des Umgangs mit Krisensituationen in der Einrichtung in Deutschland gemacht habe, eingehen. Vor dem Hintergrund dieser Informationen, werde ich im letzten Teil dieser Arbeit meine Erfahrungen bezüglich der Anwendung von Krisensituationen in der Praxis der Sozialen Arbeit, die ich in beiden Praxisstellen sammeln konnte, gegenüberstellen und die jeweiligen Vor- und Nachteile herausarbeiten. [...]
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Beschreibung der Krise
2.1 Der Krisenzustand
2.2 Krisenauslöser
2.3 Krisenbewältigung
3. Therapeutische Krisenintervention – „TCI“
3.1 Ziele der Krisenintervention
3.2 Arten von Krisen
3.3 Intervention Approches / Interventions Methoden:
3.4 Behavior Management Techniques
3.5 I ASSIST
4. Erfahrungen zur Krisenintervention in Deutschland
4.1 Fragebogen zur Krisenintervention
3.1 UMFRAGE ZUR KRISENINTERVENTION
4.2 Eigener Versuch Erfahrungen im Umgang mit Krisensituationen zu erlangen
5. Gegenüberstellung der Erfahrungen
5.1 Krisenintervention in Deutschland
5.2 Krisenintervention in den USA
Literaturnachweis:
UMFRAGE ZUR KRISENINTERVENTION
1. Einleitung
Der vorliegende Vergleich beschäftigt sich mit der Krisenintervention als Methode der Sozialen Arbeit und den Erfahrungen, die ich diesbezüglich während meines Praxissemesters beim Klingberg Family Center in Connecticut, USA und im Verlauf meines Feldprojektes im Kinderheim Maria im Tann in Aachen, Deutschland, sammeln konnte.
Zunächst werde ich auf den Begriff der Krise eingehen und kurz die verschiedenen Arten von Krisen mit den dazugehörigen Krisenauslösern näher erläutern.
Im Folgenden wird ein Konzept zur Krisenintervention – zum Umgang mit Kindern und Jugendlichen – aus den USA vorgestellt. Im nächsten Schritt werde ich auf die Erfahrungen, die ich bezüglich des Umgangs mit Krisensituationen in der Einrichtung in Deutschland gemacht habe, eingehen.
Vor dem Hintergrund dieser Informationen, werde ich im letzten Teil dieser Arbeit meine Erfahrungen bezüglich der Anwendung von Krisensituationen in der Praxis der Sozialen Arbeit, die ich in beiden Praxisstellen sammeln konnte, gegenüberstellen und die jeweiligen Vor- und Nachteile herausarbeiten.
2. Beschreibung der Krise
2.1 Der Krisenzustand
Um den Krisenzustand näher zu erläutern, werde ich mich im Folgenden auf Margret Dross berufen. Sie führt drei Merkmale auf, die den Zustand der Krise beschreiben:
1. Es ist immer dann von einer Krise zu sprechen, wenn eine psychische Belastung eingetreten ist, die deutlich von der Normalbefindlichkeit abweicht. Der Zustand der psychischen Belastung wird als kaum erträglich empfunden und führt oft zu einer emotionalen Destabilisierung.
2. Ebenso spricht man von einer Krise, wenn die widerfahrenen Erlebnisse die bisherigen Lebensgewohnheiten massiv in Frage stellen oder sogar unmöglich machen.
3. Von einer Krise ist auch dann zu sprechen, wenn die „veränderte Situation nach Lösungen verlangt, die aber mit den bisher verfügbaren oder selbstverständlichen Möglichkeiten der Problemlösung oder Anpassung nicht bewältigt werden können.“[1]
2.2 Krisenauslöser
In der Literatur bin ich auf zwei Arten von Krisenauslösern gestoßen. Entweder handelt es sich um ein irreversibles Ereignis, bei dem jemanden einen schweren Verlust oder eine starke Schädigung erlitten hat, oder es liegt eine Bedrohung oder Überforderung vor. Dies bedeutet jedoch nicht, dass immer nur einer der beiden Auslöser eine Krise hervorruft, es können auch beide Formen von Krisenauslösern vorkommen.
2.3 Krisenbewältigung
Bei den verschiedenen Bewältigungsformen besteht eine große Variabilität. Die betroffenen Personen können jedoch nicht immer völlig frei über Wahlmöglichkeiten bei der Reaktion auf eine Krise verfügen, vielmehr ist die Bewältigung von den individuellen Möglichkeiten abhängig, die durch verschiedene Unstände geprägt sind. Zu diesen Umständen gehört unter anderem, dass Menschen unterschiedlich verletzlich sind und das Ausmaß der erlittenen Schädigung stark variieren kann. Hinzu kommt, dass es zur Bewältigung materieller, sozialer und persönlicher Ressourcen bedarf, deren Verfügbarkeit ebenfalls stark variiert. Schließlich ist auch das Ausmaß der Veränderung der Lebenslage und die erforderliche Reorganisierung des alltäglichen Lebens sehr unterschiedlich. Es kann also keine Regelhaftigkeit der Krisenbewältigung entwickelt werden.
