Die Arbeit stellt einen Unterrichtsentwurf dar. Thematisch befindet sich der Entwurf im Fach Geschichte und beschäftigt sich mit dem Umsturz des absolutistischen Herrschaftssystems bis zur napoleonischen Machtergreifung. Die SuS erfahren die unterschiedlichen Rechte und Pflichten der Menschen zurzeit des Absolutismus und führen diese zurück auf den Beginn der Französischen Revolution.
In der Unterrichtsstunde werden die "Probleme des absolutistischen Herrschaftssystems" behandelt, um die Schülerinnen und Schüler auf die Ursachen der Französischen Revolution vorzubereiten. Das Unterrichtsvorhaben orientiert sich an den Richtlinien des Lehrplans für Geschichte an Realschulen in Nordrhein-Westfalen, insbesondere im Inhaltsfeld 5: "Die Welt wandelt sich politisch und wirtschaftlich."
Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, die Rechte und Pflichten der Stände innerhalb der absolutistischen Ständegesellschaft zu benennen und die Probleme zu identifizieren, die zur Entfachung der Französischen Revolution geführt haben. Dies geschieht durch die Durchführung eines Gruppenpuzzles.
Die didaktische Legitimation ergibt sich aus der Relevanz des Themas. Trotz der historischen Bedeutung der Französischen Revolution sind Menschenrechtsverletzungen und soziale Ungerechtigkeiten immer noch aktuelle Probleme. Dieser Unterrichtsstoff ermutigt die Schülerinnen und Schüler, die heutigen Ungerechtigkeiten und den Mangel an Menschenrechten zu erkennen und sich aktiv mit politischen und sozialen Veränderungen auseinanderzusetzen. Die Französische Revolution fungiert hier als historisches Beispiel für den Kampf um Freiheit und Gleichheit, der auch in der heutigen Welt von Bedeutung ist. Die Unterrichtsreihe vermittelt den Schülern ein tieferes Verständnis für die Hintergründe politischer Revolutionen und die Notwendigkeit, Menschenrechte zu verteidigen.
Inhalt
Teil I – Langfristige Unterrichtszusammenhänge
1. Thema des Unterrichtsvorhabens
2. Ziele des Unterrichtsvorhabens/ fachspezifische Kompetenzen
3. Aufbau des Unterrichtvorhabens
Teil II – Planung des Unterrichts
1. Thema der Unterrichtsstunde
2. Schwerpunktziel der Unterrichtsstunde
3. Geplanter Unterrichtsverlauf
4. Zentrale unterrichtsrelevante Bedingungen und Entscheidungen bezogen auf die Lerngruppe
Teil I – Langfristige Unterrichtszusammenhänge
Darstellungen und Begründungen des Unterrichtsvorhabens auf der Grundlage bestehender Richtlinien und Lehrpläne
1. Thema des Unterrichtsvorhabens
Ein moderner Verfassungsstaat entsteht – Vom Umsturz des absolutistischen Herrschaftssystems bis zur napoleonischen Machtergreifung
2. Ziele des Unterrichtsvorhabens/ fachspezifische Kompetenzen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
3. Aufbau des Unterrichtvorhabens
1. Sequenz: „Der Staat, das bin ich"1 - Erarbeitung der französischen Weltanschauung zur Zeit des Absolutismus.
1. Stunde: „Einer steht über allem" - Erarbeitung des Herrscherbildes Ludwig XIV. als personifiziertes Symbol der Macht.
2. Stunde: „Ein Schloss mitten im Sumpf" – Erarbeitung der absolutistischen Königsherrschaft im Hinblick auf die Bauweise des Schlosses Versailles visualisiert anhand von Bild- und Textquellen.
3. Stunde: „Das Wirtschaftssystem Merkantilismus" - Charakterisierung von staatlich gelenkten Wirtschaftsprozessen zur Schaffung einer nationalistischen Wirtschafts- und Handelskraft.
4. Stunde: „Die Säulen der Macht“– Die Festigung der absolutistischen Herrschaft durch den Aufbau staatlicher Bürokratien und der Modernisierung von Verwaltung und Militär.
5. Stunde: „Die Probleme des absolutistischen Herrschaftssystems“ – Erarbeitung der unterschiedlichen Rechte und Pflichten innerhalb der Ständegesellschaft als Auslöser für die Französische Revolution.
2. Sequenz: „Fünf Monate verändern Frankreich, Europa und die Welt" - Erarbeitung des Sieges der bürgerlichen Revolution.
