Da die Conquista für die lateinamerikanische Geschichte einen tiefgehenden Bruch darstellt und eine historische Kontinuität damit nicht gegeben ist, stellt sich in diesen Ländern die Identitätsfrage im besonderen Maße problematisch dar. Auf der Suche nach einem Selbstverständnis stehen sie der eigenen Geschichte zwiespältig gegenüber. So gibt es auf der einen Seite den Versuch der Traditionsbildung, indem man sich auf indigene kulturelle Traditionen oder die Rassen- und Kulturmischung beruft. Auf der anderen Seite verlangt die kritische Sicht der Kolonialgeschichte deren Negation und das somit festgestellte Fehlen einer kulturellen Tradition verdammt zu einer radikalen Gegenwärtigkeit. Mit diesem Konflikt hat sich sowohl die Essayistik dieser Länder als auch der moderne lateinamerikanische Roman wiederholt befasst. Ein radikaler Verfechter der Geschichtslosigkeit speziell seines Heimatlandes Argentiniens ist der Essayist Ezequiel Martínez Estrada, der in seinem richtungsweisenden Werk Radiografía de la pampa – erschienen 1933 – die Conquista als Ursache allen Übels darstellt. Der 1961 während der Phase des lateinamerikanischen boom erschienene Roman Sobre héroes y tumbas von Ernesto Sábato setzt sich ebenfalls mit der argentinischen Geschichte und der Frage nach einer argentinischen Identität auseinander und thematisiert außerdem die Erfahrung der Entfremdung in der Großstadt Buenos Aires.
Ziel dieser Arbeit ist es, das in Sobre héroes y tumbas vermittelte Geschichtsbild Ernesto Sábatos, das in drei zentralen Aspekten enge Verbindungen zu Martínez Estradas Geschichtsinterpretation aufweist, darzustellen. Nach einer kurzen Erläuterung der wesentlichen Inhalte des Essays von Martínez Estrada erfolgt eine Interpretation des Romans von Sábato anhand dieser drei Themengebiete. Zum einen werde ich auf die Entfremdungsthematik, die in Sábatos Stadtroman eine große Rolle spielt, eingehen, zum anderen soll gezeigt werden, dass die argentinische Geschichte im Roman als eine Geschichte der violencia interpretiert wird. Darüber hinaus wird die Thematik des unverarbeiteten ödipalen Konflikts als zentrales Moment der argentinischen Psyche untersucht werden. Anhand dieser drei Aspekte wird außerdem illustriert werden, dass die Lebens- und Familiengeschichte der Figuren in Sobre héroes y tumbas eng mit der argentinischen Geschichte verbunden wird.
Inhalt
1 Einleitung
2 Das Geschichtsbild in Ernesto Sábatos Sobre héroes y tumbas vor dem Hintergrund Ezequiel Martínez Estradas Radiografía de la pampa
2.1 Interpretation der argentinischen Geschichte in Ezequiel Martínez Estradas Radiografía de la pampa
2.2 Interpretation der argentinischen Geschichte in Ernesto Sábatos Sobre héroes y tumbas
2.2.1 Entfremdungsthematik und soledad in Sobre héroes y tumbas
2.2.2 Argentinische violencia in Sobre héroes y tumbas
2.2.3 Inzestthematik und Ödipaler Konflikt in Sobre héroes y tumbas
2.2.4 Historische Bezüge in Sobre héroes y tumbas
2.3 Geschichtsentwurf versus Geschichtsnegation: „La metafísica de la esperenza“
3 Schlusswort
4 Bibliographie
1 Einleitung
Die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte ist eine wesentliche Voraussetzung für die Bestimmung sowohl einer kollektiven als auch einer individuellen Identität. Historische Kontinuität trägt dabei entscheidend zur Herstellung von Identität bei, da die Rückbesinnung auf historische und kulturelle Traditionen Sinn stiftet und Handlungsorientierungen sowohl für die Gegenwart als auch für die Zukunft liefert.[1]
Da die Conquista für die lateinamerikanische Geschichte einen tiefgehenden Bruch darstellt und eine historische Kontinuität damit nicht gegeben ist, stellt sich in diesen Ländern die Identitätsfrage im besonderen Maße problematisch dar.[2] Auf der Suche nach einem Selbstverständnis stehen sie der eigenen Geschichte zwiespältig gegenüber. So gibt es auf der einen Seite den Versuch der Traditionsbildung, indem man sich auf indigene kulturelle Traditionen oder die Rassen- und Kulturmischung beruft. Auf der anderen Seite verlangt die kritische Sicht der Kolonialgeschichte deren Negation und das somit festgestellte Fehlen einer kulturellen Tradition verdammt zu einer radikalen Gegenwärtigkeit.
