Das Internet ist eine Kommunikationstechnologie, die heutzutage vielfach genutzt wird. Doch welche unterschiedlichen Kommunikationsformen bietet das Internet? In welchen Nutzerkreisen lassen sich verstärkt „Onliner“ finden? Gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede in der Internetnutzung? Wie können diese begründet sein? Mit diesen Fragen beschäftige ich mich in der vorliegenden Arbeit. Dabei werde ich zunächst auf unterschiedliche Kommunikationsmöglichkeiten eingehen. Danach gebe ich einen Überblick über den Nutzerkreis des Internet, sowohl allgemein als auch unter Berücksichtigung von Alter, Bildung, Beschäftigung, Haushaltseinkommen und Geschlecht. Tabellen zeigen hierbei auch Veränderungen der letzten Jahre. Nach einem Exkurs zum Thema „Frauen und Internet“ und „Jungen, Mädchen & Medien“ komme ich abschließend zu einem Resümee.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Kommunikation im Internet
2.1 Asynchrone Kommunikationsformen
2.1.1 E-Mail
2.1.2 Mailinglisten
2.2 Synchrone Kommunikationsformen
2.2.1 Chat
2.2.2 Internet- Telefonie
2.3 Nonverbale Kommunikationsformen innerhalb der computervermittelten Kommunikation
3 Internetnutzung in Deutschland
3.1 Internetnutzung in Deutschland nach Alter/ Bildung/ Art der Beschäftigung / Haushaltseinkommen
3.1.1 Internetnutzung nach Alter von 2002 bis 2005
3.1.2 Internetnutzung nach Bildung
3.1.3 Internetnutzung nach Art der Beschäftigung 2005
3.1.4 Internetnutzung nach Haushaltseinkommen 2005
3.2 Daten zur geschlechtsspezifischen Internetnutzung
3.2.1 Internetnutzung nach Geschlecht in den Jahren 2002 bis 2005
3.2.2 Internetnutzung nach Geschlecht 1997 und 2004
3.2.3 Internetnutzung nach Alter und Geschlecht 2005
3.2.4 Internetnutzung nach Bildung und Geschlecht 2005
4 Aspekte zur Internetnutzung von Frauen
4.1 Gender und Stereotype
4.2 Erklärungsansätze zur Internetnutzung von Frauen
4.3 Genderspezifische Unterschiede in der Internetnutzung
5 Jungen, Mädchen & Medien
5.1 Zur Sozialisation in Medienwelten
5.2 Aspekte zur Computer/ Internetnutzung von Mädchen und Jungen
6 Resümee
7 Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Das Internet ist eine Kommunikationstechnologie, die heutzutage vielfach genutzt wird. Doch welche unterschiedlichen Kommunikationsformen bietet das Internet? In welchen Nutzerkreisen lassen sich verstärkt „Onliner“ finden? Gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede in der Internetnutzung? Wie können diese begründet sein? Mit diesen Fragen beschäftige ich mich in der vorliegenden Arbeit. Dabei werde ich zunächst auf unterschiedliche Kommunikationsmöglichkeiten eingehen. Danach gebe ich einen Überblick über den Nutzerkreis des Internet, sowohl allgemein als auch unter Berücksichtigung von Alter, Bildung, Beschäftigung, Haushaltseinkommen und Geschlecht. Tabellen zeigen hierbei auch Veränderungen der letzten Jahre. Nach einem Exkurs zum Thema „Frauen und Internet“ und „Jungen, Mädchen & Medien“ komme ich abschließend zu einem Resümee.
2 Kommunikation im Internet
Unter Kommunikation (Mitteilung, Unterredung) versteht man „den sozialen Prozess der Verständigung von Menschen über eine Mitteilung mit dem Medium der Sprache, der Mimik und Gestik oder anderer vereinbarter Signal- und Zeichensysteme, auch mit Hilfe von technischen Einrichtungen“ (Schaub/ Zenke 2002, S. 324).
