Der Begriff der Hanse stammt aus dem althochdeutschen Sprachschatz und bedeutet übersetzt etwa soviel wie "Bund, Schar, Gemeinschaft". Eine bedeutungsgeschichtliche Untersuchung des Wortes erweist sich allerdings als wenig ergiebig, da der Begriff in verschiedenen Variationen verwendet wurde und somit keine Aufschlüsse über das Wesen der Hanse erlaubt.
Die Hanse lässt sich als historisches Phänomen nur sehr schwer mit gewöhnlichem kategorialem Denken, welches auf modernen staatsrechtlichen Begriffen fußt, erfassen. Weder die Rechtsnatur der Hanse noch die Frage, wer eigentlich zur Hanse gehörte und wer nicht, lässt sich damit in irgendeiner Weise zu-friedenstellend beschreiben. Gleichwohl war die deutsche Hanse, deren Organisationsmerkmale zu ihrer Blütezeit als Städtehanse Schwerpunkt dieser Darstellung sein sollen, lebenskräftige Wirklichkeit. Neben der Organisationsstruktur und einer Beschreibung des Handelswesens sollen auch das Entstehen und der Niedergang der Hanse dargestellt werden.
Die deutsche Hanse entstand ursprünglich als ein Zusammenschluss von norddeutschen Kaufleuten zur Förderung ihres Handels. In der Mitte des 14. Jahrhunderts wurde dieser Bund in eine Städtegemeinschaft umgewandelt. Der Hanse gehörten in ihrer Blütezeit nahezu 2ää See- und Binnenstädte an, sie erreichte ein Gebiet von 1500 km Länge von der Zuidersee bis zum Finnischen Meerbusen.
Einen genau bestimmbaren Zeitpunkt des Anfangs und des Endes der Existenz der Hanse gibt es nicht, die Hanse ist nie im eigentlichen Sinne gegründet worden. Es lässt sich diesbezüglich lediglich sagen, dass sich ihre Geschichte zwischen dem 12. und dem 17. Jahrhundert vollzog.
Waren Städtebünde wie z.B. der oberitalienische Lombarden-Bund in erster Linie zu politischen Zwecken, zur Verteidigung der Autonomie und des Rechtsstatus ins Leben gerufen worden, so entstand die Hanse im wesentlichen aus wirtschaftlichen Zwecken. Die Mittel, mit denen die Hanse ihre Ziele verfolgte, waren dann auch im wesentlichen diplomatischer Natur. Die Hanse war in ihrer Struktur während ihrer ganzen Geschichte immer eine sehr lockere, auf Freiwilligkeit beruhende Gemeinschaft. Nichtsdestotrotz war die Hanse aber gleichzeitig immer eine aus ihrer wirtschaftlichen Vormachtstellung heraus entstandene permanente politische Macht.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Von der Kaufmannshanse zur Städtehanse
- Das Entstehen der Hanse als Kaufmannshanse
- Die Städtehanse formiert sich
- Die Organisation der Städtehanse
- Die Mitglieder der Hanse
- Die Tagungen der Hanse
- Die vier Kontore
- Der hansische Handel
- Handelsraum und Handelsgüter
- Der hansische Kaufmann
- Das Münzwesen
- Die Schiffe
- Das Verhältnis der Hanse zu den Territorialherren
- Der Niedergang der Hanse
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Entstehung, dem Niedergang und der Organisation der Hanse. Sie analysiert die Entwicklung der Hanse von einem Zusammenschluss norddeutscher Kaufleute zu einem Städtebund und beleuchtet die verschiedenen Phasen ihrer Geschichte. Dabei werden die organisatorischen Strukturen, das Handelswesen und die Beziehungen der Hanse zu den Territorialherren untersucht.
- Die Entstehung der Hanse als Kaufmannshanse und ihre Transformation zur Städtehanse
- Die Organisation der Hanse, einschließlich ihrer Mitglieder, Tagungen und Kontore
- Der hansische Handel, seine Handelsräume, Handelsgüter und die Rolle des hansischen Kaufmanns
- Das Verhältnis der Hanse zu den Territorialherren und das politische Umfeld der Hanse
- Die Ursachen und Folgen des Niedergangs der Hanse
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Hanse ein und erläutert die Bedeutung des Begriffs "Hanse" sowie die Herausforderungen, die sich bei der Erfassung dieses historischen Phänomens stellen. Die Hanse wird als eine lockere, auf Freiwilligkeit beruhende Gemeinschaft beschrieben, die gleichzeitig eine aus ihrer wirtschaftlichen Vormachtstellung heraus entstandene politische Macht darstellte.
Das zweite Kapitel beleuchtet die Entwicklung der Hanse von der Kaufmannshanse zur Städtehanse. Es wird die Gründung Lübecks als Tor Westeuropas nach Osten und die Bildung der Gotländischen Genossenschaft als Keimzelle der Hanse beschrieben. Der Übergang von der Kaufmannshanse zur Städtehanse wird als ein epochaler Einschnitt hansischer Geschichte betrachtet, der jedoch das Wesen der Hanse als Gemeinschaft der Kaufleute nicht grundlegend veränderte.
Das dritte Kapitel widmet sich der Organisation der Städtehanse. Es werden die verschiedenen Arten der Mitgliedschaft, die Rolle des Hansetages als höchstes Beschlussgremium und die Bedeutung der vier Kontore in Nowgorod, Bergen, London und Brügge erläutert. Die Organisation der Kontore wird als strenger geregelt beschrieben als die der verbündeten Städte, wobei insbesondere die Bedeutung des Nowgoroder Kontors und die Vorherrschaft Lübecks im Bergener Kontor hervorgehoben werden.
Das vierte Kapitel befasst sich mit dem hansischen Handel. Es werden die Handelsräume, die wichtigsten Handelsgüter und die Rolle des hansischen Kaufmanns im Rahmen von Handelsgesellschaften beschrieben. Die Bedeutung des Seehandels und die technische Überlegenheit der hansischen Schiffe, insbesondere der Kogge und des Holks, werden hervorgehoben. Das Münzwesen wird als ein wichtiges Element des hansischen Handels beschrieben, wobei die Rolle des wendischen Münzvereins und die Schwierigkeiten der Hanse im Umgang mit der Goldwährung im Vergleich zum Reich hervorgehoben werden.
Das fünfte Kapitel untersucht das Verhältnis der Hanse zu den Territorialherren. Es wird die lockere Bindung der Hanse zum Reich sowie die komplexen Beziehungen der Hansestädte zu den weltlichen und geistlichen Fürsten erläutert. Die politische Vormachtstellung der Städte gegenüber den Territorialherren im 13. und 14. Jahrhundert und die sich im 15. Jahrhundert verändernden Machtverhältnisse werden beschrieben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Hanse, die Kaufmannshanse, die Städtehanse, die Organisation der Hanse, der hansische Handel, die Hansestädte, die Kontore, die Territorialherren, der Niedergang der Hanse und die historische Bedeutung der Hanse. Der Text beleuchtet die Entwicklung der Hanse von einem Zusammenschluss norddeutscher Kaufleute zu einem Städtebund, ihre organisatorischen Strukturen, ihr Handelswesen, ihre Beziehungen zu den Territorialherren und die Ursachen und Folgen ihres Niedergangs.
- Citation du texte
- Thorsten Lemmer (Auteur), 2002, Entstehen, Niedergang und Organisation der Hanse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6163
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