1. Stunde: „Der Sturm auf die Bastille" – Erarbeitung der Ereignisse des 14. Juli 1789 anhand von Quellentexten, die die Situation der Bürger wiederspiegeln.
2. Stunde: „Gleiches Recht für alle?" – Erarbeitung der Menschen- und Bürgerrechte als wesentlicher Erfolg der Französischen Revolution.
3. Stunde: „Der Staat ist pleite! Steuern für alle?“ – Analyse der Staats- und Wirtschaftskrise des absolutistischen Frankreichs.
4. Stunde: „Musste der König sterben?!“ – Analyse der Person Ludwig XVI. mit anschließender Beurteilung der Hinrichtung am 21. Januar 1793.
5. Stunde: „Das Ende der Monarchie!“ – Analyse der Grundlagen der ersten demokratischen Verfassungsstruktur Europas.
3. Sequenz: „Retter oder Zerstörer der Revolution?“ – Das Ende der Revolution und die Etablierung der Dynastie des Napoleon Bonapartes.
1. Stunde: „Die Schreckensherrschaft der Jakobiner ? “ – Erarbeitung der sich wandelnden Rahmenbedingungen unter der Politik des Maximilien de Robespierre.
2. Stunde: „Ein neuer Kaiser und ein neuer Staat?" – Die Bedeutung der Kaiserkrönung für die weitere Entfaltung der Herrschaft Napoleons.
3. Stunde: „Napoleon verändert Deutschland“ – Erarbeitung der außenpolitischen Ziele Napoleons und deren Auswirkung auf das deutsche Reich.
4. Stunde: „Napoleons Untergang" – Erarbeitung der Gründe für den Widerstand gegen die napoleonische Herrschaft.
Teil II – Planung des Unterrichts
Darstellung und Begründung der Stunde
1. Thema der Unterrichtsstunde
„Die Probleme des absolutistischen Herrschaftssystems“ – Erarbeitung der unterschiedlichen Rechte und Pflichten innerhalb der Ständegesellschaft als Auslöser für die Französische Revolution
2. Schwerpunktziel der Unterrichtsstunde
Die Schülerinnen und Schüler können die Rechte und Pflichten der Stände der absolutistischen Ständegesellschaft nennen und identifizieren die Probleme, die zum Ausbruch der Französischen Revolution geführt haben, indem sie ein Gruppenpuzzle durchführen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
4. Zentrale unterrichtsrelevante Bedingungen und Entscheidungen bezogen auf die Lerngruppe
Fachdidaktische Konzepte und Prinzipien Die didaktische Legitimation dieser Thematik befindet sich im Lehrplan Geschichte für die Realschule in Nordrhein-Westfalen. Im Inhaltsfeld 5: Die Welt wandelt sich politisch und wirtschaftlich – wird dieses Unterrichtsvorhaben festgelegt (Kernlehrplan Geschichte für die Realschule in NRW, 2011, S.25). Die Unterrichtsreihe geht es um die französische Weltanschauung zur Zeit des Absolutismus, die Veränderungen die durch die Revolution eintraten und Frankreich, Europa und die Welt beeinflusst haben und um das Ende der Revolution und der Etablierung der Dynastie des Napoleon Bonapartes.
Eine Auseinandersetzung mit dem Unterrichtsgegenstand „Französische Revolution“ ist nicht nur durch den Lehrplan zu legitimieren, sondern dadurch, dass auch heutzutage immer wieder Menschen- und Bürgerrechte mit Füßen getreten werden. Es ist also immer noch ein aktuelles Thema und vor allem nicht selbstverständlich, dass überall auf der Welt die Menschen die gleichen Rechte haben. Die Franzosen waren mit ihrer Revolution die Vorreiter auf dem Wege der Verbesserung der sozialen Ungleichheit zwischen armen und wohlhabenden Menschen. Ständig erfährt man aus den aktuellen Nachrichten, dass Menschen, die ihre Meinung frei äußern wollen, gefoltert, geprügelt oder verhaftet werden. Journalisten, die ihre freie Meinung äußern, werden ermordet oder geraten in U-Haft und werden ohne wirkliche Anklage in Gefängnissen festgehalten (z.B. Türkei, China und Russland). Politische Gegner bzw. Oppositionen werden gar nicht erst zu Wahlen zugelassen, wie beispielweise in Russland.