3. Therapeutische Krisenintervention – „TCI“
Im Folgenden werde ich auf das Konzept der Krisenintervention – „TCI = Therapeutic Crisis Intervention“ – aus den USA eingehen.
Während meines Praxissemsters im Safe Home des Klingberg Family Centers in den USA, hatte ich die einmalige Chance an einem 5-tägien Training, zur Therapeutischen Krisenintervention, teilzunehmen. Jeder neue Mitarbeiter musste an diesem Training teilnehmen, welches mit einer theoretischen und praktischen Prüfung abschloss. In den ersten beiden Tagen erlernten wir verschiede theoretische Techniken, die wir in einer Krisensituationen anwenden konnten, in den letzten Tagen des Trainings erlernten wir verschiedene therapeutische Griffe, die wir in der Praxis – falls erforderlich – anwenden sollten. Mit ‚erforderlich’ ist gemeint, dass man einen dieser Griffe anwenden soll, wenn die junge Person für sich oder für andere eine Gefahr darstellt.
In den folgenden Inhaltspunkten möchte ich einen kurzen inhaltlichen Einblick in das Konzept der Krisenintervention geben. Hierbei werde ich nur auf die - für mich - relevantesten Inhalte des Trainings eingehen.
3.1 Ziele der Krisenintervention
- Der jungen Person sicher und unterstützend durch die Krise helfen
- Der jungen Person effektivere und konstruktivere Wege zeigen, wie sie mit stressvollen und schmerzlichen Situationen umgehen kann
3.2 Arten von Krisen
- Situationsbedingte Krisen
z.B. Alltagssituationen wie ein abgesagter Elternbesuch, eine neue Unterbringung des Kindes
Diese Situationen können sich stressvoll auf die Kinder oder Jugendlichen auswirken.
- Entwicklungskrisen
Eine andere Art von Krisen, die junge Menschen oft erleben sind Entwicklungskrisen, damit ist der Schritt von einer Entwicklungsstufe in die nächste gemeint. Der Wechsel zwischen den verschiedenen Entwicklungsstufen verursacht Stress, auch bei Kindern und Jugendlichen, die in einem relativ normalen Kontext aufwachsen. Bei jungen Menschen mit einer problematischen Entwicklung kann dieser Wechsel dann schnell zu einer Krise werden.
3.3 Intervention Approches / Interventions Methoden:
Es gibt verschiedene Interventions-Methoden, die man in einer Krisensituation anwenden kann. Im TCI-Training haben wir 5 verschiedene Basis-Methoden kennen gelernt, dazu muss jedoch gesagt werden, dass nicht jede von diesen Methoden auch in jeder Krisensituation anwendbar ist.
Structering / Strukturieren
Diese Strategie basiert darauf, der jungen Person eine sichere und verlässliche Umgebung zu geben und diese Umgebung in einer Krisensituation als Intervention zu nutzen.
Der Präventionsaspekt dieser Methode liegt in der Aufrechterhaltung der Struktur der Umgebung, in der sich die Kinder und Jugendlichen befinden (z.B. Kinderheim)
Das können bestimmte Regeln und eine festgelegte Routinen sein (z.B. festgelegte Essenszeiten).
Listening / Zuhören
Diese Interventionsstrategie ist zu verstehen, als eine nicht bewertende und unterstützende Rolle, die man einnehmen sollte, mit dem Focus auf den internen Konflikt der jungen Person. Ziel dieser Methode ist es, dass sich die junge Person
verstanden und akzeptiert fühlt, und das Gefühl hat, dass jemand da ist, der ihr zuhört. Das hilft ihr mit den schmerzhaften Gefühlen und der Situation besser umzugehen.
Teaching / Unterrichten
Diese Interventionsmethode hilft den Kindern und Jugendlichen aus ihren Erfahrungen zu lernen und das Gelernte als Chance für sich anzusehen, damit sie sich verändern und weiter entwickeln können. Wichtig ist, dass man gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen alternative Wege zu ihrem unerwünschten Verhalten findet. Wichtig ist auch, dass sie das Gelernte im alltäglichen Leben, aber auch in Krisensituationen lernen anzuwenden.
Relating / in Beziehung stehen
Es ist wichtig, eine Beziehung zu den Kindern und Jugendlichen aufzubauen. Je besser die Beziehung zu dem jeweiligen Kind/Jugendlichen ist, um so eher haben wir die Chance sie in einer Krisensituation auf den richtigen Weg zu lenken. Somit tritt hier auch die Funktion des Lernens am Modell ein.
Directing / Lenken, Richten; jemanden den Weg zeigen
Wenn das Verhalten eines jungen Menschen unangemessen ist, kann man diese Methode gut anwenden. Der Focus liegt auf der Veränderung des Unerwünschten Verhaltens, welches hauptsächlich durch positives und negatives Verstärken und direkten und klaren Aussagen erreicht werden soll.
[...]
[1] Margret Dross: Krisenintervention. Göttingen, 2001
- Citation du texte
- Dipl. Soz.Päd/Soz.Arb. Stephanie Nickel (Auteur), 2005, Krisenintervention als Interventions-Methode in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen - Ein deutsch-amerikanischer Vergleich , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63129
-
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X.