Hierbei geht es im Wesentlichen um den Intelligenzbegriff der Kognitionsforscher,
insbesondere um das Äquilibrationsmodell nach Piaget.Dieses besagt,dass Lernen
nach dem Äquilibrationsmodell geschieht,es ist ein dauerndes Wechselspiel
zwischen Assi ilation und Akkomodation.(„Wichtigstes Ziel einer
Entwicklungstheorie ist es,die Herausbildung der operatorischen Struktur der
integrierten Gesamtheit zu erklären und wir glauben,dass dazu nur die Annah e
einer fortschreitenden Äquilibration in der Lage ist.Um das zu verstehen,müssen wir
erst die operatorischen Strukturen selbst einer Betrachtung unterziehen.“1 )Hierbei
bildet der Mensch kognitive Sche ata,d.h.er bildet Muster,in die neue
Erkenntnisse sinnvoll strukturiert werden können.Diese Muster bzw.Systeme sind
Ganzheiten und nichtadditive Kompositionen,d.h.sie sind immer ehr als die
Summe der Teile.Er bildet Begriffe zu neuen Erkenntnissen und passt neues
Wissen daran an oder bildet neue Begriffe,sogenannte Klassen.Der Aufbau dieser
Strukturen scheint in vergleichbaren Stufen zu verlaufen.Dabei sind der Übergang
von der präoperationalen Stufe zur konkretoperationalen Stufe von besonderer
Bedeutung.Operationen nach Piaget ist das Denken als aktives Handeln,das
Operieren.Präoperational können Kinder also noch nicht operieren,sie sind im
anschaulichen oder intuitiven Denken verankert.Konkret operationale Kinder
operieren direkt,können also bereits denken,ohne dazu handelnd aktiv zu werden,
formale Operationen sind dementsprechend rein abstrakte Handlungen.U dieses
Wissen zu testen und beobachtbar zu achen,gehen Erziehungswissenschaftler
oder Kognitionsforscher an Experimente heran,in denen sie bestimmte kognitive
Fähigkeiten isolieren und i Experiment als Frage darstellen,u das Ergebnis zu
beobachten (Umschüttversuch,3-Berge Experiment,Holzperlenexperi ent
u.v.a.m.).
[...]Wenn das Gleichgewicht fehlt,muss
der Mensch (gleich welchen Alters)eine Entscheidung treffen:assimilieren oder
akkomodieren.Nun wird aktiv gelernt.Das ist Wissenserwerb
1. Thematischer Zusammenhang
1.1 Thema des Unterrichtsvorhabens:
Entwicklungsprozesse und Grundlage zu Selbststeuerung des Lernens: Piagets Stufenmodell der kognitiven Entwicklung und seine pädagogische Bedeutung für Lernen und Entwicklung
1.2 Themen der Einheiten
1.2.1 Piagets frühe lernbiologische Forschung zur kognitiven Entwicklung beleuchtet
vor dem Hintergrund aktueller lernbiologischer Erkenntnisse über
neurophysiologische Lern- und Gedächtnisprozesse (2 Std.)
1.2.2 Die präoperationale Phase in der Stufenlehre Piagets unter Anwendung von
Methoden empirischer Sozialforschung (2 Std. und Durchführung der
Experimente in außerschulischen Kindergruppen)
1.2.3 Auswertung der Experimente in der präoperationalen Entwicklungsstufe nach
Piaget als exemplarischer Zugang zur pädagogischen Bedeutung des
Stufenmodells der kognitiven Entwicklung (1 Std.)
1.2.4 Das Stufenmodell Piagets im größeren Zusammenhang von Theorien zu
Lernen und Entwicklung – Zusammenhänge und Abgrenzungen aus
pädagogischer Sicht (1-2 Std.)
1.3 Thema der Stunde:
Auswertung der Experimente in der präoperationalen Entwicklungsstufe nach Piaget als exemplarischer Zugang zur pädagogischen Bedeutung des Stufenmodells der kognitiven Entwicklung
2. Lernziele der Unterrichtsstunde
2.1 Hauptziel der Stunde
Die SuS sollen exemplarisch den Zusammenhang von Reifungsprozessen und Lernen für die Entwicklung als zentrales pädagogisches Problem erkennen und unter pädagogischen Aspekten beschreiben und erklären können.
2.2 Teilziele der Stunde
Die SuS sollen ...
- ausgewählte Aspekte kindlichen Denkens anhand des Piagetschen Modells der präoperationalen Entwicklungsphase zuordnen, indem sie die Experimente in Teamvorträgen darstellen.
- die Grenzen von Erziehungs- und Lernprozessen anhand der o. g. Entwicklungsstufe exemplarisch kennen- und unterscheiden lernen.
- das exemplarische Experiment im größeren Zusammenhang von kognitiver Entwicklung nach Piaget und Förderung in erzieherischer Dimension betrachten und diskutieren.
3. Hausaufgaben
3.1 Hausaufgaben zur Stunde
Die SuS sollen die Poster bzw. Plakate und Folien für Teamvortrag und Präsentation fertig stellen.
3.2 Hausaufgaben der Stunde
Erläutern Sie die präoperationale Entwicklungsstufe der kognitiven Entwicklung nach Piaget auf dem Hintergrund der Unterrichtsdiskussion, der Experimente und ihre Bedeutung in erzieherischer Dimension. (kann bereits in der sechsten Stunde bearbeitet und evtl. abgeschlossen werden)
4. Geplanter Stundenverlauf
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
5. Antizipiertes Tafelbild
OHP-Folien und Plakate/Poster (ca. 3-6 Plakate von 6 Gruppen), evtl. auch an Tafelfront – Teamvortragsketten (entwickeln Reihe an Postern)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
6. Sachanalyse
Die Entwicklungs- und Lernfähigkeit des Menschen ist Voraussetzung aller pädagogischen Bemühungen. Eine exemplarische Vertiefung durch Experimente zum Übergang der präoperationalen zur konkret-operationalen Phase kann relativ unkompliziert beobachtet werden und bietet sich daher als Experiment an. Hierbei wird auf das Thema „Entwicklungsphänomene“ der Jahrgangsstufe 12 vorgegriffen, um Lernvorgänge angemessen umfassend zu beschreiben. Nach dem exemplarischen Zugang durch das Experiment soll nun anschließend dem Gegenwartsbezug und Zukunftsbedeutung des Themas Rechnung getragen werden, indem Ergebnisse ausgewertet und auf konkrete Erziehungs- und Bildungsprobleme übertragen werden.
[...]
- Citation du texte
- Jutta Mahlke (Auteur), 2006, Piagets Stufenmodell - Auswertung der Experimente zur präoperationalen Phase , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61600