1.1 Aufgabenstellung
„Wissensmanagement ist eine Hersausforderung für alle Unternehmen, welche in der Wissensgesellschaft überleben und ihre Wettbewerbsposition ausbauen wollen.“
Diese Herausforderung scheint in vielen Fällen noch nicht angenommen oder nur unzureichend gemeistert worden zu sein, denn noch ist es für viele Unternehmen nach wie vor ein Wunschdenken, das richtige Wissen zur richtigen Zeit am richtigen Ort bei der richtigen Person und in der richtigen Qualität zur Verfügung zu haben.
Für die betriebliche beziehungsweise operative Umsetzung des Wissensmanagements in Unternehmen stehen eine Reihe von Hilfsmitteln zur Verfügung, die Entscheidungsträger dabei unterstützen sollen, die neuartige Herausforderung des Wissensmanagements erfolgreich anzunehmen.
Im Rahmen dieser Arbeit sollen vorhandene Hilfsmittel des Wissensmanagements für Informationssysteme herausgearbeitet werden. Hilfsmittel umfassen dabei Prinzipien, Methoden, Verfahren und Werkzeuge. Neben der näheren Erläuterung bekannter Hilfsmittel des Wissensmanagements sollen diese unter einem neuen Gesichtspunkt betrachtet werden. Es gilt dabei die Frage zu beantworten welche dieser Hilfsmittel sich in welchem Maße auf welche digitalen Güter anwenden lassen. Herausgearbeitet werden soll in diesem Zusammenhang ob es angemessen ist, ein Wissensmanagement speziell für digitale Güter zu konzipieren.
1.2 Vorgehensweise
Ausgehend von einer Begriffsabgrenzung wird sich diese Arbeit zunächst damit beschäftigen, einige ausgewählte und für das Wissensmanagement als besonders geeignete Hilfsmittel näher zu betrachten. Einer kurzen Vorstellung dieser Hilfsmittel folgt die Darstellung der Anwendungsformen bezogen speziell auf den Bereich des Wissensmanagements. Wie kann also ein solches Hilfsmittel konkret die betrieblichen Aufgaben im Zusammenhang mit Wissensmanagement unterstützen. Die Darstellung der Hilfsmittel wird sich dabei auf jene Prinzipien, Methoden, Verfahren und Werkzeuge beschränken, die sich in Verbindung mit Informationssystemen anwenden lassen.
Nach Abschluss der Vorstellung verschiedener Hilfsmittel wird der Versuch unternommen diese Hilfsmittel hinsichtlich ihrer Einsatzmöglichkeiten in Bezug auf digitale Güter zu untersuchen. In diesem Zusammenhang soll auch die Frage geklärt werden, ob es als sinnvoll angesehen werden kann ein Wissensmanagement speziell für digitale Güte zuzuschneiden.
INHALT
1 Einleitung
1.1 Aufgabenstellung
1.2 Vorgehensweise
1.3 Begriffsklärung
2 Hilfsmittel des Wissensmanagements für IS
2.1 Die Identifikation des Wissens - Wissenslandkarten / Knowledge Maps
2.2 Die Verteilung des Wissens
2.2.1 Datennetze
2.2.2 Groupware-Anwendungen
2.3 Das Speichern von Wissen
2.3.1 Datenbanken / Data Warehouse / Data Mining
2.3.2 Dokumentenmanagement-Systeme
3 Hilfsmittel des Wissensmanagements für IS – Anwendung für
digitale Güter
3.1 Hilfsmittel des Wissensmanagements - Abhängigkeit von der Kategorie
produzierter Güter oder Dienstleistungen?
3.2 Bedeutung digitaler Güter für das Wissensmanagement
4 Fazit
Literaturverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Aufgabenstellung
„Wissensmanagement ist eine Hersausforderung für alle Unternehmen, welche in der Wissensgesellschaft überleben und ihre Wettbewerbsposition ausbauen wollen.“[1]
Diese Herausforderung scheint in vielen Fällen noch nicht angenommen oder nur unzureichend gemeistert worden zu sein, denn noch ist es für viele Unternehmen nach wie vor ein Wunschdenken, das richtige Wissen zur richtigen Zeit am richtigen Ort bei der richtigen Person und in der richtigen Qualität zur Verfügung zu haben.[2]
Für die betriebliche beziehungsweise operative Umsetzung des Wissensmanagements in Unternehmen stehen eine Reihe von Hilfsmitteln zur Verfügung, die Entscheidungsträger dabei unterstützen sollen, die neuartige Herausforderung des Wissensmanagements erfolgreich anzunehmen.
Im Rahmen dieser Arbeit sollen vorhandene Hilfsmittel des Wissensmanagements für Informationssysteme herausgearbeitet werden. Hilfsmittel umfassen dabei Prinzipien, Methoden, Verfahren und Werkzeuge.[3] Neben der näheren Erläuterung bekannter Hilfsmittel des Wissensmanagements sollen diese unter einem neuen Gesichtspunkt betrachtet werden. Es gilt dabei die Frage zu beantworten welche dieser Hilfsmittel sich in welchem Maße auf welche digitalen Güter anwenden lassen. Herausgearbeitet werden soll in diesem Zusammenhang ob es angemessen ist, ein Wissensmanagement speziell für digitale Güter zu konzipieren.
