Noch nie zuvor hat sich die Welt, die Technik, die ganze Gesellschaft so rasch und umfassend verändert wie in der heutigen Zeit. Diese Entwicklungen üben großen Druck auf die Unternehmen, besonders auf die kleinen und mittelständischen Betriebe, aus. Die Produktlebenszyklen werden kürzer, das Innovationstempo wird schneller, die Informationsgesellschaft verändert die Rolle des Wissens, lebenslanges Lernen ist gefordert, die Globalisierung eröffnet neue Märkte, erfordert aber auch neue Anforderungen an die Unternehmen, vor allem Flexibilität und Schnelligkeit - in dieser Umwelt müssen Unternehmen bestehen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen sie sich auf die sich immer wieder verändernden Einflüsse und Anforderungen einstellen. Wie erfolgreich die Unternehmen dabei sind, davon hängt auch maßgeblich die Entwicklung der Volkswirtschaft ab. „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“ - dieser Satz gilt auch für eine Volkswirtschaft. Je erfolgreicher die Summe der Unternehmen, desto positiver die wirtschaftliche Entwicklung. Doch warum ist der eine Unternehmer erfolgreicher als ein anderer? Was unterscheidet Unternehmer? Warum können sich vergleichbare Unternehmen unter vergleichbaren Bedingungen völlig unterschiedlich entwickeln? Und was ist ihr Beitrag zur Volkswirtschaft? Die nachfolgende Arbeit beschäftigt sich mit unterschiedlichen Unternehmertypen und ihren Fähigkeiten, mit denen sie einen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung leisten. Grundlage sind die theoretischen Ansätze von Prof. Dr. Jochen Röpke, veröffentlicht in seinem Buch „Der lernende Unternehmer - Zur Evolution und Konstruktion unternehmerischer Kompetenz“.
Inhalt
1. Einleitung
2. Röpke: Der lernende Unternehmer
3. Unternehmertypen und wirtschaftliche Entwicklung
3.1. Der Routineunternehmer
3.2. Der Arbitrageunternehmer
3.3. Der innovative Unternehmer
3.4. Der evolutorische Unternehmer
4. Systematik der Unternehmertypen
5. Innovation und Evolution – Motor der wirtschaftlichen Entwicklung
6. Fazit
7. Literaturverzeichnis
Was auf dem Weg zählt, ist die Fähigkeit zum Wandel.
(Laotse)
1. Einleitung
Noch nie zuvor hat sich die Welt, die Technik, die ganze Gesellschaft so rasch und umfassend verändert wie in der heutigen Zeit. Diese Entwicklungen üben großen Druck auf die Unternehmen, besonders auf die kleinen und mittelständischen Betriebe, aus.
Die Produktlebenszyklen werden kürzer, das Innovationstempo wird schneller, die Informationsgesellschaft verändert die Rolle des Wissens, lebenslanges Lernen ist gefordert, die Globalisierung eröffnet neue Märkte, erfordert aber auch neue Anforderungen an die Unternehmen, vor allem Flexibilität und Schnelligkeit – in dieser Umwelt müssen Unternehmen bestehen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen sie sich auf die sich immer wieder verändernden Einflüsse und Anforderungen einstellen.
Wie erfolgreich die Unternehmen dabei sind, davon hängt auch maßgeblich die Entwicklung der Volkswirtschaft ab. „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“ – dieser Satz gilt auch für eine Volkswirtschaft. Je erfolgreicher die Summe der Unternehmen, desto positiver die wirtschaftliche Entwicklung.
Doch warum ist der eine Unternehmer erfolgreicher als ein anderer? Was unterscheidet Unternehmer? Warum können sich vergleichbare Unternehmen unter vergleichbaren Bedingungen völlig unterschiedlich entwickeln? Und was ist ihr Beitrag zur Volkswirtschaft?
Die nachfolgende Arbeit beschäftigt sich mit unterschiedlichen Unternehmertypen und ihren Fähigkeiten, mit denen sie einen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung leisten. Grundlage sind die theoretischen Ansätze von Prof. Dr. Jochen Röpke, veröffentlicht in seinem Buch „Der lernende Unternehmer – Zur Evolution und Konstruktion unternehmerischer Kompetenz“.
