Die Gesundheitspolitik zur Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland war von Beginn an auf eine tiefgreifende Umgestaltung der Gesellschaft, nach rassenhygienischen Gesichtspunkten, ausgelegt. Es reicht deshalb nicht aus die Ursachen für so ein tiefgreifendes Veränderungsvorhaben nur in der Zeit von 1933 bis 1945 zu suchen. Der Gliederungspunkt 2 befasst sich aus diesem Grund mit der Situation des Gesundheitswesens vor 1933. Die Gesundheitspolitik nach rassenhygienischen Gesichtspunkten ist kein alleiniges deutsches Phänomen. So wurden bereits vor 1933 in einigen amerikanischen Bundesstaaten (1904), in der kanadischen Provinz Alberta, im Schweizer Kanton Waadt und in Dänemark Sterilisationsgesetze verabschiedet. Der Gliederungspunkt 3 geht näher auf den Prozess der Umgestaltung des Gesundheitswesens zu Beginn der NS- Zeit ein. Im Gliederungspunkt 4 wird auf die wichtigsten Gesetzeserlasse des NS- Regimes näher eingegangen, um den straff zentralistischen Charakter des NS- Gesundheitswesens zu beleuchten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Situation des Gesundheitswesens vor 1933.
- Abschaffung der „Buntscheckigkeit“ des Gesundheitswesens.
- Die straff zentralisierte Gesundheitspolitik der Nationalsozialisten.
- Gesetz zur Verhinderung erbkranken Nachwuchses vom 14. Juli 1933.
- Gesetz zur Vereinheitlichung des Gesundheitswesens vom 1.April 1935.
- Reichsbürgergesetz und Blutschutzgesetz vom 15.09.1935.
- Reichsärzteordnung vom 13.12.1935.
- Das Echo der Bevölkerung zur Gesundheitspolitik.
- Fazit/Zusammenfassung
- Quellenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Medizin- und Gesundheitspolitik im Dritten Reich. Sie beleuchtet die Umgestaltung des Gesundheitswesens nach rassenhygienischen Gesichtspunkten, die im Wesentlichen von der nationalsozialistischen Ideologie geprägt war. Dabei werden die institutionellen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen der Gesundheitspolitik untersucht, sowie die wichtigsten Gesetzeserlasse des NS-Regimes. Die Arbeit analysiert, wie sich die langfristige Zielsetzung der Nationalsozialisten, einen rassenreinen und erbgesunden Volkskörper zu schaffen, in der Praxis der Medizin- und Gesundheitspolitik wiederspiegelte.
- Die Situation des Gesundheitswesens vor 1933 und die Kritik an der „Buntscheckigkeit“ des Systems
- Der Prozess der Umgestaltung des Gesundheitswesens zu Beginn der NS-Zeit
- Die wichtigsten Gesetzeserlasse des NS-Regimes im Bereich der Gesundheitspolitik
- Die Verschleierung der aggressiven Gesundheitspolitik gegenüber der Bevölkerung
- Die Auswirkungen der NS-Gesundheitspolitik auf die Bevölkerung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die Thematik der Hausarbeit vor und skizziert die zentralen Fragestellungen. Sie beleuchtet den historischen Kontext, indem sie ein fiktives Gespräch zwischen einem Bürger und einem Staatsdiener schildert, das die Zwangssterilisation einer jungen Frau aufgrund eines Sprachfehlers verdeutlicht. Diese Handlung verdeutlicht die Auswirkungen der nationalsozialistischen Medizin- und Gesundheitspolitik.
2. Zur Situation des Gesundheitswesens vor 1933: Dieses Kapitel untersucht die Organisation des Gesundheitswesens in Deutschland vor 1933. Es wird deutlich, dass die ärztlichen Aufgaben und Kompetenzen nicht in einer zentralen staatlichen Instanz, sondern auf verschiedene Institutionen des Reiches, der Einzelstaaten, der Kommunen und der Sozialversicherungsträger verteilt waren. Die Kritik an der „Buntscheckigkeit“ des Gesundheitswesens durch den nationalsozialistischen Gesundheitspolitiker Arthur Gütt wird dargestellt.
3. Abschaffung der „Buntscheckigkeit“ des Gesundheitswesens: Dieses Kapitel beleuchtet die Umgestaltung des Gesundheitswesens zu Beginn der NS-Zeit. Es geht auf den Prozess der Zentralisierung und Vereinheitlichung des Gesundheitswesens ein, der von den Nationalsozialisten angestrebt wurde. Dabei werden die institutionellen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für die Medizin und Gesundheitspolitik beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit der Medizin- und Gesundheitspolitik im Dritten Reich, unter besonderer Berücksichtigung der rassenhygienischen Ziele der Nationalsozialisten. Die zentralen Schlüsselwörter sind: Gesundheitspolitik, Rassenhygiene, Zwangssterilisation, erbgesunder Volkskörper, Gesetz zur Verhinderung erbkranken Nachwuchses, Vereinheitlichung des Gesundheitswesens, Reichsbürgergesetz, Blutschutzgesetz, Reichsärzteordnung, Arthur Gütt, Stadtärzte, Kreisärzte, Sozialversicherungsträger.
- Quote paper
- Thomas Koneczny (Author), 2006, Medizin- und Gesundheitspolitik im Dritten Reich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/62048