Die Allgemeinverbindlicherklärung (AVE) wurde mit § 2 der Verordnung des Rates der Volksbeauftragten über Tarifverträge, Arbeiterausschüsse und Angestelltenausschüsse und Schlichtung von Arbeitsstreitigkeiten vom 23.12.1918 in das deutsche Recht eingefügt. Zuletzt geändert wurde die AVE durch Art. 5 des Tarifautonomiestärkungsgesetzes (TASG) vom 11.8.2014.
Wesentliche Umgestaltung war dabei die Aufhebung des 50 % – Quorums. Nunmehr ist ein konkretisiertes öffentliches Interesse maßgeblich, vgl. § 5 Abs. 1 Tarifvertragsgesetz (TVG) n.F. Hintergrund der Änderung war eine Abnahme der Tarifbindung und des Organisationsgrades, sowohl auf Seiten der Arbeitnehmer, als auch auf Seiten der Arbeitgeber. So nahm in der Gesamtwirtschaft die Flächentarifbindung der Beschäftigten in Westdeutschland von 70 % (1996) auf 49 % (2018) und in Ostdeutschland von 56 % (1996) auf 35 % (2018) ab. Konsequenz war, dass das 50 % – Quorum des § 5 Abs. 1 TVG a.F. häufig nicht mehr erreicht werden konnte und damit die AVE von Tarifverträgen gehemmt wurde. Mit dem TASG verfolgt der Gesetzgeber das Ziel, „die Tarifautonomie zu stärken und angemessene Arbeitsbedingungen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sicherzustellen“.
Gegenstand dieser Arbeit ist die Frage, ob die AVE mit der Änderung des § 5 TVG durch das TASG im Jahre 2014 eine notwendige Stärkung oder eine (verfassungswidrige) Schwächung der Tarifautonomie darstellt.
Gliederung
Literaturverzeichnis
A) Einleitung
B) Die Erleichterte AVE
I) Sinn und Zweck der AVE
II) Voraussetzungen und Verfahren der AVE
III) Wirkungsweise der AVE
C) Verhältnis zur Tarifautonomie
I) Verständnis von Tarifautonomie
a) Delegationstheorie
b) Legitimationstheorie
c) Kritik
d) Stellungnahme
e) Zwischenergebnis
II) Lage der Tarifautonomie in Deutschland
III) Notwendige Stärkung oder Schwächung der Tarifautonomie?
1) Zwei unterschiedliche Ansatzpunkte
a) Wirkungsintensive Tarifverträge als Ausgangspunkt
b) Mitgliederstarke Verbände als Ausgangspunkt
2) Stellungnahme
3) Zwischenergebnis
D) Verfassungsrechtliche Bedenken
I) Gewährleistung des Art. 9 Abs. 3 GG
1) Kollektive Koalitionsfreiheit (Tarifautonomie)
2) Negative Koalitionsfreiheit
II) Eingriff in die Tarifautonomie
1) Eingriff in die Tarifautonomie der beteiligten Koalitionen
a) Staatl. Regelungen in dem von Art. 9 Abs. 3 GG geschützten Bereich
b) Staatsabhängigkeit
c) Attraktivitätsverlust
2) Eingriff in die Tarifautonomie der unbeteiligten Koalitionen
a) Attraktivitätsverlust
b) Verdrängung des mitgliedschaftlich legitimierten Tarifvertrags
c) Staatliche Neutralität
III) Eingriff in die negative Koalitionsfreiheit
IV) Rechtfertigung
V) Zwischenergebnis
E) (aktuelle) Reformvorschläge
F) Ausblick – Die Zukunft der Tarifautonomie
G) Gesamtergebnis
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