Leistungsbeurteilung, Leistungsbewertung und die Benotung von Schülern gehören zu den wichtigsten Aufgaben in der Schulpraxis. Die Aufgaben der LehrerInnen bestehen darin, den Kindern etwas beizubringen. Sie müssen dafür sorgen, dass die Kinder etwas lernen und diese anregen. Gleichzeitig müssen sie messen, ob und, wenn ja, was und wie viel die Kinder gelernt haben. Dieses Problem, die Leistungen der SchülerInnen in der Schule zu beurteilen, steht im Spannungsfeld zwischen den pädagogischen und den gesellschaftlichen Leistungsforderungen und -prinzipien. Der Grund dafür ist, dass die Schule die Aufgabe hat, Kinder und Jugendliche so vorzubereiten, dass sie als Staatsbürger den gesellschaftlichen Prinzipien im späteren Berufsleben sowie in der Gestaltung ihrer persönlichen Lebensbereiche gerecht werden. Jedoch dürfen die pädagogischen Prinzipien nicht unbeachtet gelassen werden.
Ein weiteres Problem besteht darin, dass die Kinder einer Klasse nicht alle auf demselben Könnens- und Wissensstand sind. Dies bedeutet für die LehrerInnen trotz unterschiedlicher Voraussetzungen die einzelnen Lernergebnisse gerecht zu beurteilen, zu bewerten und zu benoten. Dabei darf man sich als LehrerIn nicht nach äußeren Merkmalen der Kinder leiten lassen, da dies öfter zu Fehlbeurteilungen führt, als man sich denken kann. In meiner Arbeit werde ich zuerst auf die Erläuterung des Leistungsbegriffes eingehen, anschließend kurz den gesellschaftlichen und den pädagogischen Leistungsbegriff erklären und die Begründung von Leistung in der Schule erörtern. Des Weiteren finde ich die Zensuren als Instrument der Leistungsbeurteilung als erwähnenswert, da die Zensuren in der Schule eine zunehmende Bedeutung bekommen hat. Zum Schluss setze ich mich dann mit der Frage, ob Zensuren eine fördernde oder selektive Funktion haben, auseinander.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Zum Begriff der Leistung
2.1. Gesellschaftlicher Leistungsbegriff
2.2. Pädagogischer Leistungsbegriff
2.3. Begründung der Leistung in der Schule
3. Zensurengebung als Instrument der Leistungsbeurteilung
3.1. Zeugnisse in der Schule
Benefizzeugnis
Reifezeugnis
Abgangszeugnis
Volksschulzeugnis
4. Auslese oder Förderung ?
5. Fazit
6. Literaturnachweis
1. Einleitung
Leistungsbeurteilung, Leistungsbewertung und die Benotung von Schülern gehören zu den wichtigsten Aufgaben in der Schulpraxis. Die Aufgaben der LehrerInnen bestehen darin, den Kindern etwas beizubringen. Sie müssen dafür sorgen, dass die Kinder etwas lernen und diese anregen. Gleichzeitig müssen sie messen, ob und wenn ja was und wie viel die Kinder gelernt haben. Dieses Problem, die Leistungen der SchülerInnen in der Schule zu beurteilen, steht im Spannungsfeld zwischen den pädagogischen und den gesellschaftlichen Leistungsforderungen und -prinzipien. Der Grund dafür ist, dass die Schule die Aufgabe hat, Kinder und Jugendliche so vorzubereiten, dass sie als Staatsbürger den gesellschaftlichen Prinzipien im späteren Berufsleben sowie in der Gestaltung ihrer persönlichen Lebensbereiche gerecht werden. Jedoch dürfen die pädagogischen Prinzipien nicht unbeachtet gelassen werden.
Ein weiteres Problem besteht darin, dass die Kinder einer Klasse nicht alle auf demselben Könnens- und Wissensstand sind. Dies bedeutet für die LehrerInnen trotz unterschiedlicher Voraussetzungen die einzelnen Lernergebnisse gerecht zu beurteilen, zu bewerten und zu benoten. Dabei darf man sich als LehrerIn nicht nach äußeren Merkmalen der Kinder leiten lassen, da dies öfter zu Fehlbeurteilungen führt, als man sich denken kann.