2. Röpke: Der lernende Unternehmer
In seinem Buch „Der lernende Unternehmer“ analysiert Prof. Dr. Jochen Röpke, seit Mitte der siebziger Jahre Professor für Wirtschaftstheorie an der Philipps-Universität Marburg, den Motor und das Rückgrat der volkswirtschaftlichen Entwicklung: das Unternehmertum. Der Autor beschreibt verschiedene Unternehmertypen und ihren potentiellen Beitrag zu einer dynamischen Wirtschaftsentwicklung. Aus den gewonnenen Erkenntnissen leitet er die Forderung nach einem neuen Typus von Unternehmer ab: den evolutorischen Unternehmer.
Die von Röpke dargestellte System- und Evolutionstheorie wird durch reale praktische Beispiele ergänzt, die zumeist aus der Tätigkeit des Autors im Rahmen des „Marburger Förderzentrums für Existenzgründer aus der Universität (Mafex)“ stammen. Daher ist ein zentraler Themenbereich des Buchs der Unternehmensgründer und die Möglichkeiten und Grenzen seiner Ausbildung.
Die Einstellung des 67jährigen Professors für Ökonomie ist durch zwei sehr gegensätzliche Vorbilder geprägt: zum einen durch den chinesischen Philosoph Laotse, zum anderen durch den Nationalökonom und Wirtschaftsnobelpreisträger Friedrich August von Hayek, bei dem Röpke habilitierte. Neben seiner Tätigkeit an der Philipps-Universität Marburg führt ihn seine Affinität zur asiatischen Kultur regelmäßig nach Indonesien, wo er an der Universität Bandung Ökonomie lehrt. In seinen Publikationen verbindet Röpke daher Elemente der östlichen und westlichen Hemisphäre.
Sein Werk „Der lernende Unternehmer“ hat er unter eine Weisheit Laotses gestellt: „Was auf dem Weg zählt, ist die Fähigkeit zum Wandel“.
3. Unternehmertypen und wirtschaftliche Entwicklung
Joseph Schumpeter bezeichnet in seiner „Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung“ die Unternehmerfunktion als „das eigentliche Grundphänomen wirtschaftlicher Entwicklung“ (Schumpeter, 1964, S. 110).
Er unterscheidet den „Wirt“ und den „Unternehmer“. Der Wirt passt sein Verhalten den bestehenden Verhältnissen und Kreisläufen an und handelt innerhalb der „Grenze der Routine“ (Schumpeter, 1964, S. 118). Die wirtschaftliche Entwicklung wird dadurch weder qualitativ (z.B. durch Innovationen) noch quantitativ (z.B. durch überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum) vorangetrieben. Das zu erwartende Resultat ist Nullwachstum; lediglich durch den verbesserten Ressourceneinsatz und die Entwicklung von Routine kann ein minimales Wachstum entstehen.
Als Unternehmer bezeichnet Schumpeter die Wirtschaftssubjekte, „deren Funktion die Durchsetzung neuer Kombinationen ist und die dabei das aktive Element sind“ (Schumpeter, 1964, S. 111). Der Unternehmer bricht aus der Routine aus, wagt Neues und setzt seine Neuerungen durch. Dabei muss er auf verschiedenen Ebenen Schwierigkeiten und Widerstände überwinden. Die sachliche Schwierigkeit besteht darin, dass er außerhalb der gewohnten Routine über keine verlässlichen Daten verfügt, die Grundlage für sein neues Handeln sein könnten. Die individuelle Schwierigkeit liegt im Unternehmer selbst begründet; er muss sich bewusst der eigenen Routine entziehen. Die soziale Schwierigkeit ist die soziale Umwelt, die in der Regel mit Widerstand auf Neuerungen reagiert (Schumpeter, 1964, S. 124 ff.).
Den Effekt für die wirtschaftliche Entwicklung bezeichnet Schumpeter als „Schöpferische Zerstörung“ der Gleichgewichte. Da das Durchbrechen der Routine eine Erweiterung der bestehenden Möglichkeiten bewirkt, ist Unternehmertum der Schlüssel zur Erreichung von wirtschaftlichen Wachstum und technischem Fortschritt. Der Wirt verwaltet die Bestände, der Unternehmer treibt die wirtschaftliche Entwicklung voran.
Röpke greift diese Vorstellungen Schumpeters auf und führt die Differenzierung der Unternehmertypen weiter. Generell definiert Röpke Unternehmertum als „das Erkennen und Durchsetzen von Chancen und damit verknüpfte erzieherische Tätigkeit“ (Röpke, 2002, S.6). Er definiert vier Ebenen, in denen der Unternehmer unterschiedliche Funktionen für die wirtschaftliche Entwicklung erfüllt.
