Die zunehmende Globalisierung des wirtschaftlichen Geschehens sowie die Veränderung der Märkte für Produktionsunternehmen vom Verkäufer- zum Käufermarkt lassen erkennen, dass sich das wirtschaftliche Wettbewerbsumfeld in den vergangenen Jahren intensiv verändert hat. Der verstärkte Aufbau einer intensiven Kunden-Lieferanten-Beziehung rückt zunehmend in den Mittelpunkt unternehmerischen Handelns. Besonders die Innovationen in der Informations- und Kommunikationstechnologie, die zunehmende Internationalisierung unternehmerischer Geschäftsprozesse sowie eine flexible Kundenorientierung verdeutlichen, dass sich die Logistik aus einem reinen Erfüllungsgehilfen mit den betrieblichen Standardfunktionen Einkauf, Produktion und Verkauf zu einem wichtigen Erfolgsfaktor entwickelt hat. Die Logistikbranche unterliegt derzeit außerdem einem Wandel, der durch die Zunahme internetunterstützter Geschäftsprozesse (E-Commerce) stark geprägt wird wird. Logistikdienstleistungen erfahren hierdurch eine Bedeutungszunahme, da sie einen wesentlichen Bestandteil dieser Geschäftsprozesse darstellen. Die digitale Wirtschaft ist nicht aufzuhalten. Das Internet hat nicht nur innerhalb weniger Jahre einen eigenen Wirtschaftszweig geschaffen, der einen dreistelligen Milliardenbetrag umsetzt, sondern durchdringt in schnellen Schritten unser gesamtes Geschäftsleben. 1 Unternehmen wie Amazon 2 , Otto GmbH & Co KG 3 und Expedia.com GmbH 4 haben diese Umstände sehr früh erkannt, und entsprechende Maßnahmen ergriffen, um sich eine marktführende Position in ihrer Branche zu sichern. [...]
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Einleitung und Problemstellung
1. Distribution
2. Logistik
2.1. E-Logistik
3. Distributionslogistiksysteme
4. Electronic Commerce (E-Commerce)
4.1. Business-to-Consumer (B2C)
4.1.1. Otto Versand
4.1.2. Amazon
4.1.3. Conrad Electronic
4.1.4. Apple
4.1.5. Dell
4.2. Business-to-Administration (B2A)
4.3. Business-to-Business (B2B)
5. Electronic Procurement (E-Procurement)
6. Mobile Commerce (M-Commerce)
Schlussbetrachtung
Legende
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Vergleich klassische Distributionskette mit der E-Commerce-Distribution
Einleitung und Problemstellung
Die zunehmende Globalisierung des wirtschaftlichen Geschehens sowie die Ver-änderung der Märkte für Produktionsunternehmen vom Verkäufer- zum Käufermarkt lassen erkennen, dass sich das wirtschaftliche Wettbewerbsumfeld in den vergangenen Jahren intensiv verändert hat. Der verstärkte Aufbau einer intensiven Kunden-Lieferanten-Beziehung rückt zunehmend in den Mittelpunkt unterneh-merischen Handelns.
Besonders die Innovationen in der Informations- und Kommunikationstechnologie, die zunehmende Internationalisierung unternehmerischer Geschäftsprozesse sowie eine flexible Kundenorientierung verdeutlichen, dass sich die Logistik aus einem reinen Erfüllungsgehilfen mit den betrieblichen Standardfunktionen Einkauf, Produk-tion und Verkauf zu einem wichtigen Erfolgsfaktor entwickelt hat. Die Logistikbranche unterliegt derzeit außerdem einem Wandel, der durch die Zunahme internet-unterstützter Geschäftsprozesse (E-Commerce) stark geprägt wird wird.
Logistikdienstleistungen erfahren hierdurch eine Bedeutungszunahme, da sie einen wesentlichen Bestandteil dieser Geschäftsprozesse darstellen.
Die digitale Wirtschaft ist nicht aufzuhalten. Das Internet hat nicht nur innerhalb weniger Jahre einen eigenen Wirtschaftszweig geschaffen, der einen dreistelligen Milliardenbetrag umsetzt, sondern durchdringt in schnellen Schritten unser gesamtes Geschäftsleben.[1]
Unternehmen wie Amazon[2], Otto GmbH & Co KG[3] und Expedia.com GmbH[4] haben diese Umstände sehr früh erkannt, und entsprechende Maßnahmen ergriffen, um sich eine marktführende Position in ihrer Branche zu sichern.
Im Wesentlichen unterscheidet man beim E-Commerce zwischen den Business-to-Consumer-Geschäften (B2C) und den Business-to-Business-Geschäften (B2B).
B2C-Geschäfte stellen im Grunde eine Weiterentwicklung des Versandhandels dar. Ihr zunehmender Einsatz führt zu einem tief greifenden Wandel des Einzelhandels, dem bislang noch dominierenden Absatzkanal für den Endverbraucher im Waren- und Verteilungsfluss. Such- und Abholfahrten des Konsumenten bei den einzelnen Geschäften werden durch Direktbelieferung des Endkunden ersetzt, was die Anforderungen an die Logistik erhöht.
