Sterben und Tod sind Themen, die heutzutage zunehmend mehr öffentlich diskutiert werden. Insbesondere die Medien setzen sich mit diesem Themenbereich auseinander, indem z. B. „die Themenwoche Krebs“ in Rundfunk und Fernsehen ausgestrahlt wurde. Ursula von der Leyen, Dietrich H. W. Grönemeyer u. a. diskutierten darüber, wie wichtig heutzutage ein umfangreiche Versorgung, bestehend aus Palliativmedizin- und pflege und einer Begleitung für Schwerkranke, Sterbende und ihre Angehörigen, ist. Leider muss ich während meiner ehrenamtlichen Tätigkeit bei einem ambulanten Hospizdienst erfahren, dass Betroffene oft nicht genau wissen, welche Angebote sie in Anspruch nehmen können. Auch Mitarbeiter in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen können hierbei meist nicht weiterhelfen. Sie kennen sich nur in ihrem Arbeitsfeld aus und so können oft die Möglichkeiten für einen würdevollen Umgang mit Schwerkranken und Sterbenden nicht voll ausgeschöpft werden. Auch aufgrund von Personaleinsparungen und anderen Bemühungen betreffend einer guten finanziellen Lage der Einrichtungen, ist es kaum möglich den Patienten würdevoll zu versorgen und zu begleiten.
Meine Diplomarbeit trägt den Titel „Leben bis zuletzt - Die Versorgung von Schwerkranken und Sterbenden im Sinne der Hospizarbeit in Deutschland“ und ich verstehe diese Ausarbeitung als eine Darstellung des Sterbens für Schwerkranke und Sterbende und für die in diesem Arbeitsfeld tätigen Sozialarbeiter.
Die Kernfragen meiner Ausführung sind: Wie sieht die heutige Versorgung von Schwerkranken und Sterbenden aus und wird sie einem würdevollen Sterben gerecht? Welche Tätigkeitsbereiche können Sozialarbeiter hierbei übernehmen? Zur Beantwortung dieser Kernfragen setze ich mit den Themenkomplexen „würdevolles Sterben, die Möglichkeiten für Sterbende zu Hause und in Institutionen und die Aufgaben der Sozialarbeit in der Arbeit mit Schwerkranken und Sterbenden“ auseinander.
Im ersten Teil erläutere ich den Titelanfang „Leben bis zuletzt …“ und gehe dabei auf die Menschenwürde in Verbindung mit Lebensqualität und einem selbstbestimmten Sterben ein. Da die Menschenwürde sich für jedes Individuum anders gestaltet, beziehe ich mich auf die wesentlichen Bedürfnisse und Empfindungen, die bei den meisten Schwerkranken und Sterbenden zu finden sind. Dieser Abschnitt beinhaltet ebenfalls die Möglichkeit der Vorsorge in Form einer Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung und Patientenverfügung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Leben bis zuletzt bedeutet würdevolles Sterben
- 1.1 Menschenwürde und Lebensqualität
- 1.1.1 Bedürfnisse Sterbender
- 1.1.2 Gefühle Sterbender
- 1.1.3 Vollmacht und Verfügungen für den letzten Lebensabschnitt
- 1.2 Sterbebegleitung oder Sterbehilfe?
