Aktuelle Schlagzeilen wie „Corona-Krise: Belgien sperrt zu“ und „Corona-Krise: Langsamer leben in Zeiten des Coronavirus“ geben den Anlass, die diskursiv-mediale Darstellung der sogenannten Corona-Krise auf Besonderheiten der Lexik und Grammatik zu untersuchen. In dieser Arbeit soll demnach ein eigens erstelltes Korpus diskurslinguistisch analysiert werden, wobei folgende Fragestellung grundlegend ist: Mit welchen sprachlichen Mitteln, das heißt, syntaktischen und semantischen Mustern, wird die Corona-Krise diskursiv-medial dargestellt und dadurch der Begriff der Corona-Krise konstituiert und konstruiert.
Hierbei orientiere ich mich für Begrifflichkeiten und Methodik an Sprachgebrauchsmuster. Korpuslinguistik als Methoden der Diskurs- und Kulturanalyse (Bubenhofer, 2009) und für die Analyse an dem Aufsatz Korpuslinguistische Zugänge zum öffentlichen Sprachgebrauch: spezifisches Vokabular, semantische Konstruktionen und syntaktische Muster in Diskursen über „Krisen“ (Ziem, 2014), der im Rahmen des DFG-Projektes Sprachliche Konstruktionen von sozial- und wirtschaftspolitischen ‚Krisen‘ in der BRD von 1973 bis heute entstanden sind.
Die in dem Projekt zugrundeliegende Untersuchung, mit welchen sprachlichen Mitteln wirtschaftliche, soziale und politische Krisen in Deutschland diskursiv-medial erzeugt werden, bildet die Grundlage dieser Arbeit. Die Annahme, dass eine Krise erst durch ihre Vermittlung und Verbreitung in medialer Weise einen gesellschaftlichen Wissens- und Realitätsstaus erhält, führt zu der Schlussfolgerung, dass Krisen als diskursiv-medial hergestellte Wirklichkeiten verstanden werden können (Ebd.).
Bevor ich mich der linguistischen Analyse widme, soll zunächst ein Kapitel folgen, in dem die wichtigen Begriffsdefinitionen geklärt werden, die ich verwenden werde und eine Darlegung der Methodik und Vorgehensweise der Korpusanalyse erfolgen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffliche Erläuterungen
- Der Diskursbegriff
- (Sprachliche) Muster
- Konkordanzen
- Kookkurenzen und Kollokationen
- Methodik
- Zusammenstellung des Korpus
- >corpus-driven< und >corpus-based<
- Linguistische Analyse
- Das spezifische Vokabular
- Krisenbenennung
- Gegenstände der Krise
- Zeitbezüge
- Zahlen
- Symptome
- Maßnahmen
- Orte der Krise
- Akteure
- Konkordanzanalyse und syntaktische Muster
- Syntaktische Muster mit ›Corona-Krise‹ als nominalem Kern
- Transitivkonstruktionen und semantische Aspekte
- Possesivkonstruktionen und semantische Aspekte
- Temporale, Lokale Adverbien und Zahlen
- Semantische Besonderheiten
- Zusammenführende Interpretation
- Das spezifische Vokabular
- Schlussfolgerungen und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit setzt sich zum Ziel, die diskursiv-mediale Darstellung der Corona-Krise anhand einer Korpusanalyse zu untersuchen. Hierbei steht die Frage im Vordergrund, mit welchen sprachlichen Mitteln die Corona-Krise konstruiert und konstituiert wird.
- Analyse der spezifischen Lexik und Grammatik im Zusammenhang mit der Corona-Krise
- Identifizierung von syntaktischen und semantischen Mustern, die die diskursive Konstruktion der Corona-Krise verdeutlichen
- Anwendung von Methoden der Korpuslinguistik und Diskursanalyse
- Bezug auf den Diskursbegriff und seine Anwendung in der linguistischen Analyse
- Erforschung des Zusammenhangs zwischen Sprache und gesellschaftlicher Wahrnehmung von Krisen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt die Forschungsfrage sowie die zugrundeliegende Annahme vor, dass Krisen diskursiv-medial konstruiert werden. Sie erläutert den Forschungsansatz und die Relevanz des Themas im Kontext der aktuellen Corona-Krise.
Begriffliche Erläuterungen
In diesem Kapitel werden die zentralen Begriffe der Arbeit, wie Diskurs, Muster, Konkordanzen und Kollokationen, definiert und erläutert. Die Ausführungen basieren auf einschlägigen Definitionen und Theorien aus der Diskurs- und Korpuslinguistik.
Methodik
Das Kapitel Methodik beschreibt die Vorgehensweise bei der Erstellung und Analyse des Korpus. Es wird die Methode der Korpusanalyse, insbesondere die Unterscheidung zwischen »corpus-driven« und »corpus-based« Ansätzen, erläutert.
Linguistische Analyse
In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der linguistischen Analyse des Korpus vorgestellt. Die Analyse umfasst die Untersuchung des spezifischen Vokabulars, der syntaktischen Muster und der semantischen Besonderheiten im Zusammenhang mit der Corona-Krise.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit der Diskurs- und Korpusanalyse der Corona-Krise, wobei zentrale Begriffe wie »Diskurs«, »Muster«, »Konkordanzen«, »Kookkurenzen«, »Kollokationen«, »Krisenbenennung«, »syntaktische Muster« und »semantische Besonderheiten« im Fokus stehen.
- Citation du texte
- Flora Hess (Auteur), 2020, Eine Korpusanalyse der Corona-Krise. Was macht COVID-19 diskursiv-medial zu einer Krise?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/593420