Spätestens seit dem Beinahe-Zusammenbruch des Hedgefonds Long-Term Capital Management (LTCM) im Jahr 1998 stehen Hedgefonds im Zentrum des weltweiten öffentlichen Interesses. Schon damals wurden zahlreiche Forderungen nach umfassender staatlicher Kontrolle laut.
In Deutschland ist diese Thematik aufgrund des Rücktritts des Vorstandes der Deutschen Börse AG gegenwärtig besonders aktuell. Nach einem monatelangem Streit mit dem britischen Hedgefonds TCI teilte die Betreibergesellschaft der Frankfurter Börse nach einer außerordentlichen Aufsichtsratsitzung den Rücktritt Werner Seiferts mit sofortiger Wirkung und Rolf Breuers zum Jahresende mit. Im Rahmen dieses Machtkampfes haben kritische Aktionäre um den Hedgefonds TCI, der rund acht Prozent an der Deutschen Börse AG hält, zusammen mit der US-Fondsgesellschaft Fidelity die Pläne des Vorstandes durchkreuzt, die London Stock Exchange (LSE) zu übernehmen. Die Zukunft des Unternehmens ist seitdem ungewiss. Dadurch sind Hedgefonds stärker ins Visier der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gerückt. Die Folge ist eine hitzige Debatte über die künftige Handhabung von Hedgefonds sowie möglicher staatlicher Restriktionen per Gesetz.
Im Folgenden soll dem Leser ein Einblick in die Thematik und Funktionsweise von Hedgefonds verschafft werden. Nach einer begrifflichen Einführung und der historischen Entwicklung wird diese alternative Anlagemöglichkeit anhand einiger ausgewählter Strategien und Risiken näher betrachtet. Ein abschließendes Fazit soll Möglichkeiten für die künftige gesetzliche Handhabung von Hedgefonds darstellen.
INHALTSVERZEICHNIS
1 EINLEITUNG
2 HEDGEFONDS ALS ALTERNATIVES INVESTMENT
2.1 BEGRIFFLICHE EINFÜHRUNG
2.2 ENTWICKLUNG VON HEDGEFONDS
2.3 AUSGEWÄHLTE STRATEGIEN
2.3.1 MARKTNEUTRALE STRATEGIEN
2.3.2 EREIGNISBEZOGENE STRATEGIEN
2.3.3 DIREKTIONALE STRATEGIEN
2.4 RISIKEN VON HEDGEFONDS
3 FAZIT
LITERATURVERZEICHNIS
1 EINLEITUNG
Spätestens seit dem Beinahe-Zusammenbruch des Hedgefonds Long-Term Capital Management (LTCM) im Jahr 1998 stehen Hedgefonds im Zentrum des weltweiten öffentlichen Interesses. Schon damals wurden zahlreiche Forderungen nach umfassender staatlicher Kontrolle laut.[1]
In Deutschland ist diese Thematik aufgrund des Rücktritts des Vorstandes der Deutschen Börse AG gegenwärtig besonders aktuell. Nach einem monatelangem Streit mit dem britischen Hedgefonds TCI teilte die Betreibergesellschaft der Frankfurter Börse nach einer außerordentlichen Aufsichtsratsitzung den Rücktritt Werner Seiferts mit sofortiger Wirkung und Rolf Breuers zum Jahresende mit. Im Rahmen dieses Machtkampfes haben kritische Aktionäre um den Hedgefonds TCI, der rund acht Prozent an der Deutschen Börse AG hält, zusammen mit der US-Fondsgesellschaft Fidelity die Pläne des Vorstandes durchkreuzt, die London Stock Exchange (LSE) zu übernehmen. Die Zukunft des Unternehmens ist seitdem ungewiss. Dadurch sind Hedgefonds stärker ins Visier der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gerückt. Die Folge ist eine hitzige Debatte über die künftige Handhabung von Hedgefonds sowie möglicher staatlicher Restriktionen per Gesetz.[2]
Im Folgenden soll dem Leser ein Einblick in die Thematik und Funktionsweise von Hedgefonds verschafft werden. Nach einer begrifflichen Einführung und der historischen Entwicklung wird diese alternative Anlagemöglichkeit anhand einiger ausgewählter Strategien und Risiken näher betrachtet. Ein abschließendes Fazit soll Möglichkeiten für die künftige gesetzliche Handhabung von Hedgefonds darstellen.
