Wer kennt ihn nicht? Seit Jahrzehnten ist er auf der Leinwand zu sehen; ein Mann der äußerst erfolgreich Verbrecher jagt und schon mehrmals die Welt gerettet hat. Sein Name? "Bond - James Bond", wie er sich selbst bevorzugt vorstellt. James Bond ist ein fiktionaler Charakter, der wie Robinson Crusoe oder Sherlock Holmes, vielen Menschen bekannt ist, obwohl sie möglicherweise niemals ein Buch gelesen oder einen Film mit ihm gesehen haben.Er ist der Inbegriff des Helden, der nicht nur gute Taten vollbringt, sondern der auch noch Charme besitzt, mit dem er jede Frau verführen kann. Er verfügt über unbegrenzte finanzielle Mittel und ist stets mit den neuesten technischen Erungenschaften und Erfindungen ausgestattet. "Die Männer beneiden ihn um seinen Erfolg, und die Frauen finden ihn aufregend." Doch wie oben schon erwähnt ist der beschriebene Held der König der Leinwand. Diesen immensen Erfolg, den Bond hat, erlebt er in seinen Filmen. In den Büchern ist er längst keine solch schillernde Gestalt, der alles Glück nur so zufliegt. Im Gegenteil findet sich Bond als kleiner Beamter wieder mit relativ schlichtem Aussehen, dessen Augen sogar etwas Kaltes und Grausames an sich haben. Desweiteren hat er ein eher geringes Einkommen und findet auch bei den Frauen wenig Beachtung. Was seinen Geschmack betrifft, der ihn in den Filmen ganz eindeutig als Mitglied der Oberschicht ausweist, ist dies in den Büchern nicht ganz so unzweifelhaft der Fall. Teilweise hat er einen sehr ausgewählten, teuren Geschmack, während ihm andererseits aber wiederum die wirkliche Kenntnis wie zum Beispiel über erlesene Getränke fehlt. Im Folgenden soll nun gezeigt werden wie sich Bonds Persönlichkeit inGoldfingerwandelt. [...]
Inhaltsverzeichnis:
Die gespaltene Persönlichkeit James Bonds in Flemings Goldfinger
I. Einleitung
II. Wer ist James Bond?
1. Der perfekte Angestellte
2. Der Durchschnittstyp
3. Das Mitglied der Oberklasse
4. Der Superheld
III. Fazit
IV. Literaturverzeichnis
Die gespaltene Persönlichkeit James Bonds in Flemings Goldfinger
I. Einleitung
Wer kennt ihn nicht? Seit Jahrzehnten ist er auf der Leinwand zu sehen; ein Mann der äußerst erfolgreich Verbrecher jagt und schon mehrmals die Welt gerettet hat. Sein Name? "Bond - James Bond", wie er sich selbst bevorzugt vorstellt. James Bond ist ein fiktionaler Charakter, der wie Robinson Crusoe oder Sherlock Holmes, vielen Menschen bekannt ist, obwohl sie möglicherweise niemals ein Buch gelesen oder einen Film mit ihm gesehen haben.[1] Er ist der Inbegriff des Helden, der nicht nur gute Taten vollbringt, sondern der auch noch Charme besitzt, mit dem er jede Frau verführen kann. Er verfügt über unbegrenzte finanzielle Mittel und ist stets mit den neuesten technischen Erungenschaften und Erfindungen ausgestattet. "Die Männer beneiden ihn um seinen Erfolg, und die Frauen finden ihn aufregend."[2] Doch wie oben schon erwähnt ist der beschriebene Held der König der Leinwand. Diesen immensen Erfolg, den Bond hat, erlebt er in seinen Filmen. In den Büchern ist er längst keine solch schillernde Gestalt, der alles Glück nur so zufliegt. Im Gegenteil findet sich Bond als kleiner Beamter wieder mit relativ schlichtem Aussehen, dessen Augen sogar etwas Kaltes und Grausames an sich haben.[3] Desweiteren hat er ein eher geringes Einkommen und findet auch bei den Frauen wenig Beachtung. Was seinen Geschmack betrifft, der ihn in den Filmen ganz eindeutig als Mitglied der Oberschicht ausweist, ist dies in den Büchern nicht ganz so unzweifelhaft der Fall. Teilweise hat er einen sehr ausgewählten, teuren Geschmack, während ihm andererseits aber wiederum die wirkliche Kenntnis wie zum Beispiel über erlesene Getränke fehlt.
