In Wien hatte sich 1809 als Opposition gegen die Kunstakademie eine Gruppe von Künstlern unter dem Namen Lukasbrüder zusammengeschlossen. Ihre Absicht war, durch bewusste Abkehr von Klassizismus und Barock eine neudeutsche, religiös-patriotische Kunst zu schaffen. Zur Verwirklichung dieses Ziels schien ihrer Meinung nach gerade die Freskomalerei gut genug, um dem Anspruch an die Kunst, nämlich Kirche und Staat zu dienen, gerecht zu werden. Der erste Auftrag war dann allerdings eine Aufgabe von privater Seite, die den jungen Künstlern die Möglichkeit gab, ihre Vorstellungen der Freskomalerei wenigstens teilweise zu verwirklichen und sich vor einem Publikum zu beweisen. Der darauf folgende Beifall führte auch schon zur dem nächsten großen Herausforderung. Der ,,Ausmalung des Casino Massimo in Rom", der hier im Folgenden abgehandelt werden soll.
Dabei gehe ich anfangs kurz auf die räumliche Lage des Stadtschlösschens und sein Erscheinungsbild ein. Anschließend werde ich die Themen, die in den drei Räumen behandelt werden, vorstellen und gleichzeitig die entsprechenden Künstler behandeln. Hier sollen auch besondere Umstände und der zeitliche Rahmen beachtet werden.
Bei der Untergliederung nach den einzelnen Dichtern werden schwerpunktmäßig die Wand- und Deckenfresken nach ihren Malern geordnet und schließlich thematisch vorgestellt bzw. erläutert. Im Ariost-Saal war Julius Schnorr von Carolsfeld der einzige involvierte Künstler, so dass dort keine Untergliederung mehr vorgenommen wurde.
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Inhaltsverzeichnis
- Casino Massimo
- Lage und Baulichkeit
- Thematik und ausführende Künstler
- Tasso-Saal
- Friedrich Overbeck
- Joseph von Führich
- Dante-Saal
- Peter Cornelius
- Philipp Veit
- Joseph Anton Koch
- Ariost-Saal
- Julius Schnorr von Carolsfeld
- Schluss
- Anhang
- Villa Massimo
- Lageplan
- Tasso-Saal
- Friedrich Overbeck: Decke Tasso-Saal
- Friedrich Overbeck, „Peter von Amiens beruft Gotffried... "
- Friedrich Overbeck, „Odoardo und Gildippe"
- Joseph Führich, „Die Kreuzfahrer am Heiligen Grabe"
- Dante-Saal
- Deckenfresko Philipp Veit, „Paradies"
- Joseph Anton Koch, „Dante schlafend, von den drei Tieren bedroht, von Virgil gerettet"
- Joseph Anton Koch, „Die Buße der sieben Todsünden"
- Joseph Anton Koch, "Die Hölle"
- Joseph Anton Koch, „Sühneschiff und Läuterungsberg"
- Ariost-Saal, Julius Schnorr von Carolsfeld
- Julius Schnorr von Carolsfeld, "Angelica und Medoro und der ra-sende Roland"
- Julius Schnorr von Carolsfeld, "Melissa zeigt Bradamante ihre Nachkommen; die Taufe Rüdigers"
- Julius Schnorr von Carolsfeld, „Das Sarazenenheer König Agra-mants vor der Stadt Paris"
- Carolsfeld, „Das Frankenheer Kaiser Karls des Großen in Paris"
- Julius Schnorr von Carolsfeld, „Die Seeschlacht vor Arles"
- Julius Schnorr von Carolsfeld, „Die Eroberung von Biserta "
- Julius Schnorr von Carolsfeld, "Dudos Seeschlacht"
- Julius Schnorr von Carolsfeld, "Der Sechskampf auf Lipadusa"
- Literatur-IQuellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Ausmalung des Casino Massimo in Rom durch die Lukasbrüder, eine Gruppe deutscher Künstler, die sich im frühen 19. Jahrhundert gegen den Klassizismus und Barock wandte und eine neudeutsche, religiös-patriotische Kunst anstrebte.
- Die Fresken im Casino Massimo als Beispiel für die künstlerischen Ideen der Lukasbrüder
- Die räumliche Lage und Baulichkeit des Casino Massimo
- Die Themenwahl und die künstlerische Umsetzung der Freskenzyklen nach Dante, Tasso und Ariost
- Die einzelnen Künstler und ihre Beiträge zur Ausmalung
- Die Herausforderungen und Besonderheiten der Freskotechnik
Zusammenfassung der Kapitel
Das Casino Massimo, ein Gartenhaus aus der Barockzeit in der Nähe des Laterans, wurde vom Marchese Carlo Massimo im Auftrag der genuesischen Familie Giustiniani im Jahr 1802 erworben. In den drei Sälen des Casinos sollten Freskenzyklen nach den Werken der italienischen Dichter Dante, Tasso und Ariost entstehen. Die Lukasbrüder, eine Gruppe deutscher Künstler, die sich in Wien gegen die Kunstakademie formierte, erhielten den Auftrag und begannen im Jahr 1817 mit der Ausmalung.
Im Tasso-Saal malte Friedrich Overbeck eine Allegorie des „Befreiten Jerusalems“ in der Deckenmitte, sowie Szenen aus Tassos „Gierusalemme Liberata“ an den Wänden. Overbeck schuf dabei eine Verbindung zwischen den Figuren aus dem Epos und der italienischen Kunst, wobei er die „Tendenz zur Harmonisierung und Vermeidung jeglicher Theatralik“ (Andrews) betonte.
Der Dante-Saal war ursprünglich für Peter Cornelius vorgesehen, der die Fresken nach der „Divina Commedia“ gestalten sollte. Cornelius begann mit der Arbeit, brach sie jedoch ab und reiste nach München. Philipp Veit übernahm die Ausmalung der Decke und schuf eine symbolische Darstellung der acht Himmeln des Paradieses. Joseph Anton Koch, ein Meister klassischer Landschaften, gestaltete die Wandflächen mit Szenen aus dem „Purgatorio“ und „Inferno“. Koch bediente sich einer bildnahen Darstellung, die zeitlich nacheinanderfolgende Ereignisse in einem Bildraum vereinte.
Im Ariost-Saal arbeitete Julius Schnorr von Carolsfeld allein an Decke und Wandfresken. Schnorr wählte Szenen aus dem „Orlando Furioso“ und stellte den Sieg der Christenheit über das Heidentum in den Vordergrund. Die Decke des Saals wurde von Schnorr als luftige Laube konzipiert, „deren grün umwundenes Gestänge sich gegen den blauen Himmel abhebt“ (Gerstenberg/Rave). Die einzelnen Bildfelder der Decke beziehen sich auf die Wandbilder, die die Kämpfe der Heiden gegen Kaiser Karl den Großen, die Niederlage der Sarazenen und den Sieg des christlichen Heeres darstellen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Lukasbrüder, die deutsche Malerei des 19. Jahrhunderts, die Romantik, die Freskomalerei, die italienische Literatur, Dante, Tasso, Ariost, Casino Massimo, Rom, und die künstlerischen Auseinandersetzungen mit Klassizismus und Barock.
- Citar trabajo
- Florian Schaffelhofer (Autor), 2001, Römische Wand- und Deckengemälde der Lukas-Brüder , Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6084
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