Die Unternehmenskultur wurde in den USA zuerst Anfang der 80er Jahre vor dem Hintergrund untersucht, dass sich die japanischen Konkurrenz sowohl auf dem Weltmarkt wie auch auf dem amerikanischen Binnenmarkt erheblich bemerkbar machte. Betriebssoziologen begannen die Erfolgsgründe japanischer Unternehmen zu untersuchen, die unter anderen in unterschiedlichen Formen der Unternehmensorganisation sowie der Personalführung und -kontrolle zu liegen schienen. Die starke emotionale Anbindung der Beschäftigten an das Unternehmen in Japan erweckte die Frage, ob und wie eine Übertragung auf deutsche Unternehmen möglich ist, damit die Motivation und die Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen erhöht werden kann. Zudem wurde der Bedeutung aller Beschäftigten für den Unternehmenserfolg vermehrt Beachtung geschenkt.
Basierend auf dem Bewusstseins- und Wertewandel wurde den Unternehmen deutlich, dass althergebachte, bislang erfolgreiche rationale Managementsysteme bzw. -methoden, die ihnen in der Vergangenheit Wettbewerbsvorteile verschafften, zunehmend ausgereizt waren oder zu leicht von anderen Mitbewerbern kopiert werden konnten, so dass sie keinen Vorteil mehr darstellten. Entsprechend war nur ein Teil des Unternehmenserfolges auf quantitative Faktoren, der andere Teil war auf qualitative, kulturelle Faktoren zurückführen.
Peter und Waterman stellten in ihrer Untersuchung „Auf der Suche nach Spitzenleistung“ einen Zusammenhang zwischen der Kultur eines Unternehmens und seinem Erfolg im Markt her. Sie setzten den traditionellen, quantitativen Einflussfaktoren wie Organisations-, Planungs- und Kontrollsystemen menschenbezogene, qualitative Faktoren wie Motivation, Qualitätsbewusstsein (wird innerhalb dieser Arbeit nicht behandelt) und Eigenverantwortung entgegen und schrieben diesen Faktoren den größeren Einfluss auf den Unternehmenserfolg zu.
Unternehmen verknüpfen ihre Erfolge gerne mit dem Verpflichtetsein auf bestimmte Werte, wie z.B. optimale Kundenbetreuung, angemessene Rentabilität, Schutz der Umwelt, bei gleichzeitiger Betrachtung einer hohen Mitarbeiterorientierung. Auf diese Weise kann ein spezifisches Wertegerüst entstehen und verfestigt werden.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Einleitung
- Wertewandel
- Veränderung der Wettbewerbssituation
- Technischer Wandel
- Wandel in Arbeitswelt und Gesellschaft
- Wertewandel
- Theoretische Grundlagen der Motivation
- Begriffliche Abgrenzungen
- Die Bedürfnishierarchie von Maslow
- Das ERG-Modell von Alderfer
- Zwei-Faktoren-Theorie von Herzberg
- McClellands Theorie der "gelehrten Bedürfnisse"
- Prozesstheorien
- Die VIE-Theorie von Vroom
- Das Modell von Porter und Lawler
- Gleichgewichtstheorie von Adams/Balance-Theorie der Arbeitsmotivation
- Unternehmenskultur
- Abgrenzung zu verwandten Begriffen
- Unternehmensphilosophie
- Unternehmensethik
- Corporate Identity (CI)/Unternehmensidentität
- Elemente der Unternehmenskultur
- Werte
- Normen
- Symbole und Rituale
- Ausprägungen der Unternehmenskultur
- Starke und schwache Unternehmenskulturen
- Subkulturen
- Funktionen und Träger der Unternehmenskultur
- Originäre Funktionen
- Derivative Funktionen
- Träger
- Entwicklung einer kulturellen Identität
- Unternehmenskultur als motivationaler Faktor
- Anreize zur Steigerung der Mitarbeitermotivation
- Führung und Führungsstil
- Kooperativer/Partizipativer Führungsstil
- Situativer Führungsstil
- Führung durch Zielvereinbarungen
- Management by Objectives (MbO)
- Gemeinsames Setzen von Zielen als motivationale Maßnahme
- Personalentwicklung
- Entwicklungsbedarf
