Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
Wie ist dieser Satz zu verstehen vor dem Hintergrund der immer lauter werdenden Forderungen nach Öffnung von Schule?
Eine Tasse beispielsweise die nach unten offen ist, ist unbrauchbar. So auch, wenn sie oben geschlossen ist. Die Tasse muss also an den richtigen Stellen offen bzw. geschlossen sein, um als solche genutzt werden zu können. „Offenheit kann also nie für ein ganzes System gelten. Etwas muss am System geschlossen sein, damit es überhaupt als solches erkennbar ist und damit es nicht zusammenfällt.“(Offene Schule Waldau (1990)).
In den Jahren der Bildungsreform 1968- 1975 entstand erstmals die Forderung nach der Öffnung von Schule.
Diese Forderung besteht bis Heute und ist im Schulgesetz verankert.
Struktur:
1. Öffnung
1.1 Warum Schule sich öffnen soll
1.2 Richtungen der schulischen Öffnung
1.3 Öffnung von Sportunterricht
2. Kooperation
2.1 Kooperation mit außerschulischen Bewegungsanbietern
2.2 Was macht Vereins- bzw. Schulsport aus
2.3 Vorteile einer Kooperation für die Schule
2.4 Vorteile einer Kooperation für den außerschulischen Bewegungsanbieter
2.5 Vorteile einer Kooperation für die Schüler/innen
2.6 Sportförderprogramme/ Förderung der Kooperation
2.7 Probleme bei der Durchführung von Kooperationsmaßnahmen
2.8 Kooperationsmaßnahmen in Berlin
3. Fazit
1. Öffnung
Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
Wie ist dieser Satz zu verstehen vor dem Hintergrund der immer lauter werdenden Forderungen nach Öffnung von Schule?
Eine Tasse beispielsweise die nach unten offen ist, ist unbrauchbar. So auch, wenn sie oben geschlossen ist. Die Tasse muss also an den richtigen Stellen offen bzw. geschlossen sein, um als solche genutzt werden zu können.
„Offenheit kann also nie für ein ganzes System gelten. Etwas muss am System geschlossen sein, damit es überhaupt als solches erkennbar ist und damit es nicht zusammenfällt.“(Offene Schule Waldau (1990)).
In den Jahren der Bildungsreform 1968- 1975 entstand erstmals die Forderung nach der Öffnung von Schule.
Diese Forderung besteht bis Heute und ist im Schulgesetz verankert:
„(1) Die Schulen öffnen sich gegenüber ihrem Umfeld. Zu diesem Zweck arbeiten sie im Rahmen des Bildungs- und Erziehungsauftags mit den Trägern der öffentlichen und freien Jugendhilfe sowie mit außerschulischen Einrichtungen und Personen zusammen, deren Tätigkeit sich auf die Lebenssituation der Schülerinnen und Schüler auswirkt.
(2) Die Schulen können dazu im Einvernehmen mit der zuständigen Schulbehörde insbesondere Vereinbarungen mit den Trägern der öffentlichen und freien Jugendhilfe und der beruflichen Fort- und Weiterbildung, den Musikschulen, den Volkshochschulen sowie Sport- und andere Vereinen schließen. Sie nutzen Kooperationsmöglichkeiten mit der Wirtschaft, den Sozialpartnern und anderen Einrichtungen, die berufs- oder arbeitsrelevante Angebote machen.
(3) Die Schulen können ihren Kooperationspartnern bei einem pädagogischen Bedarf Räume und technische Ausstattung entgeltfrei zur Nutzung überlassen.“ (Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport (2004), §5).
1.1 Warum Schule sich öffnen soll
Der Ausgangspunkt der Öffnung ist der mehr oder weniger sichtbare Wandel der Zeit. Dieser Beinhaltet die Veränderung des familiären Erziehungsmusters, die sozialen Strukturen und die zunehmenden, medialen Sozialisationseinflüsse.
Jeder einzelne Schüler hat in der Familie und in der Umwelt, in der er aufwächst, einen Sozialisierungsprozess durchlaufen und bereits Grundzüge seines Charakters geprägt, bevor er seinem Lehrer zum ersten Mal begegnet. Im Klassenverband treffen Kinder aus verschiedenen Schichten, verschiedenen Religionen und verschiedenen Kulturen aufeinander. In allen industriellen Gesellschaften hat sich die Schule zur größten sozialen Institution entwickelt.
Die außerschulischen Faktoren und Bedingungen lassen keine einheitliche beziehungsweise gleichmäßige Entwicklung aller Kinder mehr zu.
Es liegt also nahe, dass sich damit die traditionelle Schul- und Unterrichtsarbeit verändern muss.
Die Öffnung von Unterricht, von Schulleben und die Öffnung zur Umwelt hin soll die Schule lebensnaher werden lassen und die Kluft zwischen schulischem Lernen und gesellschaftlichem Leben verkleinern.
