Die älteste Form der zwischenmenschlichen Verständigung, ist vermutlich die nonverbale Kommunikation, lange bevor ein Mensch das erste Wort geäußert hat. Diese Signale und Hinweise sind mindestens so wichtig, jedoch meist noch einflussreicher, als die ausgetauschten Worte, denn sie sind meist unmittelbarer, unkontrollierter, unzensierter, ehrlicher, direkter und unverfälschter als die ausgetauschten sprachlichen Inhalte. (vgl. Molcho, 1988) Allerdings wird die Bedeutung der nichtsprachlichen Verständigung von den meisten unterschätzt, denn wussten Sie, dass bereits eine viertel Sekunde ausreicht, um sich ein Vorurteil über einen Mitmenschen zu bilden? (vgl. „Der Spiegel“, 50/1999)
Dabei hängt das nur zu 10 % davon ab, was derjenige sagt und zu 90 % was er ohne Sprache z. B. durch seine Mimik, Gestik, Haltung, Kleidung, Parfüm etc. vermittelt. Selbst bei bekannten Personen bestimmen die nonverbalen Signale noch über 60 % des Eindrucks. (vgl. Walters, 2002) Kleine Lügen oder selektive Informationsangaben gehören zu unserem alltäglichen Miteinanderumgehen, denn die verschiedenen Situationen erfordern mehr oder minder die Beachtung und Einhaltung sozialer Regeln und Normen, die vielfach ein spontanes Ausleben von Gefühlen und Empfindungen nicht zulassen, z. B. um jemanden nicht zu kränken, um komplizierten Auseinandersetzungen und Erklärungen aus dem Weg zu gehen. Problematisch werden Lügen dann, wenn sie gezielt eingesetzt werden, um andere Menschen zu täuschen, in unvertretbarer Form zu benachteiligen , zu desinformieren oder gar in die Irre zu führen.
Jeder von uns hat oder wurde bereits einmal belogen, sei es im Freundeskreis, in einer Beziehung, im Beruf oder sogar in der eigenen Familie. Ein Hilfsmittel, um Lügen auf die Spur zu kommen, um sich und andere in gewissen Situationen zu schützen, ist sicherlich die Fähigkeit nonverbale Signale oder Hinweise deuten zu können. [...]
INHALTSVERZEICHNIS
1. Einleitung
2. Begriffserklärung
2.1 Kommunikation
2.1.1 Definition Kommunikation
2.1.2 Definition nonverbale Kommunikation
2.2 Lüge
2.2.1 Definition Lüge
2.2.2 Arten des Lügens
3. Die Rolle der Emotionen
4. Hinweise auf mögliche Lügen
4.1 Mikroexpressionen
4.2 Diskrepanzen zwischen den Kanälen
4.3 Vermehrtes Augenblinzeln
4.4 Übertriebene Gesichtsausdrücke
4.5 Weggucken, Nicht-in-die-Augen-sehen
4.6 Unruhige Körperbewegungen
5. Hinweise einzelner Körperregionen auf mögliche Lügen
5.1 Der Kopf
5.2 Die Augen
5.3 Die Arme
5.4 Die Beine
5.5 Die Körperhaltung
6. Resümee
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Die älteste Form der zwischenmenschlichen Verständigung, ist vermutlich die nonverbale Kommunikation, lange bevor ein Mensch das erste Wort geäußert hat. Diese Signale und Hinweise sind mindestens so wichtig, jedoch meist noch einflussreicher, als die ausgetauschten Worte, denn sie sind meist unmittelbarer, unkontrollierter, unzensierter, ehrlicher, direkter und unverfälschter als die ausgetauschten sprachlichen Inhalte. (vgl . Molcho , 1988) Allerdings wird die Bedeutung der nichtsprachlichen Verständigung von den meisten unterschätzt, denn wussten Sie, dass bereits eine viertel Sekunde ausreicht, um sich ein Vorurteil über einen Mitmenschen zu bilden? (vgl. „Der Spiegel“, 50/1999)
Dabei hängt das nur zu 10 % davon ab, was derjenige sagt und zu 90 % was er ohne Sprache z. B. durch seine Mimik, Gestik, Haltung, Kleidung, Parfüm etc. vermittelt. Selbst bei bekannten Personen bestimmen die nonverbalen Signale noch über 60 % des Eindrucks. (vgl . Walters, 2002)
Kleine Lügen oder selektive Informationsangaben gehören zu unserem alltäglichen Miteinanderumgehen, denn die verschiedenen Situationen erfordern mehr oder minder die Beachtung und Einhaltung sozialer Regeln und Normen, die vielfach ein spontanes Ausleben von Gefühlen und Empfindungen nicht zulassen, z. B. um jemanden nicht zu kränken, um komplizierten Auseinandersetzungen und Erklärungen aus dem Weg zu gehen. Problematisch werden Lügen dann, wenn sie gezielt eingesetzt werden, um andere Menschen zu täuschen, in unvertretbarer Form zu benachteiligen , zu desinformieren oder gar in die Irre zu führen.
