Die Globalisierung der internationalen Märkte hat den Entwicklungs- und Schwellenländern dieser Welt viele Vorteile gebracht. Aufgrund einer großen Verfügbarkeit von natürlichen Ressourcen sowie den Lohnkostenvorteilen gegenüber den westlichen Industrieländern ist ihr Anteil am Welthandel stetig gestiegen. In den 80ern und 90ern sind in den meisten Ländern Asiens und Lateinamerikas die Handelsbeschränkungen fast vollständig beseitigt worden. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass diese Länder für ausländische Investoren zunehmend attraktiver wurden. Die Liberalisierung der Handels- und Kapitalmärkte hat die aufstrebenden Länder jedoch auch verwundbarer gegenüber externen Einflüssen gemacht. Da die Öffnung der nationalen Märkte ohne entsprechende Rahmenbedingungen begleitet wurde, z.B. fehlte oft eine effiziente Bankenaufsicht, wurden die Länder anfällig gegenüber kurzfristigen Kapitalzuflüssen, die sofort wieder abgezogen werden können, sobald die Investoren ihr Kapital in Gefahr sehen. Verstärkt wurde diese Entwicklung noch durch die Gewinnaussichten der Spekulanten, die auf die Abwertung einer Währung spekulieren, und wenn diese dann schließlich auch abgewertet wird, beträchtliche Gewinne erzielen können. Die Finanzkrisen in Mexiko 1994/95, Ostasien 1997/98, Russland 1998, Brasilien 1998/99, Türkei 2001 und Argentinien 2001/2002 sind der Beweis dafür, dass mit einer globalisierten Welt auch große Gefahren verbunden sind, die in den betroffenen Ländern die Arbeitslosigkeit und die Armut in der Bevölkerung anwachsen lassen. Im Rahmen dieser Finanzkrisen geriet auch der Internationale Währungsfonds (IWF) zunehmend in den Mittelpunkt der Kritik. Die Haltung, dass die Programme des IWF die Krisen noch verschärften, vertreten nicht nur Globalisierungskritiker, sondern auch bedeutende Ökonomen wie Joseph Stiglitz, Jeffrey Sachs oder Paul Krugman. Diese Arbeit hat daher zum Ziel, die Rolle des IWF in den Finanzkrisen in Ostasien und Lateinamerika näher zu untersuchen und zu beurteilen, ob die an dem IWF geäußerte Kritik berechtigt ist. Zunächst sollen in Kapitel 2 dieser Arbeit die Entstehung und Entwicklung des IWF, seine Organisation, seine Finanzierungspolitik sowie die verschiedenen Fazilitäten und Maßnahmen, die ihm zur Unterstützung seiner Mitgliedsländer zur Verfügung stehen, aufgezeigt werden. [...]
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Darstellungsverzeichnis
1 Problemstellung und Gang der Untersuchung
2 Der Internationale Währungsfonds
2.1 Entstehung und Entwicklung des IWF
2.2 Die Organisation des IWF
2.3 Die drei Hauptfunktionen des IWF
2.3.1 Überwachung
2.3.2 Finanzhilfen
2.3.3 Technische Hilfen
2.4 Finanzierung und Kreditfazilitäten
2.4.1 Finanzierungspolitik
2.4.2 Kreditfazilitäten
2.5 Das Prinzip der Konditionalität
3 Entstehung und Ausbreitung von Finanzkrisen
3.1 Entstehung von Finanzkrisen
3.1.1 Modelle der ersten Generation
3.1.2 Modelle der zweiten Generation
3.1.3 Modelle der dritten Generation
3.2 Übertragung von Finanzkrisen
3.2.1 Spillover-Effekte
3.2.2 Wake-up call
3.2.3 Pure Contagion
4 Die Asienkrise 1997/1998
4.1 Ostasien vor der Krise
4.2 Ausbruch und Verlauf der Krise
4.3 Die Hilfsprogramme des IWF
4.3.1 Thailand
4.3.2 Indonesien
4.3.3 Südkorea
4.4 Malaysias Sonderweg ohne IWF-Unterstützung
4.5 Bewertung der IWF-Maßnahmen in Ostasien
5 Finanzkrisen in Lateinamerika
5.1 Die mexikanische Peso-Krise
5.2 Die Brasilien-Krise
5.2.1 Der Plano Real und die Entwicklung bis zur Finanzkrise 1998/1999
5.2.2 Das erste Abkommen mit dem IWF und das Ende des Plano Real
5.2.3 Das überarbeitete Abkommen vom 18.3.1999
5.2.4 Brasiliens weitere Entwicklung bis zur Rückzahlung der IWF-Kredite
5.3 Die Krise in Argentinien 2001/2002
5.3.1 Argentinien in den Neunziger Jahren
5.3.2 Die Entwicklung bis zur Finanzkrise
5.3.3 Der Ausbruch der Finanzkrise 2001/2002
5.3.4 Ansteckungseffekte durch die Argentinien-Krise
5.3.5 Argentiniens wirtschaftliche Erholung
5.4 Bewertung der IWF-Maßnahmen in Lateinamerika
6 Maßnahmen zur Vermeidung von Finanzkrisen
6.1 Einbeziehung des privaten Sektors
6.2 Kapitalverkehrskontrollen
6.3 Tobin-Steuer
6.4 Verbesserung der Transparenz
6.5 Die zukünftige Rolle des IWF
7 Ausblick
Anhang
Quellenverzeichnis
Eidesstattliche Erklärung
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Darstellungsverzeichnis
Darstellung 1: Reales Wachstum des BIP der ostasiatischen Staaten 1982-2005
Darstellung 2: Auslandsverschuldung der ostasiatischen Staaten 1994-1999
Darstellung 3: Leistungsbilanz der ostasiatischen Staaten 1992-1999
Darstellung 4: Wechselkursentwicklung in den ostasiatischen Staaten 1997-1998
Darstellung 5: Makroökonomische Indikatoren für Mexiko 1987-1995
Darstellung 6: Reales Wachstum des BIP und Inflation in Brasilien 1992-2004
Darstellung 7: Leistungsbilanz Brasiliens 1993-1998
Darstellung 8: Entwicklung der Auslandsverschuldung in Brasilien 1991-2002
Darstellung 9: Reales Wachstum des BIP und Inflation in Argentinien 1990-2004
Darstellung 10: Argentiniens Regierungseinnahmen und -ausgaben 1994-2000
Darstellung 11: Inflationsraten der ostasiatischen Staaten 1994-2004
Darstellung 12: Private Nettokapitalzuflüsse nach Ostasien 1990-1997
Darstellung 13: Öffentliche Verschuldung der ostasiatischen Staaten 1996-2001
Darstellung 14: Kurzfristige Verschuldung der ostasiatischen Staaten 1996-2001
Darstellung 15: Wechselkursentwicklung in Argentinien und Brasilien 1991-2004
Darstellung 16: Alte und neue Zielvereinbarungen zwischen Brasilien und dem IWF
Darstellung 17: Handels- und Leistungsbilanz Argentiniens 1993-2005
Darstellung 18: Internationale Bankkredite nach Lateinamerika 1996-2002
Darstellung 19: Internationale Kapitalzuflüsse nach Lateinamerika 1996-2002
1 Problemstellung und Gang der Untersuchung
