Im Laufe der Zeit sind Handreichungen und Implementierungshilfen zur Umsetzung von Inklusion entstanden. All diese Dokumente sind unter dem Oberbegriff „Index für Inklusion“ zu finden. Einen sogenannten Index für Inklusion für den Bereich Schule, Kindertagesstätten und Kommunal gibt es dank Booth/Ainscow, Kingston, McDonald/Olleyes bereits. Diese Hilfen sind die Grundlage für eine Reflexionen beziehungsweise eine Selbstevaluation, die auf eine praxisnahe Umsetzung von Inklusion in verschiedenen Institutionen abzielen. Obwohl sie in ihrem Kontext spezieller Institutionen zu geordnet sind ist ein Transfer durch die inhaltliche Anregung leichter möglich.
Aus dieser Arbeit:
- Inklusion als Begriff;
- Index als Komplex;
- Index umgesetzt an einer Behinderteneinrichtung
Inhaltsverzeichnis
1.Begriffserklärung Inklusion
2. Allgemeines zum Index für Inklusion
3. Beispielhafte Umsetzungeines Indexes an einer Begegnungsstätte
4. Ansichten zum Thema Inklusion 6 Literaturverzeichnis
1. Begriffserklärung Inklusion
Der Begriff „ Inklusion “ ist von dem lateinischen Begriff „inclusio“ abgeleitet, wörtlich übersetzt bedeutet es „Einschließung“ oder „Enthaltensein“. In der Gesellschaft gibt es mehr oder weniger eine selektierte Zugangsregelung zu verschieden gesellschaftlichen Systemen beziehungsweise Gruppen, dies ist der soziologischen Systemtheorie zu entnehmen. Vor allem trifft man in den Systemtheorien auf die Begriffe Inklusion und den entgegengesetzten Begriff Exklusion. Inklusion bedeutet, dass jedes Individuum als einzelnes Gesellschaftsmitglied in das Gesellschaftssystem vollständig einbezogen wird und nicht als externe Gruppe in das System eingeschlossen wird, so besagt es auch die UN-Behindertenrechtskonvention und das Bundesteilhabegesetzt. Die Folge ist die Forderung und Umsetzung nach dem Abbau/Beseitigung der Barrieren im Alltagsleben, damit ein selbstbestimmtes Leben garantiert werden kann. Es soll eine Gemeinschaft entstehen, in der Stärken und Schwächen toleriert und anerkannt werden, unabhängig von der Intelligenz, der Einschränkung, der Hautfarbe und der Religion. In dem Prozess der Inklusion wird das Grundprinzip des sozialen Zusammenlebens auf der Basis gleicher Rechte und der Anerkennung von Diversität, Bildung und Erziehung verfolgt. Um dies zu ermöglichen werden die Rahmenbedingungen grundlegend geändert und angepasst. Dadurch wird klar, dass die Inklusion ein offener Prozess ist, der sich stetig entwickelt und fortschreitet. Die Chancen der Inklusion sind daher vielfältig, genauso wie die Vielfalt der Menschen. Folglich muss jeder Mensch einen kleinen Teil dazu beitragen, dass Inklusion weiter im Prozess voranschreitet und weiterhin gelingen kann.
(vgl. Booth/Ainscow 2019) (vgl. Beauftragter der Bundesregierung für die Belangen von Menschen mit Behinderung 2018) (vgl. ebd., 83) (vgl. Kreisjugendring Rems-Murr e.V.)
2. Allgemeines zum Index für Inklusion
Im Laufe der Zeit sind Handreichungen und Implementierungshilfen zur Umsetzung von Inklusion entstanden. All diese Dokumente sind unter dem Oberbegriff „Index für Inklusion“ zu finden. Einen sogenannten Index für Inklusion für den Bereich Schule, Kindertagesstätten und Kommunal gibt es dank Booth/Ainscow, Kingston, McDonald/Olleyes bereits. Diese Hilfen sind die Grundlage für eine Reflexionen beziehungsweise eine Selbstevaluation, die auf eine praxisnahe Umsetzung von Inklusion in verschiedenen Institutionen abzielen. Obwohl sie in ihrem Kontext spezieller Institutionen zu geordnet sind ist ein Transfer durch die inhaltliche Anregung leichter möglich.