1.2 Vorgehensweise
Ausgehend von einer Begriffsabgrenzung wird sich diese Arbeit zunächst damit beschäftigen, einige ausgewählte und für das Wissensmanagement als besonders geeignete Hilfsmittel näher zu betrachten. Einer kurzen Vorstellung dieser Hilfsmittel folgt die Darstellung der Anwendungsformen bezogen speziell auf den Bereich des Wissensmanagements. Wie kann also ein solches Hilfsmittel konkret die betrieblichen Aufgaben im Zusammenhang mit Wissensmanagement unterstützen. Die Darstellung der Hilfsmittel wird sich dabei auf jene Prinzipien, Methoden, Verfahren und Werkzeuge beschränken, die sich in Verbindung mit Informationssystemen anwenden lassen.
Nach Abschluss der Vorstellung verschiedener Hilfsmittel wird der Versuch unternommen diese Hilfsmittel hinsichtlich ihrer Einsatzmöglichkeiten in Bezug auf digitale Güter zu untersuchen. In diesem Zusammenhang soll auch die Frage geklärt werden, ob es als sinnvoll angesehen werden kann ein Wissensmanagement speziell für digitale Güte zuzuschneiden.
1.3 Begriffsklärung
Im Verlauf dieser Arbeit wird der Schwerpunkt der Betrachtungen vorwiegend auf den zwei Begriffen Wissensmanagement oder auch Knowledge Management und dem Begriff der digitalen Güter liegen. Zum besseren Verständnis der Ausführungen ist ein einheitliches Begriffsverständnis notwendig. Daher wird an dieser Stelle eine Abgrenzung der angesprochenen Begriffe vorgenommen.
In Anlehnung an Probst, Raub und Romhardt bezeichnet Wissen die Gesamtheit der Kenntnisse und Fähigkeiten, die Individuen zur Lösung von Problemen einsetzen. Wissensmanagement bildet dabei „ein integriertes Informationskonzept, das sich mit den Möglichkeiten zur Gestaltung der organisationalen Wissensbasis befaßt.“[4] Wissensmanagement beinhaltet demnach die „zielorientierte Nutzung und Entwicklung von Wissen und Fähigkeiten, welche für den Organisationszweck als notwendig angesehen werden.“[5]
Nach Ansicht von Probst, Raub und Romhardt existieren sechs Bausteine oder auch Kernprozesse des Wissensmanagements.[6] Die Wissensidentifikation fragt, wie sich im Unternehmen sowohl intern als auch extern Transparenz über das vorhandene Wissen schaffen lässt. Der Baustein Wissenserwerb beschäftigt sich mit der Fragestellung welche Fähigkeiten extern eingekauft werden sollten, während die Wissensentwicklung daran geht eine Antwort auf die Frage zu finden, wie neues Wissen aufgebaut werden kann. Ist das Wissen vorhanden gilt es dieses über Wissensverteilung an den richtigen Ort zu bringen und in der Wissensnutzung die Anwendung des Wissens sicherzustellen. Schließlich muss ich das Unternehmen vor Wissensverlusten schützen und vorhandenes Wissen bewahren.
Neben der Auffassung von Probst, Raub und Romhardt existieren vielfältige andere Definitionen. Die Ausführungen in dieser Arbeit werden sich jedoch ausschließlich an der soeben dargelegten Definition orientieren.
Weitaus schwieriger als die Definition der Begriffe des Wissensmanagements stellt sich die Definition von digitalen Gütern dar. Aufgrund der Aktualität des Themas sind kaum Literaturquellen verfügbar. In wenigen zugänglichen Publikationen finden sich Definitionen zur Problematik der digitalen Güter. Dennoch lässt sich sagen, dass digitale Güter immaterielle Mittel zur Bedürfnisbefriedigung darstellen, die sich mit Hilfe von Informationssystemen entwickeln, vertreiben oder anwenden lassen. „Es sind Produkte oder Dienstleistungen, die in Form von Binärdaten dargestellt, übertragen und verarbeitet werden können.“[7]
Beispiele für digitale Güter sind nach Stelzer digitale Fernsehprogramme, Wertpapierkurse, Anwendungssoftware, Dienstleistungen elektronischer Marktplätze, Telekommunikationsdienste und Online-Banking.[8]
Ausgehend von dieser kurzen Darstellung der relevanten Begriffe soll im Folgenden auf vorhanden Hilfsmittel des Wissensmanagements für Informationssysteme eingegangen werden.