Die Globalisierung der internationalen Märkte hat den Entwicklungs- und Schwellenländern dieser Welt viele Vorteile gebracht. Aufgrund einer großen Verfügbarkeit von natürlichen Ressourcen sowie den Lohnkostenvorteilen gegenüber den westlichen Industrieländern ist ihr Anteil am Welthandel stetig gestiegen. In den 80ern und 90ern sind in den meisten Ländern Asiens und Lateinamerikas die Handelsbeschränkungen fast vollständig beseitigt worden. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass diese Länder für ausländische Investoren zunehmend attraktiver wurden. Die Liberalisierung der Handels- und Kapitalmärkte hat die aufstrebenden Länder jedoch auch verwundbarer gegenüber externen Einflüssen gemacht. Da die Öffnung der nationalen Märkte ohne entsprechende Rahmenbedingungen begleitet wurde, z.B. fehlte oft eine effiziente Bankenaufsicht, wurden die Länder anfällig gegenüber kurzfristigen Kapitalzuflüssen, die sofort wieder abgezogen werden können, sobald die Investoren ihr Kapital in Gefahr sehen. Verstärkt wurde diese Entwicklung noch durch die Gewinnaussichten der Spekulanten, die auf die Abwertung einer Währung spekulieren, und wenn diese dann schließlich auch abgewertet wird, beträchtliche Gewinne erzielen können. Die Finanzkrisen in Mexiko 1994/95, Ostasien 1997/98, Russland 1998, Brasilien 1998/99, Türkei 2001 und Argentinien 2001/2002 sind der Beweis dafür, dass mit einer globalisierten Welt auch große Gefahren verbunden sind, die in den betroffenen Ländern die Arbeitslosigkeit und die Armut in der Bevölkerung anwachsen lassen. Im Rahmen dieser Finanzkrisen geriet auch der Internationale Währungsfonds (IWF) zunehmend in den Mittelpunkt der Kritik. Die Haltung, dass die Programme des IWF die Krisen noch verschärften, vertreten nicht nur Globalisierungskritiker, sondern auch bedeutende Ökonomen wie Joseph Stiglitz, Jeffrey Sachs oder Paul Krugman. Diese Arbeit hat daher zum Ziel, die Rolle des IWF in den Finanzkrisen in Ostasien und Lateinamerika näher zu untersuchen und zu beurteilen, ob die an dem IWF geäußerte Kritik berechtigt ist.
Zunächst sollen in Kapitel 2 dieser Arbeit die Entstehung und Entwicklung des IWF, seine Organisation, seine Finanzierungspolitik sowie die verschiedenen Fazilitäten und Maßnahmen, die ihm zur Unterstützung seiner Mitgliedsländer zur Verfügung stehen, aufgezeigt werden. Im Anschluss werden in Kapitel 3 die verschiedenen Modelle zur Erklärung von Finanzkrisen und mögliche Ursachen für die Ausbreitung von Finanzkrisen auf andere Länder eingehend dargestellt. Die Kapitel 4 und 5 bilden den Hauptteil dieser Arbeit, indem die wirtschaftliche Entwicklung in den von den Finanzkrisen betroffenen Ländern in Asien und Lateinamerika sowie die Programme des IWF betrachtet und bewertet werden. Nachdem im 6. Kapitel potentielle Maßnahmen zur Vermeidung von Finanzkrisen vorgestellt werden, dient Kapitel 7 dazu, diese Arbeit zu beschließen und einen Ausblick zu geben.
2 Der Internationale Währungsfonds
2.1 Entstehung und Entwicklung des IWF
Der Internationale Währungsfonds wurde am 27. Dezember 1945 als Ergebnis von Verhandlungen von 44 Staaten im Juli 1944 in Bretton Woods, New Hampshire gegründet. Diese Staaten sahen die Notwendigkeit zur Schaffung einer internationalen Finanzinstitution, um zukünftige Weltwirtschaftskrisen, wie sie in den dreißiger Jahren in Erscheinung traten, zu verhindern bzw. deren Ausmaß zu begrenzen.
Dem IWF wurde die Aufgabe übertragen, die Stabilität der Wechselkurse zu sichern und damit den internationalen Handel zu fördern. Zur Erreichung dieses Zieles verpflichteten sich die Vereinigten Staaten den Wert ihres Dollars in Gold, die anderen Mitgliedsländer den Wert ihrer jeweiligen Währung in Gold oder in US-Dollar zu definieren und ihren Wechselkurs mit einer Schwankungsbreite von +/- 1 % gegenüber dem US-Dollar konstant zu halten (Paritätensystem).[1] Mit dieser Regelung sollten wettbewerbsbedingte Abwertungen, die in den 30er Jahren den Handel und die Investitionstätigkeit beeinträchtigt hatten, für die Zukunft verhindert werden. Die Paritäten konnten jedoch nach Absprache mit dem Fonds und den anderen Mitgliedsländern geändert werden, falls ein Mitgliedsland fundamentale Zahlungsbilanzungleichgewichte aufwies. Eine weitere wichtige Aufgabe des IWF bestand darin, Mitgliedsländern mit Zahlungsbilanzproblemen durch Bereitstellung kurzfristiger Devisenkredite über einen solchen Liquiditätsengpass hinwegzuhelfen.[2] Den Zugang zu diesen Devisen, die er als Kredite an seine Mitglieder bereitstellt, erhält der IWF durch die Einlagen bzw. Quoten jedes Mitgliedslandes bei seinem Eintritt. Diese Quoten dienen zum einen dazu, den in Zahlungsschwierigkeiten geratenen Mitgliedsländern Kredite zur Verfügung zu stellen und zum anderen werden durch die Quoten die Stimmrechte der Mitgliedsländer festgelegt. Die Quote des jeweiligen Landes wird durch den IWF bestimmt und richtet sich nach dem Wohlstand und der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des betreffenden Landes.[3] Zusätzlich verpflichteten sich die Mitgliedsstaaten auf eine weitgehende Liberalisierung des Zahlungsverkehrs. Insbesondere wurde dieses durch eine freie Konvertibilität ihrer Währungen, d.h. dass jede Währung von jedem Marktteilnehmer gekauft und verkauft werden kann, und durch ein Verbot von Devisenbeschränkungen umgesetzt. Die Liberalisierung galt nur für Waren und Dienstleistungen, nicht jedoch für den Kapitalverkehr, da befürchtet wurde, dass die kleineren devisenschwachen Länder bei einem liberalisierten Kapitalverkehr leicht in Zahlungsbilanzschwierigkeiten geraten könnten.[4]
Das System fester Wechselkurse konnte bis 1971 aufrecht erhalten werden und führte im Zusammenhang mit dem Abbau von Zöllen zwischen den Ländern zu einer Zunahme des internationalen Handels und zu einer Wohlstandssteigerung in den Industrieländern. Durch eine expansive Geldpolitik der USA zur Finanzierung des Vietnamkriegs und zur Einführung eines Sozialhilfesystems stieg jedoch die Staatsverschuldung der USA ab Mitte der Sechziger Jahre immer weiter an. Um die Rolle des US-Dollars als Leitwährung nicht zu gefährden, lehnten die USA eine Abwertung ihrer Währung ab.[5] Andere Länder, insb. Deutschland und Japan, lehnten dagegen eine Aufwertung ihrer unterbewerteten Währungen ab, da sie Wettbewerbsnachteile für ihre Exportwirtschaft befürchteten. Durch die weltweite Zunahme des Dollars sahen sich andere Länder gezwungen, zugunsten des Dollars auf den Devisenmärkten zu intervenieren und Dollarüberschüsse zu garantierten Kursen aufzukaufen.[6] 1971 wurde noch einmal durch eine Änderung der Paritäten versucht, das Bretton Woods-System zu retten. Die Schwankungsbreiten der Wechselkurse wurden dabei auf +/- 2,25 % erhöht.[7] Durch eine Abwertung des US-Dollars im Dezember 1971 sollte das Vertrauen in die amerikanische Währung wiederhergestellt werden. Diese Maßnahme hatte jedoch keinen Erfolg, so dass 1973 das Festkurssystem von Bretton Woods zusammenbrach.