Von besonderer Bedeutung sind die Unterteilungen des Indexes in die Rubriken „inklusive Strukturen“, „inklusive Praktiken“ und „inklusive Kulturen“. Diese Rubriken besagen, dass eine erfolgreiche Umsetzung von Inklusion möglich ist, wenn inklusive Strukturen (z.B. Barrierefreiheit), inklusive Praktiken (z.B. spezielle Angebote, Unterstützungsformen) und inklusive Kulturen (z.B. organisationale Leitbilder, Sensibilisierung sowie Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiter) gleichermaßen geschaffen werden. Zu sehen in der folgenden Darstellung.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
(vgl. Booth/Ainscow/Kingston 2006) (vgl. Kreisjugendring Rems-Murr e.V.)
(vgl. Booth/Ainscow 2019)
3. Beispielhafte Umsetzung eines Indexes an einer Begegnungsst ä tte
3.1 Cafe „Nimm Platz!“
Das Cafe „Nimm Platz!“ wurde 2015 als Pilotenprojekt gegründet. An der Gründung und Entstehung waren die Gemeinde Krumbach, die kirchliche Stiftung, die Gesamtleitung des DRWs, der Bürgermeister, die Förderstätten-Gesamtleitung und die Leitung der Region Günzburg/Neu-Ulm beteiligt. Das Cafe ist Teil der Förderstätte für Menschen mit erworbener Hirnschädigung und wurde sorgfältig entsprechend aller inklusiven Vorkehrungen umgebaut. Der Betrieb findet durch Menschen mit Assistenzbedarf statt. Diese werden aber auch von ausgebildeten Fachkräften begleitet und angeleitet. Somit kommt die Begegnungsstätte auf eine Anzahl von 21 Mitwirkenden. Diese setzten sich auch 16 arbeitenden Klienten mit erworbener Hirnschädigung, zwei ausgebildeten Heilerzieher/Innen, einer qualifizierenden Arbeitskraft in Teilzeit und zwei Mitarbeitern mit geringem Handicap zusammen. In den ersten zwei Jahren war der Start für das Cafe nicht einfach, denn es wurde von der Gesellschaft nicht akzeptiert und in Anspruch genommen. Es gab sogar Petitionen gegen das Cafe, durch das Konkurrenzdenken ähnlicher umliegenden Unternehmen. Dies hatte eine große Aufklärungsleistung zur Folge.
Das Angebot des Cafes beinhaltet einen regionalen und saisonalen Getränke- und Speißenverkauf, wie auch Lebensmittel aus eigenem Anbau der Gärtnerei Ursberg. Darüber hinaus werden ausgewählte Produkte, Kunst- und Gebrauchsartikel aus der Ursberger Werkstatt für behinderte Menschen und der Förderstätte angeboten und verkauft. Auch Veranstaltungen für die Öffentlichkeit werden in den Räumlichkeiten abgehalten. Hierzu zählt zum Beispiel der Unterricht für die bevorstehende Firmung von Kindern in Krumbach.
Durch das Cafe erhalten die Klienten die Möglichkeit eine Rolle in Musicals/Aufführungen, welche in der Sankt Michaels Kirche (Krumbach) und am Simpert-Kreamer-Gymansium aufgeführt werden, zu ergattern. Die Proben für diese Aufführungen finden zum Teil auch in den Räumlichkeiten des Cafes statt. Auch zur Freizeitgestaltung hat das Cafe in Kooperation mit Unternehmen und Freiwilligen die Möglichkeit zur Teilnahme und somit zu den Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Handicap geschaffen.
[...]
- Citar trabajo
- Nina Steiner (Autor), 2020, Index für Inklusion am Beispiel einer Behinderteneinrichtung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/593947
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