Diese Arbeit verschafft einen kurzen Überblick über Marketing als Wissenschaft und ist vor allem für den Einstieg in dieses Thema geeignet. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die "Theorie der Wissenschaftsziele" gegeben. Als weiteres werden die Wissenschaftsziele des Marketings kritisch betrachtet. Abschließend geht diese Ausarbeitung auf empirische Befunde zu Wissenschaftszielen im Marketing und dessen Ziele ein.
Inhaltsverzeichnis
Ziele der Marketingwissenschaft
1 Theorie der Wissenschaftsziele
2 Kritik an den Wissenschaftszielen des Marketings
3 Empirischer Befund zu Wissenschaftszielen im Marketing
4 Ziele der Marketingwissenschaft für die Zukunft
5 Zwischenfazit zu den Zielen der Marketingwissenschaft
Literaturverzeichnis
Ziele der Marketingwissenschaft
1. Theorie der Wissenschaftsziele
FRANKE beschreibt Ziele als einen gewünschten Zustand und sie können auch Endpunkt oder Ausrichtung einer Bestrebung sein. Außerdem geben sie dem individuellen Verhalten eine Orientierung und können als Maßstab für den Erfolg des Handelns dienen. Gemäß Franke ist es daher für die Wissenschaft sinnvoll sich über die eigenen Ziele im Klaren zu sein.[1]
Laut mehrer Autoren, darunter zum Beispiel Chmielewicz (1996) sind die wichtigsten Wissenschaftsziele die Gestaltung der Realität und Erkenntnisgewinn. Auch Franke greift diese im folgendem wieder auf. Ein Wissenschaftsziel, das primär auf Gestaltung ausgerichtet ist, bedeutet in diesem Zusammenhang, dass man hauptsächlich das Interesse auf externe Bezugsgruppen, in den Wirtschaftswissenschaften sind dies z.B. Unternehmer oder andere Marktteilnehmer, ausrichtet ist. Es geht somit darum wie man diese mit Hilfe wissenschaftlicher Methoden bei der Bewältigung ihrer Probleme unterstützen kann. Das Kriterium der Nützlichkeit ist hierbei dem der Wahrheit übergeordnet. Bei der Ausprägung Erkenntnis spielt weniger die Nützlichkeit eine Rolle sondern vielmehr die Wahrheit. Die intellektuelle Neugierde wird dem praktischen Nutzen vorangestellt.
Im weiteren Verlauf bemerkt Franke, dass beide Wissenschaftsziele sich ausschließen können, aber nicht müssen. Es kann selbstverständlich vorkommen, dass intellektuell reizvolle Forschung betrieben wird, diesen aber keinen praktischen Nutzen birgt o
der man betreibt nützliche Forschung, deren Ergebnisse aber keine Annäherung an die Wahrheit darstellen. Beides kann schnell zum Problem der Irrelevanz führen.[2]
Chmielewicz dagegen unterscheidet innerhalb der Forschungskonzeptionen in Bezug auf Wissenschaftsziele fünf Ausprägungen. Diese sind die Begriffslehre als essentialistisches Wissenschaftsziel, die Wirtschaftstheorie als theoretisches Wissenschaftsziel, die Wirtschaftstechnologie als Theorie der Wirtschaftspolitik und das pragmatisches Wissenschaftsziel, sowie die Wirtschaftsphilosophie als normatives Wissenschaftsziel.
Die Begriffslehre beschäftigt sich, wie der Name schon sagt, mit Definitionen und Begriffen. Beispielsweise muss genau definiert werden was unter Marketing zu verstehen ist und welche Unterbegriffe sich daraus ableiten leiten lassen. Das Ziel dieser Wissenschaft ist allerdings mit Klärung der Begriffe erreicht.
Basis für die theoretischen Aussagen der Wirtschaftstheorie sind die Begriffe, die vorab in der Begriffslehre geklärt wurden. Ziel von theoretischen Aussagen soll sein, dass diese Aussagen wahr und informativ sind um daraus Erklärungen und Prognosen zu bilden.
Die Wirtschaftstechnologie wiederum basiert auf den theoretischen Aussagen der Wirtschaftstheorie und formt sie technologisch um, indem die Wirkungen als Ziel angestrebt werden können.
Basis für die Wirtschaftsphilosophie stellt die Technologie dar. Ihre Aufgabe ist es Werturteile über die verfolgten Ziele und die Nebenwirkungen zu formulieren.[3]
2. Kritik an den Wissenschaftszielen des Marketings
In der Einleitung wurde bereits die auf die Geschichte und Entstehung später auch auf die –Ziele des Marketings bzw. der Marketingwissenschaft eingegangen. Im folgenden Abschnitt werden nun kurz einige Kritikpunkte erläutert.
Franke greift die Diskussion (die mittlerweile deutlich zurückgegangen ist) auf, bei der es besonders um die Nutzenadressaten der Marketingforschung geht.[4] Viele Forscher würden demnach kritisieren, dass das Marketing eher zum Vorteil der Anbieter forschen würde und weniger im Interesse der Nachfrager und des Gesamtsystems. Es würden folglich also hauptsächlich Methoden entwickelt werden mit denen die Unternehmen ihre Marktziele erreichen können.[5]
Ein weiterer Streitpunkt stellen die verschiedenen Auffassungen darüber dar, zu welchem Zweck die Forschung in der Marketingwissenschaft dienen sollte. Zunächst unterscheidet Franke zwischen Erkenntniszielen, praktischem Nutzen und weiteren Zielen. Der praktische Nutzen kann sich wiederum auf Anbieter, Nachfrager oder das Gesamtsystem ausrichten.[6] Auch andere Autoren sehen in der Ausrichtung an dem praktische Nutzen einen großen Kritikpunkt in der Marketingwissenschaft, da immer wieder zu lesen ist, dass das Ziel der Marketingwissenschaft eher praxisorientiert sei und somit dem Nutzenziel dient und weniger dem Erkenntnisziel. Diese Tatsache wird zum Beispiel von Schneider immer wieder kritisiert und er unterstellt der Marketingwissenschaft, dass sie rein praxisorientiert sei und damit unwissenschaftlich.[7]
[...]
[1] vgl. FRANKE, 2002 , S. 47.
[2] vgl. FRANKE, 2002, S.47.
[3] vgl. CHMIELEWICZ, 1994, S. 9-15
[4] vgl. FRANKE, 2002, S.50-51
[5] vgl. zum Beispiel RAFFEE, 1980
[6] vgl. FRANKE, 2002, S.47
[7] vgl. SCHNEIDER, 1983, „Marketing als Wissenschaftsziel oder Geburt einer Marketingwissenschaft aus dem Geiste des Unternehmensversagens?“ in FRANKE, 2002, S. 52
- Citation du texte
- Patricia Ferreira (Auteur), 2006, Marketing als Wissenschaft. Kritik an den Wissenschaftszielen des Marketings, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61828
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