Zur Untersuchung der Vergabe von Rating als Voraussetzung für die Finanzierung am Kapitalmarkt werden in einem ersten Schritt die grundlegenden Begriffe dieser Arbeit - „Kapitalmarktfinanzierung“ und „Rating“ - definiert, um im Folgenden ein einheitliches Verständnis zu gewährleisten. Mit den Grundlagen des Ratings kapitalmarktorientierter Unternehmen beschäftigt sich das zweite Kapitel. Es werden sowohl die wesentlichen Arten von Rating als auch Ratingagenturen vorgestellt, um abschließend einen Einblick in den Ablauf des für die Kapitalmarktfinanzierung relevanten externen Ratingverfahrens zu geben. Kapitel drei dient schließlich der Zusammenführung der Themen „Rating“ und „Finanzierung am Kapitalmarkt“. Es findet eine Analyse der Zusammenhänge zwischen Rating und Kapitalmarktfinanzierung statt. Des Weiteren werden die Vorteile und Nutzen eines Ratings für die Kapitalmarktakteure untersucht, bevor eine Aussage zur Vergabe von Rating als Voraussetzung für die Finanzierung am Kapitalmarkt getroffen wird. Im letzten Kapitel wird in einer abschließenden Betrachtung auf die Grenzen eines Ratings eingegangen und ein Ausblick auf die weitere mögliche Entwicklung von Rating am Kapitalmarkt gegeben.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Hinführung zum Thema und Zielsetzung der Arbeit
1.2 Gang der Darstellung
1.3 Begriffsgrundlegungen
2 Rating kapitalmarktorientierter Unternehmen
2.1 Ansätze des Ratings
2.2 Ratingagenturen
2.3 Ablauf und Inhalt des externen Ratingverfahrens
3 Schlüsselrolle des Ratings für die Finanzierung am Kapitalmarkt
3.1 Zusammenhang von Rating und Kapitalmarkt
3.2 Rating – Voraussetzung für die Finanzierung am Kapitalmarkt?
4 Kritische Betrachtung und Ausblick
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Die wichtigsten Stufen eines beauftragten, externen Ratingverfahrens. 3
Tabellenverzeichnis
Tab. 1: Bonitätsklassen und Ratingsymbole ausgewählter Ratingagenturen. 3
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
1.1 Hinführung zum Thema und Zielsetzung der Arbeit
Für den Erfolg eines Unternehmens ist nicht nur der Markterfolg auf den Absatzmärkten von Bedeutung. Auch das erfolgreiche Bestehen auf dem Kapitalmarkt wird heutzutage immer wichtiger, da davon maßgeblich die Unternehmensfinanzierung und damit verbunden die Existenz des Unternehmens betroffen ist.[1] Auf den Kapitalmärkten konnte in den letzten Jahren eine Verstärkung der Wettbewerbsintensität beobachtet werden. Der allgemeine Trend zur Globalisierung, sowie die Tatsache, dass Kapitalfluss ohne physische Transportmittel möglich ist und Kapital somit zu den beweglichsten Gütern überhaupt gehört, begründen den weltweit angeheizten Wettbewerb um Kapital.[2] Gemäß dem Paradigma der Wertorientierung sucht sich das international verfügbare Kapital die weltweit besten Investitionsmöglichkeiten.[3] Dies bedeutet, dass die Kapitalgeber nur dort investieren, wo unter Berücksichtigung des Risikos die höchste Rendite zu erwarten ist.
Parallel zur Globalisierung, Liberalisierung und Deregulierung der Finanzmärkte führen auch die Folgen von Basel II zu einem Bedeutungszuwachs der Kapitalmarktfinanzierung. Das Konsultationspapier „Neue Basler Eigenkapitalvereinbarung“, welches 1999 durch den Basler Ausschuss für Bankenaufsicht vorgelegt wurde, sieht für Banken eine Eigenmittelhinterlegung von Krediten in Abhängigkeit des Kreditausfallrisikos vor.[4] Die durch Basel II verschärfte Kreditvergabepolitik verstärkt den Wandel bei der Unternehmensfinanzierung; die kapitalmarktorientierte Finanzierung gewinnt gegenüber der bankenorientierten Finanzierung zunehmend an Bedeutung.[5]
Im Zusammenhang mit den geänderten Wettbewerbs- und Rahmenbedingungen am Kapitalmarkt wird das Thema Rating für die Kapitalmarktakteure immer wichtiger. Angesichts der aufgezeigten Relevanz setzt sich die vorliegende Arbeit deshalb mit der „Vergabe von Rating als Voraussetzung für die Finanzierung am Kapitalmarkt“ auseinander.
1.2 Gang der Darstellung
Zur Untersuchung der Vergabe von Rating als Voraussetzung für die Finanzierung am Kapitalmarkt werden in einem ersten Schritt die grundlegenden Begriffe dieser Arbeit – „Kapitalmarktfinanzierung“ und „Rating“ – definiert, um im Folgenden ein einheitliches Verständnis zu gewährleisten.
Mit den Grundlagen des Ratings kapitalmarktorientierter Unternehmen beschäftigt sich das zweite Kapitel. Es werden sowohl die wesentlichen Arten von Rating als auch Ratingagenturen vorgestellt, um abschließend einen Einblick in den Ablauf des für die Kapitalmarktfinanzierung relevanten externen Ratingverfahrens zu geben.