Nach Aufgabe der festen Wechselkurse änderte sich auch die Rolle des IWF. Den Mitgliedsländern wurde die Wahl ihres Wechselkurssystems freigestellt. Die einzigen Vorschriften waren von nun an, dass das Mitgliedsland den Wert seiner Währung nicht mehr an Gold bindet und dass es den anderen Mitgliedsländern mitteilt, wie es den Wert seiner Währung bestimmt.[8] Mitte der 70er Jahre wandelte sich auch das Profil der Kreditnehmer beim IWF. Gehörten vorher noch große Industriestaaten, wie z.B. Großbritannien, zu den Ländern, die den IWF um Finanzhilfe ersuchten, wandten sich ab diesem Zeitpunkt nur noch Entwicklungs- und Schwellenländer an den IWF. Das letzte große europäische Industrieland, das vom IWF einen Kredit aufnahm, war 1977 Italien.[9] Die Hauptaufgabe des IWF hatte sich nun von der Überwachung der Wechselkursstabilität zum Kreditgeber für Länder mit Zahlungsschwierigkeiten gewandelt.
Durch die Finanzkrisen in den achtziger und neunziger Jahren steht der IWF zunehmend im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Von vielen Seiten wird kritisiert, dass die Programme, die den kreditnehmenden Ländern vom IWF verordnet wurden, die Krisen nur noch verstärkt hätten und dass Länder, die sich den Programmen widersetzten, schneller die Krise überwunden hätten. Daher wird über eine Reform des IWF, in manchen Kreisen sogar über seine Abschaffung, kontrovers diskutiert.
2.2 Die Organisation des IWF
Der IWF hat seinen Sitz in Washington D.C., USA. Seit 1947 ist er eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Als Schwesterorganisation des IWF wird die Weltbank angesehen, die ebenfalls aus der Bretton Woods-Konferenz von 1944 hervorging. Im Gegensatz zum IWF hat die Weltbank die Aufgabe, die Armut in der Dritten Welt durch Förderung der dortigen wirtschaftlichen Entwicklung zu beseitigen.[10] In gemeinsamen Projekten arbeiten der IWF und die Weltbank zur Unterstützung der hochverschuldeten Länder eng zusammen.
Die Struktur des IWF setzt sich aus einem Gouverneursrat, einem internationalen Währungs- und Finanzausschuss, einem Exekutivdirektorium und einem Geschäftsführenden Direktor zusammen. Jedes der heutigen 184 Mitgliedsländer entsendet einen Gouverneur und einen ständigen Stellvertreter in den Gouverneursrat, der das höchste Beschlussorgan des IWF darstellt. Fachliche Beratung bezüglich der Funktionsweise des internationalen Währungssystems erhält der Gouverneursrat vom internationalen Währungs- und Finanzausschuss. Weitere Unterstützung erfährt der Gouverneursrat vom Entwicklungsausschuss, der gemeinsam mit der Weltbank für den Transfer realer Ressourcen an Entwicklungsländer eingerichtet wurde. Die Aufgabe des Exekutivdirektoriums ist es, die laufende Geschäftspolitik des IWF zu leiten und die Umsetzung der Wirtschafts- und Währungspolitik zu überwachen, die von den Mitgliedsländern und vom Gouverneursrat festgelegt wurde. Das Exekutivdirektorium ernennt den Geschäftsführenden Direktor des IWF, der die Geschäfte des IWF für fünf Jahre leitet. Traditionell wird diese führende Position im IWF von einem Europäer besetzt, während an der Spitze der Weltbank stets ein US-Amerikaner steht. Derzeitiger Direktor des IWF ist der Spanier Rodrigo Rato. Bei Abstimmungen im Exekutivdirektorium und im Gouverneursrat ist das Stimmrecht der Mitgliedsländer entscheidend. Das Stimmrecht jedes einzelnen Landes wird durch dessen Quote im IWF bestimmt. Jedes Land besitzt zunächst 250 Grundstimmrechte und je eine weitere Stimme für 100.000 Sonderziehungsrechte. Sonderziehungsrechte wurden 1972 als Buchführungs- und Recheneinheit eingeführt. Im Gegensatz zur Weltbank und der WTO, wo jedes Land das gleiche Stimmrecht hat, ist somit der Einfluss der Länder beim IWF unterschiedlich groß.[11] Gegenwärtig besitzen die USA mit 17,08 % den größten Stimmenanteil. Es folgen Japan mit 6,13 %, Deutschland mit 5,99 % sowie Frankreich und England mit jeweils 4,95 %.[12] Die Abstimmungen haben zwar zum Ziel, ein einstimmiges Ergebnis zu erreichen, doch bei vielen Entscheidungen genügt auch das Vorhandensein einer großen Mehrheit.
2.3 Die drei Hauptfunktionen des IWF
2.3.1 Überwachung
Die Überwachung des internationalen Währungssystems sowie der Wirtschafts-, Finanz- und Wechselkurspolitik seiner Mitgliedsländer stellt das wichtigste Instrument des IWF zur Krisenprävention dar.
Nach dem Ende des Systems von Bretton Woods und damit auch mit dem Ende des Systems fester Wechselkurse hatte sich der IWF zwangsläufig um die gesamte Wirtschaftspolitik seiner Mitgliedsländer zu kümmern, da diese sich auf den Wechselkurs der Währung auswirkt.[13] Gemeinsam mit seinen Mitgliedsländern versucht der Fonds die Schwächen und Stärken der jeweiligen Wirtschaftspolitik zu erkennen und zu analysieren, um daraufhin geeignete Mittel zur Stabilitätssicherung zu ergreifen. Es lassen sich drei Hauptformen der Überwachung des IWF unterscheiden. Im Rahmen der länderbezogenen Überwachung hält der IWF regelmäßig, meist einmal im Jahr, Konsultationen in jedem Mitgliedsland ab, um die gesamtwirtschaftliche Lage und die internationalen Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzpolitik zu beurteilen. Waren bis 1978 nur Mitgliedsländer mit Devisenbeschränkungen von diesen Konsultationen betroffen, wurden ab diesem Zeitpunkt Konsultationen in jedem Mitgliedsland durchgeführt. Die globale Überwachung erfolgt durch das Exekutivdirektorium des IWF und dient vor allem der Überprüfung der internationalen Wirtschafts- und Finanzmarktentwicklungen.[14] In Ergänzung zu den Konsultationen mit den einzelnen Ländern hat die regionale Überwachung die Funktion, die Auswirkungen von regionalen Wirtschaftspolitiken, wie z.B. der Europäischen Kommission oder der Zentralafrikanischen Wirtschafts- und Währungsunion, zu analysieren.