- Entwicklungsadressaten identifizieren
- Weiterentwicklung
- Karriereplanung
- Arbeitsstrukturierung
- Folgen der Entwicklungsmaßnahmen
- Materielle Anreize und betriebliche Fürsorge
- Lohnformen
- Leistungsorientierte Entlohnung
- Qualifikationsorientierte Entlohnung
- Betriebliche Fürsorge
- Cafeteria-Systeme
- Bonus-Incentive-System als Anreizsystem
- Beteiligungsmodelle
- Gestaltung der Arbeitszeit
- Chronometrische Variation
- Chronologische Variation
- Kombiniate Arbeitszeitmodelle
- Sonstige Anreize
- Anerkennung
- Kommunikation
- Fairness
- Zusammenfassung und Ausblick
- Literaturverzeichnis
- Eidesstattliche Erklärung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit dem Einfluss der Unternehmenskultur auf die Motivation von Mitarbeitern. Sie analysiert die Bedeutung der Unternehmenskultur als strategischer Faktor im Kontext des Wandels in der Gesellschaft, der Wirtschaft und der Technologie. Die Arbeit untersucht verschiedene Motivationstheorien und zeigt auf, wie die Unternehmenskultur zur Befriedigung von Bedürfnissen und zur Steigerung der Motivation beitragen kann.
- Die Auswirkungen des Wertewandels auf die Unternehmenskultur und die Motivation von Mitarbeitern
- Die Bedeutung der Unternehmenskultur für die Koordination, Integration und Identifikation von Mitarbeitern
- Die Rolle von Führung und Führungsstil in der Gestaltung der Unternehmenskultur und der Mitarbeitermotivation
- Die Funktionsweise von Anreizsystemen, insbesondere materiellen Anreizen, betrieblicher Fürsorge und der Gestaltung der Arbeitszeit
- Die Bedeutung der Personalentwicklung für die Förderung von Kompetenzen und die Entwicklung der Mitarbeitermotivation
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 beleuchtet den Wandel in der Gesellschaft, der Wirtschaft und der Technologie, der zu veränderten Rahmenbedingungen für Unternehmen führt. Insbesondere der Wertewandel und die zunehmende Globalisierung der Märkte erfordern eine Anpassung der Unternehmenskultur und der Mitarbeitermotivation.
Kapitel 3 stellt verschiedene Motivationstheorien vor, um ein tieferes Verständnis der menschlichen Motivation zu gewinnen. Es werden sowohl Inhaltstheorien (z.B. Maslow, Herzberg, Alderfer) als auch Prozesstheorien (z.B. Vroom, Porter/Lawler, Adams) behandelt, die unterschiedliche Ansätze zur Erklärung der Motivation bieten.
Kapitel 4 definiert den Begriff der Unternehmenskultur und grenzt ihn von verwandten Begriffen wie Unternehmensphilosophie, Unternehmensethik und Corporate Identity ab. Es werden die Elemente der Unternehmenskultur (Werte, Normen, Symbole, Rituale) sowie deren Ausprägungen (starke und schwache Unternehmenskulturen, Subkulturen) erläutert. Die Funktionen (Koordination, Integration, Identifikation, Motivation) und Träger der Unternehmenskultur werden ebenfalls behandelt.
Kapitel 5 stellt verschiedene Anreizsysteme vor, die zur Steigerung der Mitarbeitermotivation eingesetzt werden können. Es werden materielle Anreize (z.B. Lohnformen, betriebliche Fürsorge, Beteiligungsmodelle) sowie immaterielle Anreize (z.B. Anerkennung, Kommunikation, Fairness) betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Unternehmenskultur, Mitarbeitermotivation, Wertewandel, Globalisierung, Anreizsysteme, Führung, Personalentwicklung, Arbeitszeitgestaltung, Corporate Identity, und die Bedeutung des Humankapitals im Wettbewerb.
- Citation du texte
- Tanja Gerstenlauer (Auteur), 2001, Unternehmenskultur und Motivation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/59
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