Kapitel drei dient schließlich der Zusammenführung der Themen „Rating“ und „Finanzierung am Kapitalmarkt“. Es findet eine Analyse der Zusammenhänge zwischen Rating und Kapitalmarktfinanzierung statt. Des Weiteren werden die Vorteile und Nutzen eines Ratings für die Kapitalmarktakteure untersucht, bevor eine Aussage zur Vergabe von Rating als Voraussetzung für die Finanzierung am Kapitalmarkt getroffen wird.
Im letzten Kapitel wird in einer abschließenden Betrachtung auf die Grenzen eines Ratings eingegangen und ein Ausblick auf die weitere mögliche Entwicklung von Rating am Kapitalmarkt gegeben.
1.3 Begriffsgrundlegungen
Kapitalmarktfinanzierung
Der Finanzmarkt wird je nach Fristigkeit der Kapitalanlagen in Geldmarkt und Kapitalmarkt unterschieden.[6] Am Kapitalmarkt wird in der Regel längerfristiges Kapital vermittelt, dessen Laufzeit der Überlassung mehr als ein Jahr beträgt.
Der Kapitalmarkt lässt sich anhand verschiedener Kriterien in Segmente einteilen. Ein solches Kriterium ist der Grad der Organisation. Gemäß diesem Definitionsansatz wird zwischen organisierten und grauen Kapitalmärkten unterschieden.[7] Wenn das Unternehmen den Kapitalgeber suchen muss und individuelle Vereinbarungen mit diesem treffen kann, so wird vom grauen Kapitalmarkt gesprochen.[8] Werden die Voraussetzungen für den börslichen Handel erfüllt, wird vom organisierten Markt gesprochen.[9] Die Börse als organisierter Kapitalmarkt hat den Vorzug, dass es eine Institution mit festgelegten Regeln und Aufsicht gibt, welche den Handel mit standardisierten Finanztiteln ermöglicht. Unter dem Begriff Kapitalmarkt wird im Folgenden der organisierte Markt verstanden, welches auch der Kapitalmarktdefinition im engeren Sinne entspricht.[10]
Die Kapitalmarktfinanzierung dient der Außenfinanzierung von Unternehmen. Hierbei sei insbesondere die Finanzierung über die Emission von Aktien, Anleihen, Obligationen, Wandel- und Optionsanleihen am Kapitalmarkt zu nennen. Die Gruppe der Kapitalanleger oder Investoren setzt sich vornehmlich aus institutionellen Anlegern wie z. B. Versicherungen, Fondsgesellschaften, Banken oder anderen Unternehmen zusammen.
Rating
Der Begriff „Rating“ stammt aus dem angelsächsischen Raum und bedeutet wörtlich ins Deutsche übersetzt „Beurteilung“, „Einschätzung“ oder „Einstufung“. Ratings werden in zahlreichen Zusammenhängen gebraucht um bestimmte Objekte in vorgegebene Klassen einzuordnen.[11] Dabei kann unter dem Begriff Rating sowohl das Bewertungsverfahren an sich (Ratingprozess), als auch das Bewertungsergebnis (Ratingurteil) verstanden werden. Im finanzwirtschaftlichen Umfeld werden Ratings von Banken oder privaten Ratingagenturen durchgeführt, welche aus der Perspektive von Fremdkapitalgebern die Kreditwürdigkeit von bestimmten Unternehmen oder Finanztitel beurteilen.[12] Im Rahmen dieser Arbeit wird unter dem Begriff Rating „eine […] Meinung spezialisierter Institutionen (Ratingagenturen) über die wirtschaftliche Fähigkeit, rechtliche Bindung und Willigkeit einer wirtschaftlichen Einheit verstanden, die mit einem bestimmten Finanztitel verbundenen zwingend fälligen Zahlungsverpflichtungen vollständig und rechtzeitig zu erfüllen.“[13] Durch die Aggregation der im Ratingprozess gewonnenen Informationen wird eine Schätzung der Ausfallwahrscheinlichkeit von Forderungen gegenüber Gläubigern ermöglicht.[14] Diese Wahrscheinlichkeit wird durch ein Ratingurteil beschrieben, welches in der Regel aus Symbolen in Form von Buchstaben und/oder Zahlen besteht und die komplexen Zusammenhänge in Form einer einzigen Kennzahl verdichtet.[15]
[...]
[1] Vgl. Gleißner, W./Füser, K. (2003), S. 1 f.
[2] Vgl. Füser, K./Gleißner, W. (2005), S. 288.
[3] Vgl. Gleißner, W./Füser, K. (2003), S. 3.
[4] Vgl. Gatzki, C./Gatzky, Y. (2005), S. 320.
[5] Vgl. Brockhaus, M. (2002), S. 70.
[6] Vgl. Perridon, L./Steiner, M. (2004), S. 169.
[7] Vgl. Loistl, O. (1991), S. 15.
[8] Vgl. Sprink, J. (2000), S. 62.
[9] Rechtlicher Rahmen: siehe §2 Abs. 5 WpHG.
[10] Vgl. Spremann, K./Gantenbein, P. (2005), S. 37.
[11] Vgl. Everling, O./Bargende, D. (2005), S. 262.
[12] Vgl. Kommission der Europäischen Gemeinschaften (2005), S. 3.
[13] Everling, O./Bargende, D. (2005), S. 262.
[14] Vgl. Presber, R./Stengert, U. (2002), S. 6 f.
[15] Vgl. Brockhaus, M. (2002), S. 23.
- Citar trabajo
- Bachelor of Business Administration Miriam Karle (Autor), 2006, Vergabe von Rating als Voraussetzung für die Finanzierung am Kapitalmarkt, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/62174
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