Gewisse politische Strukturen, die z.B. gerade in Brasilien, Venezuela, Nordkorea, Weißrussland, der Türkei, China usw. herrschen, erinnern schon an vergangen Zeiten und zeigen, dass Machthaber ihr Vertrauen häufig zu ihren Gunsten missbrauchen. Die Schülerinnen und Schüler sollen erfahren, dass es früher Könige gab, die ihre Macht ausgenutzt haben und auch heute ähnliche Probleme existieren. Die Schülerinnen und Schüler werden in ihrer Lebenswelt ständig mit Situationen konfrontiert werden, in denen sie sich mehr demokratische Entscheidungsfreiheit wünschen würden. Vor allem wenn die Schülerinnen und Schüler die Heimatländer ihrer Eltern besuchen, erfahren sie teilweise am eigenen Leib, wie es sich anfühlt, wenn man nicht frei seine Meinung sagen darf, weil die demokratischen Werte und Menschenrechte in diesen Ländern nicht bzw. kaum vorhanden sind.
Aus diesem Grund ist das Unterrichtsvorhaben so aufgebaut, dass das Prinzip der Gegenwarts- und Zukunftsorientierung einfließt. Den Schülerinnen und Schülern soll vor Augen geführt werden, dass sich Geschichte wiederholen kann. Sie werden dahin geführt, Lösungsansätze zu formulieren, damit weniger Menschen ihre Macht ausnutzen, um alleine davon zu profitieren.
Ein weiteres Prinzip des Geschichtsunterrichts, welches ebenfalls in das Unterrichtsvorhaben eingebunden ist, ist die Problemorientierung. Gerade dieses Prinzip sorgt dafür, dass sich das Fach Geschichte vom Lern- zum Denkfach wandelt, denn die Schülerinnen und Schüler sollen sich bewusst in die Situation der Menschen zur Zeit der Französischen Revolution hineinversetzen. Es geht darum, nachvollziehen zu können, was Menschen dazu bewegt hat, zur Waffe zu greifen, um ihren eigenen König zu stürzen. Aber auch die Suche nach alternativen Möglichkeiten gehört zur Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Fragen, wie „Warum haben sich die Menschen so entschieden?“ – sind Kern dieses Prinzips. Damit man von der Geschichte lernen kann, ist es fundamental wichtig, Fragen an die Vergangenheit zu stellen. Das Prinzip der Problemorientierung setzt jedoch auch eine Fähigkeit der Urteilsbildung voraus. Die Schülerinnen und Schüler werden so an die Komplexität der Urteilsbildung aus der Gegenwart heraus herangeführt. Sie bemerken, dass es sich schwierig gestalten kann aus der heutigen Zeit, vergangene Prozesse, wie die absolutistische Herrschaft des König Ludwig XIV., zu beurteilen. Ihre Urteile sollen sie dann auch auf aktuelle Staatsoberhäupter beziehen und ihre Meinung dazu äußern, ob es tatsächlich immer und überall Formen von Amtsmissbrauch gibt oder ob man diese einschränken kann. Um nicht zu voreilig zu Urteilen zu kommen, sollen sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Prinzip der Multiperspektivität vertraut machen. Dieses besagt nämlich, dass man sich intensiv mit Quellen befassen soll, bevor man zu einem eigenen Urteil kommt. Man wäre nämlich sehr voreingenommen, wenn man bei seiner persönlichen Urteilsbildung, bezogen auf die soziale Ungleichheit in der französischen Ständegesellschaft, nur die Meinung der Menschen des dritten Standes berücksichtigt und nicht die des zweiten oder ersten Standes. Während der Meinungsbildung sollte immer das Prinzip der Pluralität gewährleistet werden, damit man auch zu verschiedenen Meinungen und Sichtweisen kommt.
Ein wichtiges Prinzip des Geschichtsunterrichts ist die Handlungsorientierung. Sie befasst sich mit der Eigenaktivität und Selbstständigkeit der Schülerinnen und Schüler. Die Schüler sollen dahin geführt werden, dass sie einen kreativen Umgang mit Quellen erfahren. Das Herrschaftsbild des Ludwig XIV. wird z.B. anhand von einer präzisen Entschlüsselung analysiert. Hierbei achten die Kinder auf kleine Details, die der Maler Migaud, eingearbeitet hat. Die Schülerinnen und Schüler haben zudem die Möglichkeit, selbstständig zu den ausgewählten Themen zu recherchieren und ihre Ergebnisse, in selbst hergestellten Produkten zu präsentieren.
Desweiteren kommt in diesem Unterrichtsvorhaben das Prinzip der Wissenschaftsorientierung zur Geltung. Durch die ständige Arbeit mit Quellen erfahren die Schülerinnen und Schüler die Vergangenheit beispielsweise aus Zeitzeugenschilderungen, sodass sie zum selbstständigen Denken und Handeln ermutigt werden (Peters, 2014, S. 41-47).