- 1.1 Menschenwürde und Lebensqualität
- 2. Sterben
- 2.1 Der Sterbeprozess
- 2.1.1 Sterbephasen nach Kübler - Ross
- 2.1.2 Weitere Modelle
- 2.1.3 Kritische Betrachtung der Modelle
- 2.2 Geschichtliche Entwicklung der Umstände des Sterbens
- 2.2.1 Sterben im 20. Jahrhundert
- 2.2.2 Sterben in der heutigen Gesellschaft
- 2.1 Der Sterbeprozess
- 3. Schwerkranke und Sterbende im häuslichen Umfeld und in Institutionen
- 3.1 Pflege und Sterben zu Hause
- 3.1.1 Umgang mit Krankheit und Sterben im häuslichen Umfeld
- 3.1.2 Die häusliche Pflege durch Angehörige und andere Pflegepersonen
- 3.1.3 Unterstützungsangebote durch Sozialstationen, ambulante Pflegedienste, Hospizdienste und Palliativangebote
- 3.2 Die Institutionen Krankenhaus und Pflegeheim
- 3.3 Stationäre Hospize und Palliativstationen
- 3.4 Finanzierung der ambulanten und stationären Leistungen
- 3.5 Zur Bedarfsdeckung für Betroffene in Deutschland
- 3.6 Abschließende Bemerkungen
- 3.1 Pflege und Sterben zu Hause
- 4. Zusammenfassung der sozialarbeiterischen Tätigkeit in der Versorgung von Schwerkranken und Sterbenden
- 5. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Versorgung von Schwerkranken und Sterbenden in Deutschland, insbesondere im Kontext der Hospizarbeit. Sie beleuchtet die Herausforderungen und Chancen, die sich in dieser Arbeitsfeld ergeben, und analysiert, wie ein würdevolles Sterben im Sinne der Menschenwürde und Lebensqualität ermöglicht werden kann.
- Würdevolles Sterben und die Bedeutung der Menschenwürde im Lebensende
- Die Bedürfnisse und Empfindungen von Schwerkranken und Sterbenden
- Die unterschiedlichen Modelle der Sterbebegleitung und ihre kritische Betrachtung
- Die Versorgung von Schwerkranken und Sterbenden im häuslichen Umfeld und in verschiedenen Institutionen
- Die Rolle der Sozialarbeit in der Begleitung und Unterstützung von Betroffenen und ihren Angehörigen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den aktuellen Diskurs über Sterben und Tod dar und beschreibt den Anlass für die Erstellung dieser Arbeit. Sie erläutert die Kernfragen der Arbeit und skizziert den Aufbau der einzelnen Kapitel.
- Kapitel 1: Leben bis zuletzt bedeutet würdevolles Sterben: Dieses Kapitel befasst sich mit der Bedeutung der Menschenwürde und Lebensqualität im Lebensende. Es werden die Bedürfnisse und Empfindungen von Sterbenden beleuchtet und die Möglichkeiten der Vorsorge mittels Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung und Patientenverfügung erläutert. Der erste Teil schließt mit einer Diskussion über Sterbebegleitung und Sterbehilfe ab.
- Kapitel 2: Sterben: Dieses Kapitel definiert den Sterbeprozess anhand verschiedener Sterbephasenmodelle und zeichnet die historische Entwicklung des Sterbens nach. Es werden die Umstände des Sterbens in der heutigen Gesellschaft beleuchtet, um einen Übergang zum nächsten Kapitel zu schaffen.
- Kapitel 3: Schwerkranke und Sterbende im häuslichen Umfeld und in Institutionen: Dieses Kapitel stellt die Angebote und die Versorgung für Schwerkranke und Sterbende in Deutschland vor. Es analysiert die verschiedenen Unterstützungsmöglichkeiten im häuslichen Umfeld und in Institutionen wie Krankenhäusern, Pflegeheimen, Hospizen und Palliativstationen. Der Fokus liegt auf der Frage, ob diese Angebote ein würdiges Sterben in der heutigen Zeit ermöglichen.
- Kapitel 4: Zusammenfassung der sozialarbeiterischen Tätigkeit in der Versorgung von Schwerkranken und Sterbenden: Dieses Kapitel fasst die Aufgabenbereiche der Sozialarbeit in der Begleitung von Schwerkranken und Sterbenden zusammen und zeigt auf, wie Sozialarbeiter zum Gelingen eines würdevollen Sterbens beitragen können.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der Hospizarbeit und Palliativversorgung. Wichtige Schlüsselwörter sind: Menschenwürde, Lebensqualität, Sterbebegleitung, Sterbehilfe, Sterbephasenmodelle, häusliche Pflege, institutionelle Versorgung, Hospiz, Palliativstation, Sozialarbeit, Unterstützung von Betroffenen und Angehörigen.
- Quote paper
- Stefanie Gulke (Author), 2006, Leben bis zuletzt - Die Versorgung von Schwerkranken und Sterbenden im Sinne der Hospizarbeit in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63019