Das Internet bietet eine Vielzahl an Kommunikationsmöglichkeiten mit spezifischen Eigenschaften. Im Folgenden werde ich vier Formen der computervermittelten Kommunikation vorstellen. Eine ausführliche Auseinandersetzung sowohl mit ihnen, als auch mit sämtlichen anderen Möglichkeiten wie z.B. Newsgroups, Newsboards, Websites, Multi User Domains oder Online- Lernplattformen würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen. Es gibt bereits ganze Bücher, die sich sowohl mit der Anwendung als auch mit wissenschaftlichen Fragestellungen z.B. zu E-Mails und Chats beschäftigen (Vgl. Beißwenger, Michael 2002; Döring, Nicola 2003). In Anlehnung an Döring (2003) unterscheide ich asynchrone von synchronen Kommunikationsformen. Hierbei handelt es sich um eine Strukturierungshilfe, die jedoch nicht als starr anzusehen ist. So kann z.B. bei einem schnellen E-Mail- Austausch auch eine nahezu synchrone Kommunikation stattfinden.
2.1 Asynchrone Kommunikationsformen
2.1.1 E-Mail
E- Mail (electronic mail (engl.) = elektronische Post
Döring (2003) beschreibt die e-Mail neben dem WWW (World Wide Web) als meistgenutzten Internet- Dienst. Auch der ARD/ZDF- Online- Studie 2005 zufolge ist die E- Mail die meist genutzte Onlineanwendung. Innerhalb der Untersuchungsgruppe haben 78% der Onlinenutzer ab 14 Jahren mindestens einmal wöchentlich E-Mails versendet/empfangen, in der Altersgruppe 20-29 Jahre waren es 87%.
Eine E-Mail ermöglicht einen Austausch von Nachrichten per Computer/ Internet, wobei es sich insbesondere um Textbotschaften handelt, welche auch Dateianhänge haben können. Grundsätzlich besteht eine E- Mail aus einem Header, aus dem Absender, Adressat, Empfangsdatum und -zeit hervorgehen. Auch kann hier in einer Betreffzeile das Anliegen genannt werden. Weitere Teile der E-Mail sind der Body, der die Textbotschaft beinhaltet, sowie eventuelle Attachments (Anhänge), mit denen digitalisierte Informationen (z.B. Bilder, weitere Textdokumente, Grafiken) versendet werden können. E-Mails werden sowohl im privaten als auch beruflichen Bereich eingesetzt. Döring hält zu dem fest, dass durch die E-Mail die interkulturelle Kommunikation zugenommen hat (Döring 2003).
Döring beschreibt die Vorteile der E- Mail wie folgt: Im Gegensatz zur herkömmlichen Briefpost („im Netzjargon: Snail Mail = Schneckenpost“ (2003, S. 50)) ist sie schneller, in dem die Nachrichten innerhalb von Sekunden zum Empfänger gelangen (www.wissen.de: E-Mail) und kostengünstiger, im Vergleich zum Telefon weder störend durch ein ständiges Klingeln, auch ein Besetzt- Zeichen gibt es nicht. Der Vorteil im Vergleich zum Fax liegt darin, dass die Nachrichten elektronisch vorliegen und bei Bedarf gleich weiter bearbeitet werden können. „Typische E-Mail-Adressen setzen sich zusammen aus der Benutzerkennung (Benutzer- oder Organisationsnamen), dem @-Zeichen und dem Domain-Namen des Zielrechners, auf dem die Mailbox verwaltet wird, z. B. InternetPost@Bundesregierung.de“ (www.wissen.de- E-Mail). Döring sieht darüber hinaus auch einen Zusammenhang zwischen „Nutzerkennung und/oder Servernamen“ und sozialen Kategorisierungen. „E-Mail- Adressen und E-Mail Signaturen sind als Requisiten der Selbstdarstellung und Identitätskonstruktion im Netz zu verstehen, wobei jeweils Eigen- und Fremdwahrnehmung zu unterscheiden sind“ (Döring 2003, S. 54).
Die soziale Kommunikation per E-Mail wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst.