Mit diesem Konflikt hat sich sowohl die Essayistik dieser Länder als auch der moderne lateinamerikanische Roman wiederholt befasst. Ein radikaler Verfechter der Geschichtslosigkeit speziell seines Heimatlandes Argentiniens ist der Essayist Ezequiel Martínez Estrada, der in seinem richtungsweisenden Werk Radiografía de la pampa – erschienen 1933 – die Conquista als Ursache allen Übels darstellt. Der 1961 während der Phase des lateinamerikanischen boom erschienene Roman Sobre héroes y tumbas von Ernesto Sábato setzt sich ebenfalls mit der argentinischen Geschichte und der Frage nach einer argentinischen Identität auseinander und thematisiert außerdem die Erfahrung der Entfremdung in der Großstadt Buenos Aires.
Ziel dieser Arbeit ist es, das in Sobre héroes y tumbas vermittelte Geschichtsbild Ernesto Sábatos, das in drei zentralen Aspekten enge Verbindungen zu Martínez Estradas Geschichtsinterpretation aufweist, darzustellen. Nach einer kurzen Erläuterung der wesentlichen Inhalte des Essays von Martínez Estrada erfolgt eine Interpretation des Romans von Sábato anhand dieser drei Themengebiete. Zum einen werde ich auf die Entfremdungsthematik, die in Sábatos Stadtroman eine große Rolle spielt, eingehen, zum anderen soll gezeigt werden, dass die argentinische Geschichte im Roman als eine Geschichte der violencia interpretiert wird. Darüber hinaus wird die Thematik des unverarbeiteten ödipalen Konflikts als zentrales Moment der argentinischen Psyche untersucht werden. Anhand dieser drei Aspekte wird außerdem illustriert werden, dass die Lebens- und Familiengeschichte der Figuren in Sobre héroes y tumbas eng mit der argentinischen Geschichte verbunden wird.
2 Das Geschichtsbild in Ernesto Sábatos Sobre héroes y tumbas vor dem Hintergrund Ezequiel Martínez Estradas Radiografía de la pampa
2.1 Interpretation der argentinischen Geschichte in Ezequiel Martínez Estradas Radiografía de la pampa
Ein zentrales Werk der lateinamerikanischen Essayistik, das sich mit der Interpretation der argentinischen Geschichte befasst, ist Radiografía de la Pampa von Ezequiel Martínez Estrada. Der Essay erschien 1933 und ist die Reaktion Martínez Estradas auf den Militärputsch Uriburus 1930 und die folgende politische, ökonomische und soziale Krise Argentiniens. Mit dieser – wie der Titel schon sagt – „Röntgenaufnahme“ der Geschichte seines Heimatlandes nimmt der Autor eine radikale Selbstanalyse vor, um das grundlegende Problem dieser Nation ans Licht zu bringen. In sechs großen Abschnitten zu je drei Kapiteln, die im Großen und Ganzen der Geschichte Argentiniens chronologisch folgen, geht Martínez Estrada dem argentinischen Wesen auf den Grund. Dabei geht er von der soledad als argentinischer Grundbefindlichkeit aus, die sowohl geographische als auch historische Ursachen hat.[3] Die monströse Natur Argentiniens, die unendliche, orientierungslose und einsame Weite der Pampa wirkt sich für ihn auf die Psyche der Bewohner aus. Nicht nur die unermessliche Weite des Landes, die die Dörfer der Pampa wie „pedazos de astros habitados caídos en el campo“[4] erscheinen lasse, bewirke eine allgemeine Vereinzelung der Individuen, sondern auch die natürlichen Barrieren zwischen Argentinien und seinen Nachbarländern, die sich dadurch „a distancias telescópicas de nosotros“[5] befänden, tragen für Martínez Estrada dazu bei, dass sowohl zwischen den Argentiniern selbst, als auch zwischen den Nationen keinerlei Kommunikation stattfinde.