Seit einigen Jahren wächst das öffentliche Interesse an sexuellen Missbrauchsfällen. Fast täglich werden neue Verbrechen an Kindern durch Medien publiziert und die Zahl der Fachliteratur steigt unaufhaltsam. Menschen sind geschockt und fragen sich, wie so etwas geschehen kann - Ohne das Eingreifen oder das Bemerken von Verwandten, Bekannten, Lehrern oder Behörden. Genaue Zahlen und Fakten zu den Taten, den Opfern und den Tätern sind wissenschaftlich gesehen kaum möglich. Dies lässt sich auf verschiedene Gründe wie beispielsweise Angst und Schuldgefühle der Kinder zurückführen, die das Geschehene für sich behalten oder es nicht zu einer Anzeige kommen lassen möchten. Besonders bei Missbrauchsfällen in der Familie wird häufig geschwiegen, um das Bild der perfekten Familie nicht zu zerstören. In Literatur genannte Zahlen sind daher nur als Leitlinie einer individuellen Untersuchungsreihe zu sehen und nicht als die absolute Wahrheit. Doch warum scheint sich sexueller Missbrauch in unserer Gesellschaft immer mehr zu verbreiten? Es scheint wie ein neues Phänomen. Doch ist es das? In meiner Arbeit werde ich mich mit dem so genannten Vater-Tochter-Inzest beschäftigen und werde dabei speziell auf die Rolle des Vaters eingehen. Teilweise werden Modelle angegeben, die nicht ausschließlich auf Väter als Täter zu beziehen sind, sondern auf Sexualtäter allgemein. Wie sieht der Missbrauchende sich selber in seiner Rolle und was sind seine Gründe? Wie geht er vor und welches Verhalten des Kindes macht er sich zu Nutzen? Zahlen werden aufgrund unterschiedlichster Angaben in der Literatur weitestgehend außer Acht gelassen, um ein verzerrtes Bild zu vermeiden.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Sexueller Missbrauch und Inzest
- Geschichtlicher Rückblick
- Der Vater als Täter
- Vorbedingungen des sexuellen Missbrauchs
- Die Eigensicht des Vaters
- Das Vorgehen des Vaters
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Vater-Tochter-Inzest und untersucht speziell die Rolle des Vaters als Täter. Ziel ist es, die Gründe, die Sichtweise und das Vorgehen des Täters aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten.
- Definition und Abgrenzung von sexuellem Missbrauch und Inzest
- Historische Entwicklung und gesellschaftliche Prägung des Inzests
- Motivation und Gründe für das Handeln des Vaters
- Das Vorgehen des Täters und seine Interaktion mit dem Kind
- Die gesellschaftliche Wahrnehmung und Reaktion auf Inzestfälle
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung: Die Arbeit beleuchtet die aktuelle Relevanz des Themas Inzest und stellt den Fokus auf die Rolle des Vaters als Täter. Es wird betont, dass die Schwierigkeit, genaue Zahlen zu ermitteln, auf verschiedene Gründe zurückzuführen ist, darunter die Angst und die Schuldgefühle der Opfer.
- Sexueller Missbrauch und Inzest: Dieses Kapitel definiert den sexuellen Missbrauch und Inzest als Formen der Kindesmisshandlung. Es wird die Problematik der Definition des Begriffs „Vater“ im Kontext von Inzest diskutiert, insbesondere im Hinblick auf Stiefväter.
- Geschichtlicher Rückblick: Dieses Kapitel zeigt, dass sexueller Missbrauch und Inzest keine neuen Phänomene sind, sondern seit Jahrtausenden existieren. Es wird die historische Sichtweise auf Inzest und die Rolle der Frau in patriarchalen Gesellschaften aufgezeigt.
- Der Vater als Täter: Das Kapitel untersucht die Vorbedingungen des sexuellen Missbrauchs, die Sichtweise des Täters auf seine Rolle und das Vorgehen beim Missbrauch.
Schlüsselwörter
Vater-Tochter-Inzest, sexueller Missbrauch, Kindesmisshandlung, Familienstrukturen, Patriarchat, gesellschaftliche Wahrnehmung, Täterrolle, Motivation, Vorgehen, Opferperspektive.
- Citar trabajo
- Lena Wiedbrauk (Autor), 2005, Vater-Tochter-Inzest: Die Rolle des Täters, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61236