Diese Unterrichtsreihe ist nach dem chronologisch-genetischen Strukturierungsprinzip aufgebaut. Die einzelnen Unterrichtsstunden sind so konzipiert, dass jeweils ein kausaler Zusammenhang besteht. Die Schülerinnen und Schüler sollen die diversen politischen, sozialen und wirtschaftlichen Probleme erfahren können, um so die Entwicklungen im Laufe der französischen Revolution besser nachvollziehen zu können (Peters, 2014, S. 83-85).
Lernausgangslage der Schülerinnen und Schüler
Die Klasse 8 der Realschule besteht aus 31 Schülerinnen und Schülern. Die Klasse setzt sich aus 14 Jungen und 17 Mädchen zusammen. In diesem Halbjahr haben die Schülerinnen und Schüler zwei Stunden Geschichtsunterricht in der Woche. Ich unterrichte in dieser Klasse seit zweieinhalb Jahren und bin seit dieser Zeit auch Klassenlehrer. Aus diesem Grund bin ich in der Lage die Lernausgangslage der Klasse gut einschätzen zu können. Das Lernverhalten in der Klasse zeigt größere Unterschiede auf.
In der Regel gibt es fünf bis zehn Schülerinnen und Schüler, die regelmäßig am Unterrichtsgeschehen konzentriert, motiviert und arbeitsfreudig mitarbeiten. Die restlichen Kinder sind sehr zurückhaltend und arbeiten im Unterricht wenig mit. Teilweise erledigen diese Schülerinnen und Schüler ihre Aufgaben zufriedenstellend, Vereinzelte haben jedoch Probleme, Aufgaben zu bearbeiten und brauchen eine längere Anlaufzeit, bis sie mit der Arbeit beginnen.
Störungen während des Unterrichts treten in der Regel selten auf. Sollte es dennoch Störungen geben, gehen diese in der Regel von den gleichen Schülerinnen und Schülern aus. Meistens reicht dann eine mündliche Ermahnung aus, sodass wieder Ruhe herrscht.
Im bisherigen Unterrichtsverlauf haben die Schülerinnen und Schüler König Ludwig XIV. kennengelernt, indem sie ein Selbstporträt analysiert haben. Im Anschluss daran haben die Schüler und Schülerinnen sich mit dem Schloss von Versailles auseinandergesetzt. Im weiteren Verlauf wurde das Wirtschaftssystem des Merkantilismus erarbeitet sowie die Säulen der Macht zur Zeit des Absolutismus. Die Ständegesellschaft und die damit verbundenen Rechte und Pflichten haben die Schülerinnen und Schüler in der vorherigen Stunde erarbeitet. Um die weiteren Entwicklungen zur Zeit des Absolutismus und den Sturz des Königs greifbarer zu machen, wurde zu Beginn des Unterrichtsvorhabens gezielt auf die sozialen und wirtschaftlichen Missstände Wert gelegt.
In diesem Unterrichtsvorhaben wurde unter anderem die Methode des Gruppenpuzzles durchgeführt. Die Kinder haben in ihren Stammgruppen die Rechten und Pflichten der verschiedenen Stämme erarbeitet und werden in der darauffolgenden Unterrichtsstunde in die Expertengruppen übergehen, um ihre Ergebnisse den anderen mitzuteilen.
Methodische und mediale Entscheidungen
Die Unterrichtsstunde beginnt damit, dass die Schülerinnen und Schüler kurz über die vorherige Stunde berichten und in Erinnerung rufen, wie der thematische Standpunkt aussieht. In der Einstiegsphase aktiviert der Lehrerdas Vorwissen der Kinder, indem er mit einer Folie die Schülerinnen und Schüler dazu auffordert, sich frei zu äußern und zunächst das Bild auf der Folie zu beschreiben (Leisen, 2011, S.3). Im Anschluss daran soll erkannt werden worum es in der heutigen Stunde gehen soll. Durch die Moderation des Lehrers sollen die Schüler die Problemstellung der Unterrichtsstunde entdecken und darauffolgend erste Hypothesen und Vermutungen aufstellen. Dieses Vorprodukt wird an der Tafel gesichert und ist am Ende der Unterrichtsstunde wichtig, denn dadurch wird der Lernzugewinn definiert (Leisen, 2011, S. 4). In dieser Phase des Unterrichts handelt es sich um die Förderung der Fragekompetenz, aber auch um die Verbesserung der heuristischen Kompetenz. Die historische Frage ist die Basis der Untersuchung und die möglichen Antworten, die geliefert werden, zeugen davon, dass die Schülerinnen und Schüler sich Gedanken machen über mögliche Antworten (Peters, 2014, S. 53).