Infolge der Finanzkrisen der neunziger Jahre gewann die Überwachungsfunktion des IWF zunehmend an Bedeutung. Es wurden neue Überwachungsinstrumente eingeführt, um zukünftige Krisen zu verhindern bzw. schneller bei sich abzeichnenden Krisen reagieren zu können. Zu diesem Zweck wurde 1999 vom IWF und der Weltbank gemeinsam ein Programm zur Bewertung des Finanzsektors (FSAP) entwickelt, um den Mitgliedsländern dabei zu helfen, einen gesunden Finanzsektor zu fördern. Dieses Programm wurde bisher nicht nur von Entwicklungsländern in Anspruch genommen, sondern auch von großen Industrienationen wie Deutschland und Japan.
Damit die Überwachung auch zum gewünschten Erfolg führt, ist nach Ansicht des Fonds eine größere Transparenz und Offenheit der Politik der Mitgliedsstaaten erforderlich. Aus diesem Grund verlangt der IWF von seinen Mitgliedsländern eine genauere und fristgerechtere Veröffentlichung von Daten. Seine Aufmerksamkeit konzentriert sich dabei auf die Staaten, in denen eine wirtschaftliche Störung negative weltwirtschaftliche Auswirkungen nach sich ziehen könnte. In den jüngeren Finanzkrisen wurde dem IWF immer wieder vorgeworfen, die Interessen der ärmeren Zivilbevölkerung vernachlässigt zu haben. Daher sieht der IWF nun den Bedarf, die Kommunikation mit den nationalen Behörden zu verbessern und die Zivilbevölkerung stärker einzubeziehen.[15]
2.3.2 Finanzhilfen
Eine weitere wichtige Funktion kommt dem IWF in der finanziellen Unterstützung von Mitgliedsländern zu, die in Zahlungsbilanzschwierigkeiten geraten sind. Um den gewünschten Kredit vom IWF zu erhalten, hat das betreffende Land eine Absichtserklärung, den sog. „letter of intent“, abzugeben. Mit dieser Erklärung verpflichtet sich das Land, wirtschaftspolitische Anpassungsmaßnahmen und Reformen durchzuführen. Die Kreditvergabe des IWF ist meistens mit strengen Auflagen bzw. Konditionen verbunden (siehe dazu Kapitel 2.5). Das Ziel der Kreditvergabe ist, dass das betroffene Land durch die wirtschaftspolitischen Anstrengungen seine Zahlungsbilanzprobleme überwindet, seine Währung stabilisieren und den Handel stärken kann.[16]
Dem IWF stehen zur Finanzierung der Kredite zum einen die Quoten der Mitgliedsländer und zum anderen eine Kreditaufnahme auf den internationalen Finanzmärkten zur Verfügung. Da 75 % der Quoten von den Mitgliedsländern in der jeweiligen Landeswährung gezahlt werden und für die meisten nationalen Währungen außerhalb der Länder keine ausreichende Nachfrage besteht, kann nur die Hälfte des in den Bilanzen des Fonds ausgewiesen Geldes verwendet werden.[17] Um zu vermeiden, dass die Kreditvergabemöglichkeit des Fonds in großen Finanzkrisen eingeschränkt wird, kann der IWF selbst Kredite aufnehmen. Für die kreditsuchenden Länder ist diese indirekte Form der Kreditaufnahme vorteilhafter als wenn sie selbst Kredite auf den Kapitalmärkten aufnehmen müssten. Der Grund dafür ist, dass der Fonds günstigere Rückzahlungsbedingungen erhält als ein finanziell angeschlagenes Land.[18]
2.3.3 Technische Hilfen
Die dritte Funktion des IWF besteht darin, seinen Mitgliedsländern Fachwissen und technische Unterstützung in mehreren Bereichen zur Verfügung zu stellen. Der IWF berät seine Mitgliedsländer u.a. in Fragen der Geldpolitik, der Makropolitik, dem Finanzwesen, dem Zentralbanksystem oder bei der Erhebung statistischer Daten. Damit diese Kenntnisse in den Ländern umgesetzt werden können, bietet der IWF Seminare und Kurse an und bildet Beamte aus den Mitgliedsstaaten im IWF-Institut aus.[19] Während die technische Hilfe in den neunziger Jahren überwiegend von den Ländern Osteuropas beim Übergang von einer zentral geplanten zu einer marktorientierten Wirtschaft beansprucht wurde, kam sie in den letzten Jahren eher in den Entwicklungsländern im Nahen Osten und in Afrika zum Einsatz.[20] Um die Wirksamkeit der technischen Hilfe zu erhöhen, versucht der IWF diese mit den anderen beiden Funktionen, der Finanzhilfe und der Überwachung, zu verbinden und mit anderen Anbietern technischer Hilfe, wie etwa der Weltbank, enger zu kooperieren.[21]
2.4 Finanzierung und Kreditfazilitäten
2.4.1 Finanzierungspolitik
Ein Mitgliedsland kann in Zahlungsbilanzschwierigkeiten die finanziellen Ressourcen des IWF in Anspruch nehmen, indem es Reserveaktiva (allgemein verwendbare Währungen und SZR) des IWF gegen einen entsprechenden Betrag seiner eigenen Währung ankauft.
Zunächst steht dem Land die Reservetranche zur Verfügung. Dabei handelt es sich nicht um eine Kreditaufnahme, da vom Mitgliedsland nur seine selbst eingezahlte Einlage bzw. Quote beim IWF in Anspruch genommen wird. Ziehungen in der Reservetranche sind mit keinen Auflagen verbunden und müssen auch nicht zurückgezahlt werden. Reicht die Reservetranche nicht aus, um die Zahlungsbilanzschwierigkeiten zu beheben, kann das Mitgliedsland auf die Kredittranchen zurückgreifen. In der ersten Kredittranche kann das Land 25 % seiner Quote als Kredit aufnehmen. Ziehungen in der ersten Tranche sind nur mit der Bedingung verknüpft, dass das Land angemessene Anstrengungen zur Überwindung seiner Zahlungsbilanzschwierigkeiten nachweist. Ziehungen in den höheren Tranchen sind in der Regel mit strengen Konditionen verknüpft. Hierbei kommt es zu einer Ratenzahlung, wobei die weiteren Auszahlungen nur nach Überprüfung der Einhaltung der Konditionen vorgenommen werden. Hält sich ein Land nicht an die vereinbarten Auflagen, kann der IWF die weitere Ratenzahlung verweigern. Insgesamt kann ein Land das Dreifache seiner Quote beim IWF als Kredit aufnehmen.[22] Diese Zugangsgrenze gilt jedoch nur für die regulären Kreditfazlitäten. Die Rückzahlung des Kredites erfolgt in der Weise, dass das Land seine eigene Währung mit vom IWF verwendbaren Devisen nach einer bestimmten Laufzeit wieder zurückkauft. Für die Bereitstellung der Kredite erhebt der IWF, wie jedes andere Finanzinstitut auch, Zinsen. Diese sind abhängig von der Kreditfazilität, die das Land in Anspruch nimmt. Je nach Fazilität variiert der Zinssatz zwischen 0,5 % (Armutsbekämpfungs- und Wachstumsfazilität) und 3-5 % (Fazilität zur Stärkung von Währungsreserven). Die Sonderziehungsrechte (SZR) stellen eine weitere Möglichkeit dar, um Finanzmittel zu erhalten. Diese „Kunstwährung“ kann von den Mitgliedsstaaten dazu eingesetzt werden, Devisen von anderen Mitgliedern zu erwerben oder Zahlungen an den IWF zu entrichten.[23] Es handelt sich bei den SZR daher um ein Reserveaktivum, welches die bereits bestehenden Reserveaktiva ergänzen soll.[24] Der Wert der SZR beruht auf dem gewichteten Durchschnittswert eines Korbes mit den vier führenden internationalen Währungen (US-Dollar, Euro, japanischer Yen, Pfund Sterling). SZR werden ohne Einhaltung von Konditionen bereitgestellt und müssen auch nicht zurückgezahlt werden. Jedoch hat das Land, das die SZR in Anspruch nimmt, SZR-Zinsen zu entrichten. Der SZR-Zinssatz beruht auf dem gewichteten Durchschnitt von Zinssätzen kurzfristiger Schuldtitel auf den Märkten derjenigen Währungen, die im SZR-Währungskorb enthalten sind. Die Sonderziehungsrechte dienen zusätzlich dem IWF und weiteren internationalen Organisationen als Recheneinheit.