[6] Die historischen Ursachen der soledad führt der Autor auf die Umstände der Conquista zurück. Zu Beginn seines Essays evoziert er die Erfahrungen der europäischen Eroberer bei ihrer ersten Begegnung mit dem neuen Kontinent. Diese erste Begegnung habe bereits ihre Beziehung zu dem Land geprägt. Das unwirtliche und arme Land, das ihm die Erfüllung seiner goldenen Träume verweigerte, war für den Einwanderer eine „desilusión de golpe“, eine schockartige Enttäuschung.[7] Ein anderes zentrales Moment der argentinischen Psyche, und „clave de gran parte de la historia iberoamericana“, sieht Martínez Estrada im mestizaje, in der Rassenmischung.[8] Der europäische Einwanderer habe sich dabei im Zuge der Conquista mit den Indio Frauen oftmals gegen ihren Willen vereinigt, sie als „nocturno deleite, después de un día ocioso“ und als „bestias de trabajo y placer“ benutzt.[9] Damit habe er, so Martínez Estrada, die erste „Aussaat der Gewalt“ begonnen, da sich der aus solchen Verbindungen entstammende Mestize erniedrigt fühle und sich für seine Herkunft schäme. Der daraus entstehende Minderwertigkeitskomplex bewirke den Hass auf seinen Vater und den Wunsch sich an ihm zu rächen. Diese „lateinamerikanische Variante des ödipalen Dreiecks“[10] beschreibt Martínez Estrada als kennzeichnend für die argentinische Geschichte, und so sieht er selbst die Auseinandersetzungen zwischen den unitarios und den federales als Auswirkungen dieses Konflikts. Auch Persönlichkeiten wie Juan Manuel Rosas oder Facundo Quiroga sind für ihn geprägt durch ihre schmähliche Herkunft. Aus all diesen Umständen folgert Martínez Estrada ein tiefgehendes Ressentiment gegen alles und jeden als zweite argentinische Grundbefindlichkeit. Dieses allgegenwärtige Ressentiment äußere sich in einer allgemeinen Gewaltbereitschaft, und so stellt Martínez Estrada die Geschichte Argentiniens als eine Geschichte der violencia dar und deshalb ist für ihn auch „Toda la historia argentina [...] una historia militar“.[11]
Wichtig ist – vor allem in Bezug auf die spätere Interpretation des Romans von Sábato - , dass sich Radiografía de la pampa auch mit anderen Entwürfen argentinischer Identität auseinandersetzt und dies besonders intensiv mit dem kulturkritischen Essay Facundo – civilización y barbarie, das 1845 von Domingo Faustino Sarmiento, dem späteren Präsidenten Argentiniens, verfasst wurde. Sarmientos liberaler Fortischrittsdiskurs basiert auf der Opposition von Zivilisation und Barbarei.[12] Zentrum der Zivilisation, die positiv bewertet wird und für Sarmiento Fortschritt nach europäischem Vorbild bedeutet, ist die Stadt Buenos Aires. Alles Zurückgebliebene, das Hinterland und die Gaucho-Kultur wird als barbarie zurückgewiesen. An der Person Facundo Quirogas analysiert Sarmiento den Bürgerkrieg zwischen den Unitariern und den Föderalisten als einen Kampf zwischen Zivilisation und Barbarei und entwirft damit einen Gegendiskurs zu Juan Manuel Rosas’ Politik. Ezequiel Martínez Estrada kritisiert in Radiografía de la pampa diese Opposition Sarmientos als „Pseudostruktur“, indem er zeigt, dass die angebliche argentinische Zivilisation nichts als eine verhüllte Barbarei sei, da ihr Überleben von der Barbarei abhänge. Civilización und barbarie sind deshalb für Martínez Estrada im Grunde „una misma cosa, como fuerzas centrífugas y centrípetas de un sistema en equilibrio.“[13]
Martínez Estrada entwickelt in Radiografía de la pampa zweifellos eine Geschichte der Geschichtslosigkeit. Aus den genannten Gründen fehlt es Argentinien seiner Meinung nach an einer kontinuierlichen kulturellen Tradition, die den historischen Sinnzusammenhang für eine kollektive Identität liefern könnte.