1.2 Richtungen der schulischen Öffnung
Die Vorstellung von offenem Unterricht geht davon aus, die Lebenssituationen und Lernbedingungen der Schüler stärker zu berücksichtigen. Gegenstandbereiche des Unterrichts werden in reale Zusammenhänge gebracht, in dem fächerübergreifend und kooperativ gearbeitet wird. Durch fächer- aber auch klassenübergreifendes Arbeiten werden die Schüler zum mitgestalten aufgefordert. Die Kooperation umfasst hier das kooperative soziale Lernen genauso wie die Verbesserung kooperativer Lehrformen.
Die Öffnung vom Schulleben her befasst sich mit der Verbesserung der Lebensqualität im Lebensraum Schule. Durch Umgestaltung der Räumlichkeiten soll Schule wohnlicher werden und eine lernfreundliche Atmosphäre bieten. Schüler, Lehrer, Eltern und andere Angehörige sollen im Schulleben eingebunden werden und auch durch Feste und öffentliche Veranstaltungen am Schulgeschehen beitragen.
Ein ganztägiges Schulangebot bietet mehr Möglichkeiten außerschulische Personen am Schulgeschehen mitwirken zu lassen. Außerdem können so zum Beispiel ein gemeinsames Essen und eine Hausaufgabenhilfe angeboten werden.
Die Öffnung zur Umwelt hin soll eine Verbindung zur umgebenden Lebenswelt herstellen. Die Vernetzung der Schule bedeutet, dass das schulische Arbeiten auch dorthin verlegt wird, wo gelebt und gearbeitet wird. Es können Kontakte zwischen Schulen aber auch Kontakte mit Betrieben, Institutionen und sozialen Gruppen entstehen.
Die Schule soll zur Umwelt hin aber auch die Umwelt zur Schule hin offener werden. So kann Schule mit Vereinen, Gruppen, Initiativen und Sportvereinen kooperieren. Schulische Räumlichkeiten, wie Mediotheken, Küchen und Sportanlagen stehen nach Unterrichtsschluss häufig leer und können somit gemeinsam genutzt werden. Durch diese Vernetzungen hat die Schule die Möglichkeit sich ein eigenes Profil zu geben, was sie attraktiver macht. Die Schule kann damit auch den bestehenden Abwanderungstendenzen entgegenwirken.
1.3 Öffnung von Sportunterricht
Die Öffnung des Sportunterrichts und die Aufnahme von Trendsportarten in diesen, wie zum Beispiel Inlineskaten, Ultimate-Frisbee und/oder anderen neuartigen Bewegungskulturen macht den Unterricht attraktiver und projezierbarer auf die Freizeitgestaltung der Kinder. Es erweitert sich der Kanon der Sportarten. So werden mehr Kinder angesprochen, was sich auf das Ziel, lebenslang Sport treiben zu wollen, positiv auswirken kann.
Schulsport kann sich auch auf das Schulleben beziehungsweise mit der Identifikation der eigenen Schule auswirken. Dieses kann beispielsweise durch schulsportliche Begegnungen mit benachbarten Schulen realisiert werden, bei denen die Schüler für ihre Schule antreten.
Durch die Kooperation mit außerschulischen Bewegungsanbietern und die gemeinsame Nutzung von Räumlichkeiten besteht für die Schüler die Möglichkeit an verschiedenen AGs teilzunehmen. Die Schüler können so motiviert werden, einem Verein beizutreten.
2. Kooperation
Als Basis für eine Verständigung bzw. als gemeinsame Zielstellung von Schule und möglichen außerschulischen Bewegungsanbietern sollte zunächst das Bestreben stehen, eine gegenseitige Partnerschaft zu institutionalisieren, um Schülerinnen und Schülern zu lebenslangem Sporttreiben anzuleiten.
Die Schüler sollen „hingeführt werden zur Teilnahme am Sport und damit zu einer sinnvollen Freizeitgestaltung, sollen soziale Erfahrungen in Gruppen machen und für ihre körperliche Entwicklung selbst Verantwortung übernehmen lernen“. (Fachgebiet Schulport des Landeschulamtes Berlin (2002)).
Ziel auf der Ebene des sozialen Lernens ist das Schaffen einer Atmosphäre, in der gemeinschaftliches Miteinander gefördert, Geborgenheit vermittelt, Integrationsprozesse gefördert und Gewalt vorgebeugt wird.
In Kooperationsmaßnahmen können Angebote an die Schüler gemacht werden, die auf die Veränderungen des gesellschaftlichen Umfeldes eingehen. Des Weiteren kann ein erheblicher Beitrag zur Gesundheitsförderung und Gesunderhaltung geleistet werden.
Attraktivität für beide Partner erhält eine Kooperation in erster Linie durch die Zusammenlegung und gemeinsame Nutzung der jeweiligen Ressourcen. Dies sind beispielsweise Trainingsanlagen, Ausrüstung, aber auch Trainer und Übungsleiter.
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- Citation du texte
- Melanie Appelt (Auteur), Tatjana Radic (Auteur), 2004, Öffnung von Schule - Initiativen und Forderungen zur Kooperation der Schule mit außerschulischen Bewegungsanbietern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61741
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