2.4.2 Kreditfazilitäten
Den Mitgliedsländern stehen verschiedene Arten von Kreditfazilitäten zur Verfügung. Je nachdem, durch welche Ursache das Zahlungsbilanzproblem ausgelöst wurde, soll das Land durch speziell eingerichtete Fazilitäten bei der Überwindung dieses Problems unterstützt werden. Diese Fazilitäten unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich ihrer Ziele und ihrer Konditionen, sondern auch in der Laufzeit des Kredites und der Höhe des Zinssatzes.
2.4.2.1 Reguläre Kreditfazilitäten
Die beiden regulären Kreditfazilitäten des IWF, die Bereitschaftskreditvereinbarung sowie die Erweiterte Fondsfazilität, bilden die am häufigsten beanspruchten Fazilitäten.
Im Rahmen der Bereitschaftskreditvereinbarung sollen Länder mit temporären Zahlungsbilanzproblemen durch Bereitstellung mittelfristiger Hilfe unterstützt werden. Länder, die diese Fazilität in Anspruch nehmen möchten, müssen sich jedoch verpflichten, bestimmte Maßnahmen durchzuführen, um das Defizit wieder in den Griff zu bekommen. Die Auszahlung der Kredite erfolgt vierteljährlich und ist an die Erfüllung der zugesagten Maßnahmen gebunden. Die Laufzeit dieser Fazilität beträgt 1-3 Jahre und die Rückzahlung der Kredite wird nach 2,25-4 Jahren erwartet.
Im Gegensatz dazu dient die Erweiterte Fondsfazilität der Überwindung langfristiger Zahlungsbilanzschwierigkeiten, die aus makroökonomischen und strukturellen Problemen resultieren.[25] Als Bedingung für eine langfristige Unterstützung durch den IWF müssen die betreffenden Länder ein 3-Jahres-Programm darüber vorlegen, mit welchen strukturellen Maßnahmen sie das Defizit abbauen wollen. Die vierteljährliche bzw. halbjährliche Auszahlung der Kredite ist wiederum von dem Fortschritt der vereinbarten Maßnahmen abhängig. Nach spätestens 10 Jahren muss die Rückzahlung der Kredite abgeschlossen sein.
2.4.2.2 Sonderfazilitäten
Die 1988 eingeführte Fazilität zur kompensierenden Finanzierung ersetzte die Fazilität zur Kompensierung bei Exporterlösausfällen. Mitgliedsländer, die unter temporären Exporterlösausfällen oder übermäßigen Ausgaben für Getreideimporte leiden, sollen durch Bereitstellung mittelfristiger Kredite unterstützt werden. Voraussetzungen für die Kreditgewährung sind, dass die Erlösausfälle außerhalb der Kontrolle des Landes liegen und eine ansonsten zufriedenstellende Zahlungsbilanzsituation des Landes.[26] Im Gegensatz zu der Ratenzahlung bei den regulären Fazilitäten findet hier nur eine Einmalauszahlung des Kredites statt, dessen Rückzahlungsverpflichtung bei 3-5 Jahren liegt.
Eine weitere noch bestehende Sonderfazilität ist die Fazilität zur Stärkung von Währungsreserven, die 1997 eingeführt wurde. Der Auslöser war die Ostasienkrise, in der die meisten Länder dieser Region von einem plötzlichen und durchschlagenden Vertrauensverlust am Kapitalmarkt überrascht wurden. Um die Auswirkungen in diesen Situationen einzudämmen, sollte den betreffenden Ländern bei außerordentlichen Zahlungsbilanzschwierigkeiten, die mit einem kurzfristigen Finanzierungsbedarf verbunden sind, kurzfristige Hilfe gewährt werden.[27] Diese Fazilität kann aber nur im Rahmen von Bereitschaftskreditvereinbarungen oder Erweiterten Fondsfazilitäten und auch nur für 1 Jahr in Anspruch genommen werden. Die Rückzahlung dieses Kredites soll nach 2-3 Jahren erfolgen.
Eine weitere Fazilität, die als Reaktion auf die Asienkrise eingerichtet wurde, ist die Vorbeugende Kreditlinie. Im Gegensatz zu den anderen Fazilitäten, die erst zur Anwendung kommen, wenn sich ein Land in einer Krise befindet, ist die Vorbeugende Kreditlinie ein Instrument zur Krisenprävention. Mitgliedsländer, die eine solide Wirtschaftslage aufwiesen, aber dennoch gewissen Ansteckungsrisiken unterlagen, konnten diese Fazilität in Anspruch nehmen, um den Finanzierungsbedarf für die Zahlungsbilanz zu decken.[28] Obwohl im Jahr 2000 einige Änderungen an dieser Fazilität vorgenommen wurden, um ihre Attraktivität zu erhöhen, blieb diese weiterhin ungenutzt und lief am 30.11.2003 aus.
Zusätzlich können Länder, die aufgrund von Naturkatastrophen oder infolge von schweren Konflikten in Zahlungsbilanzschwierigkeiten geraten, die Notfallhilfe des IWF in Anspruch nehmen. Diese Notfallhilfe soll den Übergang zu regulären IWF-Krediten erleichtern. Die Kreditaufnahme ist normalerweise auf 25 % der Quote des Mitgliedslandes begrenzt und die Rückzahlung des Kredites ist nach 3,25-5 Jahren vorgesehen.
