Die Lehrer - Schüler - Interaktion ist ein wichtiges Thema in der Sozialpsychologie einer Schulklasse. Zuerst wird ein Bedeutungsspektrum des Begriffes Interaktion dargestellt. Im Folgenden schließen sich daran die dynamische sowie statische Interaktion zwischen Lehrern und Schüler an. Unerlässlich für die Betrachtung des Verhältnisses zwischen den interagierenden Parteien ist der Pygmalion-Effekt, sowie diverse Führungsstile und selbstverständlich die Sichtweisen der behandelten Interaktion aus den Blickwinkeln der Lehrer, als auch der Schüler. Abschließend werde ich im Resümee möglichen Wegen zur Verbesserung der Lehrer - Schüler - Interaktion nachgehen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Der Begriff Interaktion
2.1 . Lehrer-Schüler-Interaktion als statische Interaktion
2.2 . Lehrer-Schüler-Interaktion als dynamische Interaktion
3. Interpersonale Wahrnehmung
3.1. Lehrermacht und Schülertypisierung
3.2. Der Pygmalion-Effekt und Studien zum Pygmalion-Effekt
4. Führung und Dynamik von Gruppen
5. Urteile, Erwartungen und Erfahrungen der Schüler
6. Resümee
1. Einleitung
Die Lehrer - Schüler - Interaktion ist ein wichtiges Thema in der Sozialpsychologie einer Schulklasse. Zuerst wird ein Bedeutungsspektrum des Begriffes Interaktion dargestellt. Im Folgenden schließen sich daran die dynamische sowie statische Interaktion zwischen Lehrern und Schüler an.
Unerlässlich für die Betrachtung des Verhältnisses zwischen den interagierenden Parteien ist der Pygmalion-Effekt, sowie diverse Führungsstile und selbstverständlich die Sichtweisen der behandelten Interaktion aus den Blickwinkeln der Lehrer, als auch der Schüler. Abschließend werde ich im Resümee möglichen Wegen zur Verbesserung der Lehrer - Schüler - Interaktion nachgehen.
2. Der Begriff Interaktion
Der Begriff der Interaktion wird übersetzt mit „Wechselwirkung“, wodurch die Mehrdeutigkeit keineswegs erklärt ist. Die simpelste Bedeutung von Interaktion ist die des Zusammenwirkens von äußeren und inneren Bedingungen, oder anders gesagt von situativen und personalen Bedingungen. Wesentlich bei solcher Art von Interaktion ist, dass beide Faktoren „zusammentreffen müssen, damit ein bestimmter Prozess zustande kommt.“ (Hans-Peter Nolting, Peter Paulus, 1999, S.89). In der zweiten Bedeutung geht es um die Wirkungsabhängigkeit. Damit ist gemeint, dass die Wirkung einer Situation oder zum Beispiel eines Medikamentes auf jeden Menschen unterschiedlich sein kann. Die Variable stellt also der Mensch dar. Die Wirkung des Medikamentes hängt von den körperlichen Dispositionen eines Menschen und dessen aktuellem Zustand ab. Die dynamische Interaktion ist eine wechselseitige Beeinflussung. Man spricht jedoch zunehmender von Person - Situation - Interaktion oder auch von Person - Umwelt - Interaktion. Diese Interaktion erklärt, dass Menschen Situationen durch ihr Verhalten beeinflussen. Indem Situationen Menschen beeinflussen ändert sich das Verhalten der Menschen. Das heißt der Mensch lernt, und hat sich somit weiterentwickelt. Demzufolge sind bei ihm veränderte Dispositionen durch die ihn beeinflussende Situation erzeugt worden. Häufiges Merkmal von dynamischen Interaktionen sind Kreisprozesse. Beispielsweise bekommt ein Schüler aufgrund seiner schlechten
Leistungen dementsprechende Noten. Bei regelmäßigen schlechten Leistungen wird seine Motivation gute Leistungen zu erbringen schwinden, da er sich dazu nicht in der Lage sieht. Aus dieser Misere heraus zu kommen ist auf verschiedenen Wegen möglich. Weder die schlechten Ergebnisse können zur Ursache, noch der mangelnde Ehrgeiz zur Folge deklariert werden. Durch eine gute Note könnte mehr Ehrgeiz erzeugt werden. Es könnte aber auch außerschulische Motivation (z.B. von den Eltern) gegeben werden, wodurch die Lernmotivation steigen und dadurch gute Noten erreicht werden könnten.
Die vierte Bedeutung von Interaktionen besteht in der gegenseitigen Beeinflussung von Menschen. Das ist die sogenannte soziale Interaktion. Das Augenmerk liegt in diesem Fall auf „aktuellen Verhalten - Verhalten - Wechselwirkungen.“ (Hans-Peter Nolting, Peter Paulus, 1999, S.91).