Jeder von uns hat oder wurde bereits einmal belogen, sei es im Freundeskreis, in einer Beziehung, im Beruf oder sogar in der eigenen Familie. Ein Hilfsmittel, um Lügen auf die Spur zu kommen, um sich und andere in gewissen Situationen zu schützen, ist sicherlich die Fähigkeit nonverbale Signale oder Hinweise deuten zu können.
2. Begriffserklärung
2.1 Kommunikation
2.1.1 Definition Kommunikation
Das Wort Kommunikation stammt vom lateinischen Wort „communicare“ ab und bedeutet „mitteilen“, „teilen“, „gemeinschaftlich machen“. Kommunikation ist die Sammelbezeichnung für alle Vorgänge, in denen eine bestimmte Information gesendet und empfangen wird, auch wenn es nicht wechselseitig geschieht, wie z. B. jede Organismusreaktion auf Umweltreize. Wenn wir also mit jemanden kommunizieren, dann teilen wir ihm etwas mit. Eine Kommunikation läuft immer auf mehreren Ebenen ab. Grob gesagt, ist das die sprachliche und die nicht sprachliche, also die verbale und die nonverbale Ebene. (vgl . Microsoft Encarta Enzyklopädie, 1997)
2.1.2 Definition nonverbale Kommunikation
Nonverbale Kommunikation ist die Gesamtheit der im Kommunikationskontext auftretenden nicht sprachlichen Phänomene, unabhängig davon, ob ein geteilter Code und Intentionalität des Senders gegeben sind. (vgl. Helfrich und Wallbott, 1980)
Mit anderen Worten, von nonverbaler Kommunikation kann man auch dann sprechen, wenn der Sender gar nicht beabsichtigt zu senden oder der Empfänger die Botschaft nicht versteht. (vgl. Helfrich und Wallbott, 1980)
Des Weiteren haben nonverbale Botschaften einen Sachinhalt, eine Beziehungsseite, eine Selbstoffenbarung und einen Appell. Ein wesentliches Phänomen nonverbaler Kommunikation ist die Körpersprache. Sie kann aufmerksamen Beobachtern Aufschluss über die Befindlichkeit seines Gegenübers vermitteln. Diese Art der Kommunikation geschieht zum Teil bewusst, aber zum größten Teil unbewusst, was sie so unzensiert, ehrlich, direkt und unverfälscht macht. Wichtige Einflussgrößen sind z. B. das Aussehen, der Geruch, die Mimik, die Kopf- und Körperhaltung, die Sitzhaltung, Haltung und Bewegung von einzelnen Körperregionen usw. (vgl . Molcho , 1988)
So ist es möglich, eine rein nonverbale Kommunikation zu führen, wenn z. B. jemand stumm ist. Eine rein verbale Kommunikation ist fast unmöglich, denn selbst bei einem Telefongespräch übermittelt der Gesprächspartner mehr als nur das Gesagte z. B. anhand seiner Lautstärke, seines Tonfalls, seines Sprechtempos und seiner Aussprache.
2.2 Lüge
2.2.1 Definition Lügen
Das Wort Lüge ist abgeleitet vom altslawischen „lovu“, was „Beute“ bedeutet und aus dem lateinischen „lucrum“, was „Gewinn“ bedeutet.