In meiner Arbeit werde ich zuerst auf die Erläuterung des Leistungsbegriffes eingehen, anschließend kurz den gesellschaftlichen und den pädagogischen Leistungsbegriff erklären und die Begründung von Leistung in der Schule erörtern. Des Weiteren finde ich die Zensuren als Instrument der Leistungsbeurteilung als erwähnenswert, da die Zensuren in der Schule eine zunehmende Bedeutung bekommen hat. Zum Schluss setze ich mich dann mit der Frage, ob Zensuren eine fördernde oder selektive Funktion haben, auseinander.
2. Zum Begriff der Leistung
Der Begriff Leistung ist vielfältig verwendbar und begegnet uns in den verschiedensten Bereichen und Zusammenhängen. Nicht nur in der Technik, Pädagogik oder Wirtschaft sondern auch in anderen Gebieten wird von Leistung gesprochen. Begriffe wie Leistungsgesellschaft, Leistungssport, Leistungsnachweis, Leistungskurs, u.v.a. gehören zu unserem alltäglichen Wortschatz. Leistung beschreibt im Allgemeinen das Erbringen und das Ergebnis einer anstrengenden, schwierigen und zielgerichteten Tätigkeit oder für die Erfüllung einer Pflicht gebraucht.
Hartmut Paffrath geht bei seiner Definition von „Leistung“ in die Anfänge der deutschen Sprache zurück. Das Wort „Leistung“ lässt sich ableiten von „laists“ (indogermanische Wortwurzel), was mit „Spur, Fußspur“ übersetzt werden kann. „Laistjan“ / „Leisten“ bedeutet aus dem gotischen übersetzt „einer Spur nachfolgen“ (vgl. Paffrath 1981, S.15). Die Urform des Wortes beschreibt somit eine Vorgabe, eine Norm, die zur Orientierung dienen soll. „Leistung“ wird einerseits als „Prozess“ definiert (aus dem indogermanischen) und andererseits als etwas statisches verstanden (aus dem romanischen). Vor allem die statische Bedeutung des „Leistungsbegriffs“ wird meistens hervorgehoben. Unter statisch wird etwas Abgeschlossenes oder Vollendetes verstanden, d.h. das „Ergebnis“/ „Produkt“ von etwas. Leistung als Prozess beschreibt einen dynamischen, auf den Vollzug bezogenen Leistungsbegriff (vgl. Ziegenspeck 1999, S. 29ff.).
Menschen müssen Leistungen erbringen, um gewissen Anforderungen gerecht zu werden. Das heißt die „Erfüllung“ einer Erwartung oder eines Versprechens und dessen „Ergebnis“ stehen im Mittelpunkt. Die Definition von „Leistung“ ist, wie vorhin schon angeführt, sehr vielseitig. Erst nach dem zweiten Weltkrieg wurde der Leistungsbegriff immer mehr diskutiert und zu definieren versucht.
So erwähnt auch Matthias von Saldern Definitionsmöglichkeiten von Leistung (Saldern, 1999, S.10):
- Leistung als Produkt oder Effekt (Lexikon der Pädagogik, 1951)
- Leisten als Schaffen; Vollbringen sei eine Tätigkeit, deren Ergebnis die Leistung sei (Lexikon der Pädagogik, 1954)
- „Unter schulischer Leistung verstehen wir die an einer Norm gemessene Leistung des Schülers“ (Mörtel, 1988).
- Leistung ist bewertetes Handeln (Becker, 1991)
- Unter Leistung versteht man die Ausführung einer geistigen oder körperlichen Tätigkeit, die mit einem gewissen Maß an Anstrengung gebunden ist - oder das Ergebnis solcher Tätigkeit, das an einem Maßstab gemessen wird (Linke, 1999).
- Leistung ist der Vollzug oder das Ergebnis einer Arbeit in Relation zu einem Gütemaßstab (Schröder, 1991)
- Pädagogische Leistung ist das Ausmaß, in welchem ein Individuum Aufgaben mit einem definierten Schwierigkeitsgrad erfolgreich bewältigen kann (Dietrichs, 1993).
Damit die Leistungen der SchülerInnen überhaupt erkennbar werden, müssen im Unterricht gewisse Anforderungen und Prinzipien gestellt sein, um den Kindern die Möglichkeit zu geben, die geforderten Leistungen zu erbringen. Die entscheidende Frage hierbei ist, welche Leistungsprinzipien pädagogisch begründet sind und welche gesellschaftlich.