2.2 Interpretation der argentinischen Geschichte in Ernesto Sábatos Sobre héroes y tumbas
2.2.1 Entfremdungsthematik und soledad in Sobre héroes y tumbas
Die grundlegende Gemeinsamkeit zwischen Martínez Estradas Radiografía de la pampa und Ernesto Sábatos Sobre héroes y tumbas besteht zunächst in der Suche nach einem ‚argentinischen Wesen’, einer nationalen Identität, die in Sobre héroes y tumbas auch die Suche nach einer individuellen Identität beinhaltet.[14] Genauso wie Martínez Estrada reflektiert Sábatos Bruno über die Frage „¿Qué es la Argentina?“ (S. 214). Martínez Estradas Antwort kennen wir bereits und auch Sábato attestiert dem Argentinier eine grundsätzlich unzufriedene Haltung voller Groll und Misstrauen mit einem Hang zum Dramatischen und zur Gewalt.[15] Als argentinische Grundbefindlichkeit stellt auch er die soledad in den Vordergrund, die sich als Erfahrung der Entfremdung in der modernen Großstadt Buenos Aires darstellt. Der Protagonist Martín erlebt diese Verlorenheit in der hybriden Stadt Buenos Aires besonders intensiv, da er auf der Suche nach einem „hogar“ (S. 267) und einer mütterlichen Liebe von der rätselhaften Alejandra zurückgestoßen wird. Auch Martíns väterlicher Freund Bruno erlebt und beschreibt die gesteigerte Entfremdung der Menschen in der Großstadt, die wie in verschiedenen Welten nebeneinander herleben.[16] Buenos Aires ist dabei zugleich Spiegel des universellen Fremdsein des Menschen in der Großstadt und der Welt und Symbol für die speziell argentinische soledad, die in der Einwandererstadt ihren Höhepunkt findet. Bei Tage stellt sich die Großstadt als lautes und hektisches Chaos dar: „[...] probablemente por contraste, por el violento ajetreo de esas calles durante el día; por el ruido, la inalterable confusión, el apuro, la immensa multitud que allí es agita durante las horas de Oficina“ (S. 288). In diesem undurchsichtigen Chaos können sich die Menschen nicht mehr zurecht finden und so ist ihr Leben geprägt von Erfahrungen der Orientierungslosigkeit und des Sinnverlusts: „[...] los millones de habitantes que parecían ambular por Buenos Aires, como en un caos, sin que nadie supiese dónde estaba la verdad, sin que nadie creyese firmemente en nada“ (S. 213). In der Stille der Nacht werden die Menschen in den winzigen Wohnungen der Wolkenkratzer zu einer anonymen, einsamen Masse.[17] Wie bereits bei Ezequiel Martínez Estrada erscheint der Mensch als Gefangener der Stadt und diese als gigantischer Kopf, als „cabeza de Goliath“, der den Menschen aufzufressen droht.[18] So scheinen die Untergrundbahn und die Vorstadtzüge täglich Millionen von Menschen zu „schlucken“: „Mientras millares de hombres y mujeres salían corriendo de las bocas de los subterráneos y entraban con la misma desesperación cotidiana en las bocas de los ferrocarriles suburbanos“ (S. 259). Im Informe sobre ciegos thematisiert Fernando bei seinem Gang durch das labyrinthische Kanalisationsnetz von Buenos Aires den obszönen Aspekt einer Großstadt.[19] In den „¡Abominables cloacas de Buenos Aires!“ sammelt sich der gesamte Schmutz, die widerlichen Abfälle, ja sogar die abgetriebenen Föten der „feinen“ Leute, der „mujeres hermosas y delicadísimas“ und der „gerentes de banco correctos y ponderados“ (S. 417).[20] Die unterirdische Welt des Schmutzes ist dabei als Metapher für die Unzucht, „la Inmundicia“, der entfremdeten Menschen zu verstehen, es sind dies „los Malos Pensamientos“ (S. 418), die unterdrückt, in die Unterwelt verbannt und unter einer Maske der Scheinheiligkeit versteckt werden.[21] Auch diese Tendenz zur Verstellung und zur sozialen Maske führt dazu, dass die Menschen umso mehr auf der Suche nach einer individuellen Identität sind und hinter ihren Masken vereinsamen.[22]
[...]
[1] Siehe Wolfgang Matzat, „ Conquista und diskontinuierliche Geschichte. Alternative Identitätsentwürfe in der argentinischen Essayistik“, in: ders: Lateinamerikanische Identitätsentwürfe: essayistische Reflexion und narrative Inszenierung, Tübingen 1996, S. 49f.