2.4.2.3 Konzessionäre Hilfe
Zur Förderung eines langfristigen Wachstums und zur nachhaltigen Verringerung der Armut kooperiert der IWF eng mit der Weltbank und gewährt den einkommensschwächsten Mitgliedsländern konzessionäre Unterstützung, d.h. dass die Kredite mit einem Zinssatz unterhalb des Marktzinssatzes und mit einer langen Laufzeit verbunden sind.[29] Dafür steht zum einen die Armutsbekämpfungs- und Wachstumsfazilität zur Verfügung, die 1999 die Strukturanpassungsfazilität ersetzte. Schwer wiegende Zahlungsbilanzprobleme sollen überwunden werden, indem das betreffende Land nach Anhörung der nationalen gesellschaftlichen Gruppen und der internationalen Gemeinschaft ein 3-Jahres-Programm entwickelt, welches strukturelle, makroökonomische und armutsbekämpfende Maßnahmen beinhaltet.[30]
Zum anderen besteht für die ärmsten Mitgliedsländer noch die Möglichkeit, Zuschüsse im Rahmen der Initiative für hochverschuldete Länder (HIPC) zu erhalten. Diese 1996 gemeinsam mit der Weltbank eingeführte Initiative soll den Ländern dabei helfen, ihre Auslandsverschuldung auf ein tragfähiges Niveau zu senken. Bedingungen für die Zuschüsse sind, dass die Länder einen Anspruch auf die Armutsbekämpfungs- und Wachstumsfazilität haben und eine solide Wirtschaftspolitik verfolgen. 1999 wurde die HIPC-Initiative erweitert, um eine schnellere, tiefere und breitere Entschuldung zu erreichen. Auf diese Weise soll eine stärkere Verbindung zwischen Sozialpolitik, Schuldenerleichterung und Armutsbekämpfung geschaffen werden. Infolge dieser Erweiterung haben die Länder mit den vom IWF-gestützten Programmen ihre Ausgaben für das Bildungs- und Gesundheitswesen sowie für weitere soziale Leistungen deutlich erhöht.[31]
2.5 Das Prinzip der Konditionalität
Die Vergabe von IWF-Krediten ist immer mit der Verpflichtung des kreditsuchenden Landes zur Durchführung wirtschaftspolitischer Reformen verbunden. Diese Auflagen bzw. Konditionen haben das Ziel, dass das betreffende Land seine Zahlungsbilanz- probleme überwindet und seine Kredite an den IWF bzw. an die anderen Gläubiger zurückbezahlen kann. Außerdem sollen die Konditionen dazu beitragen, dass die Probleme, die zu den Zahlungsbilanzproblemen und schließlich zur Kreditaufnahme geführt haben, beseitigt werden. Die Konditionalität stellt somit für den IWF ein wichtiges Instrument dar, welches die Effektivität des bereitgestellten Kredites überwacht und seine Rückzahlung sicherstellt.[32] Die wirtschaftspolitischen Reformen werden in Kooperation mit dem IWF entwickelt, wobei für den IWF wichtig ist, dass das betreffende Land die primäre Verantwortung für seine Politik übernimmt.
Wurde ein entsprechendes Reformprogramm entwickelt, entscheiden die Exekutiv-direktoren des IWF, ob die Reformen ausreichen und die Rückzahlung des Kredites aller Voraussicht nach gesichert ist.[33] Nach Ansicht des IWF sollen durch die Reformen ein dauerhaftes Wachstum und ein offenes Außenhandelssystem gefördert werden.
Jedoch haben gerade diese Konditionen, die den Ländern in den Finanzkrisen auferlegt wurden, dafür gesorgt, dass der IWF zunehmend im Mittelpunkt der öffentlichen Kritik steht. Daher sollen im Folgenden einige dieser Konditionen und die Kritikpunkte daran kurz dargestellt werden. Eine genauere Betrachtung der Konditionen, die den ostasiatischen und lateinamerikanischen Ländern in ihren Finanzkrisen verordnet wurden, sowie deren Auswirkungen, erfolgt schließlich in den Kapiteln 4 und 5.
Abwertung der Währung: Der Exportsektor des Landes soll gestärkt werden, um die Deviseneinnahmen des Landes zu erhöhen und Handelsbilanzüberschüsse zu erzielen. Damit ist aber auch eine Reduzierung des Inlandskonsums und ein Rückgang der Importe erforderlich.
Restriktive Geldpolitik: Diese Forderung wird in der Regel durch eine Zinserhöhung erreicht. Diese Maßnahme wurde vielfach im Rahmen der Finanzkrisen kritisiert, da die Unternehmen in den Krisenländern so davon abgehalten wurden, die teurer gewordenen Kredite aufzunehmen, und als Folge dessen viele Unternehmen Konkurs gingen.
Weitgehende Privatisierung der Staatsunternehmen: Der Verkauf öffentlicher Unternehmen an private Investoren dient zum einen der Erzielung von Einnahmen und zum anderen der Entlastung der Staatskasse durch Einsparung von z.B. Gehältern. Dieses hatte jedoch zur Folge, dass viele Beschäftigte in den
privatisierten Firmen entlassen wurden und die Arbeitslosigkeit deutlich anstieg.
Abbau von Subventionen und sozialen Leistungen: Um die Zahlungsbilanzprobleme in den Griff zu bekommen, wurde den Ländern der Abbau von Subventionen für Nahrungsmittel und andere Grundbedarfsgüter sowie die Umstellung der Gesundheits- und Bildungssysteme auf bezahlte Leistungen verordnet.[34] Von diesen Maßnahmen war zwar die gesamte Bevölkerung betroffen, aber insbesondere die ärmere Bevölkerung hatte naturgemäß am meisten darunter zu leiden.
Kapitalverkehrsliberalisierung: Solange der Banken- und Finanzsektor nur unzureichend überwacht und kontrolliert wird, besteht die Gefahr, dass eine Liberalisierung des Kapitalverkehrs dazu führt, dass die ausländischen Investoren ihr Kapital im Krisenfall so schnell wie möglich aus dem Land abziehen können. Bei kurzfristigen Kapitalanlagen kann sich durch den plötzlichen Kapitalabzug die Krise noch weiter verschärfen und sich auf Nachbarländer übertragen, wie es während der Ostasienkrise der Fall war.
Möglicherweise als Reaktion auf die verstärkte internationale Kritik hat der IWF 2002 die Konditionalität einer strengen Überprüfung unterzogen. Diese Untersuchung kam zu dem Ergebnis, zukünftig eine Straffung und eine deutliche Ausrichtung der Konditionalität zu erreichen.[35] Die Reformprogramme sollen sich nun verstärkt auf diejenigen Maßnahmen ausrichten, die für das Erreichen der makroökonomischen Ziele erforderlich sind. Außerdem wird bei der Ausarbeitung der Konditionen eine engere Zusammenarbeit mit der Weltbank angestrebt. Als ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor wird die Bereitschaft des betreffenden Landes angesehen, die Reformen verstärkt und nachhaltig umzusetzen. Dabei ist von großer Bedeutung, dass das Land die Reformen auch als seine eigenen anerkennt, damit es seine nationale Souveränität nicht vom IWF untergraben fühlt.[36] Der IWF hat mittlerweile erkannt, dass die Reformprogramme auch „zweitbeste Lösungen“ enthalten können, wenn diese Mindestanforderungen genügen. Weiterhin behält er sich nun verstärkt das Recht vor, seine Finanzmittel zurückzuhalten, wenn sich das Bekenntnis der Länder zu den Reformen als nicht ausreichend erweist.[37]
3 Entstehung und Ausbreitung von Finanzkrisen
In den neunziger Jahren hat die Häufigkeit und Intensität von Finanzkrisen bedeutend zugenommen. Der zeitliche Abstand zwischen den Finanzkrisen wurde kürzer und die Interdependenzen zwischen ihnen wurden deutlicher. Dabei kam es auch immer öfter zu Bankenkrisen, während Währungskrisen auch schon in den Jahrzehnten zuvor regelmäßig auftraten. In dieser Arbeit soll der Begriff „Finanzkrisen“ als Oberbegriff von „Währungskrisen“ und „Bankenkrisen“ verwendet werden. Eine Finanzkrise kann als eine „schnelle erhebliche Verschlechterung finanzieller Indikatoren (z.B. eine starke Erhöhung der kurzfristigen Zinssätze, Sinken von Aktien- und Obligationspreisen)“ beschrieben werden.[38] Zunächst sollen die verschiedenen Entstehungsmodelle von Finanzkrisen dargestellt werden. Da die Finanzkrisen sich in keinem einzigen Fall nur auf die Länder beschränkten, in denen sie ausbrachen, werden im Anschluss die Ursachen für eine Ausbreitung einer Finanzkrise auf andere Länder aufgezeigt.