Die E- Mail und der mit ihr verbundene „asynchrone Austausch erleichtert nicht nur die Kommunikation, sondern auch die Kommunikationsvermeidung“ (Döring 2003, S. 52). So können z.B. unangenehme oder zeitlich aufwändige E-Mails vertagt werden. Weiterführend konstatiert Döring (2003, S. 57) in diesem Zusammenhang mit Verweis auf Walther & Tidwell (1995), dass „(…) fehlende oder zeitlich verzögerte E-Mails (…) als negative Beziehungsbotschaften“ interpretiert werden können und die Chronemik im E-Mail-Verkehr ein „ganz entscheidender Modus nonverbaler Kommunikation“ ist.
Weitere Möglichkeiten und Formen der nonverbalen Kommunikation innerhalb der computervermittelten Kommunikation stelle ich unter 2.3 vor.
2.1.2 Mailinglisten
E-Mails lassen sich, „nach dem Prinzip des Postverteilers“ (Döring 2003, S. 59) nicht nur an eine, sondern auch an mehrere Personen, die in einer Mailingliste eingeschrieben sind, schicken und ermöglichen somit einen schnellen und kostengünstigen Austausch, z.B. zu verschiedenen Sach- und Hobbythemen. Per cc- Befehl (carbon copy) erhalten die Nutzer sämtliche Beiträge, die über die Sammeladresse verschickt werden. Im Gegensatz zu privaten E-Mails werden die gruppenöffentlichen elektronischen Mitteilungen postings oder posts genannt. Mailinglisten können sowohl offen, als auch geschlossen sein. Die offenen sind für alle Interessierten zugänglich, bei den geschlossenen bedarf es der Erfüllung bestimmter Kriterien, um vom Listen- Administrator zugelassen zu werden. So gibt es z. B. spezielle Mailinglisten für Frauen o. verschiedene Interessengruppen. Die Mailingliste bietet also eine Grundlage für eine Gruppendiskussion, die allerdings nicht die Bildung einer sozialen Gruppe oder Gemeinschaft mit sich ziehen muss. Während man bei der Gruppenkommunikation von der Mailingliste spricht, so handelt es sich bei einer Einweg- Kommunikation um einen Newsletter.
2.2 Synchrone Kommunikationsformen
2.2.1 Chat
Beim Chat handelt es sich um eine synchrone computervermittelte Kommunikation, bei der die Tastatureingaben der chattenden Personen nach Betätigung der „Enter“-Taste (also nicht zeichenweise) mit einer minimalen übertragungsbedingten Verzögerung und somit unmittelbar auf den Monitoren aller Beteiligter erscheinen. Es findet ein Gespräch in getippter Form zwischen zwei oder mehreren Personen statt. Hierbei lassen sich öffentliche bzw. teil- öffentliche von privaten Chats unterscheiden. Insgesamt sind Chats überwiegend informell. Bei formalen bzw. geschäftlichen Zusammenhängen werden sie weniger oft eingesetzt. (Döring 2003; Storrer, 2002)
Der Chat kann sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich anstatt eines Telefongespräches bzw. einer Telefonkonferenz eingesetzt werden. In der Gruppe der 14-19 jährigen Onlinenutzer gaben 2004 45% an, mindestens einmal wöchentlich Gesprächsforen, Newsgroups, Chats zu nutzen (Eimeren/ Gerhard/ Frees 2004).
„Im Freizeitbereich dient der Chat als Unterhaltungsmedium zur Kontaktaufnahme und -pflege, zum Spiel mit Identitäten und Masken- ein Medium, das es ggf. auch erlaubt, im Alltag verborgene Persönlichkeitsanteile unter dem Schutz von Anonymität und Unverbindlichkeit auszuleben“ (Storrer, 2002, S. 5). Storrer führt weiter aus, dass es auch Beratungs- Chats gibt, z.B. in technischen Fragen in Form einer „hotline“, aber auch bei medizinischen oder psychologischen Beratungs“gesprächen“. Döring (2003) nennt u.a. auch Fan-, Tausch-, Beruf-, Länder-, und Kennlern- Chats als mögliche Chat- Formen/Channels.