Im Folgenden soll nun gezeigt werden wie sich Bonds Persönlichkeit in Goldfinger wandelt. Vom kleinen Angestellten, der er anfangs ist, steigt er auf zu einem 'First-Class-Gentleman'. Er legt jegliche Unsicherheit und Zweifel (vor allem Selbstzweifel) ab und entwickelt sich zu einem Vollprofi, der seinen Beruf - die Spionage - perfekt beherrscht. Er wird zu einem Held. Dieser entspricht zwar trotzdem immer noch nicht dem Bond des Filmes, dessen Interpretation einfach zu perfekt ist, aber er ist schon sehr viel näher dran, als am Anfang des Romanes. Man könnte von einem Bruch in der Handlung sprechen, fast so, als ob Fleming selbst plötzlich nicht mehr diesen Langweiler haben wollte, sondern einen Draufgänger mit Manieren. Dies fällt zwar auf, der Wandel an sich ist jedoch relativ geschickt in einem Golfspiel versteckt. Wie Bond sich also vor dieser Golfpartie verhält und was für Charaktereigenschaften danach zum Vorschein kommen, soll nun in dieser Arbeit dargelegt werden.
II. Wer ist James Bond?
1. Der perfekte Angestellte
Die Romanfigur Bond ist zunächst einmal ein einfacher Beamter des Geheimdienstes.[4] Wie man es von einem Beamten erwartet ist er äußerst zuverlässig und gehorsam und arbeitet sehr methodisch um nicht sogar zu sagen pedantisch. Er ist ein Bürokrat und somit in allem, was er tut, völlig phantasielos und desillusioniert. Er ist der perfekte Angestellte, der schlicht und einfach die Aufträge ausführt, die ihm aufgetragen werden. Dem entspricht auch sein Name: James Bond. James ist schon immer der typische Name des Dieners gewesen, der ohne Widerworte die Befehle seines Herrn entgegennimmt. Der Nachname Bond bedeutet auf deutsch "Fessel", was einen zu der Annahme führt, daß Bond in seiner Arbeit gefangen ist. Er darf nicht selbständig denken oder seinen Kommentar zu den Aufträgen abgeben. Er soll nur seine Arbeit gewissenhaft erledigen. Dazu würde auch die Übersetzung von "bondman" - "Leibeigener" - sehr gut passen. Er hat keine Freizeit und keine Ferien, sondern ist immer im Dienst. Kommt es doch einmal vor, daß er versucht abzuschalten und einem neuen Befehl zu entgehen, wird er unweigerlich wieder in einen weiteren Fall hineingezogen. Genau wie es auch in Goldfinger geschieht: Er hat den Auftrag mit dem Mexikaner ausgeführt und befindet sich auf der Heimreise, als er am Flughafen von Du Pont angesprochen wird. Dieser macht ihn mit Goldfinger bekannt und Bond gelingt es hier bereits zum ersten Mal Goldfinger als Betrüger zu entlarven und ihn zu überführen.[5] Wenig später erhält er den offiziellen Befehl, sich ein wenig näher mit Goldfinger zu befassen[6], womit er ja in seiner Freizeit schon begonnen hat.
2. Der Durchschnittstyp
Allerdings wünscht Bond sich eigentlich nichts sehnlicher als ein angenehmes Leben.[7] Dazu zählt für ihn auch ein gewisser Luxus, den er sich offenbar nicht so ohne weiteres gönnen kann. Er gehört ganz offensichtlich nicht zu den reichen Menschen der Gesellschaft, was schon klar wird, als er halb beeindruckt, halb geringschätzig über Du Pont bemerkt, daß dieser "wie viele reiche Leute ... das Zeigen von Trinkgeld für ungehörig [hielt]".[8] Außerdem zeigt er sich äußerst angetan von der Limousine mit Chauffeur und Klimaanlage[9], was er wohl nicht so staunend betrachten würde, wenn er eine solche Behandlung gewohnt wäre und als selbstverständlich ansehen würde. Aus diesen Gründen ist er wohl nur ein ganz normaler Angestellter, der von seinem großen Glück träumt.
[...]
[1]. Hügel, Hans-Otto / v. Moltke, Johannes (Hrsg.), James
Bond. Spieler und Spion, Hildesheim 1998, 137
[2]. Hügel, 116
[3]. del Buono, Oreste / Eco, Umberto (Hrsg.), Der Fall James
Bond, Nördlingen 1966 (dtv), 23
[4]. Im Folgenden vgl.: Buono, 60; Hügel 55, 125
[5]. Fleming, Ian, Goldfinger, Bern / München / Wien 1999
(Scherz), 27, 28
[6]. Fleming, 35
[7]. Fleming, 11
[8]. Fleming, 11
[9]. Fleming, 12
- Quote paper
- Nicola Steffke (Author), 2000, Die gespaltene Persönlichkeit James Bonds in Flemings Goldfinger, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/59746
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