Damit die Schülerinnen und Schüler über den weiteren Verlauf der Unterrichtsstunde Bescheid wissen, wird der Ablauf der Stunde an der Tafel festgehalten. Dies dient dazu, dass die Schülerinnen und Schüler in jeder Phase des Unterrichts wissen, wo wir uns befinden.
In der anschließenden Arbeitsphase wird das Material in einer passenden Sozialform bearbeitet. Es handelt sich dabei um die Methode des Gruppenpuzzles. Bevor die Schülerinnen und Schüler mit der Methode beginnen, wird der Ablauf der Methode nochmal kurz mündlich erklärt. Die Methode des Gruppenpuzzles bietet sich in der Erarbeitungsphase an, weil die Schülerinnen und Schüler zunächst in ihren Stammgruppen arbeiten und sich gegebenenfalls bei Fragen oder Problemen an die Mitglieder ihrer Gruppe wenden können. Danach erfolgt der Austausch über den jeweiligen erarbeiteten Stand. Nun gehen die Schülerinnen und Schüler weiter in die Expertengruppen. Erleichtert wird hier das Finden der jeweiligen anderen Gruppenteilnehmer, indem es unterschiedlich bunte Arbeitsblätter gibt. Da in der Unterrichtsstunde drei Stände erarbeitet werden, bietet sich diese Methode an, damit jeweils drei Personen zusammenkommen, um sich gegenseitig auszutauschen. Jeder Teilnehmer übernimmt die Rolle des Zuhörers und des Referenten, der die Anderen, über die Rechte und Pflichten seines Standes informiert. Dadurch dass jeder später in der Expertengruppe sein eigenes Lernprodukt vorstellen muss, obliegt auf jedem eine gewisse Verantwortung, damit am Ende das Produkt möglichst erfolgreich gestaltet werden kann (Peters, 2011, S. 5). Bei der Bearbeitung der Arbeitsblätter müssen die Schülerinnen und Schüler die Rechte und Pflichten erarbeiten und analysieren und selektieren, ob die Inhalte, die sie in den Sachtexten finden, wichtig oder unwichtig sind (Peters, 2014, S. 53-54).
Im Anschluss daran kommt es zur Präsentation der Ergebnisse, bei der das Lernprodukt, innerhalb der Expertengruppen, diskutiert wird. Diese Vielfalt der Produkte wird als Lernchance angesehen und sollte sinnvoll genutzt werden (Leisen, 2011, S. 6). Weil es sich hierbei um die Präsentation der Ergebnisse handelt, wird hier die Präsentationskompetenz angesprochen (Peters, 2014, S. 54). Anschließend wird die Leitfrage der Unterrichtsstunde erneut aufgegriffen. Nun sollen die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse, die sie auf ihrem Schema zusammengetragen haben, nutzen, um die Frage: „Warum kam es zum Ausbruch der Französischen Revolution?“ beantworten zu können. Hierbei wird das neu erworbene Wissen transferiert und verwendet, um die Leitfrage zu beantworten. Die Schülerinnen und Schüler strukturieren ihr Wissen und sollen feststellen, dass der dritte Stand durch seine wenigen Rechte und vielen Pflichten die Französische Revolution begonnen hat (Leisen, 2011, S. 8). Indem die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse aus dem Gruppenpuzzle nutzen, um die Leitfrage zu beantworten, schulen sie ihre Deutungskompetenz (Peters, 2014, S. 54).
Nachdem die Leitfrage beantwortet wurde, folgt die Phase, in der der Lernzugewinn definiert wird. Hierbei handelt es sich um einen Vergleich zwischen den Hypothesen zu Beginn und dem endgültigen Lernprodukt, welches am Ende fertigstellt wurde (Leisen, 2011, S. 7). Bei diesem Vergleich wird die Diskussionskompetenz angesprochen, denn es wird darüber diskutiert, ob die anfangs gesammelten Antworten richtig oder falsch waren (Peters, 2014, S. 54).
Um das neu erworbene Wissen weiterhin zu transferieren und zu festigen, sollen die Schülerinnen und Schüler nach heutigen Aufständen, Umsturzversuchen und Revolten suchen, damit ein Bezug zur Gegenwart hergestellt werden kann (Leisen, 2011, S. 8).
[...]
1 Vgl. Denkmal Geschichte, 2011, S. 128.
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