3.1 Entstehung von Finanzkrisen
3.1.1 Modelle der ersten Generation
Der erste Versuch zur Erklärung von Finanzkrisen geht auf ein Modell von Krugman (1979) zurück. Krugman sprach in dem Zusammenhang noch nicht von einer Finanz- oder Währungskrise, sondern von einer Zahlungsbilanzkrise. Die Entstehung von Krisen wird in dem Modell durch eine Inkonsistenz zwischen dem Verhalten der inländischen Politik und dem Versuch der Regierung, einen festen Wechselkurs aufrechtzuerhalten, erklärt.[39] Es wird zunächst eine kleine offene Volkswirtschaft angenommen, die ihre Währung an eine ausländische Hartwährung bindet.[40] Betreibt die Regierung eine geldmengenfinanzierte expansive Fiskalpolitik, um z.B. eine hohe Arbeitslosigkeit zu bekämpfen, besteht die Gefahr, dass der feste Wechselkurs auf Dauer nicht aufrechterhalten werden kann. Zur Verteidigung des Wechselkurses und somit zur Stützung der Währung werden Devisenreserven eingesetzt, die jedoch nur begrenzt vorhanden sind. Sinken die Devisenreserven nun unter ein bestimmtes Niveau, erwarten die Marktteilnehmer, dass der feste Wechselkurs nicht mehr lange verteidigt werden kann. Daraufhin kommt es zu einer spekulativen Attacke der Marktteilnehmer, indem sie ihr Kapital aus Angst vor Verlusten aus dem Land abziehen. Eine spekulative Attacke ist somit mit einer Änderung der Vermögensaufteilung der Marktteilnehmer verbunden, wobei der Anteil der inländischen Währung abnimmt, während der Anteil der ausländischen Währung sich erhöht.[41] Wenn die Regierung aufgrund der nur begrenzten Devisenreserven nun nicht mehr fähig ist, den festen Wechselkurs zu verteidigen, entsteht eine Zahlungsbilanzkrise. Eine Zahlungsbilanzkrise kann somit als Ergebnis eines rationalen Verhaltens der Investoren angesehen werden, welches auf die Maximierung ihres Vermögens ausgerichtet ist.[42] Da in diesem Modellansatz von vollkommenen Finanzmärkten ausgegangen wird, bleiben somit die schlechten Fundamentalfaktoren eines Landes (z.B. hohe Inflationsrate, hohe Arbeitslosigkeit, expansive Geldpolitik, hohe Verschuldung, instabiler Bankensektor) als Ursachen für die Krisenentstehung. Der Kapitalabzug infolge der spekulativen Attacke deckt diese Probleme auf und der Markt sorgt schließlich dafür, dass das Kapital in Länder mit besseren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen umgeleitet wird.
3.1.2 Modelle der zweiten Generation
Finanzkrisen können nicht nur durch eine mangelhafte Wirtschaftspolitik bzw. schlechte Fundamentaldaten eines Landes entstehen, sondern sie können auch das Ergebnis selbsterfüllender Erwartungen der Spekulanten sein. Obstfeld (1986) hatte sich als Erster mit diesem Phänomen beschäftigt. Eine Regierung verfolgt demnach neben der Beibehaltung eines festen Wechselkurses noch weitere Ziele. Ein fester Wechselkurs wird dabei von der Regierung als ein wichtiger Faktor angesehen, um den internationalen Handel und ausländische Investitionen zu erleichtern und die Kreditwürdigkeit der Regierung zu stärken.[43] Die Regierung will den stabilen Wechselkurs aber nicht um jeden Preis stützen, obwohl sie dazu fähig wäre. Sie wird daher die Vor- und Nachteile eines festen Wechselkurses mit denen der weiteren Ziele gegeneinander abwägen.[44] Erwarten die Investoren, dass für die Regierung das Beschäftigungsziel Vorrang hat, leidet darunter die Glaubwürdigkeit der Wechselkursanbindung. Die Investoren spekulieren jetzt auf eine Krise und auf eine Währungsabwertung und ziehen ihr Kapital aus dem Land ab. Um diese spekulative Attacke abzuwehren, kann die Regierung zunächst die Zinsen erhöhen. Jedoch wird somit auch die heimische Wirtschaft belastet, da die Investitionen für die Unternehmen teurer werden. Bei massiven spekulativen Attacken kann es daher zu hohen Beschäftigungs- und Einkommensverlusten kommen, so dass für die Regierung die Kosten zur Verteidigung des Wechselkurses zu hoch werden. Dem Druck einer Abwertung kann daher nicht mehr widerstanden werden und der Wechselkurs wird freigegeben. Als Auslöser für die Zahlungsbilanzkrise können somit die selbsterfüllenden Erwartungen der Spekulanten ausgemacht werden, die nicht das unvermeidliche Ergebnis von schlechter makroökonomischer Politik sind.[45]
3.1.3 Modelle der dritten Generation
Weder die Modelle der ersten Generation noch die der zweiten Generation konnten den Ausbruch der Asienkrise hinreichend erklären, da die betroffenen ostasiatischen Länder sowohl vor der Krise gute Fundamentaldaten aufzuweisen hatten als auch die staatliche Wirtschaftspolitik und die makroökonomischen Fundamentaldaten von den Investoren positiv bewertet wurden.[46] Für die Investoren gab es daher keinen Anreiz, ihre Vermögensaufteilung zu verändern. Somit wurden neue Ansätze entwickelt, die als Erklärung für die Asienkrise dienen. So kann eine implizite Garantie des Staates für die Einlagen inländischer Banken dazu führen, dass es zu einer exzessiven Kreditvergabe durch die Banken kommt. Gerade in den ostasiatischen Ländern bestand eine enge Verbindung zwischen Banken, Unternehmen und Regierung.[47] Daher konnten die Marktteilnehmer erwarten, dass ihre Einlagen bei den Banken durch den Staat abgesichert sind. Durch diese Garantie des Staates (Bail-out) gewähren die Banken Kredite, ohne dabei auf die möglichen Risiken zu achten, was zu einem Moral Hazard führt.[48] Moral Hazard tritt daher auf, wenn zwischen zwei Vertragspartnern Informationsasymmetrien bestehen. Unter Moral Hazard ist somit „jedes Verhalten bei einem ineffizienten Kontrakt, das durch unterschiedliche Interessen der Kontraktparteien entsteht und nur deshalb möglich ist, weil eine Kontraktpartei die Erfüllung des Kontraktes der anderen Partei nicht beurteilen kann“ zu verstehen.[49] Aufgrund einer unausreichenden Regulierung des Banken- und Finanzsektors kam es nicht nur zu einer Zunahme der Investitionen, sondern auch zu einem Anstieg der Preise bzw. Kurse der Aktiva. Die heimischen Banken nahmen ihrerseits zunehmend Kredite im Ausland auf. Da diese Kredite vor Ausbruch der Asienkrise größtenteils kurzfristig waren, schließt sich das Problem der Fristentransformation an. Das bedeutet, dass die Banken kurzfristige Kredite aufnehmen, um langfristige Investitionen zu finanzieren. Damit erhöht sich jedoch das Risiko, dass es zu einer Bankenkrise kommt.[50] Weil die Banken somit nur langfristig über genügend Liquidität verfügen, können sie zu dem Zeitpunkt in eine Zahlungskrise geraten, wenn die kurzfristigen Kredite fällig werden.