Nach Storrer nimmt die Bedeutung des Chats auch im Zusammenhang mit Rundfunk und Fernsehen zu, „z.B. für die öffentlichen Diskussionen über vergangene oder gerade laufende Sendungen“ (Storrer 2002, S. 5).
Während das Chatten auch scherzhaft als „umständlichste Form des Telefonierens“ (Storrer, 2002, zitiert nach Döring 1998, S. 95) bezeichnet wird, so birgt es dennoch diverse Vorteile. Zu ihnen zählt Storrer die Möglichkeit zur selben Zeit an verschiedenen Gesprächen teilzunehmen und durch den Chat auch gleichzeitig ein Gesprächsprotokoll zu haben.
Insgesamt hält Storrer fest, dass es sich beim Chat um eine Kommunikationstechnologie handelt, bei der auf der einen Seite klassische Gespräche aus verschiedensten Bereichen getippt werden, auf der anderen Seite jedoch auch Gesprächsformen entstanden sind, die kein Gegenstück in der Mündlichkeit haben. Als Beispiel hierfür verweist sie auf spezielle Rollenspiel-Chats (vgl. Beißwenger 2002a)
2.2.2 Internet- Telefonie
Mit der entsprechenden technischen Ausstattung ist auch das Telefonieren per Internet möglich. Im Vergleich zum herkömmlichen Telefonieren geht dies mit einer erheblichen Kostenersparnis einher, allerdings gibt es noch deutliche Defizite in der Tonqualität.
Das Besondere am Telefonieren über das Internet ist, dass hierüber auch Kontakte geknüpft werden. „Es gilt als allgemein üblich, unbekannte Personen (typischerweise aus anderen Ländern) per Internet- Telefonie einfach nur zum Plaudern zu kontaktieren“ (Döring, S. 82). Hervorzuheben ist zu dem, dass während des Telefonierens auch andere Online- Aktivitäten (gemeinsam) ausgeführt werden können.
2.3 Nonverbale Kommunikationsformen innerhalb der computervermittelten Kommunikation
Innerhalb der computervermittelten Kommunikation gibt es spezielle Formen der nonverbalen Kommunikation. Im Gegensatz zur Face- to– Face- Kommunikation, bei der auch das Äußere der Gesprächspartner einen Einfluss auf das Geschehen hat, gibt es bei der computervermittelten Kommunikation verschieden Möglichkeiten (z.B. Textfarben, Hintergrundfarben, Schriftgröße), den Text zu gestalten. Döring (2003) spricht hier von Körperdekoration vs. Textdekoration. Weitere Sprachmittel und Symbole, die nonverbale Botschaften vermitteln stelle ich im Folgenden vor:
- „Emoticons (emotional icons) (…) symbolisieren Emotionen durch stilisierte Mimik: „ :-) “lachendes bzw. fröhliches Gesicht, „ :-( “trauriges Gesicht,
„ :-(((( “sehr trauriges Gesicht „ ;-) “augenzwinkerndes Gesicht.“ (Döring 2003, S. 55) Emoticons können im fortlaufenden Text ge-schrieben und müssen um 90° gedreht gelesen werden, mit Ausnahme der Umarmung („(((Name)))“). Neben den Emotionen lassen sich auch nonverbale Gesten sowie „Bilder/Eigenschaften“ darstellen: „ :-x “ Küsschen, „ :-8 “, User trägt Fliege. Sowohl in Listen als auch Büchern lässt sich eine Vielzahl Emoticons finden. Sie werden allerdings nicht immer gleich gedeutet. (vgl. Döring 2003, Rosenbaum 1999, http://www.windweaver.com/emoticon.htm)
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- Iris Busch (Author), 2006, Kommunikation im Internet- Möglichkeiten und Nutzungsgruppen mit Aspekten zur Internetnutzung von Frauen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/60813
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