3.1. Der Routineunternehmer
Grundlegende Motivation und Aufgabe des Routineunternehmers, vergleichbar dem „Wirt“ bei Schumpeter, ist die Weiterführung und Erhaltung des Status Quo, des Bestehenden. Diese Aufgabe erfüllt er optimal. Aufgaben, die neu für ihn sind und außerhalb der gewohnten Routine liegen, vermeidet er bzw. erledigt er unwillig und fehlerhaft. Der Routineunternehmer ist für die optimale Allokation von Ressourcen sowie für die Nutzen- und Gewinnoptimierung zuständig. Seine Stärke liegt in der Anpassung an die gegebenen Beschränkungen der Märkte, Technologien, Handlungsrechte und Normen (Röpke, 2002, S. 72).
In einer Routinewirtschaft befinden sich die Märkte im Gleichgewicht. Wirtschaftliche Entwicklung kann nur minimal stattfinden und resultiert lediglich aus dem verbesserten Einsatz der Ressourcen und der Entwicklung routinierter Prozesse.
3.2. Der Arbitrageunternehmer
Der Arbitrageunternehmer lebt von Spekulationsmöglichkeiten. Er beobachtet und nutzt Bewertungsunterschiede in Märkten. Diese treten auf, wenn sich Märkte im Ungleichgewicht befinden, was zur Folge hat, dass gleiche Güter mit unterschiedlichen Preisen bewertet werden. Die wirtschaftliche Funktion des Arbitrageunternehmers besteht darin, allokative Unterschiede zu erkennen, auszunutzen und so das Gleichgewicht im Markt wiederherzustellen bzw. aufrechtzuerhalten. Die Stärke des Arbitrageunternehmers liegt darin, von anderen Unternehmern übersehene oder nicht ausgenutzte Gelegenheiten zu identifizieren und zu nutzen. Allerdings unterstellt ihm Röpke damit eine gewisse ethische und moralische Rücksichtslosigkeit (Röpke, 2002, S. 73).
Der Arbitrageur ist ein sich selbst vernichtender Unternehmertyp (Rassidakis, 2002, S. 9), da er das Ungleichgewicht, von dem er lebt, durch seine Aktivitäten reduziert bzw. eliminiert. Damit bietet er für die langfristige und kontinuierliche Entwicklung einer Volkswirtschaft wenig Potential.
3.3. Der innovative Unternehmer
Der innovative Unternehmer ist dadurch charakterisiert, dass er neue Möglichkeiten erkennt und nutzt. Durch die Neukombination vorhandener Produktionsfaktoren setzt er Innovationen in Gang. Der wirtschaftliche Mehrwert entsteht durch qualitative, nicht durch quantitative Veränderungen, d.h. durch die effektive Neukombination der vorhandenen Ressourcen, nicht durch eine Erhöhung der Menge. Jedes System, ob Volkswirtschaft, Region oder Unternehmen, verfügt über eine bestimmte Ausstattung mit Ressourcen, die es optimal zu kombinieren gilt. Das bedeutet, dass wirtschaftliche Entwicklung durch die endogenen Potentiale eines Systems entsteht.
Die Stärke des innovativen Unternehmers liegt vor allem in der Kommunikation, da er diese neuen Faktorenkombinationen nicht nur erkennen, sondern auch durchsetzen muss, sowohl im eigenen Unternehmen als auch am Markt. Dafür benötigt er kommunikative bzw. soziale Kompetenzen (Röpke, 2002, S. 86). „Unternehmertum ist individuelle, aber sozial eingebundene Tätigkeit“ (Röpke, 2002, S. 149). In der frühen Phase einer Innovation sind vor allem die individuellen Fähigkeiten eines Unternehmers gefragt, während bei der folgenden Durchsetzung der Innovation die sozialen Fähigkeiten in den Vordergrund treten.
Der innovative Unternehmer ist somit der Motor, der die dynamische, endogene wirtschaftliche Entwicklung vorantreibt.
3.4. Der evolutorische Unternehmer
Ausgangspunkt der Überlegungen der Evolutionstheorie bezüglich der Unternehmerfunktion ist, dass es in den frühen Phasen einer Innovation oder eines Innovationszyklus an klaren Strukturen und Prozessen mangelt. Die wesentliche Aufgabe des evolutorischen Unternehmers besteht demnach darin, mit diesen veränderten externen Faktoren umzugehen. Der evolutorische Unternehmer besitzt die Fähigkeit der Selbstreflexion. Er verfügt über die Fähigkeit, sich sowohl seiner Kompetenzen als auch seiner Inkompetenzen bewusst zu werden, um auf veränderte Bedingungen optimal reagieren zu können.
[...]
-
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X.