2 HEDGEFONDS ALS ALTERNATIVES INVESTMENT
Hedgefonds sind spezielle Arten von Investmentfonds und gehören zu der Gruppe der alternativen Investments. Diese unterscheiden sich von traditionellen Investment-Produkten primär dadurch, dass sie alle Arten von Finanzinstrumenten verwenden können – darunter auch Derivate wie Optionen oder Futures.[3]
2.1 BEGRIFFLICHE EINFÜHRUNG
Unter einem Hedgefonds versteht man gepooltes Anlagevermögen, das unter geringer stattlicher Aufsicht und ohne Restriktionen bezüglich der Anlagestrategien, der Anlageobjekte oder des Leihkapitals bewirtschaftet wird.[4] Dem Hedgefonds-Begriff liegt die Technik des Hedging (engl.: to hedge = absichern) zugrunde, das die Reduktion des Risikos oder die vollständige Risikoelliminierung einer offenen Position bezeichnet.[5]
Hedgefonds verfolgen das Ziel möglichst hoher absoluter Erträge, die möglichst unabhängig vom Marktumfeld erreicht werden sollen, was im Gegensatz zu traditionellen Investment-Produkten auch ein höheres Risiko birgt. Sie betreiben eine hochspekulative Anlagepolitik in stark spezialisierten Segmenten und unterliegen dabei nur geringen aufsichtsrechtlichen Beschränkungen. Der Fondsmanager wird substantiell am investierten Kapital beteiligt, seine Entlohnung richtet sich in erster Linie nach dem erwirtschafteten Gewinn.[6] Um diese Ziele erreichen zu können, bedienen sich Hedgefonds des Leverage-Effekts. D.h. die Eigenkapitalrentabilität steigt mit zunehmendem Verschuldungsgrad, solange die Gesamtkapitalrentabilität höher als der Fremdkapitalzins ist. Dieser Effekt kann dadurch genutzt werden, dass die Geschäftsvolumina eines Hedgefonds in hohem Maße kreditfinanziert wird.[7]
Hedgefonds sind stark auf den nordamerikanischen Markt konzentriert und werden dort in der Regel in der Rechtsform einer Limited Partnership – vergleichbar der deutschen Kommanditgesellschaft - organisiert, wobei sich der Hedgefonds im Gemeinschaftsbesitz der Investoren (Limited Partner) und des Sponsors (General Partner) befindet. Außerhalb der USA handelt es sich meist um Aktiengesellschaften oder an der Börse gelistete Investmentgesellschaften. Die Investoren, die überwiegend institutionelle Anleger oder wohlhabende Privatpersonen darstellen, sind dabei reine Kapitalgeber während dem Sponsor auch das Fondsmanagement obliegt.[8]
Hedgefonds unterliegen in der Regel nicht der Bankenaufsicht. Sie sind danach bestrebt, ihre Rechtsform und ihr Domizil so zu wählen, dass sie unter bestimmte rechtliche Ausnahmetatbestände fallen, um im Rahmen möglichst weniger Regulierungen und Beschränkungen agieren zu können.[9]
[...]
[1] Vgl. Schäfer (2001), S. 1013.
[2] Vgl. o.V. (Werner Seifert 23.05.2005).
[3] Vgl. o.V. (Hedge-Fonds 16.05.2005).
[4] Vgl. Schäfer (2001), S. 1005.
[5] Vgl. Dubofsky/Miller (2003), S. 23 f.
[6] Vgl. Schäfer (2001), S. 1005.
[7] Vgl. von Hagen/von Stein (2000), S. 875.
[8] Vgl. Owen (2000), S. 51.
[9] Vgl. Schäfer (2001), S. 1005.
- Citation du texte
- Markus Zimmermann (Auteur), 2005, Hedgefonds als alternatives Investment. Eine Einführung in ausgewählte Strategien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61814
-
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X.