[2] Siehe Wolfgang Matzat, „Der lateinamerikanische Roman zwischen Geschichtsentwurf und Negation der der Geschichte. Zum Thema der soledad bei Ernesto Sábato und Gabriel García Márquez“, in: ders: Lateinamerikanische Identitätsentwürfe: essayistische Reflexion und narrative Inszenierung, Tübingen 1996, S. 73f.
[3] Siehe Ezequiel Martínez Estrada, Radiografía de la pampa, Buenos Aires 1953, Kap. I-III
[4] Ebenda, S.89.
[5] Ebenda, S. 98.
[6] Dies stellt Martínez Estrada in beinahe zynischer Weise fest: „Los países de Suramérica no tienen comunicaciones entre sí, ante todo porque no las necesitan; su interior está igualmente incomunicado. [...] Sobre esta porción de América un gran silencio se extiende y el tiempo que transcurre la envuelve en mayores penumbres” (Radiografía, S. 92).
[7] Ebenda, S. 10.
[8] Ebenda, S. 39.
[9] Ebenda, S. 31.
[10] Vgl. Wolfgang Matzat: „ Conquista und diskontinuierliche Geschichte, S.53.
[11] Radiografía, S. 320.
[12] Vgl. Domingo Faustino Sarmiento, Facundo : civilización y barbarie, Buenos Aires 1967.
[13] Radiografía, S. 400.
[14] Zitiert nach der Ausgabe Barcelona: Seix Barral (Booket), 22003. Die weiteren Nachweise erfolgen im Text.
[15] Vgl. Ebenda , S. 214: „El argentino está descontento con todo y consigo mismo, es rencoroso, está lleno de resentimientos, es dramático y violento.“
[16] Vgl. Ebenda, S. 34: „Todos esos seres viven en mundos distintos, ajenos los unos a los otros […], resulta milagroso que tantas especies de seres puedan nacer, desenvolverse y morir sin conocerse, sin odiarse ni estimarse [..].“ – Vgl. hierzu Martínez Estrada zur Anonymität der Großstadt in Radiografía de la pampa, S. 105: „Están juntos los seres porque ocupan un lugar próximo, como si viviéramos en el tren y en el teatro; no están en lugares próximos porque viven juntos.“
[17] Sobre héroes y tumbas, S. 259: „Tambien allá arriba, en el piso treinta o treinta y cinco, acaso en una pequeña piecita de un hombre solitario, también se encendía una luz. ¡Cuántos desencuentros como el de ellos, cúantas soledades habría en aquel solo rascacielos!”
[18] Vgl. Martínez Estrada, La cabeza de Goliath, Buenos Aires 1940. Hierzu insbes. S. 169: „ Se diría que una gran ciudad es una cárcel y que el criminal más distinguido es su ciudadano eminente”.
[19] Auch Martínez Estrada nimmt Bezug auf die unterirdische Kanalisation und bezeichnet sie als Seele einer Großstadt: „Esta es el alma de la ciudad, el sistema subterráneo de sus desagües y de sus cables eléctricos, el estilo de su todo“ (Radiografía, S. 237)
[20] Vgl. Sobre héroes y tumbas, S. 418: „Mientras por ahí abajo, en obsceno y pestilente tumulto, corrían mezclados las menstruaciones de aquellas amadas románticas, los excrementos de las vaporosas jóvenes vestidas de gasa, los preservativos usados por correctos gerentes, los destrozados fetos de milliones de casas y restaurantes, la inmensa, la innumerable Basura de Buenos Aires.“
[21] Vgl. Ebenda: „[...] como si Aquellos de Arriba se quisiesen olvidar, como si intentaron hacerse los desentendidos sobre esta parte de su verdad.“
[22] Vgl. Ebenda, S. 252: „Siempre – decía [Bruno] – llevamos una máscara, una máscara que nunca es la misma sino que cambia para cada uno de los papeles que tenemos asignados en la vida […].”
- Citar trabajo
- Eva Maria Krehl (Autor), 2005, Das Geschichtsbild in Ernesto Sábatos "Sobre héroes y tumbas" vor dem Hintergrund Ezequiel Martínez Estradas "Radiografía de la pampa", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/60983
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