2.1. Gesellschaftlicher Leistungsbegriff
Um in der Statushierarchie der heutigen Industriegesellschaften aufsteigen zu können, müssen die Mitglieder bestimmte „Leistungen“ erfüllen und nachweisen. Die gesellschaftliche Position jedes einzelnen ist abhängig von der erbrachten individuellen Leistung. Dies kennzeichnet sich durch beispielsweise beruflichen Aufstieg, erhöhtes Einkommen oder Autoritätsgewinn. Ständig erfolgen individuelle Leistungsbeurteilungen, wodurch eine Auslese der Besten geschieht.
Auch die Schulen sind bedeutender Bestandteil unserer Gesellschaft und können sich der gesellschaftlichen Forderung nach Auslese nicht entziehen. Vor allem die Grundschule als Pflichtschule ist dessen Prinzipien unterworfen, da sie die Kinder so gut wie möglich fordern und fördern, und am Ende für die weiterführenden Schulen selektieren soll. Die Aufgabe der LehrerInnen ist bei jedem einzelnen Schüler eine optimale Leistungsfähigkeit zu ermöglichen, um so eine Chancengleichheit im Hinblick auf die zukünftige soziale Position ansatzweise zu gewährleisten. Jürgens beschreibt dieses Argument hinsichtlich der Erziehung und Schule als „problematisch“. Denn wenn man sich die Leistungsgesellschaft näher betrachtet, so ist sehr schnell und eindeutig festzustellen, dass „Chancenungleichheit weiterhin besteht und die Verteilung beruflicher Positionen in verschiedenen gesellschaftlichen Arbeitsbereichen immer weniger von der individuellen Leistung als scheinbar eindeutigem Beurteilungsmaßstab abhängt...“ (Offe,1970, vgl. Jürgens, 1998, S.15).
Leistung wird in der Gesellschaft als sehr schätzens- und erstrebenswert erklärt. Die wirtschaftliche Entwicklung ist ein stets hervorgehobener Aspekt der Leistungsprinzipien unserer Gesellschaft. Ob eine Person im beruflichen Leben aufsteigen kann, seine materiellen, sowie sozialen Chancen sind abhängig von seinen erbrachten Leistungen.
Jedoch sollen diese Ziele „effizient“, das heißt mit nicht viel Aufwand erreicht werden. Aufgrund der sozialen Ungleichheit in der Gesellschaft herrscht stets Konkurrenzkampf zwischen den Individuen. Die Menschen vergleichen ihre Leistungen miteinander und streben nach noch mehr. Dies trägt der gesellschaftlichen Entwicklung positiv bei und hält somit dessen Prinzipien aufrecht (vgl. Saldern, 1999, S.14).
2.2. Pädagogischer Leistungsbegriff
Für den pädagogischen Leistungsbegriff ist der Prozess des Lernens genauso wichtig, wie das Ergebnis. Pädagogisch gesehen braucht der Mensch Fähigkeiten, Motivation und physische, psychische und geistige Energie um eine Leistung zu erbringen. Fähigkeit ohne Motivation und auch umgekehrt kann schwer zu einer Leistung führen. Verbunden mit Anerkennung, interessanten Inhalten, Eigenverantwortung, Entfaltungsmöglichkeit und Belohnung wird Leistung ein Motivationsfaktor für die Arbeit der Schüler.
Während bei den gesellschaftlichen Prinzipien die Allokations- und Selektionsfunktion Vorrang haben, nehmen die mit der Schule zusammenhängenden Prinzipien in Bezug auf leistungsfördernde Maßnahmen eine enorme Bedeutung ein, wobei die Selektionsfunktion auch einen hohen Stellenwert hat (vgl. Jürgens und Sacher, 2000, S.12).
Die pädagogische Auffassung schließt das Bewusstsein ein, dass Leistung sich immer an den von der Gesellschaft entwickelten Gütekriterien in Form von Normen und Werten orientiert. Zudem garantiert der pädagogische Leistungsbegriff, den Schüler den gesellschaftlichen Anforderungen gerecht vorzubereiten, und muss dabei Aspekte der individuellen Leistungsmotivation berücksichtigen. Die Kinder müssen sich den von außen kommenden Ansprüchen stellen; sie dürfen aber nicht daran zerbrechen.
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- Citar trabajo
- Mehtap Özkaya (Autor), 2005, Leistung und Zensuren in der Schule, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/62577
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