2 Hilfsmittel des Wissensmanagements für IS
Nach Stahlknecht, Hasenkamp sind unter Hilfsmittel Prinzipien, Methoden, Verfahren und Werkzeuge zusammenzufassen.[9] Prinzipien sind dabei „grundsätzliche Vorgehensweisen im Sinne von Handlungsgrundsätzen oder Strategien.“[10] Methoden hingegen „sind Vorschriften, wie planmäßig nach einem bestimmten Prinzip [...] zur Erreichung festgelegter Ziele vorzugehen ist. Methoden dienen also der Umsetzung der Prinzipien.“[11]
Unter Verfahren verstehen Stahlknecht, Hasenkamp „Anweisungen zum gezielten Einsatz von Methoden, d.h. konkretisierte Methoden.“[12] Zu beachten ist hierbei, dass Methoden und Verfahren oft eng miteinander gekoppelt sind und es somit nicht möglich ist, diese konsequent auseinanderzuhalten. „Werkzeuge sind Computerprogramme, die [...] die Entwicklung von Anwendungssystemen unterstützen.“[13]
Im Rahmen dieser Arbeit sollen speziell Hilfsmittel des Wissensmanagements für Informationssysteme betrachtet werden. In der Literatur werden Hilfsmittel nicht selten als Instrumente des Wissensmanagements bezeichnet.[14] „ Die Auffassung von Instrumenten ist dabei meist recht weit gefasst, und es wird oft nicht näher zwischen Methoden, Techniken und anderen Hilfsmitteln unterschieden.“[15] Die aufgeführte Unterteilung der Hilfsmittel nach Stahlknecht, Hasenkamp findet somit im Wissensmanagement keine Anwendung.
In den folgenden Darstellungen werden die Begriffe Hilfsmittel und Instrumente synonym zur Anwendung gebracht. Orientieren wird sich die Auswahl der betrachteten Werkzeuge zur Unterstützung des Wissensmanagements an den Ausführungen von Probst, Raub und Romhardt, die in ihrem sechsstufigen Prozess des Wissensmanagements einige hilfreiche Methoden, Verfahren und Werkzeuge vorstellen.
2.1 Die Identifikation des Wissens - Wissenslandkarten / Knowledge Maps
Der Prozess der Wissensidentifikation ist meist der erste schwierige Schritt den ein Unternehmen auf dem Weg zu einem ganzheitlichen Wissensmanagement zu bewältigen hat.[16] Dieser erste Schritt des Wissensmanagements wird unterstützt durch die sog. Wissenslandkarten oder auch Knowledge Maps.
„Wissenskarten bzw. Wissenslandkarten stellen das im Unternehmen vorhandene Wissen samt Vernetzungen textuell und / oder grafisch in strukturierter Form dar.“[17] Wissenslandkarten „sollen aufzeigen, wer, in welcher Ausführlichkeit über welches Wissen verfügt.“[18] Nach Eppler sind Wissenslandkarten grafische Verzeichnisse von Wissensträgern, Wissensbeständen, Wissensstrukturen oder Wissensanwendungen.[19]
Die Unterscheidung verschiedener Arten von Wissenslandkarten wird bedingt durch unterschiedliche Darstellungsformen der Inhalte.[20] Die beiden wichtigsten Darstellungsformen sind in den Wissensträgerkarten und in den Wissensbestandskarten zu sehen. Während unter Wissensträgerkarten grafische Verzeichnisse von Experten zu verstehen sind, durch die veranschaulicht wird, welche Wissensart in welcher Ausprägung bei welchen Wissensträgern vorhanden ist, zeigen Wissensbestandskarten an „wo und wie bestimmte Wissensbestände gespeichert sind und wie man sie sich zugänglich machen kann.“[21] Wissensbestandskarten berücksichtigen den Aggregationszustand des Wissens und geben dem Nutzer wertvolle Informationen über mögliche Weiterverarbeitungsschritte.[22]
[...]
[1] Probst, Raub, Romhardt / Wissen managen / 17
[2] Vgl. Heck / Die Praxis des Knowledge Managements / 23
[3] Vgl. Stahlknecht, Hasenkamp / Einführung in die Wirtschaftsinformatik / 234
[4] Probst, Raub, Romhardt / Wissen managen / 47
[5] Probst, Raub, Romhardt / Wissen managen / 47
[6] nachfolgender Absatz bezieht sich auf: Probst, Raub, Romhardt / Wissen managen / 53 ff.
[7] Stelzer / Digitale Güter / 836
[8] Stelzer / Digitale Güter / 835 - 842
[9] nachfolgender Abschnitt bezieht sich auf: Stahlknecht, Hasenkamp / Einführung in die WI / 234
[10] Stahlknecht, Hasenkamp / Einführung in die WI / 234
[11] ebenda
[12] ebenda
[13] Stahlknecht, Hasenkamp / Einführung in die WI / 234
[14] Vgl. Lehner / Organisational Memory / 289
[15] Lehner / Organisational Memory / 289
[16] Vgl. Heck / Die Praxis des Knowledge Managements / 7 und Guretzky / Bedeutung des Wissensmanagement
[17] Lehner / Organisational Memory / 273
[18] Guretzky / Bedeutung des Wissensmanagement
[19] Eppler / Präsentation
[20] Vgl. Probst, Raub, Romhardt / Wissen managen / 110 und Lehner / Organisational Memory / 273
[21] Lehner / Organisational Memory / 274
[22] Vgl. Probst, Raub, Romhardt / Wissen managen / 111 und Lehner / Organisational Memory / 278
- Quote paper
- Antje Straube (Author), 2003, Wissensmanagement für digitale Güter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/58975
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