Der Schwerpunkt dieser Seminararbeit liegt auf der Distribution in der Konsum-güterlogistik, also dem Business-to-Consumer (B2C). Zu Beginn werden relevante Begriffe näher erläutert, die für die Bearbeitung der Thematik von Bedeutung sind. Anschließend möchte ich näher auf einige Distributionssysteme im E-Business eingehen und ein paar Beispiele für Unternehmen geben, die eine erfolgreiche Umsetzung realisieren konnten. Eine kurze Schlussbetrachtung soll die Arbeit abrunden.
1. Distribution
Das Distributionssystem umfasst alle betrieblichen Aufgaben, die auf die Verwertung der betrieblichen Leistungen am Markt gerichtet sind.[5]
Die physische Distribution umfasst als betriebliche Funktion die Gestaltung, Steue-rung und Kontrolle der Verteilung der Unternehmensprodukte vom Werkslager zum unmittelbaren Nachfrager.[6]
Domschke und Schildt sehen in der Distribution die Summe aller Aktivitäten, die mit dem Umschlag von Wirtschaftsgütern zwischen Erzeugern und Verwendern verbun-den sind.[7]
„Infolge breiterer Sortimente und zunehmender Marktsegmentierung sowie der Ten-denz zum Käufermarkt müssen Fragestellungen und Aufgabenstellungen im Distribu-tionssystem der Unternehmen in den Mittelpunkt des Interesses rücken“[8] Nicht nur die art- und mengenmäßige, auch die räumlich und zeitlich abgestimmte Bereit-stellung der produzierten Güter zählen zu den Aufgaben der Distribution[9]. In Bezug auf die Auftragsfertigung müssen darüber hinaus auch vorgegebene Lieferzusagen eingehalten werden.
2. Logistik
Sah man früher die Logistik vor allem als Rationalisierungsinstrument und Service-funktion zur Kostenminimierung an, so hat man im Zeitverlauf zunehmend die Logistik als Wettbewerbsinstrument und Gestaltungsfunktion zur Gewinnmaximie-rung erkannt. Heute wird unter Logistik die Bereitstellung benötigter und Entsorgung unerwünschter Sachgüter in den erforderlichen Mengen zum jeweiligen Bedarfs-zeitpunkt an den vorgegebenen Orten durch Transportieren, Umschlagen und Lagern im Beschaffungs-, Produktions- und Absatzbereich verstanden.
Die Begriffsauffassungen der Literatur differieren sehr stark, sind teilweise sogar widersprüchlich. Dies verwundert nicht, da der Begriff oftmals für verschiedene Lo-gistikkonzeptionen verwendet wird.[10] Hier ist eine Unterscheidung zwischen folgen-den Dimensionen vorzunehmen:
- der instrumentellen Logistikkonzeption
- der funktionalen Logistikkonzeption
- der institutionellen Logistikkonzeption
- der managementorientierten Logistikkonzeption
Die konzeptionellen Alternativen spiegeln nicht nur die in der Literatur anzutreffenden Abgrenzungen des Logistikbegriffs wider. Sie können auch als Stufen eines Ent-wicklungspfades verstanden werden[11]
2.1. E-Logistik
Ursprünglich als Hauptfunktion der Materialwirtschaft verstanden, wird Logistik heute vor allem als flussorientierte betriebliche Querschnittsfunktion über die Bereiche Beschaffung, betriebliche Leistungserstellung (Produktion) und Absatz gesehen. In den 60er Jahren konzentrierte sich die wissenschaftliche Diskussion primär auf die logistischen Abläufe, die unter dem Begriff der physischen Distribution subsumiert wurden.[12]
Logistik wird durch elektronische Kommunikation zur E-Logistik, das Ziel ist eine durchgängige, rechnergesteuerte Wertschöpfungskette vom Hersteller bis zum Kun-den. Logistikanbieter wirken entscheidend mit, indem sie Schnittstellen zu Herstellern und Kunden bieten oder sich in das Webangebot der Hersteller integrieren.
Voraussetzung hierbei ist ein unternehmensübergreifendes Logistikmanagement und die damit verbundene Optimierung aller Geschäftsprozesse bei allen Partnern.
3. Distributionslogistiksysteme
„Organe, die an der Abwicklung von Distributionsaufgaben beteiligt sind, lassen sich als institutionelle Subsysteme eines Distributionssystems auffassen. Solche Subsysteme sind:
- Absatzorgane der Produzenten mit Distributionsaufgaben
- Distributionsmittler bzw. selbständige Handelsbetriebe, und zwar
- Großhandelsbetriebe sowie
- Einzelhandelsbetriebe
- Distributionshelfer, und zwar:
[...]
[1] Vgl. Schneider, D.; Schnetkamp, G., 2000, S. 11
[2] www.amazon.de
[3] www.otto.de
[4] www.expedia.de
[5] Vgl. Piontek, J., 1994, S. 153
[6] Vgl. Kipshagen, L., 1983, S. 4
[7] Vgl. Domschke, W.; Schildt, B. in Isermann, H., 1994, S. 181
[8] Piontek, J., 1994, S. 153
[9] Vgl. Domschke, W.; Schildt, B. in Isermann, H., 1994, S. 181
[10] Vgl. Wegner, U., 1993, S. 27
[11] Vgl. Wildemann, H., 1997, S. 5f.
[12] Vgl. Eisenbarth, M., 2003, S. 9
- Arbeit zitieren
- Rüdiger Göldnitz (Autor:in), 2006, Distributionssysteme in der E-Logistik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/62385
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