„Lüge beruht auf einer bewussten Entscheidung. Der Lügner hat die Abschicht, dem Opfer eine falsche Information zu geben. Entscheidend ist, dass die Person, die lügt, die Wahl hatte, zu lügen oder die Wahrheit zu sagen, und dass sie den Unterschied zwischen Wahrheit und Lüge kennt.“ (Ekman 1989, S.12)
„Zur Definition einer Lüge gehören (...) auch Bestimmungen, die das Zielobjekt des Lügners betreffen. In einer Lüge hat weder das Objekt darum gebeten, in die Irre geführt zu werden, noch hat der Lügner in irgendeiner Weise vorher bekannt gegeben, dass er zu lügen beabsichtigt“. (ebd. S.13)
2.2.2 Arten des Lügens
Es gibt zwei grundlegende Arten von Lügen. Das Verheimlichen und das Fälschen. Beim Verheimlichen hält der Lügner Informationen zurück, ohne wirklich die Unwahrheit zu sagen. Informationen wurden wissentlich zurückgehalten; mit Absicht und nicht per Zufall. Beim Fälschen hingegen geht es einen Schritt weiter. Der Lügner hält nicht nur wahre Informationen zurück sondern präsentiert falsche Informationen so, als seien sie wahr. Um eine Täuschung zu Wege zu bringen ist es oft erforderlich, Verheimlichen und Fälschen zu kombinieren, aber manchmal kommt der Lügner auch mit Verheimlichen aus. (vgl. Ekman, 1989)
3. Die Rolle der Emotionen
Ein (aufkommendes) Gefühl zu verheimlichen oder zu fälschen bereitet uns große Schwierigkeiten und daher kommt es häufig zu „Fehlern“. Wenn bestimmte Gefühle geweckt wurden, stellen sich darauf bestimmte Veränderungen automatisch ein; ohne Überlegung oder ohne bewusste Entscheidung. Die Verleugnung, z. B. eines Gesichtsausdrucks oder einer schnellen Atmung oder der Anspannung in der Stimme unterliegt in einem sehr geringem Maß unserer Entscheidungsgewalt. Daraus lässt sich schließen, dass ein Großteil der nonverbalen Kommunikation emotionale Informationen enthält, die ihrerseits ein mächtiger Motivfaktor menschlichen Verhaltens ist, wie z. B. Ablehnung, Sympathie, Antipathie, Widerwillen, Abscheu, Müdigkeit, Faszination, Bewunderung und andere. (vgl. Molcho, 1988)
Die Situation für den Lügner wird um so schwerer, je stärker die Gefühle sind. Er muss jetzt einen ständigen Kampf mit sich selber führen, um die Veränderungen in Gesicht, Körper und Stimme zu verheimlichen bzw. zu manipulieren. Ebenfalls ist es nicht einfach, die richtigen Bewegungen zu koordinieren, die für die Fälschung von Emotionen notwendig ist.
Emotionen, die häufig mit Täuschungen auftreten, sind z. B. die Angst ertappt zu werden, das Vergnügen jemanden an der Nase herumzuführen und das Schuldgefühl, was sicherlich eines unserer stärksten Emotionen darstellt. Nonverbales Verhalten gilt für gewöhnlich als zuverlässiger und echter als verbales Verhalten. Daher sollten wir, wenn verbales und nicht-verbales Verhalten einander widersprechen, dazu neigen, uns mehr auf das nonverbale zu verlassen. (vgl . Molcho , 1988)
4. Hinweise auf mögliche Lügen
4.1 Mikroexpressionen
Dies sind flüchtige Gesichtsausdrücke, die nur einen Bruchteil einer Sekunde andauern. Diese Reaktionen erscheinen auf dem Gesicht unmittelbar nach einer emotionsauslösenden Situation und sind schwer zu unterdrücken. (vgl. Ekman 1985)
Bei genauer Beobachtung können diese entlarvt werden. Wird so etwas beobachtet, sollte man sich auf das Gesicht konzentrieren. Nimmt man einen Ausdruck wahr, der dann sehr schnell von einem anderen, aber verschiedenem Ausdruck abgelöst wird, dann darf man annehmen, dass die Person flunkert.
4.2 Diskrepanzen zwischen den Kanälen
Es handelt sich dabei um Inkonsistenzen zwischen den nonverbalen Hinweisen der verschiedenen Kanäle. Schwierigkeiten liegen in der Kontrolle der verschiedenen Kanäle. Es ist fast unmöglich, für Personen alle Kanäle gleichzeitig zu kontrollieren, woraus diese Diskrepanzen resultieren. (vgl . Ekman , 1985) Beispielweise ein Angeklagter, der eine erfundene Geschichte erzählt, mag Erfolg damit haben, seinen Gesichtsausdruck zu kontrollieren und einen engen Augenkontakt mit der Jury aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig mag er jedoch Körperbewegungen zeigen, die das hohe Maß an emotionaler Erregung deutlich machen. Dies könnte wiederum bei einem guten und sensiblen Beobachter ein Misstrauen erwecken und somit das Gesagte in Frage stellen.
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- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2004, Nonverbale Kommunikation - Hilfsmittel um Lügen auf die Spur zu kommen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63026
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