Zusammen mit der übermäßigen Kreditvergabe im Inland führte die ausreichende Verfügbarkeit von Kapital im Ausland zusätzlich zu einer spekulativen Blase in den ostasiatischen Aktien- und Immobilienmärkten. Solange die ausländischen Banken darauf vertrauen, im Krisenfall auf die Garantie des heimischen Staates zurückgreifen zu können und so vor möglichen Verlusten geschützt werden, weiten sie ihre Kreditvergabe an die inländischen Banken aus. Da die ausländischen Kredite aber nicht mit inländischer Währung zurückgezahlt werden können, muss der Staat seine Währungsreserven dafür verwenden. Wenn die ausländischen Banken nun erwarten, dass die Währungsreserven in naher Zukunft aufgebraucht sind, werden sie die Kreditvergabe einschränken. Davon betroffen sind aber auch Banken mit einer soliden Finanzpolitik. Da die ausländischen Banken aufgrund einer mangelnden Transparenz des heimischen Finanzsektors jedoch nicht zwischen den Banken unterscheiden können, betrifft der Rückgang der Kreditvergabe den gesamten inländischen Bankensektor. Dieses führt wiederum zu einer Abnahme der Investitionen, die mit einem deutlichen Rückgang der Aktivapreise verbunden ist. Es kommt zu einem Platzen der Spekulationsblase.[51] Die Bilanzen der Banken können daher in eine Schieflage geraten. Um diese Banken nun vor einer Insolvenz zu bewahren, kommt es zu der erwarteten Bail-out-Garantie des Staates. Ohne diese Garantie besteht die Gefahr eines Bank-Runs, bei dem die ausländischen Banken ihr Kapital so schnell wie möglich aus dem Inland abziehen.[52] Davon betroffen wären dann nicht nur insolvente, sondern auch solvente Banken, die ebenfalls in die Zahlungsunfähigkeit geraten können. Infolge der Zahlungsausfälle können sich für die ausländischen Kreditgeber ebenso Zahlungsschwierigkeiten ergeben. Erwarten die Kreditgeber jedoch einen Bail-out des Staates bzw. der Zentralbank, reduziert sich das Risiko eines Bank-Runs. So kam es vor dem Ausbruch der Ostasienkrise zu exzessiven kurzfristigen Portfolioinvestitionen in den ostasiatischen Ländern, da die ausländischen Investoren glaubten, dass sie von den Regierungen gerettet werden, falls sie Verluste erleiden.[53]
Die Investoren erwarten aber nicht nur einen Bail-out des Staates, sondern auch einen von internationalen Organisationen, wie dem IWF oder der Weltbank. Die Zentralbank eines Staates bzw. der IWF übernimmt damit die Rolle des sog. „Lender of last resort“, indem sie eine Kreditversicherung anbieten, die eine Verbreitung einer Finanzmarktpanik stoppen bzw. verhindern soll, dass es überhaupt zu einer Krise kommt.[54] Seitdem der IWF während der Tequila-Krise 1994 Mexiko milliardenschwere Kredite zur Verfügung stellte, um die Gläubiger der mexikanischen Banken und des Staates auszuzahlen, bekamen die Investoren zunehmend den Eindruck, dass beim Auftreten einer erneuten Krise der IWF die gleiche Unterstützung bereitstellt. Auch die Regierungen selbst vermuten, dass der IWF ihnen Kredite zur Verfügung stellen wird, falls sie in eine Notlage geraten sollten. Somit besteht die Gefahr, dass die Regierung kostspielige, aufwendige oder aber auch unpopuläre Reformen, z.B. im Bankensektor, nicht durchführt, obwohl sie eigentlich notwendig sind. Ein weiteres Problem war, dass zu Beginn der Asienkrise erhebliche Informationsasymmetrien zwischen dem IWF und den ostasiatischen Ländern bestanden. Das führte dazu, dass der IWF nur unzureichend oder zu spät über die Höhe bzw. den Abfluss der Devisenreserven sowie den dramatisch anwachsenden Anteil der kurzfristigen Verbindlichkeiten an den gesamten Auslandsschulden der ostasiatischen Länder informiert war.[55]
[...]
[1] Vgl. Driscoll (1998), S. 12.
[2] Vgl. Volz (1998), S. 58.
[3] Vgl. Driscoll (1998), S. 8.
[4] Vgl. Volz (1998), S. 62.
[5] Vgl. Mildner (2004), S. 17.
[6] Vgl. Filc (1996), S. 135.
[7] Vgl. Grabbe (2001), S. 24.
[8] Vgl. Driscoll (1998), S. 14.
[9] Vgl. Engdahl (2003), S. 2.
[10] Vgl. Volz (1998), S. 67.
[11] Vgl. Volz (1998), S. 65.
[12] Vgl. IWF (2005a), S. 141.
[13] Vgl. Driscoll (1998), S. 14.
[14] Vgl. IWF (2004a), S. 4.
[15] Vgl. IWF (2004a), S. 28.
[16] Vgl. Driscoll (1998), S. 19.
[17] Vgl. Driscoll (1998), S. 18.
[18] Vgl. Volz (1998), S. 65.
[19] Vgl. IWF (2000a).
[20] Vgl. Driscoll (1998), S. 27.
[21] Vgl. IWF (2004a), S. 65.
[22] Vgl. Driscoll (1998), S. 20.
[23] Vgl. Volz (1998), S. 66.
[24] Vgl. IWF (2004a), S. 93.
[25] Vgl. IWF (2000a).
[26] Vgl. IWF (2004a), S. 42.
[27] Vgl. IWF (2004a), S. 42.
[28] Vgl. IWF (2000a).
[29] Vgl. IWF (2004a), S. 85.
[30] Vgl. IWF (2000b), S. 59.
[31] Vgl. IWF (2004a), S. 59.
[32] Vgl. IWF (2005b).
[33] Vgl. Driscoll (1998), S. 22.
[34] Vgl. Grunberg (2000), S. 16.
[35] Vgl. IWF (2003), S. 41.
[36] Vgl. IWF (2005b).
[37] Vgl. IWF (2004a), S. 51.
[38] Aschinger (2001), S. 11.
[39] Vgl. Krugman (1997).
[40] Vgl. Aschinger (2001), S. 145.
[41] Vgl. Krugman (1979), S. 312.
[42] Vgl. Krugman (1979), S. 324.
[43] Vgl. Krugman (1997).
[44] Vgl. Aschinger (2001), S. 166.
[45] Vgl. Obstfeld (1986), S. 72.
[46] Vgl. Krugman (1998).
[47] Vgl. Berger/Wagner (2000), S. 10.
[48] Vgl. Eichengreen (2002), S. 9.
[49] Aschinger (2001), S. 65.
[50] Vgl. Berger (2002), S. 210.
[51] Vgl. Krugman (1998).
[52] Vgl. Schwarze (2003), S. 7.
[53] Vgl. Desai (2003), S. 242.
[54] Vgl. Fischer (2004), S. 8.
[55] Vgl. Filc (2001), S. 157.
- Quote paper
- Christian Körte (Author), 2006, Die Rolle des IWF in den Finanzkrisen der jüngeren Vergangenheit in Lateinamerika und Asien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/58890
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