2.1. Lehrer - Schüler - Interaktion als statische Interaktion
Bei dieser Betrachtung wurde der Lehrer als unabhängige und der Schüler als abhängige Variable festgelegt. Trotz des großen Machtgefälles vom Lehrer zum Schüler und der daraus folgenden Einseitigkeit ergeben sich aus dieser Interaktionsanalyse hilfreiche Erkenntnisse bzgl. sozialer Prozesse und deren Optimierungsmöglichkeiten in Schulklassen. Da aber nicht jeder Lehrer auf die gleiche Art und Weise unterrichtet, ist es sinnvoll verschiedene Lehrer - und Unterrichtstypen in Bezug auf Enthusiasmus und den jeweiligen Unterrichtsstil näher zu betrachten, um nahezu generalisierbare Zusammenhänge erkennen zu können. Es heißt, dass Lehrer, die Spaß an ihrem Unterrichtsfach haben und diesen den Schülern auch vermitteln, als Folge einen besseren Notenschnitt in der Klasse als andere Lehrer hätten. Das Interesse von Schüler am Unterricht wird zwar bei enthusiastischen Lehrern stärker geweckt, das heißt jedoch nicht zwingend, dass dadurch eine verbesserte Lernleistung eintritt. Als Beleg dafür dient eine Untersuchung bei der Schüler ihre Lehrer beurteilen sollten. Ergebnis einer ersten Untersuchung war die positivere Einschätzung von unterhaltsameren und charismatischeren Lehrern. Allerdings konnte man letztlich keinen Zusammenhang zwischen Lernleistung und Enthusiasmus erkennen, da bei einer zweiten Untersuchung festzustellen war, „dass 29% der Varianz in den Urteilen der Schüler über ihre Lehrer auf
Emotionalitätsunterscheiden zurückzuführen“ (http://www.bio.psy.ruhr-uni-bochum.de/biopsyseminare/data/studentenprojekte/seminar-lernen_ws0102/Lehrerinteraktion/Lehrer-Schueler-Interaktion(Daniel.Wiff).htm) waren. Zudem erschloss sich den Wissenschaftlern, dass 16% der Leistungsunterschiede auf inhaltliche Verschiedenheiten und lediglich 4% auf Gestik und Mimik des Lehrers rückführbar waren.
Wirkungen enthusiastischen Verhaltens (Anteile der erklärten Varianz der Kriteriumsvariable)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle:http://www.bio.psy.ruhr-uni-bochum.de/biopsyseminare/data/studentenprojekte/seminar-lernen_ws0102/Lehrerinteraktion/Lehrer-Schueler-Interaktion(Daniel.Wiff).htm
Bezugnehmend auf den Unterrichtsstil sind zuerst die zwei Hauptstile zu nennen und zu erklären. Es gibt den direktiven und den offenen Lehrstil.
Im Vergleich zum direktiven Lehrstil ist der offene Stil durch ein erhöhtes Maß an altersangepasstem Unterricht orientiert, wodurch die Schüler besser den Stoff reflektieren und damit arbeiten und lernen können. „Weitere Merkmale des offenen Stils sind die Diagnose von Lernprozessen, anstatt nur anhand von externen Maßstäben zu beurteilen, sowie die Mitberücksichtigung der außerschulischen Lernumwelt.“ (http://www.bio.psy.ruhr-uni-bochum.de/biopsyseminare/data/studentenprojekte/seminar-lernen_ws0102/Lehrerinteraktion/Lehrer-Schueler-Interaktion(Daniel.Wiff).htm)
Untersuchungen (Horwitz, 1979) ergaben jedoch, dass die Lernleistung nur bei 14% des offenen Unterrichtsstils und bei 12% der Schüler mit direktiv unterrichtenden Lehrern besser war. Bei knapp der Hälfte der Schüler konnten keine bemerkenswerten Leistungsveränderungen festgestellt werden, und bei 28% der Schüler gab es gemischte Ergebnisse.
Eine andere Untersuchung (Bennet, 1979) ergab, dass der Lernerfolg vom Fach und vom Unterrichtsstil abhängig ist. So ist z.B. in Studien nachgewiesen, dass im Mathematikunterricht der formelle Unterrichtsstil und in Fächern wie
Deutsch der gemischte Stil zum besten Lernerfolg führt. Im Punkt 4 wird das Thema der Unterrichtsstile näher erläutert. Festzuhalten bleibt, dass es bzgl. des Lehrstils auf das richtige Maß zwischen Offenheit und notwendiger Steuerung ankommt, damit eine Klasse die Möglichkeit hat angemessen lernen zu können.
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- Citation du texte
- Maria Reif (Auteur), 2005, Lehrer-Schüler-Interaktion, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/59454
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